Norwegisches Wochenende am Tiroler Fjord

Norwegisches Wochenende am Tiroler Fjord

Von Ralf Jirgens am 8.Mär. 2023

Wohin, wenn nicht an den Achensee, soll eine norwegische Outdoor-Firma zum Skitourenwochenende einladen? Wer Norwegen oder den Achensee kennt, weiß, was wir meinen! Dass aber neben „Norwegen-Flair“ auch noch typische norwegische Skitourentage auf uns warten würden, konnte im Vorfeld niemand ahnen.

Skitourentage in Norwegen muss man, für die die es noch nicht erlebt haben, kurz beschreiben: Sie sind zuallererst entspannter als hier bei uns in den Alpen. Meist auch länger, was nicht den Höhenmetern oder der Strecke geschuldet ist, sondern weil man sich mehr Zeit lassen kann – die Tage sind ja länger. Und weil meistens wenig „Infrastruktur“ - ergo Hütten - zur Verfügung stehen, sollte immer eine Brotzeit und die Getränke mit im Rucksack sein, die dann an Plätzen mit unglaublichem Panorama verzehrt wird, an denen auch irgendwie die Zeit bald keine Rolle mehr spielt.

Wenn man diese coole, unaufgeregte Art Skitouren schon mal erlebt hat, versteht man auch die Infomail von Norrona Mitarbeiter und Chef Organisator Jonas sofort: Auf nur eineinhalb Seiten - von denen sich fast eine halbe Seite um die Anreise mit dem ÖPNV dreht – ist alles erklärt: Treffpunkt, Packliste, Gepäcktransport, Aufstieg, Hütte, HotTub. Kurz, knapp, aber völlig ausreichend und sympathisch.

So stellt sich auch die Gruppe dar, die sich über den Newsletter von Norrona zu dem Event angemeldet hat und sehr pünktlich am Treffpunkt in Kramsach einfindet: Bunt gemischt, aus Österreich, Deutschland und sogar Holland, Skitourengehen mit dünneren Ski und aufstiegsorientierten Material, Freetourer und eine Splitboarderin. Da am ersten Tag nur der Aufstieg zur Hütte ansteht, fungiert Hüttenchef Toni als Guide: Die ersten 350 Höhenmeter leider, mangels Schnee, mit den Ski am Rücken, dann aber doch auf Schnee und Ski die letzten 400 Höhenmeter zur Hütte. Norrona Mann Jonas kann sogar dem kurzen Regenschauer was positives abgewinnen und jubelt über „Norwegische Tourenverhältnisse mit Aufstieg in der Hardshell“. Dem kann ich nicht ganz zustimmen und bin heil froh, dass sich der Regen bald verzieht und wir das Begrüßungsgetränk auf Tonis Alm im Trockenen genießen können. Auch hier oben setzt sich die relaxte Stimmung fort: Toni und seine Freundin Tine haben für die ganze Gruppe gekocht, Bier, Prosecco und Snacks sind im Überfluss vorhanden und der HotTub sei auch schon heiß! Die Betten sind auch schnell verteilt, Fotograf Toni wagt sogar die Übernachtung im Zelt – natürlich im kuschlig warmen Norrona Schlafsack!

Am nächsten morgen präsentiert sich das Rofan von seiner sonnigsten Seite, leider aber auch mit sehr frühlingshaften Temperaturen und mäßiger Schneelage. Die Bergführer Markus und Christian haben eine Tour zum Latschberg ausgesucht. Den 700 Höhenmeter Anstieg gehen wir ganz gemütlich an, genießen die Aussicht übers Inntal ins Zillertal und die Alpenhauptkette. Am Gipfel machen wir erst mal ausgiebig Brotzeit, bevor es auf nordseitigen Hängen im halbwegs fluffigen Schnee zum Zireiner See hinunter geht, den wir dank einer tragenden Eisschicht locker mit den Ski überqueren. Der GPS Track sieht dementsprechend witzig aus!

Von dort geht es zurück Richtung Gipfel. Da aber der Hang schön aufgefirnt ist, fahren wir ihn gleich zweimal und genießen ein paar lockere Schwünge im Frühlingsschnee. Die Abfahrt zurück zur Hütte im total „kranken“ Schnee mit null Unterlage ist für unsere Skibeläge und auch für Snowboarderin Nadine eine reine Qual. Die Sonnenterrasse, coole Musik und eine paar Kaltgetränke heben die Stimmung aber sofort wieder. Die Damen verabschieden sich Richtung HotTub, Toni bereitet die Käsespätzle vor, und der Hüttenabend nimmt seinen Lauf…

Leider ist am nächsten Morgen der Regen vom Aufstieg zurück. So entscheiden wir uns nur für einen kurzen Aufstieg schon Richtung Parkplatz, nehmen uns noch Zeit für ein LVS Training und beschließen ein super Wochenende genauso wie es angefangen hat: Die Ski auf dem Rücken und „norwegisch“ die Hardshell an.

 

Über Norrøna
1929 legt der norwegische Outdoor-Enthusiast Jørgen Jørgensen den Grundstein für den Erfolg der Marke Norrøna. Heute wird das Familienunternehmen mit Sitz in Lysaker, Norwegen, von seinem gleichnamigen Urenkel geführt. Getreu dem Motto „Qualität, Funktion, Design und Nachhaltigkeit seit 1929“ setzt der Outdoor-Spezialist Maßstäbe für hochtechnische, innovative Produkte und einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch, Tier und Natur. Die Produktpalette umfasst die Bereiche Bergsport, Ski & Snowboard, Mountainbike, Surfen und Jagd. Seit einiger Zeit veranstaltet Norrøna außerdem selbst Events und Ausflüge, die einer Outdoor-affinen Community das komplette Norrøna-Erlebnis ermöglichen sollen.

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