Test: Marker DUKE PT Hybrid-Freeride-Bindung

Test: Marker DUKE PT Hybrid-Freeride-Bindung

Von JuliaS am 14.Dez. 2020

Marker selbst bezeichnet den Neuzugang in der Royal Family als Hybrid-Freeride-Bindung. Was soll das denn sein? „Die kompromisslose Abfahrtsperformance der Jester trifft auf den Aufstiegskomfort einer Pin-Bindung“, erklärt Produktmanager Max Schmid.

Und weiter: „Um das volle Potential des neu entwickelten Vorderbackens und der Bremse ausschöpfen zu können kommt die Duke PT in zwei Stärken: Als 16er Version mit DIN Auslösewerten zwischen 6 und 16, sowie als leichtere 12er mit einstellbaren Z-Werten zwischen 4 und 12. So bekommen die alleranspruchsvollsten Athleten eine Hardcore Freeride Bindung, diejenigen, die ein 16er Z-Wert abschreckt, bekommen mit der Duke PT 12 dieselbe Technologie aber mit angepasster Performance.“

Um in den Abfahrtsmodus der Bindung zu gelangen, wird das Vorderbackenteil zurück auf die Grundplatte geklappt bzw. wieder aufgesetzt. Dieses verriegelt sich dank der „Auto Quad Lock“-Technologie beim Einstieg in die Bindung anschließend ohne Zutun des Skisportlers vierfach von selbst.

Beide Duke PTs gewährleisten eine nach DIN ISO zertifizierte Auslösung sowohl im Vorder-, als auch im Hinterbacken. Im Ride-Mode sorgt die schwenkbare AFD-Gleitplatte (AFD hat nix mit der Partie zu tun, sondern steht für „Anti Friction Device“) für die seitliche Auslösung im Fall eines Sturzes. Danke Sole.ID – bekannt aus den länger gedienten Royal Family-Modellen – ist auch die Duke PT mit sämtlichen am Markt erhältlichen Sohlen kompatibel.

Beim Fersenbacken unterscheiden sich Duke PT 16 und 12: Kommt in der „großen“ Version der Interpivot-Fersenbacken wie bei Jester oder Duke zu Einsatz, so setzt Marker für die Duke PT 12 auf die Hollow Linkage Ferse der Squire. Die Lock & Walk Bremse vereint Stopper, Bremsverriegelung und eine 10° Steighilfe in nur einem Bauteil.

In der Praxis erweist sich das Umstellen von Abfahrts- auf Gehmodus und umgekehrt als völlig problemlos und friktionsfrei: „Zuerst war ich schon skeptisch, ob sich das unkompliziert bewerkstelligen lässt oder ob das eine Frickelei wird. Funktioniert aber völlig einfach und selbsterklärend“, gab einer unserer Tester zu Protokoll. Auch die Stopper lassen sich mit einem Griff fixieren.

Klar, die Duke PTs mit ihren 1.350 (16) bzw. 1.150 (12) Gramm inklusive Vorderbacken „hängen“ schon am Fuß und sind in Sachen Gewichtsreduktion keinesfalls mit klassischen Tourenbindungen zu vergleichen. Zur Verdeutlichung: Die Marker F12 Tour EPF – eine Rahmen-Tourenbindung – wiegt in Größe L 1.110 Gramm, die KingPin 13 690 Gramm, die Alpinist überhaupt nur 335 Gramm mit Stopper. Die Konkurrenz schlägt mit 1.770 Gramm (Shift MNC 13) bzw. 1.100 Gramm (Fritschi Tecton) zu Buche – pro Paar, nicht pro Fuß!

Allerdings greift nur zur Duke PT, wer kompromisslose Abfahrtsperformance ohne jegliche Abstriche sucht und von vornherein nur kurze Aufstiege geplant hat. Und diese Aufgabe erfüllt die Duke PT perfekt und ohne den kleinsten Punktabzug: Diese Bindung kann genauso schnell und hart gefahren werden wie jede klassische Alpinbindung. Auch vor richtig hohen Cliffs braucht man hier wegen der Bindungsperformance nicht zurückschrecken – die Duke PT hält sicher. Optimale Kraftübertragung garantiert auch die geringe Standhöhe von nur 24 mm (Shift MNC 30 mm).

Fazit: Wer die Power braucht (oder einfach nur haben will), der bekommt mit der Duke PT eine reinrassige Freeride-Bindung, mit der sich auch kürzere Aufstiege problemlos und einfach bewerkstelligen lassen. Die Stärke der Marker und ihr großes Plus ist aber sicher die Abfahrtsperformance einer Alpinbindung. Die perfekte Bindung für Markus Eder und alle, die ihm nacheifern wollen.

Duke PT 16
Gewicht Uphill 1050 g / downhill: 1350 g
Z-Wert 6.0 - 16.0
Empfohlenes Fahrergewicht 60+ kg
Fersenautomat Inter Pivot 3
Bremsenbreite 100 mm / 125 mm

Duke PT 12
Gewicht Uphill 850 g / downhill: 1150 g
Z-Wert 4.0 - 12.0
Empfohlenes Fahrergewicht <120kg
Fersenautomat Hollow Linkage 2
Bremsenbreite 100 mm / 125 mm



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