People - Sebastian Scheck

Von Jörg Angeli am 22.Mär. 2013

Sebastian 'Waschtl' Scheck kommt aus Garmisch und ist eines der großen Nachwuchstalente im deutschen Freeskiing. Im neu gegründeten Freeskiteam Germany ist er ein fester Bestandteil geworden und langfristig wird man mit dem sympathischen Uvex-Teamfahrer auch bei internationalen Contests rechnen können. Wir haben ihn über seine Saison, seinen Homespot, Contests sowie einige weitere Themen befragt und interessante Antworten bekommen.

fs.net: Hi Waschtl. Wie geht's dir und was hast du die letzten Wochen so getrieben?

Waschtl: Servus! Bei mir passt alles. Ich kann endlich wieder ohne Rückenschmerzen Skifahren! Und ich war viel unterwegs. Diese Woche haben wir angefangen den Kicker für unseren Parkshoot von GuenzProject (GP) zu bauen. Ein geiles Teil!

fs.net: Welcher Park ist dein Homespot?

Waschtl: Definitiv Ehrwald!

fs.net: Was gefällt dir an dem Park besonders gut?

Waschtl: Der Vorteil von Ehrwald ist, dass man einen sehr kurzen Lift hat und so sehr viele Runs am Tag zusammenbringt. Außerdem ist Ehrwald immer perfekt in Shape und bietet mit der 2er-Kickerline eine gute Trainingsmöglichkeit.

fs.net: Mit wem gehst du meistens shredden?

Waschtl: Am meisten - oder besser gesagt immer - gehe ich mit den Mangolds, Sebi Geiger und unserem Filmer von GP, dem Gumper, zum Shredden.

fs.net: Kannst du uns kurz beschreiben, wie ein typischer Tag von dir und deinen Kumpels am Berg abläuft?

Waschtl: Die Uhrzeit zum Abholen wird immer am Vortag ausgemacht, dabei kann man aber davon ausgehen, dass immer einer ne Viertelstunde zu spät kommt, haha. Die Sonne lacht ins Gesicht, jeder ist gut drauf und es wird Skigefahren was das Zeug hält! Darum gehe ich so gern mit meinen Freunden auf den Berg. Es macht richtig Spaß sich gegenseitig zu pushen!

fs.net: Hast du Tage an denen du von dir sagen würdest, dass du wirklich "trainieren" gehst? Oder denkst du gar nicht an sowas und gehst einfach fahren, wie es dir grade Spaß macht?

Waschtl: Ja ich hab Tage da sag ich sowas wirklich! Ich hab aber wiederum auch Tage, wo ich sage, das Wetter ist schlecht und ich geh nur gemütlich zum jibben. Soll aber nicht heißen, dass ich ein Schönwetter-Skifahrer bin!

fs.net: Wie bist du zum Freeskiing gekommen?

Waschtl: Das ist eine lange Geschichte: Ich komme aus einer sehr sportlichen Familie. So kam es dazu, dass ich schon im Alter von 2,5 Jahren auf Ski gestellt wurde. Dann begann ich mit dem Racen. Mit 4 wurde ich Skispringer und war Racer zugleich. Nachdem mir das Racen irgendwann zu langweilig wurde und die ersten Beschwerden vom Skiclubtrainer darüber kamen, dass ich immer über alle möglichen Buckel und Schanzen springe und nicht durch den Lauf fuhr, bekam ich zu meinem 10. Geburtstag Twintips. So endete meine Skilauf-Karriere als Racer. Von dem Tag an ging es weiter. Ich tastete mich Stück für Stück an die Kicker und Rails. Vor 2 Jahren beendete ich meine Skisprungkarriere, da ich eine schwere Verletzung am Schienbein hatte und ich mich nie mehr richtig nach vorne beißen konnte. Jetzt probiere ich mein bestes um Freeski Pro zu werden und ich hoffe es klappt! Es macht auch mehr Spaß!

fs.net: Welche Fahrer waren deine Vorbilder, als du mit Freeskiing angefangen hast?

Waschtl: Natürlich die Locals wie Tobi Reindl, Thomas Hlawitschka und Nico Zacek. Als kleine Buben haben die Mangolds und ich uns im Sommer immer gestritten, wer auf dem Trampolin sein darf. War eine herrliche Zeit, wenn man zurückdenkt!

fs.net: Mit welchem Fahrer würdest du gerne mal zusammen shredden gehen?

Waschtl: Es gibt keine Fahrer, mit denen ich gerne shredden würde! Meine Fahrer hab ich schon gefunden und das ist die ganze GP Familie und das Freeskiteam Germany! Wir sind immer voll bei der Sache und Spaß machen tut es auch! Also was will man mehr?

fs.net: Was gefällt dir am Contest fahren?

Waschtl: Freeski Contests sind überhaupt nicht vergleichbar mit Wettkämpen aus dem Skirennlauf. Die Atmosphäre ist viel relaxter und dadurch, dass wir wie eine kleine Familie sind, macht es auch richtig Spaß. Es ist wie Training, nur das Judges daneben sitzen und dich bewerten.

fs.net: Musste dich jemand zum Contest fahren überreden oder war es von Anfang an dein Ziel, dich, sobald du ein bestimmtes Level erreicht hast, auch mit anderen zu messen?

Waschtl: Ich weiß noch mein erster Contest war die Snowparktour auf der Zugspitze. Ich hab keine Ahnung wie lang das schon her ist. Jedenfalls war ich noch ziemlich jung. Ich bin einfach mal hochgefahren und hab geschaut, wie das so abläuft. Dann gings los. Das kam alles von mir selbst!

fs.net: Viele Freeskier sagen, dass bei Contests immer eine freundschaftliche Atmosphäre unter allen Ridern herrscht und es keine Konkurrenz gibt. Empfindest du das auch so? Ist es bei FIS Weltcups das gleiche?

Waschtl: Ja, ich finde es genauso! Jeder freut sich für den Anderen! Auch in Chopper Mountain beim Weltcup war da kein großer Unterschied zu spüren. Allerdings war es ein großer Unterschied mit Ridern zu fahren, die die Weltspitze anführen. Ich sag‘s euch, in Live ist das alles 10mal krasser als bei YouTube. Aber es war auf jeden Fall die Erfahrung wert, zu sehen, wie man sich auf internationaler ebene so schlägt!

fs.net: Deine Teamkollegin aus dem Freeskiteam Germany, Lisa Zimmermann, wurde gerade zu den Euro X Games eingeladen. Wie siehst du ihre Chancen in Frankreich und nächstes Jahr, wenn sie (hoffentlich) bei Olympia mit dabei ist?

Waschtl: Ich sage, wenn Lisa ihren Run ins Ziel bringt, hat sie große Chancen auf dem Podest zu stehen! Sie zählt in meinen Augen zu den besten Freeskierinnen der Welt und mit ihrem Dub 12 hat sie sich einen großen Namen gemacht! Dieses Mädel macht einer Kaya Turski Angst und das find ich Hammer! Ich drück ihr die Daumen! Go for Gold, Lisa!

fs.net: Die meisten Contests und vor allem die Olympiaqualifikation sind für diese Saison schon vorbei. Wie fällt dein Fazit aus?

Waschtl: Mein Fazit ist, dass ich in Chopper einen guten Run hingelegt habe! Ich habe aber auch gesehen, dass ich noch viel an mir arbeiten muss, um an die Spitze zu kommen! Aber ich bin jung und kann auf 2018 hoffen!

fs.net: Hast du auch Filmprojekte am Laufen oder irgendwelche geplant?

Waschtl: GuenzProject - das dürfte fast jedem bekannt sein (hoff ich zu zumindest mal, haha). Wie oben angesprochen, erledigen wir zurzeit die letzten Feinschliffe an unserem Parkshoot Kicker! Wird ein geiles Segment! Wir haben jedes freie Wochenende zum Filmen genutzt und ich bin sehr gespannt, was dieses Jahr dabei heraus kommt.

fs.net: Welche Ziele hast du für die nächste Saison?

Waschtl: Ich hab mir vorgenommen weniger Contests zu fahren und dafür mehr für mich zu trainieren. Außerdem will ich wieder für unser Projekt filmen und auf jeden Fall möchte ich wieder in die USA!
Danke Jungs!


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