People - Flo Göller im Interview

Von hans-martin kudlinski am 11.Nov. 2010

Flo Göller – diesen Namen sollte man im Hinterkopf behalten. Die Zeit in seiner bisherigen Laufbahn als Newschooler wusste er bereits äußerst effektiv zu nutzen: Neben seiner Position als Team-Koordinator Freeski bei Salomon kann er weitere Sponsorenverträge bei Bollè...


People - Flo Göller im Interview

Review

freeskiers.net sprach mit dem Freestyle-Talent

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 11. November 2010 Flo Göller – diesen Namen sollte man im Hinterkopf behalten. Die Zeit in seiner bisherigen Laufbahn als Newschooler wusste er bereits äußerst effektiv zu nutzen: Neben seiner Position als Team-Koordinator Freeski bei Salomon kann er weitere Sponsorenverträge bei Bollè, Rockstar Energy und OBC vorweisen. Im Rahmen der Stubai Premiere 2010 hatten wir die Gelegenheit, uns mit ihm über seine sportlichen Seitensprünge, seine Funktion im Salomon-Team und seine Auswanderungspläne zu unterhalten. Das Sprichwort „Von nichts kommt nichts“ scheint Flo sehr wörtlich zu nehmen. So ist er am 23. Oktober auch einer der Ersten, die im Stubai Zoo anzutreffen sind, um sich auf der großen Kicker-Line auszutoben. Die Suche nach unserem Interviewpartner gestaltete sich dementsprechend einfach, spulte er doch über den ganzen Tag hinweg einen Run nach dem anderen ab. Wie er es schafft, in der gleichen Zeit etwa doppelt so viele Liftfahrten auf seinem Konto zu verbuchen, wie ein durchschnittlicher freeskiers.net Redakteur, bleibt dabei jedoch ein offenes Geheimnis.

Bei einer Stärkung im Gletscherrestaurant „Jochdohle“ stand uns der ambitionierte Freestyler dann schließlich Rede und Antwort, um den Tag dann im direkten Anschluss wieder im Snowpark ausklingen zu lassen.

Der Steckbrief:

Name: Flo Göller

Geboren am: 05.06.1990

Nationalität: Deutsch

Ski: Salomon Pro Pipe / CZAR

Boot: KAOS

Sponsoren: Salomon,Bolle,Rockstar Energy Drink, OBC

Favorite Location: Zillertal

Favorite Trick: Cork 9 tru Tail

Best Trick: Dub Cork 12

Favorite Music: Masts Ace, 9th Wonder, W und viel Dancehall

Favorite Movie: How High

3 Dinge, auf die ich nicht verzichten kann: Metzger, POW und Musik

3 Dinge, auf die ich verzichten kann: Polizeikontrollen, Feiertage die aufs Wochenende fallen und Wasserschanzen

Auf der nächsten Seite: Das Interview

 

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People - Flo Göller im Interview

Review

freeskiers.net sprach mit dem Freestyle-Talent

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 11. November 2010 . Das Interview:

freeskiers.net:
Zu Beginn erst einmal eine Frage zu Deiner sportlichen Herkunft: Bist Du schon immer Ski gefahren oder gab es eine Zeit, in der Du "fremdgegangen" bist?

Flo Göller: Mmmh, da hast Du mich erwischt! Ich glaub' mit 3 Jahren habe ich mit dem Skifahren angefangen und war dann auch in einem Rennclub in Garmisch, bin zweimal die Woche mit meinen Eltern zum Rennen gefahren. Und dann war es irgendwann total „in“ Snowboard zu fahren – auf diesen Zug musste ich natürlich damals aufspringen. Dadurch bin ich letztendlich auch zum Freestyle gekommen. Meinem Dad hat es eigentlich nie wirklich getaugt, dass ich anfing, Snowboard zu fahren. Er hat mir deshalb zu Weihnachten ein Paar Twintips geschenkt und ab diesem Punkt gab's für mich dann kein Zurück mehr.

freeskiers.net: Auch wenn man talentiert ist und den Sport mit Leidenschaft betreibt, hat man nicht vom Fleck weg einen Sponsor. Wie bist Du zu Salomon gekommen?

Flö Göller: Durch das Skifahren hatte ich den Bene Vogt kennengelernt – er war damals ebenfalls bei Salomon. Ich hab ihn dann gefragt, ob ich ihm meine Mappe mitgeben könnte. Er hat sie dann schließlich weitergeleitet und von da an ging eigentlich alles seinen Weg. Jetzt bin ich mega zufrieden und es könnte gar nicht besser sein.

freeskiers.net: Das deutsche Freeski-Team bei Salomon wurde ja für diese Saison grundlegend umstrukturiert. Kannst Du uns Näheres dazu erzählen?

Flo Göller: Genau. In den letzten Jahren waren wir noch bis zu 15 Leute und in diesem Jahr gibt es eben das neue Konzept, dass wir das Team aufteilen. Nun gibt es momentan drei Freerider und fünf Freestyler. Ich hatte dabei zudem die Aufgabe, diese fünf Freestyler auszusuchen. Meine Wahl fiel letztlich auf Flo Hinterlang, Michael Stannat, Daniel Gassner, Sebastian Scheck und mich selbst.

freeskiers.net: Worauf hast Du bei der Auswahl der Fahrer besonderen Wert gelegt, wie sahen Deine Kriterien aus?

Flo Göller: Ganz besonders wichtig war einfach, dass sich die Leute untereinander gut verstehen und die Stimmung passt. Wenn das nicht gegeben ist, dann kommt sicher bei keinem Team-Shoot etwas Vernünftiges heraus. Auf der anderen Seite sollte natürlich auch fahrtechnisch einiges geboten sein. Der Sport entwickelt sich immer schneller – da sollten unsere Teamfahrer nicht hinten anstehen.

freeskiers.net: Die Glaubensfrage: „Spin to win“ oder „Style“?

Flo Göller: Definitiv Style. Das ist mir mega wichtig. Du kannst den einfachsten Trick durch den richtigen Style einfach wahnsinnig geil, auf der anderen Seite aber auch richtig scheisse aussehen lassen (lacht). Deshalb steht dieses Thema für mich auf jeden Fall im Vordergrund. Ich war noch nie ein großer Freund der Spin to win Fraktion und werde es auch niemals sein.

freeskiers.net: Dein Aufgabenbereich geht ja über das reine Teamfahrer-Dasein hinaus. Wie können wir uns das denn genau vorstellen?

Flo Göller: Ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen dem eigentlichen Teammanager Jochen Reiser und unseren Freestylern. Unter anderem kümmere ich mich darum, dass die Infos unserer Fahrer an Salomon weitergeleitet werden – manchmal muss man den Leuten dabei natürlich ein wenig hinterherlaufen, aber im Großen und Ganzen klappt das sehr gut. Es bietet sich ja auch an, da die Firma von Oberaudorf nach Garching umgezogen ist und ich somit desöfteren selbst vor Ort bin. Dadurch hat man einfach einen guten Draht zueinander. Außerdem hat nicht jeder einzelne Fahrer immer die Möglichkeit, selbst bei Salomon vorbeizuschauen.

freeskiers.net: Wie kann man sich denn Deinen üblichen Tagesablauf vorstellen, wenn Du auf einem Event unterwegs bist, wie z.B. heute bei der Stubai Premiere?

Flo Göller (lacht): Fahren, fahren, fahren. Und wenn ich am Abend nicht unbedingt mitgeschleppt werde, dann mach ich's mir eigentlich erstmal gemütlich und geh' relativ früh schlafen, um am nächsten Tag so zeitig wie möglich auf den Berg zu kommen.

freeskiers.net: Das heißt, Du setzt Deine Prioritäten so, dass Du auch gerne einmal auf eine Party verzichtest, um dann am nächsten Tag im Park 100%ig fit zu sein?

Flo Göller: Ja auf jeden Fall. Mittlerweile ist das definitiv so. Früher war das anders, da war ich auf vielen Contests unterwegs und habe dann auch abends Gas gegeben, aber jetzt gehe ich die Ganze Sache ein wenig anders an. Zwar bin ich einer guten Party nicht abgeneigt - wenn sich die Gelegenheit bietet, dann darf es schonmal länger gehen. Wenn ich jedoch am nächsten Tag früh fahren gehen möchte bringt es nichts, wenn ich bis nachts um drei beim Feiern bin. Dafür ist mir das Skifahren auch einfach viel zu wichtig.

freeskiers.net: Musst Du durch Deine Position innerhalb des Teams denn ab und zu der Spielverderber sein, wenn der Abend droht, etwas zu lang zu werden?

Flo Göller: Nein, nein. Die Jungs haben das an und für sich schon sehr gut im Griff, ich muss da niemandem Vorschriften machen oder mich als Babysitter aufspielen. Ab und zu muss ich ihnen zwar eine auf den Deckel geben, aber das ist alles immer im freundschaftlichen Bereich und super easy zwischen uns.

freeskiers.net: Merkst Du nach einem feucht fröhlichen Abend am nächsten Tag, dass gar nichts mehr geht, oder hast Du dann noch Reserven?

Flo Göller: Das ist eigentlich erstaunlich: In Hintertux, diesen Frühling, als ich meinen ersten Double gestanden habe, waren wir am Vorabend recht lang unterwegs. Also überraschenderweise, wenn die Stimmung passt, dann ist noch einiges drin – man darf sich halt nicht selber runtermachen. Könnte auch sein, dass die Hemmungen durch die Nachwirkungen der Party ein wenig geringer waren. (lacht)

freeskiers.net: Wie wichtig ist es für Dich, in den Medien vertreten zu sein – stehst du unter einem ständigen Druck, möglichst viele gute Shots und Coverage zu bekommen?

Flo Göller: Für mich und meine Sponsoren ist die Geschichte mit den Medien auf jeden Fall sehr wichtig. Man sieht jedoch sehr viele Fahrer, die sich da mega reinstressen. Ich sage aber, man sollte sich in erster Linie auf den Lebensstil konzentrieren, den Sport genießen und sich nicht allzu sehr unter Druck setzen – dabei entstehen dann auch die besten Ergebnisse. So machen wir das in der Regel auch und es funktioniert wunderbar. Wenn ich z.B. eine Woche mit dem Dani in Mayrhofen bin, und meinen Spaß habe, dann gibt’s für mich eigentlich nichts Schöneres.

freeskiers.net: Werdet Ihr eigentlich von Salomon gezielt auf die Medienarbeit vorbereitet?

Flo Göller: Für dieses Jahr ist da tatsächlich etwas geplant. Ich wurde schon informiert, dass es in der Hinsicht ein Coaching geben wird. Denn wir haben für die aktuelle Saison vor, noch stärker mit Medien wie z.B. Facebook und dem Blog auf der Salomon Freeski Seite zu arbeiten.

freeskiers.net: Du bist ja momentan noch in der Schule und wirst im nächsten Frühjahr Dein Abitur schreiben. Wie sehen Deine Pläne für die Zeit danach aus?

Flo Göller: Am 8. April habe ich meine letzten Colloquiumsprüfungen und meine Freunde wollen eigentlich direkt am 9. April mit mir nach Kanada fliegen. Das wird für mich allerdings dann zeitlich ein wenig knapp werden (lacht). Die Planung sieht jedenfalls so aus, dass ich nach dem Abi erstmal ein, vielleicht zwei Jahre in Kanada verbringe, um möglichst viel zum Skifahren zu kommen.

freeskiers.net: Was steht denn für diese Saison alles auf deinem Plan – hast Du schon bestimmte Contests oder Events im Kopf, die für Dich ein Pflichttermin sind?

Flo Göller: Nunja, Contests sind bei mir so eine Sache. Ich würde mich nicht wirklich als ausgesprochenen Contestfahrer bezeichnen. Aber natürlich kann man es sich nicht leisten, überhaupt keine Contests zu fahren. Deshalb will ich mich da eher auf die großen Events wie die Austrian oder auch die Mayrhofen Open konzentrieren. Bei solchen Veranstaltungen hat man halt immer die Gewissheit, dass das Setup in einem Top Zustand ist. Das ist mir eben besonders wichtig, um dann auch die beste Leistung zeigen zu können.

freeskiers.net: Und was steht in den nächsten Wochen shooting-technisch bei Dir so alles auf dem Programm?

Flo Göller: Also erstmal steht das Salomon Teamshooting an. Dann werde ich noch mit Sofa Movie Lab beim Filmen sein. Eigentlich haben die bisher nur Surffilme gemacht, wollen jetzt aber auch mit Wintersport Movies anfangen. Wirklich super nette und sehr motivierte Leute. Außerdem wird es auch noch ein Bollè Shooting geben, für das wir auch schon einige interessante Sachen geplant haben.

freeskiers.net: Man darf also gespannt sein und sich bereits auf die Ergebnisse freuen. Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, Flo und auch weiterhin noch viel Erfolg!

 


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