People - Thadde Joas

Von Roman Knopf am 13.Feb. 2008

Thaddäus "Thadde" Joas ist, nach seinem Sponsorenwechsel, das neuste Mitglied in der Crew des International-Teams von Rossignol. Der gebürtige Allgäuer aus Oberstdorf zählt in Deutschland zu einem der hoffnungsvollsten Talente!


People


Thadde Joas - Riderprofil


Wir bringen euch den Rossignol Teamrider etwas näher


geschrieben am: 13. Februar 2008
geschrieben von: Dennis Forte
 
Thaddäus "Thadde" Joas ist, nach seinem Sponsorenwechsel, das neuste Mitglied in der Crew des International-Teams von Rossignol. Der gebürtige Allgäuer aus Oberstdorf zählt in Deutschland zu einem der hoffnungsvollsten Talente, der in der vergangenen und laufenden Saison mit einigen tollen Resultaten auf sich aufmerksam machen konnte. Wir haben den sympatischen Newschooler getroffen und uns mit ihm über seinen Sport, sein Leben und die Hintergründe unterhalten.
Thadde kommt - wie so viele Freeskier - ursprünglich aus dem Rennsportbereich. Was auch kein Wunder ist, denn seiner Mutter gehört die ""Erste Skischule" in Oberstdorf und damit wurde er quasi bereits mit Skiern an den Füßen geboren.

Bis zu seinem elften Lebensjahr kämpfte er im Stangenwald um Punkte, was ihm aber schnell zu langweilig wurde. Somit beschloss er kurzerhand, zusammen mit ein paar Kumpels den Park am Fellhorn unsicher zu machen.

Schnell stellte sich heraus, dass ihm das Fahren im Park sehr viel mehr liegt als das eintönige Renntraining und mittlerweile hat er ein sehr hohes Niveau erreicht, das den Vergleich mit der Konkurrenz im In- und auch im Ausland nicht mehr zu scheuen braucht. Seine Sponsoren und sein Teammanager halten große Stücke auf ihn, darum trainiert er im Winter und auch im Sommer so viel wie möglich, um seinem Status im Rossignol International-Team auch gerecht zu werden.

Seine Ziele sind auf jeden Fall klar gesteckt: Viel Skifahren, viele Contests gewinnen, viel Fotografieren und nach Möglichkeit auch das ein oder andere Filmsegment ergattern. Wir wünschen ihm auf jeden Fall viel Glück dabei!


Riderprofil Thadde Joas:


Name:                     Thaddäus "Thadde" Joas l


Geburtstag:             21.05.1991


Wohnort:                 Oberstdorf/Allgäu (D)


Disziplin:                 Park & Backcountry Slopestyle


Sponsoren:              Rossignol, O´Neill, Smith Optics, Schneestern 
                                

Favorite Location:   Fellhorn, Kleinwalsertal und Ehrwald


Favorite Move:        Switch 7 in verschiedene Variationen


Musik:                      Hip-Hop, Reggae


Film:
                       The Simpsons


Erfolge:                    1. Wir Schanzen Tournee 2007 Kids-Wertung   
                                 1. Platz Snowparktour 2007 Fellhorn
                                 3. Platz Iron Night 2007


Ziele:                       Erfolgreiche Contest-Ergebnisse & Filmparts


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People


Thadde Joas - Das Interview


Wie war die letzte Saison für ihn? Welche Ziele hat er? Wir haben nachgefragt.


geschrieben am: 13. Februar 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 





freeskiers.net: Thadde, dein Wohnort Oberstdorf ist ja ein bekannter Name im Wintersportbereich. Wie sind hier die Bedingungen für Freeskier und wie hat sich die ganze Szene über die letzten Jahre im Allgäu entwickelt?

Thadde: Die Bedingungen für Freeskier sind schon sehr gut. Wir haben ja den O'Neill Fellhorn-Park direkt an unserem Hausberg, der in den letzten Jahren, auch dank Schneestern, stetig gewachsen ist. Außerdem haben wir dann noch den Crystal Ground Snowpark im Kleinwalsertal quasi vor unserer Haustüre. Wir fahren aber auch manchmal in andere Gebiete, denn es macht Sinn nicht immer nur im gleichen Park zu fahren, sondern auf anderen Anlagen zu trainieren, um verschiedene Obstacles und Bedingungen an anderen Orten kennen zu lernen. Im Allgäu gibt es noch zahlreiche weitere gute Parks, z.B. in Bolsterlang oder im Kleinwalsertal. Auch in Ehrwald fahre ich sehr gerne. Die Freeskiszene im Allgäu ist in den vergangenen Jahren natürlich ebenfalls stark gewachsen, und zum Glück sehen die Bergbahnen den Trend und tun immer mehr für die Szene. Das lockt natürlich auch immer mehr Events an, die sich mittlerweile schon richtig gut etabliert haben wie z.B. die "Suzuki Wir Schanzen" oder die Stopps der Chill & Destroy Tour und der Snowparktour.

freeskiers.net: Du bist ja noch Schüler, wie lässt sich Schule und Freeskiing verbinden und wie reagieren die Lehrer darauf?

Thadde: Das funktioniert eigentlich recht gut. Man muss eben in erster Linie die Ferienzeiten so optimal wie möglich nutzen. Auch kann man sich ab und zu von der Schule befreien lassen, was in der Regel problemlos funktioniert. 20 bis 30 Tage im Jahr zu fehlen ist aber trotzdem ziemlich oft. Die Lehrer sehen das aber eher relaxt, wenn man trotz der vielen Fehltage gute Noten schreibt. Ich habe ja auch ein paar Mitschüler, die die Sportart Freestyle - also Buckelpiste - betreiben. Dort gibt es einen Verband, über den man seine Fehltage entschuldigen kann. Beim Freeski gibt es das zwar nicht, aber irgenwie geht es trotzdem immer, da von der Schule das Grundverständnis da ist.

freeskiers.net:
Wie stehen denn deine Freunde, Klassenkameraden und deine Eltern zu deinem Sport?

Thadde: Die meisten meiner Mitschüler finden das natürlich toll und unterstützen mich auch. Allerdings wissen viele leider gar nicht so richtig, was ich genau mache. Meine Eltern stehen mir auch immer zur Seite. Sie kennen das ganze Skibusiness ja auch schon, da ich bis zu meinem elften Lebensjahr Rennen gefahren bin. Außerdem sehen sie mittlerweile meinen Erfolg und wie viel Leidenschaft und Training ich in das Freeskiing lege. Skifahren ist auf jeden Fall das was ich machen will, auch die kommenden Jahre, und darin unterstützen mich meine Eltern voll - egal ob Rennen oder Freeski. Selbst über die ständigen Befreiungen in der Schule sehen sie einigermaßen locker hinweg.

freeskiers.net: Nach den Contests ist ja immer kräftig Party. Wie ist dein Standpunkt dazu?

Thadde: Der ruhige Kerl in der Ecke, mit der Cola in der Hand (lacht). Nein, im Ernst. Ich gehe auf die Contests, um eine gute Leistung abzugeben und - wenn möglich - zu gewinnen. Party kann man dann immer noch machen. Außerdem möchte ich in der Szene noch weiter Fuß fassen und auch international bekannter werden, da kann man sich nicht die ganz großen Ausfälle erlauben. Aber die Party gehört halt beim Freeski einfach dazu, da alle sehr locker drauf sind, auch wenn es große Altersunterschiede der Rider gibt. Es ist eine große Familie! Und da bin ich dann auch immer gerne dabei.

freeskiers.net: Wie bist du zum Freeskiing gekommen?

Thadde: Früher im Rennbereich haben wir auch schon den einen oder anderen Trick ausprobiert. Damals hieß das ganze noch Heli, Grätsche oder Duffy - war also Oldschool. Dann kam der Park am Fellhorn dazu, der das ganze dann nochmal gepusht hat. Da war ich so um die 10 Jahre alt. Mit 11 hab ich dann aufgehört Rennen zu fahren. Ich war einfach viel in der Gruppe mit meinen Leuten unterwegs und hab mir die Tricks der anderen Fahrer abgeschaut. Danach hab ich die Moves selber ausprobiert. Natürlich wird man dann irgendwann besser und möchte dann auch mehr und mehr erreichen. Da habe ich mir gedacht, mit ein paar Sponsoren wäre das ganze sicherlich etwas einfacher. Auch musste ich mal aus meinem Homepark am Fellhorn und was anderes erleben - und das ist ohne Sponsoren nicht so einfach.

freeskiers.net: Und hat es funktioniert mit den Sponsoren?

Thadde: Ja, sogar fast auf Anhieb. Ich habe mir eine kleine Mappe mit einigen Fotos und meinen Daten zusammengestellt und bin auf die ISPO gegangen. Dort hab ich viele Firmen angesprochen und bin schließlich bei Amplid gelandet, meinem ersten Skisponsor. Manchmal muss man einfach Eigeninitiative ergreifen und nicht darauf warten, dass die Firmen zu einem selbst kommen. Es war natürlich auch ein guter Zeitpunkt damals, denn es gab immer mehr Firmen und Produkte, die sich für Freeskiing interessieren. Mittlerweile ist das mit Sicherheit schon schwerer geworden, da die Konkurrenz unter den Fahrern stetig steigt und es immer mehr gute Freeskier gibt. Darum bin ich auch sehr zufrieden bei Rossignol untergekommen zu sein. l

freeskiers.net: Gibt es spezielle Leistungen, die Du für Deine Sponsoren erbringen musst?

Thadde: Nicht direkt, das ist eigentlich alles sehr locker. Voraussetzung der Sponsoren ist, dass ich ihre Ski oder Klamotten auf den Events und sonst auch trage. Oft veranstaltet ein Sponsor auch einen Contest oder ein anderes Event, bei dem ich dann mitfahren sollte. Oder es gibt Photoshootings, z.B. für Kataloge. Da bin ich dann sozusagen "Model" für den jeweiligen Sponsor. Wenn ich bei den Contests gut bin, komme ich natürlich weiter voran und meine Sponsoren werden mich noch weiter pushen bzw. geben mir bessere Verträge. So kam ich auch zu meinem neuen Sponsor Rossignol. Bei Amplid war es eigentlich auch ok, aber Rossignol ist einfach größer und man hat dadurch einfach mehr Möglichkeiten.

freeskiers.net: Deine Mutter hat eine eigene Skischule in Oberstdorf. Inwiefern hat sich das auf dein Leben ausgewirkt?

Thadde: Ja, die "Erste Skischule Oberstdorf". Das hat vor allem dafür gesorgt, dass ich bereits ziemlich früh das Skifahren gelernt habe. Besser gesagt bin ich mit zwei Jahren das erste mal auf den Brettern gestanden und habe es sozusagen "vererbt" bekommen. Meine Familie hat die Skischule schon immer, aber direkte Verpflichtungen hab ich da nicht. Klar helfe ich mal aus wenn es wo brennt, aber die Regel ist das nicht. Ich gehe lieber selber trainieren als mit den kleinen Stöpseln im Kindergelände rumzuhängen. Manchmal kann ich aber die Kohle recht gut gebrauchen, die man beim Unterrichten verdient. Und es ist auch nie schlecht, wenn man so einen Background hat, da ich später auf jeden Fall mal etwas in die Richtung machen will. Das heißt nicht, dass ich Skilehrer werden will, aber die Skischule ermöglicht einem doch recht viele Kontakte und außerdem kann man auch dort etwas an Newschool und Freeskiing mit einfließen lassen.

freeskiers.net: Wie entwickelst du dich selber weiter und wie trainierst du? l

Thadde: Also einen speziellen Trainer habe ich keinen. Ich schaue mir, wie wahrscheinlich jeder andere auch, viele Freeski-DVDs an. Da kann man sich die Tricks sehr gut in Zeitlupe anschauen und sich einprägen. Dann heißt es: Einfach ausprobieren und beim gemeinsamen Riden mit Freunden bzw. besseren Fahrern Tipps und Tricks anzunehmen. Im Sommer gibt es noch das Trampolin und die Wasserschanze als Trainingsmöglichkeit. Hier kann man verschiedene Moves ausprobieren ohne sich dabei zu verletzen. Das ist ja auch gerade das Gute am Freeskiing, dass man keine Trainer hat und somit auch kein Zwang vorhanden ist. Man kann einfach machen worauf man gerade Lust hat. Natürlich gehört dann auch eine Menge Selbstdisziplin dazu, aber die Freiheit ist das Wichtigste.

freeskiers.net: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft und speziell für die noch laufende Saison aus?

Thadde: Wenn es irgendwie möglich ist würde ich gerne mehr zum Shooten gehen, also Filmen und Fotografieren. Und natürlich auch einige große Contests fahren wie z.B. die European Open oder das New School Pick Nick. Was das Filmen anbelangt gibt es Gespräche mit der Headbud Crew, und bei der Pickings Family werde ich einen Part bekommen. Außerdem wird man mich aller Voraussicht nach im Rossignol Teammovie sehen können. Der Bereich Freeski entwickelt sich momentan eh ziemlich schnell voran und ich bin sicher, es werden sich spontan noch einige Dinge ergeben. Außerdem fliege ich Anfang Februar für 2 Wochen in die USA, zusammen mit Caja Schöpf, Toby Reindl, Bene Mayr und anderen werde ich dort fahren gehen und hoffentlich einiges neues lernen.

freeskiers.net: Die Szene wird immer mehr Mainstream. Wie stehst du dazu und was denkst Du wohin sich das entwickeln wird?

Thadde: Das mit dem Mainstream sehe ich eher locker, denn das gibt es ja anderswo auch und es wird immer so sein, wenn eine Randsportart plötzlich größer wird. Die Leute die sich finden wollen, werden ihre eigene Gruppe bilden. Mich stört es auch nicht, wenn viele unerfahrene Rider im Park unterwegs sind. Meiner Meinung nach wird es auf jeden Fall weitere Sprünge nach vorne geben. Ein Verband wäre vielleicht eine Überlegung wert, damit man als Freeskier besser voran kommt in seinem Sport und nicht alles selbst bezahlen muss. Vielleicht eher nicht so wie bei der FIS, denn da bin ich stark dagegen da ich glaube, dass eine Punkteregelung in den Contests wie beim Rennlauf nicht so eine gute Idee ist. Aber mal sehen was sich da in der nächsten Zeit bewegt.


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