People - Fabio Studer

Von Roman Knopf am 17.Mai. 2007

Aus Vorarlberg - Österreichs westlichstem Bundesland - stammt Fabio Studer. In den letzten beiden Winterhalbjahren hat er eine beeindruckende Karriere steil nach oben hingelegt. Und man kann davon ausgehen, das er das auch in Zukunft fortsetzen wird.


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Fabio Studer


Ein Portrait des Head-Teamriders aus Vorarlberg


geschrieben am: 15. Mai 2007
geschrieben von: Heiko Joos

 
Aus Vorarlberg - Österreichs westlichstem Bundesland - stammt Fabio Studer. In den letzten beiden Winterhalbjahren hat er eine beeindruckende Karriere steil nach oben hingelegt. Und man kann davon ausgehen, das er das auch in Zukunft fortsetzen wird.
Vor fünf Jahren - mit 16 - gehörte er noch zu den hoffnungsvollsten Nachwuchs-Rennläufern in Österreich. Entsprechend enttäuscht waren seine Trainer, als er beschloss, diese Karriere an den Nagel zu hängen. Kein Wunder, zu dieser Zeit war Freeskiing noch lange nicht so populär wie jetzt, und kaum einer traute ihm zu, mit diesem Sport seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Und so war der Weg auch beschwerlich und lang, bis sich endlich die ersten größeren Erfolge einstellten.

Mittlerweile ist Fabio auf einem Level angelangt, mit dem er auch den Auftritt auf internationaler Bühne keinesfalls scheuen braucht. Egal ob im Sommer in Neuseeland, im Winter in den USA oder in Skandinavien. Dazu fährt er im internationalen Team von Head, was seine Möglichkeiten weiter vergrößert.

Zu den Highlights seiner Karriere gehört dabei auch ein Filmpart zusammen mit Luggi Brucic im aktuellen Freeski-Movie "Corduroy". Und wer die amerikanischen Produktionen kennt, der weiß was es bedeutet und wie schwer es ist, als europäischer und besonders als deutschssprachiger Fahrer einen Filmpart in so einem Streifen zu bekommen. Nebenbei ist er auch noch einer der Toprider des neuen Freeski-Filmlabels "Headbud".

Sein Homespot ist der "Nova Park" im Skigebiet "Silvrette Nova", wo er im Winter jeden freien Tag zum trainieren verbringt. Dabei legt er einen enormen Ehrgeiz an den Tag und ist trotzdem stehts gelaunt. Das ist übrigens auch ein Markenzeichen von ihm - egal wo man ihn trifft er hat meistens ein fettes Grinsen im Gesicht. Das er dazu noch ein megamäßiger Spaßvogel ist verwundert nicht - falls es mit der Karriere doch nicht weiter bergauf gehen sollte (was allerdings schwer vorstellbar ist) kann er es auf jeden Fall als Comedian versuchen!


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Steckbrief von Fabio


Die wichtigsten Daten des Freeski-Profis im Überblick


geschrieben am: 15. Mai 2007
geschrieben von: Heiko Joos

 


Riderprofil Fabio Studer:


Name:                       Fabio Studer


Geburtstag:              17.05.1986


Wohnort:                   Koblach / Vorarlberg (A)


Disziplin:                   Park & Backcountry Slopestyle


Sponsoren:               Head, Tyrolia, Sub Industries, Anon,          
                                 Level, Altons Skatehouse


Favorite Location:     Silvrette Nova


Favorite Move:          Cork 360


Music:                         Hip-Hop


Film:                           Corduroy, Headbud-Movies


Erfolge:                      1. Platz Newschool Gathering 2006
                                   1. Platz Red Bull Stairway To Heaven 2006
                                   3. Platz Austrian Open 2007    
                                   7. Platz Red Bull Playstreets 2007
                                   "Best Austrian Rider" New School Pick Nick 2006

Ziele:                          meinen Weg erfolgreich weitergehen, gemeinsame Wohnung mit meiner  
                                   Freundin


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Das Interview


Fabio Studer stand freeskiers.net Rede und Antwort


geschrieben am: 15. Mai 2007
geschrieben von: Heiko Joos

 


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freeskiers.net: Fabio, Du bist jetzt schon eine ganze Weile im Freeski-Zirkus dabei. Erzähl uns doch mal etwas über Deine Karriere

Fabio: Also genau genommen war die vergangene Wintersaison jetzt meine Fünfte als Freeskier. Natürlich bin ich auch davor schon lange Ski gefahren – wie die meisten Freeskier war ich früher ebenfalls als Racer unterwegs. Und das sogar recht erfolgreich. Allerdings kam da irgendwann mal der Zeitpunkt, an demich keine Lust mehr hatte. Das systematische Training, die immer gleichen Abläufe und der Erfolgsdruck – das hat mir alles nicht mehr wirklich gefallen. Als ich dann auch noch Probleme mit dem Knie bekam, da habe für mich entschieden „jetzt reicht es“ und hab damit aufgehört

freeskiers.net: Wie hat Dein Umfeld auf diese Entscheidung reagiert? Deine Eltern, deine Trainer – die waren doch bestimmt enttäuscht oder?

Fabio: Ja das auf jeden Fall. Vor allem weil mir immer gesagt wurde ich hätte das Potential, es noch weit nach oben zu schaffen. Mein Vater war sehr enttäuscht, dass ich das alles irgendwie hingeworfen habe, ebenso mein Trainer. Für mich war es allerdings kein „Aufgeben“ im eigentlichen Sinne, schließlich fahre ich nach wie vor Ski und das für mein Leben gerne. Ich wollte lediglich aus diesen Strukturen raus und mein eigenes Ding machen. Ich bin dann zwar einige Zeit weiter Rennen gefahren und hab nebenher eben ein wenig gestylt, aber irgendwann war klar das ich aus dem Racing-Zirkus aussteige und mich auf die Twintips und das Newschool-Fahren konzentriere.

freeskiers.net: Kam das einfach so oder gab es Vorbilder, die dich dazu ermutigt haben?

Fabio: Klar gab es Vorbilder. Freeskiing war damals noch ziemlich unbekannt in Vorarlberg. Zwar gab es einige die da schon dabei waren, aber lange nicht auf dem Level wie es heute läuft. Als ich 13 war habe ich sogar mal mit dem Gedanken gespielt, mir ein Snowboard unter die Füße zu schnallen – denn ich wollte eben unbedingt etwas mit Springen machen. Im Fernsehen auf Eurosport hab ich dann aber zum ersten Mal gesehen, was man unter „Freeskiing“ wirklich versteht und was da möglich ist. Dann war klar: „Das will ich auch machen, das taugt mir“.

freeskiers.net: Wie hast Du dann den Durchbruch geschafft? Ich meine Du bist ja nicht von Anfang an ein internationaler Pro gewesen.

Fabio: Klar, so schnell ging das nicht. Am Anfang bin ich eben lokale Contest gefahren. Da habe ich dann auch immer gewonnen. Nur die größeren Sachen – also österreichweite Contests – haben nicht so ganz geklappt. Ich hatte mich zwar darauf vorbereitet und war vom fahrerischen her auch gut – aber ich hab mir zu viel Stress gemacht und war daher tierisch nervös. Das war dann eigentlich auch immer mein Problem: Ich schaffte es nicht, bei den Contests das rüberzubringen was ich im Training konnte und hab es meist versaut, weil ich zu viel wollte und entsprechenden Druck hatte. Die Wende kam dann letztes Jahr beim New School Pick Nick: Da wurde ich bester Österreicher. Und danach hab ich auch noch beim Stairway To Heaven gewonnen, das war ebenfalls ein Highlight. Ab da ging es dann ziemlich steil bergauf. In der zurückliegenden Saison ist es dann ebenfalls gut gelaufen. New School Gathering habe ich gewonnen, dritter bei den Austrian Open, beim Red Bull Playstreets im Finale – das war schon ein großer Schritt. Und dann die Einladung zum Jon Olsson Invitational, das war natürlich Wahnsinn. Leider hab ich mich dort dann verletzt, aber das ist eine andere Geschichte.

freeskiers.net: Du hast etwas von Druck gesagt. Woher kam der?

Fabio: Der kam in erster Linie von mir selbst. Ich wollte mir einfach beweisen „Du kannst das, die Entscheidung zum Newschool war die richtige“. Mein Vater war wie gesagt nicht so begeistert von meiner Kehrtwende was den Rennlauf anbelangt, denn er hat nicht geglaubt das man als Newschooler erfolgreich sein kann – vor allem in finanzieller Hinsicht. Und ich wollte ihm dann eben unbedingt zeigen, dass es doch geht. Mittlerweile sieht er das zum Glück auch.

freeskiers.net: Heißt das Du kannst jetzt allein vom Freeskiing leben?

Fabio: In der Saison 05/06 habe ich nebenher noch als Skilehrer arbeiten müssen. Die vergangene Saison war dann die erste, in der ich nichts anderes außer Skifahren gemacht habe und endlich die Möglichkeit hatte, jede freie Minute auf den Brettern zu stehen und zu trainieren. Das ist auch wichtig, denn ohne Training hast Du auf den Contests keine Chance. Man muss sich ständig weiterentwickeln, an seinen Tricks feilen und sein persönliches Level steigern. Finanziell ist es so das ich mittlerweile von meinen Sponsoren echt gut unterstützt werde. Und auch meine Familie steht hinter mir. Ich lebe noch bei meinen Eltern zu Hause und muss daher keine Miete bezahlen. Na ja, reich bin ich bestimmt nicht, aber man kommt so über die Runden.

freeskiers.net: Beim Jon Olsson Invitational hast Du dich verletzt - was ist genau passiert?

Fabio: Das ist alles ziemlich blöd gelaufen. Gleich am ersten Trainingstag habe ich mir die Schulter ausgekugelt. Ich bin noch nicht einmal gestürzt, sondern hatte lediglich bei der Landung meine Hand im Schnee. Fahren konnte ich dann nicht mehr, und als ich wieder zurück in Österreich war hat sich heraus gestellt, dass ein Stück der Gelenkkapsel ausgerissen war. Am 24. April wurde ich dann operiert - was zum Glück gut gelaufen ist. Jetzt habe ich jeden Tag Physiotherapie, manchmal sogar zweimal am Tag. Im Juli möchte ich auf jeden Fall wieder mit dem Training anfangen können. Das bedeutet das ich mich sehr anstrengen muss um dieses Ziel zu erreichen.

freeskiers.net: Dann gute Besserung. Wenn es wieder weiter geht, wie schaut Dein Training konkret aus?

Fabio: Hmm, also feste Trainingspläne habe ich nicht. Ich denke eben es ist notwendig so viel wie möglich zu fahren, neue Tricks zu probieren und alte zu verbessern. Allerdings sollte man es nicht übertreiben – Einen bis zwei Tage in der Woche sollte man auch zur Erholung haben. Letzten Sommer war ich mit Daniel Schießl sechs Wochen lang in Neuseeland unterwegs, und das war echt spitze und hat mir verdammt viel gebracht. Wir konnten uns gegenseitig pushen und hatten enorm viel Spass dort unten. Aber einen genau vorbestimmten Plan wie im Rennlauf, das gibt es nicht. Und das will ich auch nicht, schließlich soll es Spass machen. Einen Trainer gibt es nicht. Man probiert eben aus und entwickelt seine Tricks weiter. Oder man sieht etwas in einem Video und will das dann unbedingt auch können.

freeskiers.net: Ist der Konkurrenzkampf in der Szene nicht hart?

Fabio: Also das läuft eigentlich recht locker. Dir Faher kennen sich eigentlich alle und ich versteh mich auch mit allen ziemlich gut. Es ist nicht oberflächlich, sondern die Leute sind gut drauf, fahren zusammen und haben Spaß. Klar sind wir auch Konkurrenten, denn jeder möchte schließlich nach dem Finale ganz oben stehen – aber es läuft alles sehr kameradschaftlich ab. Das ist das Tolle am Freeskiing, im Rennlauf ist das ganz anders. Vor allem da sich die Szene in Vorarlberg so langsam auch wirklich nach vorne bewegt. Früher war ich ziemlich alleine im Park unterwegs, aber jetzt kommen viele gute Fahrer nach. Der Marlon Holzmann zum Beispiel ist ein super Talent und von dem wird man noch viel hören in der Zukunft.

freeskiers.net: Die Konkurrenz wird international immer härter. Was muss man können um vorne mitfahren zu können?

Fabio: Das stimmt, es gibt immer mehr gute und auch sehr gute Fahrer. Wichtig ist, dass die Tricks sauber und sicher gemacht werden. Es bringt nichts wenn ich einen 1080 kann, aber nur jeden zweiten davon stehe. Außerdem sollte man in beide Richtungen drehen können, wenn man vorne mitfahren will. Switch-Tricks und Landungen sollte man auch problemlos beherrschen. Das kostet manchmal dann auch einiges an Überwindung wenn man einen neuen Trick macht und den noch nie vorher gesprungen ist.

freeskiers.net: Die Szene in Europa ist in den letzten Jahren richtig stark geworden, aber perfekt sind die Bedingungen noch nicht. Was muss Deiner Ansicht nach geschehen, damit Europa den Anschluss an Amerika findet?

Fabio: Also in erster Linie sind das mit Sicherheit die Parks in Europa. Die Skigebiete geben sich zwar in der letzten Zeit Mühe, aber da muss sich trotzdem noch einiges tun. Die Parks müssen nicht riesengroß sein, es reicht wenn ein paar gute Kicker und Rails bzw. Boxen vorhanden sind. Verschiedene Schwierigkeitsgrade für Anfänger, Fortgeschrittene und Pros und dann passt das. Entscheidend ist dass die Elemente gut gepflegt und mindestens einmal am Tag auch richtig geshaped werden. Viele Bergbahnen haben noch nicht verstanden das es nicht reicht, irgendwo ein Geländer und einen Schneehaufen hinzuschieben. Aber das wird in den nächsten Jahren bestimmt besser werden. Auch gibt es Magazine wie freeskiers.net, die viel für die Szene tun und für Publicity sorgen.

freeskiers.net: Als Profahrer bist Du ja fast jedes Wochenende auf einem Contests unterwegs. Was müsste in diesem Bereich anders werden?

Fabio: Ein Problemist in meinen Augen, dass bei vielen Contest wenig Abwechslung dabei ist und die Tricks sehr einseitig sind. Beispielsweise springen sehr viele Fahrer bei Big Air Bewerben nur Switch 1080s und es gewinnt der mit der saubersten Landung und dem längsten Grab. Das ist zwar eine tolle Leistung, aber irgendwann wird es langweilig und der Style, der im Freeski eigentlich so wichtig ist, der geht verloren. Eine Möglichkeit wäre, das es bei jedem Contest einen Tecnical-Run und einen Style-Run gibt. Damit hat jeder Fahrer die Möglichkeit, seine individuelle Note zu setzen und auch für die Zuschauer wird es interessanter. Auch wenn dann einige Fahrer wohl ganz schön komisch schauen würden. Aber auch hier ist man schon dabei, die Weichen entsprechend zu stellen. Ich freu mich daher schon auf die nächste Saison.

freeskiers.net: Danke für das Interview. Möchtest Du noch etwas erwähnen?

Fabio: Also ich möchte mich an dieser Stelle vor allem bei meinen Eltern bedanken, die mich immer unterstützt haben auch dann wenn ich meinen eigenen Kopf durchgesetzt habe. Meinem Bruder, der mir immer seine Kreditkarte leiht. Ein großes Dankeschön geht auch an meine Sponsoren, ohne die ich nie so weit gekommen wäre, sowie an Zigo und Taylor. Und zum Schluss möchte ich meine Freundin natürlich nicht vergessen, die mich immer unterstützt und oft auf mich verzichten muss weil ich so viel unterwegs bin.


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