Panamerika-Trip - Part 6

Von reXX am 3.Sep. 2009

Das Beste kommt zum Schluss!? Ja und Nein. Skitechnisch gesehen war Südamerika in diesem Fall eher eine Enttäuschung. Was nicht zuletzt daran lag, dass unser Gespür für den perfekten Schnee hier nicht so ganz funktionierte. Dafür bietet die Region andere Anreize, die über alle Zweifel erhaben sind!


Panamerika-Trip - Part 6.

Review

Endstation Südamerika - Der Abschluss einer unvergesslichen Reise

Autor: Jonas Blum Date: 03. September 2009 Das Beste kommt zum Schluss!? Ja und Nein. Skitechnisch gesehen war Südamerika in diesem Fall eher eine Enttäuschung. Was nicht zuletzt daran lag, dass unser Gespür für den perfekten Schnee hier nicht so ganz funktionierte. Dafür bietet die Region andere Anreize, die über alle Zweifel erhaben sind!

Exakt Ende Juni beendeten wir unseren Besuch in den Vereinigten Staaten und flogen in die chilenische Hauptstadt Santiago. Beim Anflug wurden wir erst einmal, durch das gewaltige, mit Schnee eingedeckte Andenpanorama beeindruckt und kurze Zeit später durch die Künste der chilenischen Taxifahrer, leichtgläubige Touristen abzuzocken. Wir nisteten uns am Schluss doch noch in einem guten Hostel in der Stadt ein und informierten uns als erstes einmal über die aktuelle Schneelage.

Die sah in diesem Moment, nach einem anständigen Sturm, gar nicht so schlecht aus und so machten wir uns an die nächste Herausforderung: Ein Auto in Chile zu kaufen! Mit Hilfe eines Spaniers, welcher uns vor der sicheren Sprachmisere rettete, beschafften wir uns kurzerhand eine chilenische Steuernummer. Mit dieser Nummer machten wir uns anschließend auf die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug.

In der ersten Garage wurden wir, nachdem wir den vorgestellten Preis nannten, nur ausgelacht. Als wir auch im Internet keine verhältnissmäßige Angebote fanden, mussten wir uns eingestehen, dass der Gebrauchtwagenmarkt in Südamerika doch etwas anders funktioniert als in Europa und wir uns diesen Wunsch abschminken mussten.

Als Alternative blieb uns mehr oder weniger nur noch das chilenische Bussystem, welches sich nach einigem Testen aber als absolut empfehlenswert zeigte. Zuvor besuchten wir allerdings in einem Tagestrip von Santiago aus eines der drei „nahe“ gelegenen Skigebieten, genauer gesagt „El Colorado“.

Zusammenfassend war die Aktion ein mittelmässiger Skitag mit einer mühsehligen Diskussion im Nachbargebiet „Valle Nevado“, in welches wir getrieben durch unseren Entdeckegeist unwissentlich hineinfuhren. Leider sind die Gebiete untereinander alles andere als kooperativ und so verlangte das Liftpersonal den Preis einer ganzen Tageskarte um nach „El Colorado“ zurückzugelangen. Nur der Zufall, den Boss des Gebietes zu treffen, ersparte uns einen längeren Fussmarsch.


Nach eineinhalb Wochen in der Fünf Milionen Stadt und einem kurzen Abstecher nach "Vina del Mar“, setzten wir uns am Abend in einen Bus und wachten am nächsten Morgen 1000 Kilometer weiter im Süden, in "Osorno“ wieder auf. Der Entschluss dorthin zu gehen wurde nicht aufgrund der Schneelage - sie veränderte sich in der Zwischenzeit leider in ganz Chile zu "schlecht bis miserabel " - gefällt, ondern wegen der Tatsache, dass ich dort Verwandte habe, gefällt. Mit einem gemieteten Auto erkundeten wir in den nächsten Tagem die Umgebung der Region in Chile, welche aufgrund der vielen Seen auch "Schweiz von Chile" gennant wird. Besonders interessiert waren wir natürlich am befahrbaren „Volcano Osorno“, der sturmartige Wind ließ uns beim Besuch allerdings nur im Restaurant verweilen.

Die nächste Station auf der Karte hieß nach eineigem Werweisen "Pucon". Das malerische Dorf liegt eingeklemmt zwischen dem 2800 Meter hohen "Volcano Villarrica“ und dem gleichnamigen See. Auf den aktiven Vulkan – der letzte grosse Ausbruch war 1971 – nahmen wir drei Angriffe. Alle drei scheiterten an entweder zu schlechter Sicht oder an dem (anscheinend nie endenden) Wind, der in den Anden herrscht. Dank der unglaublich gemütlichen Atmosphäre in dem Dorf und der wunderschönen Gegend drumherum, dauerte es am Ende trotzdem eine ganze Woche, bis wir von "Pucon“ Abschied nahmen.

Diesmal war ein Landeswechsel angesetzt. Genauer gesagt ging esn ach Argentinien , in das Südamerikanische Freerideparadies "Las Lenas“. Auf dem Weg dorthin trafen wir per Zufall die beiden deutschen Jungs Gex und Max, die ebenfalls ihr Glück im Südamerikanischen Winter versuchten. Wie ihere Reise verlief, das könnt ihr HIER nachlesen. Die somit entstandene Schweiz-Deutschlandvereinigung nistete sich fürs erste in "Malargüe“, dem ersten grösseren Ort vor Las Lenas, ein.

Motiviert aufs Skifahren begaben wir uns gleich am nächsten Tag ins Skigebiet und mischten uns unter die zahlreichen reichen Argentinier und ausländischen Freerider. Mit dem legendären Sessellift "Marte“ ging es nach oben und schnell wurde uns das Freeridepotenzial des Gebietes klar. Zumindest falls die Schneedecke nicht mehrheitlich aus einer Eisdecke bestehen würde. Mit zwei Touren neben dem Skigebiet trainierten wir unsere Beine während den nächsten Tagen in der Höhenluft.

 

Mittlerweile waren wir einen Monat lang auf Suche nach guten Schneeverhältnissen in Chile und Argentinien - leider immer noch ohne wirklichen Erfolg. Als sich also Anfang August, die Nierderschlagsprognose immer noch nicht ändern wollte wurde es uns zu bunt. Wir änderten unseren Plan: Anstelle weiterhin auf Schnee zu warten, wollten wir lieber mehr über die geschichtlichen, kulturellen und landschaftlichen Angebote von Südamerika erfahren. Mit diesem Hintergedanken, buchten wir einen Flug nach Lima in Peru.

Die Skis in "Santiago“ verstaut, begaben wir uns in die einst wichtigste Stadt von Südamerika. Und es kam, wie es natürlich kommen musste! Kaum waren wir vier Tage in Peru, begann es 4.000 Kilometer weiter im Süden zu Schneien wie aus Kübeln. Bewaffnet mit kurzen Hosen und viel Moskitoschutz, hielt sich der Neid beim gigantischen Blick auf die Ruinen der Inkastadt "Machu Picchu“ allerdings in Grenzen.


Somit begann das erste mal in unserer achtmonatigen Reise eine "stressige“ Zeit, da wir bemerkten, wie viel zum Bestaunen und wie wenig Zeit dazu übrig blieb. In knapp drei Wochen besuchten wir "Lima“, “Cusco“ mit "Machu Picchu“, "Lago Titicaca“ - der grösste See der Welt über 2000 Meter Höhe und den größten See Südamerikas, das Amazonasbecken in Bolivien, die auf 3.600 Meter gelegene Stadt "La Paz“ und bestiegen einen 6.000er zurück im peruanischen "Arequipa“. Ein zum Teil stressiges Programm, aber sicher eines der Highlights und ein würdiger Abschluss unserer Reise.


Ich möchte an dieser Stelle im Namen von mir, Balz und Michi an alle Personen, ie wir getroffen haben oder die uns sonst irgendiwie dabei geholfen haben, diese Reise einen Erfolg werden zu lassen, ein herzliches Dankeschön aussagen. Wir hatten einen riesen Spaß. Bis zum nächsten Mal!

Jonas Blum, Michael Röthlin und Balz Koch

Anmerkung der Redaktion: Auch wir bedanken und bei Jonas, Balz und Michi für diesen faszinierenden Trip-Report, die atemberaubenden Fotos und die Bereitschaft, uns und die Leser von freeskiers.net an dieser Reise teilhaben zu lassen. Guten Rückflug und viel Erfolg bei euren weiteren Abenteuern!

Additional Information
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