People - Michelle Parker

Von reXX am 30.Mär. 2008

Michelle Parker ist 20 Jahre alt und kommt aus Lake Tahoe, Californien. Für die Girls-Woche beim "Spring In The Park" ist sie extra nach Deutschland gekommen, um dort die Mädels zu coachen. Daniel Schießl hat sie am Flughafen abgeholt und ihr exklusiv für freeskiers.net ein paar Fragen gestellt.


People


Michelle Parker - Interview


Daniel Schießl hat die Freeski-Lady exklusiv für freeskiers.net interviewt


geschrieben am: 31. März 2008
geschrieben von: Daniel Schießl

 
Michelle Parker ist 20 Jahre alt und kommt aus Lake Tahoe, Californien. Für die Girls-Woche beim "Spring In The Park" ist sie extra nach Deutschland gekommen, um dort die Mädels zu coachen. Daniel Schießl, selbst Freeski-Pro, hat sie am Flughafen abgeholt und ihr exklusiv für freeskiers.net ein paar Fragen gestellt.
Es ist 19:40 Uhr und ich gehe in Richtung Anzeigetafel für Ankünfte am Franz-Josef-Strauss-Flughafen in München. Eigentlich hätte Michelle schon am Nachmittag um 16:00 Uhr landen sollen, aber leider hat sie in Kopenhagen ihren Anschlussflug verpasst. Der Blick auf die Anzeigetafel verheißt leider nichts gutes: Kopenhagen, scheduled: 19:40 Uhr, estimated: 21:40 Uhr. Super, das bedeutet zwei Stunden warten. Zum Glück ist der Flughafen groß, aber trotzdem vergeht die Zeit nicht gerade schnell. Nach 120 langen Minuten ist es dann soweit, die Maschine landet. Ich erwarte eine genervte Person, die gerade einen langen Reisetag hinter sich hat. Michelle kommt direkt aus Haines, Alaska - aber zu meiner Überraschung sieht sie weder genervt noch müde aus. Zu Hause war sie aber schon seit Anfang Januar nicht mehr, immer unterwegs beim Filmen, bei Fotoshootings, Contests oder wie z.B. hier in Garmisch, um beim K2 Spring In The Park Camp zu coachen. Als wir in unserem Appartement in Garmisch ankommen, warten die anderen bereits, und nach ein paar Weissbier entscheiden wir uns noch ins Irish Pub zu gehen. Kaum im Pub, hat Michelle schon eine Runde Bier bestellt...

freeskiers.net: Hey Michelle, erzähl doch bitte etwas über dein Leben, wie du Skifahren begonnen hast, wann du dich entschieden hast Freeskiing ernsthaft zu betreiben usw...

Michelle: Ich habe mit Skifahren begonnen als ich noch wirklich jung war, und bin eigentlich direkt zum Rennenfahren gekommen. Ich habe das wirklich intensiv gemacht, mochte aber das Drumherum beim Rennenfahren nicht. Mir hat Freeskiing super gefallen und meine Renntrainer wollten dass ich die ganze Zeit trainiere, da habe ich entschlossen dass das nichts für mich ist. An dem Zeitpunkt habe ich sozusagen zum Freeskiing gewechselt. Als ich eines Tages im Park unterwegs war sprach mich der Gründer von Line Skis an und gab mir seine Visitenkarte, ich kontaktierte ihn und er gab mit ein paar Ski. Dann folgte das eine dem anderen und ich fing an bei Contests teilzunehmen. Ich glaube ein Jahr danach, als ich mehr Sponsoren hatte, realisierte ich was ich mit Freeskiing anfangen könnte, und ab dem Zeitpunkt ging ich die Sache etwas professioneller an. Aber ich fahre immer noch zum Spaß Ski!

freeskiers.net: Du bist in Lake Tahoe, Californien aufgewachsen, wahrscheinlich einer der besten Orte der Welt um Freeski-Pro zu werden, oder irre ich mich?

Michelle: Das ist richtig. Tahoe ist ein fantastischer Ort zum Leben. Umgeben von so vielen unglaublich guten Skifahrern aufzuwachsen war beeindruckend. Tahoe hat einige großartige Berge mit allem, von Parks bis Big Mountain und Backcountry. Ich denke dass einige Kids die dort aufwachsen sehr vielseitige Skifahrer sind, es ist meiner Meinung nach sehr wichtig richtig Skifahren zu können. Ich sehe oft Kids im Park fahren, die wirklich gut in dem sind was sie machen, aber wenn sie raus ins Backcountry gehen wissen sie nicht wie man skifährt. Ich liebe es Fahrern wie Tanner zuzusehen, weil er in jedem Terrain sehr gut fahren kann. Schlussendlich ist es wichtig Spaß zu haben, und wenn man Spaß hat immer nur im Park zu fahren dann sollte man das auch machen!

freeskiers.net: Seit wie vielen Jahren reist du jetzt um die Welt. Ich schätze du hast davor die Schule abgeschlossen, hast du irgendeinen Zukunftsplan, oder wartest du einfach ab welche Möglichkeiten deine Karriere die ermöglicht?

Michelle: Seit ungefähr fünf Jahren reise ich ziemlich viel. Es nervt dass ich meine Famile und Freunde zuhause so selten sehe, aber auf der anderen Seite habe ich dadurch die Möglichkeit einzigartige Erfahrungen zu machen die ich nicht hätte, wenn ich nur zuhause wäre. Also gibt es Vor- und Nachteile, aber die Vorteile überwiegen! Ich habe die High School beendet, war aber noch nicht auf dem College. Ich habe vor aufs College zu gehen wenn ich herausgefunden habe was ich in meinem Leben machen will. Es gibt so viele Möglichkeiten, ich kann mich nicht entscheiden was ich für mein Leben lang tun möchte, also werde ich weiter Skifahren bis ich das herausgefunden habe. Vielleicht bleibe ich in der Skiindustrie, oder ich lerne wie man segelt und lebe auf einem Boot... ich weiss es nicht.


freeskiers.net: Mit wem fährst du am meisten Ski?

Michelle: In den letzten Jahren war ich ziemlich viel mit dem Orage Team unterwegs, JP Auclair und TJ Schiller. Diese Saison war ich mit Shane Mc Conkey und Ingrid Backstrom unterwegs, zwei meiner Lieblingsskifahrer. Das war total lustig für mich. Wenn ich zuhause bin fahre ich gerne zusammen mit meinen Freunden, mit denen ich aufgewachsen bin, Ski. Und es ist immer lustig und unterhaltend zusammen mit Mike Wilson zu fahren.

freeskiers.net: Du hast dich in letzter Zeit ziemlich intensiv mit dem Thema Big Mountain beschäftigt, gab es dafür einen bestimmten Grund? In den letzten Filmen sah man dich ja fast ausschließlich im Park oder auf Backcountry Kicker.

Michelle: Das ist einfach das wohin ich mit meine Skikarriere lenken will, Big Mountain! Ich habe die Möglichkeit diese Saison mit Poorboyz nach Alaska zu gehen, und für mich war klar dass ich dort auf keinen Fall unvorbereitet hingehe. Also habe ich mich entschieden einen dreiwöchigen Lehrgang in Haines, Alaska zu besuchen. Ich habe viel über Lawinen, Helikopterrettungen, Erste Hilfe in der Wildnis und Rettungen aus Gletscherspalten gelernt. Jetzt fühle ich mich viel sicherer im Backcountry und werde bald wieder nach Haines gehen, um dort zu filmen. Ich kann gar nicht glauben dass ich seit fünf Jahren Freeski-Pro bin ohne zu wissen was ich jetzt weiß. Ich glaube jeder der im Backcountry unterwegs sein will, sollte an solchen Lehrgängen teilnehmen. Es ist so wichtig dort draußen aufmerksam zu sein und zu wissen, wie man mit seinem Material umgeht. Wenn du in eine Lawine kommst, liegt dein Leben in den Händen deiner Freunde. Deshalb bin ich auch ungern mit Leuten im Backcountry unterwegs, die davon keine Ahnung haben.

freeskiers.net: In den nächsten Tagen wirst du auf der Zugspitze sein, um dort Mädchen zu coachen. Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen Mädchen, die Pros werden und solchen, die es nicht werden?

Michelle: Ich glaube Mädchen die Pros werden wollen, müssen vor allem Motivation haben. Jeder stürzt mal und tut sich weh, aber man muss es wirklich wollen. Ich glaube auch dass einige ziemlich talentiert sind, und sich andere verdammt hart tun, aber in beiden Fällen, wenn du ein Pro werden willst musst du super motiviert sein und es einfach lieben, Ski zu fahren!

freeskiers.net: Wenn du dich entscheiden müsstest eine ganze Saison entweder nur mit Männern oder Frauen Ski zu fahren und zu reisen, für was würdest du dich entscheiden?

Michelle: Ich würde mich dafür entscheiden mit Jungs unterwegs zu sein. Ich mochte es immer mit Jungs unterwegs zu sein und mit ihnen Ski zu fahren, einfach deswegen weil sie mich richtig hart pushen! Einige Mädels pushen mich aber genauso wie Jungs, z. B. Ingrid Backstrom und Grete Eliassen. Wenn ich nur mit ihnen Skifahren könnte würde ich wahrscheinlich das bevorzugen.

freeskiers.net: Du nimmst diese Saison an keinen Contests teil, warum?

Michelle: Ich hatte letzten Mai ein Kreuzband OP. Ich habe es mir bei einem Contest im Park gerissen, und ich glaube das schreckt mich ein bisschen vom Park ab. Zusätzlich dazu, habe ich das Rennenfahren aufgehört, weil es mir zu konkurrenzbetont war. Ich will beim Skifahren Spaß haben, und bei manchen Contests habe ich keinen Spaß weil ich mich selbst zu sehr unter Druck setzte. Also habe ich mich entschieden das diese Saison zu ändern und Filmen zu gehen.

freeskiers.net: Du filmst diese Saison mit Matchstick und Poorboyz Productions. Meinst du, dass es für eine Frau leichter ist, einen guten Filmpart zu bekommen?

Michelle: Auf keinen Fall, ich glaube sogar dass es schwieriger ist! Ich hatte viele Schwierigkeiten als ich versuchte, einen kompletten Filmpart zu bekommen. Die Filmcrews wollen dich nicht immer filmen, du bist zwar da aber sie haben andere Prioritäten. Dieses Jahr bin ich das etwas anders angegangen, ich habe ihnen erzählt dass falls sie in Zukunft mit mir zusammenarbeiten wollen, dann müssen sie mir die Zeit geben zu zeigen dass ich ein ganzes Filmsegment verdient habe und das ich hart dafür arbeite.

freeskiers.net: Danke für das Interview Michelle, und weiterhin viel Erfolg!

Michelle: Kein Problem, danke auch!


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