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Montag, 11 Dezember 2017 09:01

Die Top Five der Powder Department Runs

Der Stubaier Gletscher lässt auf Grund seiner Höhe schon früh in der Saison Abstecher ins Backcountry zu und findet erst weit im Frühling sein tiefschneetechnisches Ende. Während die Locals jede Ecke des größten Gletscherskigebietes Österreichs kennen, ist es für andere Freerider bei 1.450 Hektar Gesamtfläche nicht immer einfach, zur rechten Zeit den richtigen Spot zu finden.

Mit 13 beschriebenen Runs im freien Skiraum hat der Stubaier Gletscher es einfacher gemacht sich abseits der Piste zu orientieren. In der Off-Piste-Map sind die Runs eingezeichnet und beschrieben, online gibt’s die GPS-Tracks zum Downloaden und mit Streckenvideos kann man sich auch ein ganz gutes Bild davon machen. Welches sind nun aber die besten Runs? Und wo braucht es perfekte Technik und Top-Kondition? Eine fachkundige Jury bestehend aus Kennern hat die Top Five gewählt.

Die Jury
Patrick Ribis – staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, Inhaber des Freeride Centers Stubai; Aline Bock – Profi-Snowboarderin, Freeride World Tour Champion 2010; Simon Wohlgenannt – Skilehrer und Skiführer; Kästle Guide Team; Tobias Wohlmannstetter – Freeride World Qualifier Riderm; Daniela Hochmuth – Freeriderin, Präsidentin von POW (Protect Our Winters) Austria

Die Top Five

Die Wildspitz
„Der Klassiker am Stubaier Gletscher“, sagt Patrick Ribis, Inhaber des Freeride Centers Stubai. „Von der Bergstation der Doppelsesselbahn Wildspitz geht es gleich von null auf hundert bzw. 45 Grad Steilheit. Stürzen ist hier nicht erlaubt. Man muss wirklich sauber auf der Kante stehen.“
„Bei wenig Schnee sind die Rinnen eng und lassen erste Gefühle vom Steilwandfahren aufkommen. Hardbeat im Frühwinter. Unten raus wird’s immer interessant. Nimmt man die enge Passage zwischen den Felsen, wo der Turn perfekt gesetzt werden muss – oder einfach laufen lassen und rausspringen? Oder gleich ganz nach links zum fetten Drop? Hier geht’s das erste Mal um Entscheidungen“, erzählt Daniela Hochmuth, Präsidentin von POW Austria.

Highway I und II
„Highway I und II sind für mich perfekt zur Eröffnung der Freeride Saison. Sollte im Herbst schon genügend Schnee gefallen sein, kann man sich mit leichtem Zugang von der Bergstation der 8er-Sesselbahn Rotadl an recht steiles Terrain herantasten (35 bzw. fast 40 Grad). Der Run ist relativ kurz und somit gut überschaubar. Achtung: schnell und häufig früh morgens schon „Zerfahren“. Daher: The early bird catches the POW“, meint Profi-Snowboarderin Aline Bock.

North Face
„Der Name ist Programm und gerade am Stubaier Gletscher ein Run der Freeride Herzen höher schlagen lässt. Er beginnt an der Bergstation 8er-Sesselbahn Rotadl mit einer flachen Zufahrt die sich zum Jibben und Aufwärmen bestens eignet bevor es dann richtig los geht mit den steilen und sehr abwechslungsreichen Varianten. Und gerade das ist das Spezielle an diesem Run. Er bietet viele unterschiedliche Varianten mit unterschiedlichen Charakteristiken: Cliff Zonen mit leichten bis anspruchsvollen Cliff Drops, weite Rinnen für Powder Sprays und auch steilere Abschnitte – ein Run der jedes Mal Spaß macht“, weiß Simon Wohlgenannt vom Kästle Guide Team.
Dani Hochmuth fährt den Run in der Gletschersaison hundertmal, um sich für größere Projekte im Winter aufzuwärmen. „Relativ wenig Sharks im Vergleich zu anderen Runs. Mit mehr Schnee stehen in diesem Territorium verspielte Turns im Vordergrund“.

Fernau Xpress
Weite Hänge tun sich auch von der Bergstation Schlepplift Eisjoch auf dem Weg in die Fernau auf und ermöglichen unzählige Turns. (Achtung vor Gletscherspalten im Frühwinter und vor sharkigem Terrain im unteren Bereich.) Aline Bock ist ein absoluter Fan dieses Runs. Hier kann sie bei guten Schneeverhältnissen in fetten Turns kreativ sein und einfach nur ihre eigene perfekte Linie in den Schnee ziehen.

Cannonball
Der Name ist Programm und überzeugt alle Profis der Jury voll und ganz. Zuerst beginnt es von der Bergstation Eisgrat aus ganz gemütlich mit feinem Jib-Gelände, bevor man dann in das Kanonenrohr einfährt. Die beeindruckende, steile Rinne spuckt einen unmittelbar vor der Piste wieder aus. Man fühlt sich wie eine menschliche Kanonenkugel. Der „Cannonball“ ist ein perfekt, verspieltes Gelände mit hoher Schneesicherheit, hat wenig Sharks und ist einfach lustig zum Laufen lassen.

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Montag, 27 November 2017 16:03

Event Review: FIS Freeski World Cup Stubai

Mit schönen 5 Grad sind wir am Stubaier Gletscher ins Wochenende gestartet. Das ganze Wochenende wars ein bisschen (sehr) windig, doch die Pisten waren top zu fahren. Die Jungs und Mädels die beim Freeski Weltcup dabei waren haben mächtig Gas gegeben. Denn es war eine der letzten Qualifikations-Chancen vor den Olympischen Winterspielen 2018. Wer hier auf dem Podium gelandet ist, hatte beste Chancen eins der Tickets nach Pyeongchang zu lösen.

Mit voller Vorfreude aufs Skifahren und den bevorstehenden Contest sind wir in Richtung Stubaier Gletscher aufgebrochen. Dort angekommen wurden wir nicht enttäuscht. Oben am Mutterberg herrschte super Stimmung. Aufgrund der angenehmen Temperaturen hätte man beinahe auf Springskiing setzen könen, doch der Wind der oben am Gletscher sorgte für Frost. Es wurde schon von Absage der Damen-Qualifikation gesprochen, doch die Ladies wollten unbedingt fahren, nachdem die Herren tags zuvor bei strahlendem Sonnenschein die Finalteilnehmer gekürt hatten.

Nach einem ausgiebiegen Frühstück im Hotel Happy Stubai sind wir Richtung Stubaier Gletscher aufgebrochen. Die Zeit bis zum Contestbeginn vertrieben wir uns im Powder – Spitzenidee! Bis es um 11 Uhr dann soweit war, hatten die Freerider eh ziemlich was zusammengefahren – nur mehr was für Buckelpistenfans…

Dann endlich gingen die besten 16 Herren und 8 Damen ins Finale. Bei den Herren konnte sich der Norweger Oystein Braaten vor seinen Konkurrenten Evan McEachran und Colby Stevenson durchsetzen. Bei den X Games hat er im Slopestyle in diesem Kalenderjahr schon zwei Siege geholt, nun holte er zum zweiten Mal bei einem FIS Freeski World Cup gewinnen: Der skandinavische Style-Master legte mit 88 und 90 Punkten zwei fast makellose Runs vor, die beide zum Sieg gereicht hätten. Der Norweger zeigte unter anderem einen Switch Rightside Double Cork 1080 Reverse Japan und einen Switch Leftside Double Rodeo 900 Double Japan. „Ich freue mich sehr über den Sieg, weil wir so viele gute Runs gesehen haben“, sagte er bei der Siegerehrung. „Es ist großartig, dass ich beide Läufe stehen konnte. Das war ein super Contest!“ Evan McEachran (CAN) mit 86,20 Punkten und Colby Stevenson (USA) mit 81,80 Punkten, beide im zweiten Lauf erzielt, folgten auf den Plätzen.

Sam Baumgartner aus Hinterstoder (AUT), der gleich in seinem ersten Slopestyle-Weltcup überraschend in das Finale eingezogen war, stürzte in beiden Läufen und belegte schließlich Platz 15. Er kann sich nun Hoffnungen auf die Qualifikation zu den Olympischen Winterspielen machen. „Es ist lässig, dass wir nun einen Weltcup in Österreich hatten“, freute er sich. „In der Quali ist es sehr gut gelaufen. Damit war ich schon sehr zufrieden. Im Finale habe ich das Gleiche probiert, aber das ist sich leider nicht ganz ausgegangen.“ Viktor Moosmann (AUT) landete auf Platz 31, Lukas Müllauer (AUT) auf Rang 48. Victor Veile (GER) holte Rang 39, Flo Preuss (GER) wurde 41.

Den Contest der Damen entschied die Schwedin Jennie-Lee Burmansson für sich. Zweite wurde Katie Summerhayes aus Großbritannien und dritte Caroline Claire aus den USA. Die Schwedin, die beim Saisonauftakt in Cardrona (NZL) Platz drei belegt hatte, sammelte mit Left Cork 720, Right 540 und Switch 540 gleich im ersten Run 80 Punkte – ein Wert, den keine ihrer Konkurrentinnen übertreffen konnte. Die Britin Katie Summerhayes war im ersten Lauf gestürzt, legte dann aber 77 Punkte nach – 1,80 Punkte mehr als Caroline Claire. Johanne Killi (NOR), die mit einem 90,40-Punkte-Run die Qualifikation gewonnen hatte, landete nur auf Platz fünf. Lokalmatadorin Laura Wallner (AUT) aus Kampl im Stubaital belegte Platz 20, die deutsche Hoffnung Kea Kühnel (GER) aus Bremerhaven Rang 23.

Für die Freeskierinnen und Freeskier gibt es jetzt noch drei Möglichkeiten, sich bei einem Slopestyle-Wettbewerb für die Olympischen Spiele zu qualifizieren: Vom 21. bis 23. Dezember in Font Romeu (FRA) sowie im Januar in Aspen Snowmass (USA) und Mammoth (USA). Wir sind nach der Siegerehrung jedenfalls nochmal unterwegs gewesen, um den Traumtag zu genießen. Der Freeski World Cup hat endgültig den Winter willkommen geheißen.
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Montag, 04 Dezember 2017 14:23

1. Tag am Sudelfeld

Die erste Park Session am Sudelfeld fand schon statt bevor die Lifte eröffnen! Mal wieder hat es uns Freestyler schon vor Saisoneröffnung in die Actionwelt Sudelfeld getrieben. Wie letztes Jahr liegt seit ein paar Wochen schon viel Natur- und vor allem Kunstschnee.

Trotz des starken Föhns der letzten Tage konnten wir noch genug Schnee für ein paar Rails und kleine Kicker finden. Das schöne und warme Wetter kam uns genau recht, perfekt für eine solche Session. Wie im Frühjahr eben - slushy Schnee, hiken, im T-shirt fahren und in der Sonne chillen! Wir haben uns aus drei PVC-Rohren eine längere Rail zusammengebastelt – wie beinahe jedes Jahr die optimale Saisoneröffnung!

Auch die großen Hügel aus Kunstschnee bieten für uns coole Obstacles! Der einzige Haken an der Sache: es läuft kein Lift und wir müssen den ganzen Tag hiken. Das nehmen wir aber gerne in Kauf für eine coole Session.

Solche Sessions sind immer sehr cool und zeigen sehr gut was uns „Skifahren Dahoam“ bedeutet. Spontan mit seinen Freunden Skifahren gehen und eine geile Zeit haben,- egal ob der Lift läuft oder nicht!
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Donnerstag, 30 November 2017 16:30

Zanier goes Highlining

Nicht nur zum Skifahren braucht man Handschuhe! One Inch Dreams wurden für ihr Abenteuer einer 400 Meter langen Highline über den Krater des mexikanischen Vulkans Pico de Orizaba von Zanier ausgestattet – schließlich ist der Gipfel des Vulkans 5.636 Meter hoch, da können warme Hände nicht schaden…

„Mut zu neuen Wegen“ – und das im wahrsten Sinn des Wortes: Vier Männer und eine 400 Meter lange Highline, gespannt in knapp 5.600 Metern Höhe direkt über dem Krater des mexikanischen Vulkans Pico de Orizaba. Was sich im ersten Moment unvorstellbar anhört, möchten Alexander Schulz, Johannes Olszewski, Marinus Spatzier und Clemens Augustin Anfang Dezember in die Tat umsetzen. Erstgenannter ist einer der weltbesten Slackliner und Teammitglied von One Inch Dreams: „Das Projekt in Mexiko wird wohl das schwierigste, schönste und spektakulärste Unterfangen, das wir je versucht haben“, freut sich Schulz.

Doch das Spannen und Begehen der Highline über dem Krater ist für One Inch Dreams nicht genug. Zusammen mit einem mexikanischen Paraglider wird der Profislackliner den Berg hinunterfliegen. „Um den Vulkan zu besteigen, die Slackline aufzubauen und mit dem Gleitschirm zu fliegen brauchen wir natürlich Equipment, auf das wir uns hundertprozentig verlassen können. Zanier deckt dank des breiten Sortiments alle Eigenschaften ab, die für unser Projekt wichtig sind. Daher sind wir unheimlich froh, das Tiroler Unternehmen für dieses Abenteuer als Partner gefunden zu haben“, so Alexander Schulz. Auch Geschäftsführer Markus Zanier spricht von einem echten Glücksgriff: „Für uns ist es eine sehr spannende Kooperation in einem ganz neuen Bereich. Wie in allen anderen Bereichen ist uns auch hier die Zusammenarbeit mit Profis sehr wichtig. Das Projekt wird ein absoluter Härtetest für unsere Handschuhe. Wir sind gespannt, was die Jungs nach ihrer Reise erzählen.“
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Donnerstag, 30 November 2017 15:51

Freetouring-Abenteuer in Kamchatka - Teil II

Kamchatka sagt den meisten Freeride-Interessierten spätestens seit Travis Rice‘ „The Fourth Phase“ was, seitdem können viele Freerider die Halbinsel zumindest grob geografisch einordnen. Dort gewesen sind aber nur die Allerallerwenigsten. Wir nervten unsere Freundin und professionelle Reiseführerin Alla schon lange damit, dass wir ihr Heimatland endlich kennenlernen wollten. Alla Ganster Skitour und Fotoreisen Kamchatka ist auf Skitour- und Fotoreisen im Kamchatkagebiet spezialisiert. Ursprünglich von dort stammend lebt sie mittlerweile verheiratet im Zillertal. Und nachdem wir lange genug genervt hatten, lud sie schließlich einen engen Freundeskreis ein, ihr Heimatland zu entdecken. Was den abenteuerlustigen Freetourer auf der russischen Halbinsel erwartet, lest ihr hier im mehrteiligen Tripreport von Martin Blum.

Alla will uns das wilde russische Hinterland zeigen. Im Sommer kennt sie es wie ihre Westentasche. Doch im Winter liegen über dem weiten flachen Land mit langen Tälern zwischen den einzelnen Vulkanen bis zu 12 Meter Schnee. Einzige mit viel Aufwand zivilisierbar zu machende Stelle ist eine Sommer-Ranger Hütte zwischen den Vulkanen Gorely und Mudnowsky. 70 km entfernt von jeder Stelle, an der man im Winter überleben kann. Ja, es führt eine einzelne Strasse bis auf zehn Kilometer hin. Denn dies ist die Hauptstraße in den Süden, da steht das Kraftwerk von Kamchatka: Ein Geothermiekraftwerk am Nordostfuß des Mudnowsky. Nur knapp fünf Kilometer weg von Petropawlowsk liegt diese Straße bis Juni noch unter einer zwei Meter dicken Schneeschicht. Versorgungsfahrten gibt es ein paar Mal die Woche, da verwandeln LKWs mit Allrandantrieb die erst noch matschige Straße in eine für alles andere unbefahrbare Matschrille und graben sich dann einfach mit ihren Reifen über den kompakten Schnee, auf dem flachen Unterboden schleifend. In Gängen, die bei europäischen Kraftfahrzeugen wohl in etwa einem Zehntel des ersten Ganges entsprechen.

Das Konzept um zu der Ranger-Hütte zu gelangen sieht folgendermaßen aus: Mit den Jeeps soweit es geht in diesen Matschrillen - es ging nicht weit. Und dann auf vier Skidoos - zwei davon mit Anhänger – umsatteln. Wir packten unsere Skidoos und nahmen mit: Flaschenweise Gas für den Herd (Ja, unsere geniale Köchin Elya begleitete uns auch hierher), Holz (denn woher sollten wir in der weißen Wüste Heizmaterial bekommen), einen ganzen Schlitten wunderbare sibirische Rohkost für unseren viertägigen Aufenthalt und unser Skitourenmaterial. Die Bergführer und zwei von uns hängten sich noch mit dem Strick an die Schlitten, der Rest hatte sitzend oder stehend Platz.

Wer sind eigentlich diese Jungs, die uns mit dem Skidoo fahren? Zu allererst sind sie jedenfalls verdammt cool. Schwarz gekleidet von oben bis unten, wie in Motorrad-Kleidung nur ohne Helm und mit fetter Goggle. Jeder hat einen anderen Marken oder Plagiat-Skidoo und kennt sich natürlich aus als wäre er schon 900.000 Kilometer damit gefahren. Und das nicht nur über Schnee. Dass diese Erfahrungen durchaus hilfreich waren, konnten wir schon nach wenigen Kilometern live erleben… Obwohl der matschige und schnell nur noch durch zwei Rinnen im Schnee erkennbare Weg immer nah war, befanden wir uns voll im Hinterland. Lärchen aller Größen, Steinbirken, Bach- und Flußläufe, schräge Abhänge, zu steile Passagen für die schwer beladenen Schlitten. Oder tief eingewehte Rinnen, in denen der Skidoo nur mit Tricks Traktion bekam. An schwierigen Stellen coachte man sich gegenseitig, schob mit an oder leitete den Schlitten über eine Schneebrücke über Bäche oder aber stützte ihn gegen das Kippen in Löcher. Dabei hatte jeder der Skidoo-Ranger seine eigenen Methoden für genau seinen Skidoo.

Eine angenehme russische Eigenschaft übrigens: Pläne gibt es nicht mehr für alles, das war früher. Und es ist schön ohne Plan. Dann passiert halt schon mal was. Aber da fängt der Russe erst an, Spaß zu haben, während der zivilisierte Europäer wildgestikulierend "kaputt" und "Oh Gott" ruft. Jetzt erst wird die Kreativität entwickelt, wie man es lösen könnte. Muss ja nicht für immer sein. Es muss nur das Gefühl da sein, dass es weiter geht. Kracht es nochmal, dann kann man ja wieder kreativ werden. Ich möchte zukünftig in jedem Entwicklungsteam, das große Dinge bewegen soll, einen Russen haben. Der springt an, wenn alle anderen verzweifeln.

So ist uns das zum Beispiel mit einer Anhängerkupplung passiert. Gebrochen. Drei Leute zurück lassen? Mitten im Schneesturm? Proviant, Heizmaterial oder unsere Ausrüstung zurücklassen? Nein, die Anhängerkupplung wird einfach anders herum eingebaut, einseitig belastet gefahren und als sie nochmals bricht kurzerhand durch ein Seil und später durch nochmal ein anderes ersetzt. Dabei gilt die eiserne Regel: Ein Problem ist das Problem des Skidoo-Fahrers, an dessen Kupplung es gebrochen ist. Er - und nur er - darf kreativ werden. Die anderen stehen ohne blöde Sprüche bei ihm, warten und helfen - wenn er es will. Er darf selbst machen und entscheiden wie es weitergeht. Es gab natürlich einen, "das Walroß", der wohl erfahrener war. Aber auch er hatte die Klappe nicht mehr offen als die anderen. Und er kümmerte sich ohnehin um das Wichtigste, um unsere Elya. Die es echt geschafft hatte, bei der achtstündigen Fahrt größtenteils auf dem Rücken vom Walroß ... zu schlafen!

Acht Stunden Fahrt brachten uns sukzessive ins stürmische Hinterland, in dem dann alle Pflanzen verschwanden, keine Spuren mehr zu sehen waren. Über Pässen und Tälern hing ein ständiger Whiteout. Nur Streckenweise konnten wir uns an den Stromleitungen des Kraftwerks orientieren. Sonst Weiß. Totales Weiß. Immer wieder mussten wir an kürzeren oder längeren Steigungen die Schlitten abhängen, die Skidoos zogen die Schlitten dann einzeln und wir schlurften durch den Schnee nach oben - oder fuhren angeschnallt nach unten.

Wir sprachen erst später darüber - aber jeder machte sich zum ersten Mal im Leben Gedanken über seine Risikobereitschaft. Wir waren eine Tagesreise entfernt von jeder Zivilisation. Eine sehr beschwerliche Tagesreise, die man nur mit bester Fitness bestehen könnte. Würde man krank werden oder sich ernsthaft verletzten würde es zwei Tage dauern, jemanden nach Petropawlowsk zu bringen. Und das Krankenhaus dort kann nicht alles, das würde im Ernstfall bedeuten auf das nächste Flugzeug zu warten und in die Sanitätszelle eingeladen zu werden. Danach käme ein Flug von acht Stunden durch zehn Zeitzonen nach Moskau. Dort gäbe es dann endlich Versorgung. Das sollte man nicht riskieren, weil man es wohl kaum überleben würde. Selbst ein kleiner Ast im Bauch oder der Skistock irgendwo könnten tödlich enden. Ja, wir hatten mit Satellitentelefon und Notfall-Diensten vorgesorgt. Aber wären die auf der anderen Seite so gut organisiert, die Expeditionsgruppe ausfindig zu machen? Hört der Sturm irgendwann einmal auf, so dass ein Heli kommen könnte? Wahrscheinlich nicht. Die einzige Lösung bleibt also, dass nichts passiert - wir blieben also letztlich jede Sekunde hochkonzentriert. Auch nach acht Stunden aufreibender Fahrt durch das Whiteout.

Die Hütte war ein recht neuer Bau, aber wohl nie fertig geworden und auch mit schon wieder undichtem Dach. Gut geplant war sie so gebaut, dass sie nicht eingeschneit wurde, dafür halt dem Wind ausgesetzt da stand. Auch im Whiteout. 20 Meter von der Haustüre gab es eine kleine Holzspitze, die etwa einen halben Meter aus dem Schnee empor ragte - das Klo! Zwei von uns machten sich heldenhaft daran, es freizulegen und auch noch zu renovieren, so dass wir die vier Tage das sauberste Hüttenklo hatten, das ich je gesehen habe. Dazu hatten die beiden zwar zwei der frisch erworbenen Wodka-Flaschen benötigt, aber das hat sich nun wirklich rentiert!

Was folgte waren sibirische Tage mit einigen Skitouren auf die umliegenden Vulkane. Elya hatte noch mehr als vorher zu tun – wir waren ja 13 Personen und sie schlief immer dann, wenn wir gerade ein traumhaftes Essen hatten und den Möglichkeiten nachgingen, die einem der Wodka verleiht…

Das Wildlife stand hier beinahe still. Kein einziger Busch oder Stamm, kein Insekt, kein Vogel. Doch auf den Skitouren trafen wir immer wieder auf Schneehasen. Äußerst hübsche Bengel, die den Menschen auch noch nicht als Bedrohung identifizieren. Und - als Konterpart - stand eines Nachts ein Fuchs vor der Türe. Der hatte schon eher Respekt. Doch das vom langen Winter genauso ausgehungerte wie prachtvolle Tier kämpfte aus Angst zu verhungern gegen die Angst, gefangen zu werden, an und schlich immer wieder um uns herum.

Bei gutem Wetter ließen wir es dann auch schon mal krachen mit den Skidoos: Ohne Gepäck mit großem Karacho über die verblasenen Weiten an einem der schönen Vulkane. Hinauftouren (denn den Skidoos wurde es schnell zu steil), Abfahrt auf einer anderen Seite, wo uns am Nachmittag mit freiem Oberkörper die Skidoo-Ranger erwarteten. Elya hatte schon wieder Brotzeit hergerichtet, die mit Lachs, Kaviar und Heilbutt in der zivilisierten Welt eher ein sündhaft teures Buffet gewesen wäre. Und mit Wodka begleitet wurde.
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Donnerstag, 23 November 2017 10:56

Mit dem Wohnmobil direkt an die Piste

Im österreichischen Montafon
Klassischen Winterurlaub zu erleben gibt es auch im österreichischen Montafon. Zu den hochpreisigen Hotels ist der Campingplatz Camping Nova eine günstige Alternative. Das Skigebiet selbst umfasst 219 Kilometer markierte Pisten.

www.campingnova.at

Kitzbüheler Alpen
Ebenfalls eine Reise wert ist die Bergwelt der Kitzbüheler Alpen in Tirol. Dort liegt der gleichnamige Campinglatz Tirol am Fuße des Wildseeloders auf rund 820 Metern Seehöhe. Er ist zwar ruhig am Ortsrand von Fieberbrunn gelegen, in das Zentrum mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants ist es aber dennoch nicht weit. Weiterer Vorteil ist die Lage des Platzes direkt an der Talstation der Bergbahnen Fieberbrunn.

www.tirol-camp.at

Stubai in Tirol
Im Stubai Tal ist Camping Stubai eine gute „Homebase“ für sämtliche Wintersport-Aktivitäten. Neben der Lage an den Elferbahnen gibt’s auch ein Wellness-Angebot.

www.campingstubai.at

Davos in der Schweiz
Auch die Schweiz darf in der Top 10 der schönsten Winter-Campingplätze mit dem Reisemobil nicht fehlen. Empfehlenswert ist beispielsweise der Platz in Davos Glaris in Graubünden. Er liegt direkt gegenüber der Talstation der Bergbahn Rinerhorn, dem Bahnhof Davos Glaris sowie einer Bushaltestelle. Auf diese Weise seit ihr auch schnell im Zentrum von Davos, wo viele Restaurants und Cafés für Abwechslung sorgen.

www.mountainhotels.ch

Samnaun
Ganzjährig offen für Gäste ist auch der Sport & Camping Samnaun. Er ist im Herzen des Ortes Samnaun am Dreiländereck von der Schweiz, Österreich und Deutschland gelegen. Nach nur wenigen Minuten gelangen Wintersportler vom Wohnmobil zur Bergtalstation, die den Gästen 228 Pistenkilometer in der größten Ski-Arena der Ostalpen eröffnet. Über die Zeblas Talabfahrt kommen Skifahrer direkt wieder an ihrem Reisemobil an.

www.camping-sport-samnaun.ch

Seiser Alm (Dolomiten)
Nicht zuletzt zieht es im Winter viele Urlauber nach Südtirol. Wer hier den Urlaub in der Privatsphäre eines Wohnmobils schätzt, kann zum Beispiel einen Aufenthalt bei Camping Seiser Alm auf der Seiser Alm planen. Der Platz liegt inmitten der imposanten Landschaft des Naturparks Schlern Rosengarten. Besonders spektakulär ist der Blick auf den Schlern mit dem allabendlichen Farbspiel der Dolomiten beim Sonnenuntergang, der die Bergwand in ein sattes Feuerrot taucht.

www.camping-seiseralm.com

Gadertal
Nicht komplett wäre die Liste ohne den Camping AL PLAN – ebenfalls in den Dolomiten. Er befindet sich in St. Vigil in Enneberg – genauer gesagt im Gadertal. Nur wenige Fußminuten entfernt liegt das Dorfzentrum. Mit einem kostenlosen Skibus gelangen Wintersportler zum Eingang des Naturparks Fanes- und Sennes-Prags. Das UNESCO-Welterbe bietet im Winter ebenso wie im Sommer zahlreiche Möglichkeiten, dem geliebten Ski- und Snowboard-Sport nachzugehen.

www.campingalplan.com

Publiziert in Know How
Donnerstag, 23 November 2017 09:35

This is Home: Utah

Johnny Collinson heißt Sam Anthamatten in seiner Heimatstadt Little Cottenwood, Utah willkommen. Die Stadt ist das „Eingangstor“ zu den Wasatch Bergen, die Jonny dazu gebracht haben mit dem Freeriden anzufangen. Beide Rider zeigen euch Johnny´s geheime Plätze und seine lieblings lines. Das Ergebnis ist der Film This Is Home - Utah Segment.
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Dienstag, 21 November 2017 11:40

Besucherrekord bei der Alpinmesse Innsbruck

Über 13.500 Besucher ließen sich am 11. und 12. November in der Messe Innsbruck die aktuellen Produkte zeigen und sich über Verhalten am Berg, Techniken sowie Risiko schulen, um für die bevorstehende Saison gerüstet zu sein.

In 19 kostenlosen Workshops ließen sich über 1.000 Messebesucher von Profis zu diversen bergsportlichen Themen schulen. Während die einen vor dem Haupteingang in einem riesigen Berg von Hackschnitzeln das Suchen mit dem LVS-Gerät übten, lernten die anderen in den Seminarräumen das Navigieren mit dem Smartphone, das Wachsen und Schleifen von Ski, den Bergwetter- und Lawinenbericht lesen oder Erste Hilfe Maßnahmen im Gebirge.

Parallel zum regen Treiben in den Hallen A und B, nahmen im Forum 2 den ganzen Samstagnachmittag laufend Besucher Platz, um den Experten bei ihren Vorträgen zu den neuesten Erkenntnissen aus der Lawinen- und Unfallforschung zu folgen. Sie hörten über neue Wege in der alpinen Notfallmedizin, was zu tun ist, wenn das Seil reißt und den Herausforderungen bei der Bergung von Verletzten beim Eisklettern. Einen ganz neuen Aspekt in die Diskussion brachte der Umgang mit Sozialen Medien beim Bergsport, in denen Risiken und Unfälle teilweise verharmlost dargestellt werden. Wie schnell im alpinen Gelände aber aus Spaß bitterer Ernst werden kann, zeigte auch das Lawinen Special am Sonntagnachmittag.
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Dienstag, 21 November 2017 09:24

Kostenlose Lawinenkompaktkurse bei Nacht

Von Mitte Januar bis Ende Februar 2018 bieten Petzl und Ortovox an 14 Terminen ingesamt 420 Plätze für kostenlose After-Work-Lawinenkurse an.


Die zweistündigen Kompaktkurse finden unter der Woche von 19 bis 21 Uhr an einschlägig bekannten Nachtskitourengebieten im gesamten Alpenraum statt. Veranstaltungsorte in Deutschland: Taubenstein, Blomberg, Oberstdorf-Söllereck, Garmisch-Hausberg.


Die Teilnehmer lernen die Basics über das richtige Verhalten im Notfall und im Umgang mit der Ausrüstung, darunter: LVS-Suche, Lokalisieren/Sondieren, Schaufeln und die komplette Rettung unter Zeitdruck – alles unter Aufsicht von erfahrenen Bergführern. Neben den Petzl Stirnlampen, die ausgiebig getestet werden können, kommen neueste LVS-Geräte, Sonden und Schaufeln von Ortovox zum Einsatz.


Die Bewerbungsphase startet am 15. November und endet am 6. Dezember 2017; die Anmeldung erfolgt über die Safety Nights Website. Mitte Dezember beginnt die Auslobungsphase und Bekanntgabe der Gewinner.

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Dienstag, 21 November 2017 07:35

Winter Opening: Crans-Montana

Der Violettes Express Cable Car, der Nationale Express und Cabane de Bois Lifte werden als erstes eröffnen dieses Jahr und die Hänge, die nach Marolires runtergehen.

Der Start Preis dieses Wochenende ist für Erwachsenen CHF 39.- und für Kinder (1992-2001) CHF 19.-.

Das große Winter Opening in Crans Montana findet dann von 7. bis 10. Dezember statt.

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