Auf der Suche nach der Glückseligkeit

Auf der Suche nach der Glückseligkeit

Von Julia Dobler am 14.Feb. 2024

Zugegeben: Der Titel dieser Story ist abgekupfert vom Bayerischen Rundfunk und einem seiner bekanntesten Protagonisten. Und trotzdem passt er zu dieser Geschichte einfach wie die Faust aufs Aug – oder der Ski in den Schnee.

Wir schreiben das Frühjahr 2023. Der Winter und die Schneemengen, die er brachte, waren gelinde gesagt bescheiden. Mein Freerider- und Skitourenherz sehnte sich nach nur einer einzigen Sache: Schnee. Viel Schnee. Weiß, glitzernd und in Pulverform. Aber ganz gleich, wohin mich die Wetterkarten zuhause im Wohnzimmer auch führten – nirgendwo in der näheren Umgebung schien er sich blicken lassen zu wollen.

Daher war ich erst einmal skeptisch beim Durchlesen der Einladung zum Backcountry Touring Trip, zu dem Patagonia eingeladen hatte. Erste Frage: Wo liegt Kolm-Saigurn? Was sich anhört wie ein Dorf eines walserisch geprägten Landstrichs in der Schweiz oder in Vorarlberg, liegt in Wahrheit im Raurisertal im Salzburgerland. Nächste Frage: Hats denn dort Schnee? Antwort: Ja, und zwar ordentlich! Somit war eine Zusage nur mehr Formalität, und die Suche nach meiner persönlichen Winter-Glückseligkeit wich gedanklich bereits dem Finden derselben.

Einige Tage und Recherche-Stunden später war ich bestens informiert: Gemeinsam mit den Patagonia Athletinnen Lena Stoffel – ihres Zeichens Vizepräsidentin von POW Austria – und Leah Evans sollten wir 2 Tage auf Skitour das Raurisertal erkunden. Falls das Wetter mitspielte, wäre sogar die Skitour auf den Hohen Sonnblick geplant. Falls nicht, hätten wir die einmalige Chance, mit der Observatoriumsgondel, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, hinaufzufahren, wo uns die Leiterin des Instituts, Dr. Elke Ludewig, ihren Arbeitsplatz zeigen würde.

Überhaupt, das Sonnblickobservatorium – eine Legende. Es ging 1886 in Betrieb und erfasst seitdem 365 Tage im Jahr sämtliche Wetterdaten. In dieser gesamten Zeitspanne war es nur 4 Tage unbetreut! Warum an solch exponierter Stelle überhaupt ein Observatorium gebaut wurde, erklärt die Website des Instituts: Beim Weltkongress der Meteorologen im Jahre 1879 in Rom wurde die Erforschung der höheren Luftschichten als gemeinsames Ziel festgelegt. Der damalige Leiter der ZAMG, Julius Hann, machte sich daraufhin auf die Suche nach einem geeigneten Standort und fand diesen im Raurisertal mit seiner modernen Infrastruktur, die wiederum der jahrhundertelangen Bergwerkstätigkeit geschuldet war.

Fürs Skifahrerherz war also gesorgt, fürs Hirn ebenfalls. Was aber war mit Leib und Seele, wie es so schön heißt? Hier kommt der Ammererhof ins Spiel, der auf 1.630 Metern Seehöhe in einem Talkessel, ganz am Ende der Forststraße liegt. Miri und Heli, die den Ammererhof bereits in 3. Generation betreiben, sind hier die Gastgeber – und gemeinsam mit ihrem Team schreiben sie Gastlichkeit groß. “Heimkommen”, nicht “Ankommen”, soll man, wenn man sich bei ihnen einquartiert. Ein Blick auf die Website, und ich will sofort, nein, SOFORT!!!, dorthin. Denn in den Zimmern ist der Sternenblick dank Dachfenstern inklusive. Achja: Abschalten ist im Ammererhof wörtlich zu nehmen – kein Handyempfang, kein Internet. Also nicht schlechter Empfang – kein Empfang.

Solcherart vorbereitet starten wir nach Kolm-Saigurn. Wir, das ist in diesem Fall eine rein weibliche Fahrgemeinschaft. Maria, Julia, Anita, Bettina und ich füllen unser Fahrzeug nicht nur mit Gesprächen, sondern auch mit einer ganzen Menge an Material. Still denke ich bei mir, dass ich, ehrlich gesagt, recht froh bin, dass wir das nicht alles selber rauftragen müssen, sondern einer der Mitarbeiter des Ammererhofs runter ins Tal kommt und unser Equipment die letzten Kilometer auf der Forststraße rauffährt. Noch dazu, wo wir diese Strecke zu Fuß in Angriff nehmen müssen und nicht mal die Ski verwenden können – Schneelage nicht ausreichend. Meine Vorfreude erhält einen Dämpfer. Was, wenn jetzt auf einmal doch nix ist mit dem Finden meiner Glückseligkeit? Mir fällt auf, dass sich nicht nur meine Gedanken ums Suchen und Finden drehen: Anita und Bettina erzählen beide, dass der Wunsch nach einer kurzen Auszeit sie hierher gebracht hat. Dass sie ein paar Tage Erholung vom stressigen Arbeitsalltag, neuen Input und Inspiration suchen – und hoffen, das alles hier zu finden.

Angekommen an unserer KFZ-technischen Endstation, dem Parkplatz am Alpengasthof Bodenhaus, werden wir bereits von Reini erwartet. Während er unser Equipment auf den Anhänger lädt, erzählt er davon, wie er auf den Ammererhof gekommen ist: „Vor etlichen Jahren hab i auf Skitour am Hocharn zufällig Miri getroffen. Sie hat mich zum Essen in den Ammererhof eingeladen, und wir sind danach in Kontakt geblieben. Immer wieder hat sie gefragt, ob ich nicht mal aushelfen will, und irgendwann hab ich zugesagt.“ Er lacht und erzählt weiter: „I war ganz überrascht, dass sie mi dafür bezahlt hat!“ Seit ein paar Jahren gehört er fix zum Team des Ammererhofs. „Gesucht hab ich ursprünglich nur eine tolle Basis für meine Skitouren. Dann sind bei Miri und Heli die Kinder gekommen, und seitdem bin i der Onkel. Gefunden hab ich also eine Familie, vielleicht sogar für immer.“ Aha, auch einer, der hier was gesucht und gefunden hat. Ich bin gespannt, ob ich hier fündig werden werde. Reini beruhigt mich: „Schnee hama genug oben!“

Nach oben geht’s auch für uns, erstmal allerdings zu Fuß auf der Forststraße. Während wir zu Beginn noch durch grünen Wald stapfen, werden langsam, aber sicher, die Schneewechten am Straßenrand höher. Irgendwann, den Ammererhof sehen wir schon, kommen wir hinaus in den offenen Talkessel, der auf ca. 1.600 Metern liegt, majestätisch überragt vom Hohen Sonnblick. Miri und Heli begrüßen uns, wir genießen die letzten Sonnenstrahlen vor dem Haus bevor wir unsere Zimmer beziehen. Bettina und ich steigen ein paar Treppen hinauf – eng und gemütlich ist es, wie man es aus alten Bauernhöfen kennt, in den Nischen fläzen sich die Hauskatzen auf den Polstermöbeln und schauen nur kurz auf, als wir vorbeistapfen. Wir teilen uns ein Zimmer, das eigentlich aus 2 Schlafzimmern, einem Wohnzimmer und einem Bad besteht. Und ich hab Glück: Bettina schläft lieber unten, ich darf also das Schlafzimmer mit Sternenblick in Beschlag nehmen – Jackpot! Als wir nach dem Abendessen und der Vorstellungsrunde in der – muss ich es sagen? - urgemütlichen – Stube, in der das meiste original erhalten geblieben ist, zurückkommen, sehen wir gegenüber vor dem Naturfreundehaus einen Schwarm Stirnlampen. Eine Gruppe des Bundesheers auf Winterübung. Die Jungs schaufeln, graben und werkeln, was das Zeug hält – ob die wohl finden, was sie suchen? Ich jedenfalls suche Schlaf, und finde ihn unter der kuscheligen Daunendecke mit freiem Blick auf die Sterne.

Am nächsten Morgen zeigt sich das Raurisertal von seiner besten und wildesten Seite: Gefühlt alle Wetterzustände spielen sich vor unserem Fenster beim Frühstück ab: Schneeflinseln, Wind, Sonnenschein wechseln sich innerhalb kürzester Zeit ab. Der Hohe Sonnblick aber versteckt sich in dicken Wolken.

Unsere 3 Bergführer Klaus, Klausi und Alex entscheiden, dass wir uns auf den Weg machen. Großartig bereits der Start: Direkt vor dem Ammererhof Auffellen, in die Bindung steigen und dem Wanderweg rund ums Haus folgen. Es geht gemütlich durch den verschneiten Winterwald bergauf und ich muss mir eingestehen, dass ich jetzt schon glücklich bin, egal, was der Tag noch an Abfahrtsmetern bringen sollte. Denn ich hatte den Schnee gefunden und die Ruhe, die er mir bringt, das Gefühl, im Hier und Jetzt zu sein und den Alltag hinter mir zu lassen. Wir gehen nebeneinanderher und unterhalten uns, irgendwann komme ich mit Lena ins Gespräch. Ich frage sie, was sie antreibt, jeden Tag aufs Neue in die Berge zu gehen. „Die Natur gibt mir Kraft. Nach einem Tag auf Ski hab ich was geschafft. Das Schönste ist für mich aber immer das gemeinschaftliche Erlebnis in der Natur.“ Was wir an diesem Tag schaffen, ist vielleicht keine skifahrerische oder alpinistische Höchstleistung – aber es sind die besten Powderturns meines gesamten Winters. Nein, es war nicht sacksteil, sondern easy Waldgelände. Nein, es war kein bauchtiefer Pulverschnee. Aber dass wir auf unserer gemeinsamen Suche nach – endlich – gutem Schnee fündig wurden, zaubert uns allen ein glückseliges Grinsen ins Gesicht.

Später an diesem Tag sollten wir das Sonnblickobservatorium besichtigen, daher führt uns unser Run zurück zum Ammererhof. Bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen machen wir es uns in der Stube gemütlich, bis es so weit ist. Birgit und Lenny, beide arbeiten für Patagonia, schweben auf Wolke 7: Denn die von Patagonia unterstütze Kampagne, aus dem Vjosa in Albanien Europas ersten Wildfluss-Nationalpark zu machen, wurde von Erfolg gekrönt, die finalen Dokumente unterzeichnet. „Irgendwie seid ihr, ist Patagonia, auf der Suche nach dem Heiligen Gral, oder?“, frage ich die beiden. Sie sehen mich fragend an. „Naja, wenn alle Menschen das tun, was Patagonia ihnen sagt – Don’t buy this jacket! – ist das Unternehmen obsolet“, führe ich weiter aus, was ich meine. „Ja, stimmt schon“, nicken sie dann. „Ein gutes Bild – wir sind auf der Suche nach dem Heiligen Gral. Wir versuchen, die Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg und verantwortlichem Handeln zu finden. Wenn aber alle tun, was wir postulieren, dann schaffen wir uns selbst ab.“ Lenny ergänzt: „In letzter Konsequenz ist es genau das, was in unseren Unternehmensgrundsätzen geschrieben steht und was wir durch die Spende unseres Unternehmensgewinn zur Bekämpfung der Umweltzerstörung erreichen wollen. Und hey: Wenn das unser Beitrag ist, um die Erde zu retten – so what! Dann haben wir es echt gut gemacht!“

Die nachmittägliche Fahrt auf den Hohen Sonnblick mit der Seilbahn ist was ganz Besonderes: Betriebsleiter Gerhard erklärt uns, dass sie für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Dass wir sie nutzen dürfen, ist wirklich SEHR außergewöhnlich. Beeindruckt schweben wir über die Felsen 1.500 Höhenmeter nach oben. Dr. Elke Ludewig, die Leiterin des Observatoriums, holt uns in der Zittelhütte ab und führt uns durch ihr Allerheiligstes. Sie erklärt, erläutert und gibt Einblick – nicht nur in das Arbeiten am Hohen Sonnblick, sondern auch in die mehr als 100 Jahre andauernden Datenreihen, die eindeutig zeigen, dass die Klimaerwärmung kein Hirngespinst wirrer Wissenschaftler ist, sondern im Gegenteil nicht reeller sein könnte. So aufgekratzt wir nach unserer Tour waren, so nachdenklich sitzen wir in der Gondel bergab. Wir sind irgendwie allesamt damit beschäftigt, diese glasklaren Aussagen zu verarbeiten. So drehen sich auch unsere abendlichen Gespräche um die Frage, wie wir unsere Leidenschaft fürs Skifahren mit einem umweltverträglichen Leben in Einklang bringen könnten.

Am nächsten Tag wachen wir bei klirrend kalten Minusgraden auf – aber der allgegenwärtige Hohe Sonnblick zeigt sich, endlich, in strahlendem Sonnenschein. Was für ein schöner Berg! Noch einmal ziehen wir los auf unseren Fellen, noch einmal suchen wir die schönsten Hänge, den pulvrigsten Schnee, und noch einmal werden wir fündig: First Lines für alle! Nach dem eindrücklichen Vortag genießen wir jeden Schritt – und vor allem jeden Turn – umso mehr. Noch einmal freuen wir uns über Getränke und Kuchen in der wärmenden Sonne auf der Terrasse des Ammererhofs, wärmen uns mit einer Dusche auf und treffen uns in der Stube zum Abendessen. Heute auf der Speisekarte: Nepalesische Küche. Wir schlagen uns die Mägen voll und fallen müde, aber überglücklich in unsere Betten.

Auf der Heimfahrt lassen wir die vergangenen Tage Revue passieren und erkennen erstaunt, dass jede von uns tatsächlich etwas von dem gefunden hat, was sie erhofft hatte zu finden. Eine Auszeit, Ruhe, wunderschöne und beeindruckende Natur – das ist, was es im Raurisertal zu finden gibt. Wenn es das ist, was du suchst – dann kann ich nur empfehlen, das Zimmer zu reservieren. Sternenblick inklusive.


Anreise

Kolm-Saigurn bildet als letzter Ort den Talschluss des Raurisertals im Nationalpark Hohe Tauern im österreichischen Bundesland Salzburg.

Mit dem Auto:

Von München kommend ca. 3 Stunden: Man nimmt man die A8 nach Salzburg, danach geht’s weiter auf der A1 bzw. der A10 Tauernautobahn Richtung Süden bis Ellmauthal. Auf der B311 fährt man weiter bis nach dem Abzweig ins Gasteiner Tal, bevor es Richtung Berg und Embach geht. Man folgt dem Straßenverlauf bis nach Kolm-Saigurn und weiter zum Alpengasthof Bodenhaus bzw. den Parkplätzen Goldwaschen und Bodenhaus.

Von dort geht es, je nach Schneelage, entweder zu Fuß oder mit den Tourenski weiter die Forststraße bergauf bis zum Ammererhof. Tipp: Im Vorhinein schon den Gepäcktransport vereinbaren – dann kommt Reini mit Schnee- und geländegängigem Gefährt runter zur Schranke.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Von München mit dem Zug nach Taxenbach dauert es etwa 3 Stunden. Von dort geht es mit dem Postbus weiter nach Rauris, und anschließend nach Kolm-Saigurn und zum Alpengasthof Bodenhaus. Achtung: Check die Busverbindung besser schon zuhause!

Übernachten

Ammererhof

„Heimkommen statt Ankommen“ lautet das Motto des Ammererhofs in Kolm Siagurn am Fuß des Hohen Sonnblicks auf 1.630 Metern Seehöhe. Dass das keine leere Worthülle bleibt, liegt an Miri und Heli Tomasek-Mühltaler, die den Ammererhof bereits in 3. Generation mit viel Liebe und einem Team mit unglaublichem Herzblut betreibt. Die Zimmer, Berghütten und Ferienwohnungen sind urgemütlich eingerichtet (Sternenblick inklusive!) und kosten ab 75,00 EUR pro Nacht.

Nach einem Tag am Berg lechzt das Skitouren- und Freeriderherz nach „was G’scheitem“ zu Essen. Im Ammererhof eine Leichtigkeit! Die Küche bietet wirklich jedem Gusto Geschmacksexplosionen am Gaumen – von hausgemachtem Kuchen bis zu nepalesischen Spezialitäten.

ammererhof.at 

Naturfreundehaus Kolm Saigurn

Gegenüber des Ammererhofs befindet sich das Naturfreundehaus Kolm Saigurn. Ganz persönliche Einschätzung: Idyllischer geht es wirklich nicht mehr! „Die Sonnblickbasis Kolm Saigurn – mit Bergbaumuseum, Kapelle und Kneipp-Anlage – ist ein Naturfreunde-Haus, das einzigartig im Erlebnisparadies Nationalpark Hohe Tauern liegt. Hier kommen Mensch und Natur zusammen, wie es nur selten gelingt.“ Stimmt definitiv. Auch Nicht-Mitglieder können hier nächtigen – ab 48,00 EUR pro Nacht.

www.sonnblickbasis.at

Der Hohe Sonnblick und sein Observatorium

Der Hohe Sonnblick (auch Rauriser Sonnblick) misst 3.106 Meter, und ist einer der prominentesten vergletscherten Berge des Alpenhauptkamms in der Goldberggruppe in Salzburg, knapp an der Grenze zu Kärnten gelegen. Auf seinem Gipfel befinden sich das Observatorium Sonnblick und die alpine Schutzhütte Zittelhaus. Die charakteristische Felspyramide auf dem Gipfelstock, sowie die mächtige Nordwand über Kolm-Saigurn, beeindrucken auch den Beobachter, der vom Tal aus nach oben schaut. Noch höher ist hier nur mehr der Hocharn mit seinen 3.254 Metern.

Noch heute erkennt man rund um den Hohen Sonnblick die Überreste der historischen Goldminen, die der Gebirgsgruppe ihren Namen gaben. Die lange Bergbautradition lässt sich auch im 21. Jahrhundert noch nachempfinden beim Goldwaschen in Kolm-Saigurn.

Aufgrund seiner Abgeschiedenheit und dementsprechend der Möglichkeit, „reine“ Wetterdaten zu sammeln, wurde der Hohe Sonnblick als Standort für das 1886 erbaute Sonnblickobservatorium gewählt. Seitdem war Österreichs höchstgelegene meteorologische Beobachtungsstation nur sage und schreibe 4 (in Worten: vier!!!) Tage nicht betreut.

Ein Besuch des Sonnblickobservatoriums ist ein beeindruckendes Erlebnis! Die Pendelbahn, die für die Öffentlichkeit gesperrt ist, führt über 1.500 Höhenmeter von Norden her auf den Gipfel. Mittlerweile hängt auch eine richtige Kabine dran, und nicht mehr die ursprüngliche Holzkiste - die Passagiere danken es: Windspitzen von 120 km/h sind keine Seltenheit, auf dem Gipfel wurde mit -37,5 Grad die tiefste, je in Österreich gemessene Temperatur, aufgezeichnet. Heute betriebt die GeoSphere Austria das Observatorium am hohen Sonnblick, dessen Direktorin Dr. Elke Ludewig ist.

Man kann eine Führung durch das Sonnblickobservatorium buchen – sehr empfehlenswert! Allerdings muss man – wie gesagt – aus eigener Kraft auf den Gipfel kommen. Und leider ist das Zittelhaus am Gipfel und der gastliche Empfang dort nur „rustikal“ zu nennen.

sonnblick.net

www.zittelhaus.at 

Patagonia

Gegründet 1973 von Yvon Chouinard in Kalifornien, hat sich Patagonia von Beginn an dem „Business Unusual“ verschrieben. Sehr bald nach dem Einstieg ins Bekleidungsgeschäft wurde dem Unternehmen klar, welchen Anteil es am globalen Ressourcenverbrauch hatte. Patagonias entschied, jedes Jahr 1% des Umsatzes an Umweltschutzprojekte zu spenden und nahm in der Folge die Rechtsform einer Benefit Corporation an. Im Jahr 2018 schließlich überarbeitete das Unternehmen seinen Zweck: „Wir sind im Geschäft, um unseren Heimatplaneten zu retten.“ Aktuell wird der gesamte Gewinn Patagonia als Dividende an das Holdfast Collective ausgeschüttet, dessen einzige Aufgabe es ist, zur Bekämpfung der Umweltkrise beizutragen. Firmengründer Yvon Chouinard hat es in seinem Brief so ausgedrückt: „Wenn es uns gelingen würde, das Richtige zu tun und gleichzeitig Geld zu verdienen, um die Rechnungen zu bezahlen und eine positive Wirkung zu haben, dann könnten wir Kunden und andere Unternehmen beeinflussen, und auf diese Weise vielleicht das System verändern.“

Dass dies kein Lippenbekenntnis ist, zeigt Patagonia auf vielfältige Weise, nicht zuletzt mit dem Worn Wear Konzept: Ziel ist es, Reparaturen von Kleidung so einfach wie möglich zu machen, damit diese so lange wie möglich genutzt wird. Oder, um es mit einem der ikonischen Werbesujets des Unternehmens zu sagen: „Don’t buy this jacket!“

eu.patagonia.com  

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