Salomon Freeride Tipp: Engelberg

Von hans-martin kudlinski am 12.Feb. 2012

Engelberg - so ziemlich jeder Freerider hat diesen Ortsnamen schon gehört. Schneesicher, gewaltige Abfahrten, Powder, unzählige Cliffs in jeder größe und wildes Terrain.


Salomon Freeride Tipp: Engelberg

Review

Powderruns mit göttlichem Segen

Autor: Bernhard Scholz Date: 12. Februar 2012 Engelberg - so ziemlich jeder Freerider hat diesen Ortsnamen schon gehört. Schneesicher, gewaltige Abfahrten, Powder, unzählige Cliffs in jeder Größe und wildes Terrain. Das kleine Örtchen Engelberg im schweizerischen Kanton Obwalden wird von hohen Bergen umfasst und von einem dieser Berge herunter hörte der adlige Konrad von Seldenbüren Anfang des 12. Jahrhunderts Engelsstimmen. Sie riefen ihn dazu auf hier ein Kloster zu gründen. Gesagt getan und als der Bau fertig war standen Konrad und sein frisch gekürter Abt Adelhelm aus St. Blasien im Schwarzwald vor dem Gemäuer und überlegten sich einen Namen. Der Sage nach sahen sie einen Engelschor über den Bergen und bei so vielen Engelserscheinungen am gleichen Ort nannten sie ihn Engelberg.

Engel sind scheinbar selbst Skifahrer und Snowboarder, denn es gibt wenige Orte an denen es idealer ist ein großartiges Skigebiet mit zahllosen Freeridemöglichkeiten zu bauen. Hier hat man alles: Sanfte Hänge, viele, viele Höhenmeter, steile und sehr steile Abfahrten und eine fantastische Schneesicherheit. Immer bei Nordwestströmung schneit es hier und die vier Meter Marke wird fast jährlich geknackt.

Aber was hilft der viele Schnee wenn man nicht weiß wo man hinunter fahren soll. Vorischt ist sowieso geboten, teilweise sind die Abfahrten auf vergletschertem Gelände und es lauern auch teils sehr hohe Felsabbrüche. Wenn man da den Durchschlupf nicht findet hat man ein Problem. Dazu kommt, dass es Wildschutzzonen gibt und in der Schweiz drohen saftige Bußgelder wenn man darin herum kurvt. Daher hier ein paar ausgewählte Tipps:

Laub
Ein riesiger, breiter Hang mit einer konstanten Neigung von oben 43°-35°, sagenhafte 1100 Höhenmeter hinunter. Weltberühmt! Ausgangspunkt ist die Bergstation des Rindertitlis Sessellifts, die Piste 4 kurz nach rechts entlang bis zu einem großen Stein auf dem "Laub" steht. Hier verlässt man das Skigebiet nach Skiersright und quert den Hang bis hinüber zum Grat. Von hier sieht man Engelberg im Tal und der nordseitige Hang bis hinunter auf 1300 Meter ist "die Laub". Zurück kommt man entweder indem man kurz durch den Wald zum Skilift Gerschnialp schiebt oder kurz mit dem Taxi fährt, das übrigens extra dafür unten am Restaurant Ritz wartet.

Steinberg
Eine weitere Abfahrt die es in sich hat. Über 1000 Höhenmeter, nordseitig ausgerichtet und durch vergletschertes Gebiet. Los geht's an der Bergstation der Titlis Rotair Bahn, kurz ein Stückchen die Piste runter und dann nach links ins Abenteuer abbiegen. Im Prinzip fährt man nun immer in Richtung Trübsee, den großen flachen Fleck weiter unten. Allerdings muss man durchaus aufpassen, es gibt zahlreiche Cliffs und zumindest zu Saisonanfang sollte man auf Gletscherspalten achten. Ende ist dann am Trübsee, wo man wieder mit dem Lift hinauf fahren kann.

Jochstock
Wer lieber in Richtung Osten Pulver zerfährt ist hier richtig. Nicht ganz so viele Höhenmeter, aber dafür oft mit bestem Schnee gesegnet, sind die Abfahrten von der Bergstation des Jochstock Express. Gleich oben quert man in die Nordhänge des Reissend Nollen und fährt dann in Richtung Trübsee ab. Alternativ kann man in Richtung Nordwest abfahren, hält sich mittig der Felsen und fährt durch das flachere Gelände bis es fast eben ist und steigt dann kurz etwa 50hm nach Norden zur Liftstation auf (westlich Steinig Egg). Etwas Vorsicht bei der Routenwahl ist aber geboten, diverse Cliffs sind hier nicht zu übersehen, die Routenwahl kann man vom Lift aus bereits durchführen und unter anderem sieht man das Cliff von dem sich Jamie Pierre hinunter gestürzt und sich dabei die Hose zerrissen hat.

Titlis Umrundung
Ein besonderes Schmankerl ist die Umrundung des Titlis. Grandiose Aussicht, zwei steile Couloirs, 500hm Aufstieg und eine nordseitige Abfahrt - durchaus eine Tagesaufgabe aber landschaftlich einmalig schön. Hier ist alpine Erfahrung gefragt und auch Kondition sowie Tourenausrüstung, 60m Seil und Gletscherausrüstung sind zwingend erforderlich. Belohnt wird dieser Mehraufwand aber mit fast 1500 Höhenmeter Abfahrt durch häufig noch unverspurten Pulverschnee.

Der Startpunkt ist wieder die Bergstation der Titlis Rotair Bahn, es geht kurz über die Piste und dann nach links (nord) den Gletscher hinunter, immer links haltend quert man zum Grat weiter unten. Am tiefsten Punkt muss abgeschnallt und etwa 20 Höhenmeter zum Hinteren Titlisjoch (Pkt 2696) aufgestiegen werden. Hier geht es dann das erste Couloir hinunter nach Süden. Gut erkennbar an den einbetonierten Eisenpfosten. Bei geringer Schneelage oder wenn die Bedingungen nicht ideal sind kann man sich von diesen Pfosten durch das erste Couloir abseilen. Unten wird man quasi auf dem "Chli Gletscherli" ausgespuckt und fährt südseitig ab, hält sich leicht links. Es folgt ein Abbruch der Skiersleft einen Duchschlupf hat, allerdings einen sehr steilen, auch wenn es von oben zunächst so aussieht als wäre es "nur" ein Trichter. Dieser Trichter hat zu seiner Skiersright Seite zahlreiche Bohrhaken und auch Abseilketten, die ersten etwa 5 Höhenmeter unterhalb des Trichtereingangs. Hier kann man die erste Abseilstelle einrichten und bis zur zweiten (hinter einer Felsnase versteckt sich eine zwei Meter lange Kette) abseilen.

Das zweite Mal hinunter seilen und schon ist man auf dem Hang "Schwarze Berg". Das Schwierigste ist geschafft, eine kurze Abfahrt über Südseite 150hm und es wird angefellt. Nach Skiersleft geht es nach Osten hinauf auf den Wendengletscher. Aber Vorsicht, nach den beiden Couloirs wirkt das Gelände hier fast flach, doch das täuscht, teils hat der Aufstieg 35°!

Auf dem flachen Gletscher geht es bis zum SAC Biwak am Grassen. Das Biwak ist oft eingeschneit und kaum zu sehen, aber man sieht eigentlich immer den Höcker zwischen Tierberg und Grassen. Unter der mächtigen Titlis Südwand folgt also ein kleiner Gletscherhatsch und nach etwa zwei Stunden sind Aufstieg und Überquerung geschafft, der Pulverspaß beginnt. Zunächst fährt man vom Joch nach Nordosten ab bis man auf Punkt 2200 nach Skiersleft abbiegt um dann ein paar Höhenmeter (ca. 170) später nach Norden zu schwenken und diese Richtung mehr oder weniger beizubehalten, ein wenig östlich halten ist nicht verkehrt, aber auf Cliffs sollte man stets achten.

Beim ersten Bewuchs hält man sich noch kurz links und noch ein Stückchen weiter unten, dann bereits in den Latschen und beginnenden Bäumen, folgt man einem Fahrweg der letztlich über ein Flüsschen führt und letzlich Richtung Westnordwest zurück nach Engelberg führt. Man schiebt/fährt noch bis zur Talstation der Fürenalpbahn und kann von dort mit dem Bus zurück nach Engelberg fahren, wo man auf jeden Fall auf dieses Erlebnis anstoßen sollte.

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass Engelberg noch zahlreiche weitere Möglichkeiten bietet. Insbesondere mit Tourenski lässt sich auch noch Wochen nach dem letzten Schneefall unverspurtes Gelände finden. Ganz klar muss man aber sagen, dass Engelberg kein Geheimtipp ist und bei Neuschnee an Wochenenden ein heilloses Chaos entstehen kann wenn alle um die besten Abfahrten streiten. Eventuell ist es dann doch besser unter der Woche zu kommen und ein paar Höhenmeter per Pedes zurück zu legen, Ausgangspunkte im Skigebiet gibt es genug und die Bergführer aus Engelberg sind Freeridern gegenüber positiv eingestellt, sie haben noch einige Leckerbissen in petto.

Play safe ...

Freeride Tipp Steinberg im Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products

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