Trip Report: Heading Chile

Von christian fink am 8.Sep. 2010

Wesentlich früher, als gedacht, verschlug es Georg Rathfelder wieder ans andere Ende der Welt. Wie es dazu kam und was er dort erlebt hat, gibt es nun hier zum nachlesen...


Trip Report: Heading Chile

Review

Der Sommer-Winter Trip 2010 in 7 Kapiteln

Autor: Georg Rathfelder Date: 08. September 2010
Wesentlich früher, als gedacht, verschlug es Georg Rathfelder wieder ans andere Ende der Welt. Wie es dazu kam und was er dort erlebt hat, gibt es nun hier zum nachlesen... 1. Wie es dazu kam
Irgendwann Mitte Juli, ich steckte noch mitten in den Prüfungen, kontaktierte mich Michi (Michael Neumann, Fotograf), er bräuchte noch einen Fahrer für sein diesjährigen Chile-Trip. Das ich irgendwann mal wieder in den Süd-Winter reisen würde, war für mich nach dem letztjährigen Trip eigentlich klar, dass es aber schon ein Jahr später sein würde, war dann doch etwas überraschend.

Aber noch war ich ja auch noch nicht sicher an Bord, denn ich antwortete Michi, dass ich am Start bin, wenn ich einen einigermaßen günstigen Flug finden würde. Also machte ich mich, nachdem die Prüfungen geschrieben waren und ich mal wieder in der alten Heimat auf der Schwäbischen Alb war daran, einen Flug zu finden. Aber keine Chance einen Flug unter 2000€ zu bekommen. Ich schrieb das Unternehmen Chile 2010 also innerlich schon ab und freundete mich mit dem Gedanken an, mal einen ganz ruhigen und normalen Sommer zu erleben.

Aber wie es halt so kommt, flattert eines Vormittags diese eine Mail ins Postfach: Ihr Flug wurde reserviert. Okay, Michi hat noch ein günstigen Flug, günstig heißt in dem Fall 1430€, aus dem Hut gezaubert. In dem Moment, als ich dann endgültig erfahren habe, dass ich in wenigen Tagen von Frankfurt nach Toronto, und dann weiter nach Santiago de Chile fliegen werde, ging mir ehrlich gesagt das Zäpfchen...
Da ich in den Tagen vor dem Abflug noch arbeiten musste, blieb zwar Zeit meine Skisachen aus Rosenheim zu holen, aber für eine umfassende Vorbereitung der Reise reichte die Zeit dieses Jahr nicht.

2. Es geht los
So kam es also, dass ich mich an einem schönen sonnigen Vormittag in den Zug setzte und mich auf nach Frankfurt machte, um dort in den Flieger zu steigen. Am Flughafen angekommen ging es erst einmal von Frankfurt nach Toronto. Der Flieger startet um 17:00 Uhr in Frankfurt und nachdem man mehr als acht Stunden im Flieger saß, ist man 19:25 Uhr Ortszeit in Toronto. Verrückte Welt.

Nach vier Stunden Aufenthalt startet dann der Flieger Richtung Santiago de Chile. Noch einmal elf Stunden Flug, noch einmal ekelhaftes Essen, noch einmal verzweifelte Schlaf-Versuche und noch einmal langweilige Filme. Aber irgendwann gehen auch elf Stunden Flug vorbei und als die Sonne aufgeht, sind wir schon in chilenischem Luftraum. Ein paar Stunden später landen wir dann in Santiago.

Zum Glück lande nicht nur ich in Santiago, sondern auch mein Skibag. Okay, dann ging ja bis jetzt schon mal alles gut. Schnell durch den Zoll und dann ab zum Ausgang. Dort hätten mich eigentlich Michi und seine Frau Kati abholen sollen. Ihr Flieger aus Paris hätte schon ein paar Stunden vor meinem landen sollen. Der Flieger landete auch, aber leider ohne Michi und Kati. Wie sich ein paar Stunden später heraus stellen sollte, werden sie erst am nächsten Tag ankommen. Da lief wohl irgendwas schief in der nicht stattgefundenen Reiseplanung. Naja, man hat ja ein Buch dabei und Internet gibt es auch am Airport. So wird das Warten ein wenig erträglicher.

Geschlagene 24 Stunden später sitzt dann die komplette Truppe in unserem Toyota Geländewagen. Wir sind zu viert: Michi, Kati, ich und Roman Rohrmoser, der schon vorher nach Chile kam um mit dem K2 Backside Team, also u.a. mit Pep Fujas und JT Holmes eine Woche in El Colorado, einem Skigebiet in der Nähe von Santiago, zu verbringen. Da im Süden Schnee angekündigt ist, geht es erst einmal auf die Ruta 5, der Panamericana, auf der wir etwa 500 Kilometer in den Süden zu fahren.

Nach fünf Stunden im Auto verlassen wir die gut ausgebaute Panamericana und jetzt ändert sich die Fahrtrichtung von Süden auf Osten. Jetzt werden die Straßen zunehmend schlechter und irgendwann fährt man auf einer schlammigen Schotterpiste, die mit tiefen Schlaglöchern übersät ist. Da der Tag schon fast zu Ende geht, fahren wir nicht mehr ins Skigebiet sondern gleich zur MI-Lodge, unserem Lager für die erste Nacht.

3. Skifahren in Chillan
Nach einem Besuch im Hot-Tub, einem guten Abendessen und einer ruhigen Nacht wachen wir am nächsten Morgen bei Dauerregen auf. Da es seit Wochen nicht geschneit sein, hatten wir es nicht eilig, in das Skigebiet zu kommen und so verbrachten wir den Tag damit, uns eine neue Unterkunft zu suchen und dem Regen beim Fallen zu zuschauen. Es regnet den ganzen Tag ununterbrochen. Sollte das oben am Berg Schnee sein, so würde der nächste Tag viel versprechend werden.

Am anderen Morgen stehen wir dann das erste Mal auf Ski. Es war aber während dem Schneefall ein paar Grad zu warm, und so pudern wir nicht durch tiefen Powder, sondern kämpfen uns durch schweren feuchten Neuschnee, während eine Mischung aus Schneeregen und Schnee auf uns nieder prasselte. Da nur der unterste Lift offen war, blieb uns nichts anderes übrig als im Wald ein wenig zu fahren, ein paar Bilder zu machen und zu hoffen, dass es weiter oben schön schneit. Als wir dann total durchnässt waren, gingen wir zurück ins Hotel um uns bei einem Besuch in der Sauna wieder aufzuwärmen…

Da Übermorgen schon eine Warmfront über die Anden ziehen soll, lagen alle Hoffnungen auf dem morgigen Tag, für den immerhin ein wolkenloser Himmel voraus gesagt war. Naja, hoffen wir mal… Einige Stunden später weckt uns Michi dann. Es ist schon wieder hell, aber anstatt Sonne wabert nur dichter Nebel durch das Tal. Naja, wird schon werden. Oben am Berg kann es ja sonnig sein.

Also raus aus den Federn, frühstücken und dann ab nach oben. Da wir nicht viel Geld für die Tageskarten ausgeben wollen um dann im Nebel rumzustochern, fahren wir mit dem Auto an die Bergstation des ersten Liftes und kaufen dort unsere Karten, nachdem wir dem Wetter doch das Potential zum Aufreißen zu gesprochen haben. Dann geht es weiter mit dem Sessellift nach oben und siehe da, es gibt schon erste Wolkenlücken und so ballern wir erst einmal gleich durch den Anden-Powder nach unten. Das tut gut, genau deswegen sind wir hier…

Ach ja, nicht ganz. Ein paar Fotos wollten wir auch noch machen. Nachdem also der erste Powder-Hunger gestillt ist, geht es an die Fotospot-Suche. Im Skigebiet gibt es ein Big-Mountain Face, dass zum einen sehr einfach zu erreichen ist und zum anderen ist es im Morgenlicht auch sehr fotogen. Es ist also kein Wunder, dass jeder, der zum Fotografieren oder Filmen in dem Gebiet unterwegs ist, erst einmal hier sein Glück versucht.

So kam es auch zu der lustigen Situation, dass es sich Michi im Gegenhang zwischen den Filmern des Level-1 Teams zur Rechten und den Filmern vom Oklay Team zur Linken bequem machen musste. Irgendwann gegen Nachmittag wurde uns dann klar, dass heute der Tag der Tage für ein Sonnenuntergangs-Shooting sein wird. Diesen Braten haben die anderen Teams natürlich auch gerochen, und so machte jeder was das Budget her gab.

Die Oklay Jungs stiegen in die Snowcat und ließen sich Richtung Gipfel, also Richtung Vulkan, fahren. Der Snowboarde Travis Rice ließ sich mit seinem RedBull-Heli gleich auf dem Krater-Rand absetzen und Roman, Michi und ich hikten zu unserem Spot, den wir für den Besten erachteten. Ob die Gleichung: Größeres Budget gleich besseres Film- und Bildmaterial wirklich stimmt, wird sich erst noch zeigen müssen. Wir für unseren Teil waren mit unserer Ausbeute mehr als zufrieden. An diesem Abend hatten wir uns unser Abendessen redlich verdient.

Am anderen Morgen hatten wir dann die Wahl: Nochmals hier einen halben Skitag verbringen und dann nach Corralco fahren, oder gleich fahren und dann die Ski noch in Corralco auspacken. Da es schwer, oder ehrlich gesagt unmöglich sein wird, die Bilder vom Vorabend noch zu toppen, entschieden wir uns gleich die Zelte in Termas de Chillan abzubrechen und uns auf den Weg nach Corralco zu machen.

4. Back to the Roots: Corralco
So kam es also, dass wir an diesem Vormittag wieder etwa vier Stunden im Auto verbrachten um so schnell wie möglich nach Corralco zu kommen, das nochmals etwa 200 Kilometer südlicher liegt als Termas de Chillan. Ist man in Chile als Skifahrer mit dem Auto unterwegs und man wechselt das Skigebiet, läuft das eigentlich immer so ab: Erstmals muss man wieder westwärts aus den Bergen runter auf den 4-spurigen Panamericana-Highway. Dann geht es relativ flott entweder nach Süden oder nach Norden, in unserem Fall nach Süden. Ist man dann auf Höhe des Skigebietes in das man möchte, verlässt man die Panamericana und fährt auf kleineren und immer schlechter werdenden Straßen ostwärts in die Berge.

Irgendwann hatten wir dann die 390 Kilometer auch hinter uns gebracht, und nachdem wir die letzten Kilometer über eine üble Schlammpiste geholpert sind, standen wir vor der Corralco Skilodge. Da wir noch das letzte Tageslicht nutzen wollten, hieß es wieder mal schnell das Gepäck in die Zimmer schmeißen und dann sofort Skiklamotten an, Felle auf den Darkside und ab geht es Richtung Sonnenuntertang.

Aber irgendwie war unser Timing heute nicht das Beste. Wir waren einfach ein paar Minuten zu spät dran und so mussten wir der Sonne beim untergehen zuschauen, ohne uns vorher in Position gebracht haben zu können. Da die Bilder vom Sonnenuntergangs-Shooting in Chillan sehr gut geworden sind und wir auch am nächsten Tag noch in Corralco sein werden, war dieser Misserfolg zu verkraften. Als die Sonne dann weg war, fuhr Michi und Kati zurück zur Lodge, während Roman und ich noch ein paar Trainings-Höhenmeter einlegten und erst zurück an der Lodge waren, als es schon dunkel war.

Am nächsten Tag wollten wir es etwas gemütlicher angehen lassen und dann ein wenig im Skigebiet fahren gehen. Das Skigebiet ist sehr klein und erschließt kein interessantes Gelände. Wer sich hier also länger als ein paar Stunden aufhält, sollte unbedingt ein Ski-Tourensetup dabei haben. Denn nicht nur der noch aktive Vulkan ist ein lohnendes Skitouren Ziel, sondern auch die ganzen kleineren benachbarten Gipfel bieten wunderbares Skigelände in traumhafter Kulisse. Wer also ein paar gemütliche Skitouren-Tage verbringen möchte, ist hier super aufgehoben.

Da wir gegen Nachmittag nochmals ins Auto steigen wollten um nach Pucon zu fahren, begnügten wir uns damit innerhalb des Skigebietes ein wenig zu cruisen. Das Skigebiet liegt weit ab jeglicher Touristen-Ströme und so bestehen die wenigen Gäste aus ein paar Einheimischen und ein paar Soldaten, die froh sind, dass ihre Vulkanbesteigung heute wegen zu viel Wind abgeblasen wird.

Zurück an der Lodge erwartet uns eine böse Überraschung: Der Wetterbericht für Morgen hat sich in den letzten Stunden stark verschlechtert. Es ist nun Regen für den morgigen Tag voraus gesagt. Also Planänderung. Den Abstecher nach Pucon sparen wir uns und wir wollen den Schlechtwetter-Tag lieber am Meer verbringen. Das erspart uns auch eine 13-stündige Nachtfahrt von Corralco nach Portillo. Dies erledigen wir nun auf zwei Etappen. Die erste Etappe wollen wir heute noch hinter uns bringen: Von Corralco fahren wir nach Valparaiso, eine Stadt am Meer auf der Höhe von Santiago de Chile, Valparaiso gilt als eine der schönsten Städte Chiles.

Aber irgendwie scheint es als hätte das Glück uns verlassen: Obwohl wir die ganze Fahrt über bei etwa 20°C durch die Sonne fuhren, ist die Küste in dichten Nebel gehüllt und es ist unangenehm kühl. Da wir uns alle auf einen Sonnenuntergang an und im Meer gefreut haben, sind wir nun etwas enttäuscht und nach einem kurzen Bummel durch die Stadt beschließen wir, noch weiter Richtung Portillo zu fahren, um am anderen Morgen so früh wie möglich auf den Ski zu stehen. So viel zu unserem Tag am Meer....

5. Portillo
Am nächsten Vormittag mussten wir dann in Portillo feststellen, was es heißt wenn die Medien vom „trockensten Winter seit 40 Jahren“ berichten. Viel Fels, viel Sand, viel Staub und wenig Schnee. Aber wenn selbst die österreichische Ski-Nationalmannschaft hier in Portillo gute Bedingungen für ihr Training vorfindet, dann werden wir ja auch guten Schnee finden. Naja, ganz so einfach wird es dann doch nicht, da wie allgemein bekannt suchen Racer und Freerider nicht unbedingt denselben Schnee für die Ausübung ihrer Aufgabe.

So zeigten Michi und ich erst einmal Kati und Roman, die noch nie hier waren, das Skigebiet, die sehr speziellen Lifte und das Potenzial des Geländes. Und in Portillo kann der Schnee machen was er möchte, es ist einfach immer ein Erlebnis in Portillo zu sein: Ist man mit Ski unterwegs, bewegt man sich in einer eindrucksvollen Bergwelt, durch die sich auch noch die extrem kurvenreiche Passstraße nach Argentinien schlängelt. Und ist man im Hotel, dann hält man sich am Besten in einem großen Saal auf, in dem sich alle Hotelgäste treffen.

Ob Skibum aus den USA, österreichischer Nationalkader, Colby West, chilenische Familie oder Chris Davenport, hier trifft man sich in einer sehr gemütlichen Atmosphäre und erfährt, was man heute so am Berg gemacht hat. Wir fanden am Nachmittag noch die eine andere Stelle mit brauchbarem Schnee und während Roman schon im Pool lag, machten wir noch ein paar anständige Fotos.

Am nächsten Morgen ist der Himmel, wie vorher gesagt, bewölkt. So entscheiden wir uns, nicht noch einmal die Ski auszupacken, sondern gleich nach Santiago zu fahren um erst Roman am Flughafen ab zusetzten und dann wieder weiter nach Valle Nevado zu fahren. Doch Michi hat die Hoffnung auf blauen Himmel an diesem Vormittag noch nicht aufgegeben und so geben wir dem Wetter noch eine Stunde Zeit. Sollte es bis dahin nicht aufreißen, werden wir unsere Zelte in Portillo abbrechen.

Doch Michi hat an diesem Morgen wohl den besseren Draht zum Wettergott der Anden, denn langsam aber sicher ist am Himmel immer mehr Blau zu sehen. Also die Skiklamotten nochmals raus kramen, die K2-Ski vom Autodach und dann mit dem Lift nach oben. Schon am Vorabend hatten wir uns eine Windlip ausgeschaut, die am Vormittag gutes Licht hatte und auch der Schnee sah dort noch gut aus. Erst mit dem Lift nach oben, dann folgt eine Querung oberhalb des See-Ufers und zu guter Letzt müssen wir noch etwa 50 Höhenmeter hiken. Nach etwa einer Stunde sind die Fotos im Kasten und es geht am Ufer des Sees zurück zum Hotel.

Heute traut sich niemand, im Gegensatz zum Vorabend, über den See zu fahren, da sich an ein paar Stellen Pfützen auf dem Eis gebildet haben. Gegen 11Uhr geht es dann wieder die vielen Serpentinen bergab Richtung Santiago. Und nachdem wir Roman am Flughafen abgesetzt haben, geht es weiter in Richtung Valle Nevado.

6. Letzter Halt: Valle Nevado

Zu dritt im Auto, Roman hatten wir am Flugplatz in Santiago abgesetzt, ging es in schier endlosen 58 Serpentinen nach Valle Nevado. Einem Ski-Resort, dass aus einem modernen Skigebiet und ein paar wenigen Hotels besteht, die auf 3000 Meter Höhe auf einen schmalen Bergrücken gebaut wurden. Der Bergrücken ist so schmal, dass außer den Hotels und dem dazugehörigem Parkplatz nichts Platz hat. Steht man auf diesem Parkplatz, geht es auf allen vier Seiten steil bergab.

Da es erst Mittag war, machten wir uns daran so schnell wie möglich in den Schnee zu kommen, doch auch hier in Valle Nevado, etwa 50 Kilometer Luftlinie südlich von Portillo, hatte es viel weniger Schnee als bei unserem Besuch ein Jahr zuvor. Desweiteren kommt hinzu, dass eigentlich das komplette Skigelände nicht aus Almwiesen wie in den Alpen, sondern aus Wüste besteht. Liegt nun wenig Schnee und es gibt viele freigeblasene Flächen, verteilt der harte Anden-Wind eine Menge Staub auf dem vorhandenen Schnee. Aus weiß wird grau. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick…

Nachdem wir uns ein wenig innerhalb des Skigebiets warmgefahren haben, schulterten wir die Ski bzw. das Snowboard und hikten durch eine sehr Mondlandschaft, in der es nur Schnee, Lavagestein und Staub gibt. Nachdem wir uns ein Spot für die Sonnenuntergangs-Bilder gesucht hatten, beendeten wir unseren Spaziergang und gingen zurück zum Hotel um uns mit einer Pizza zu stärken. Gegen 15:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Vor uns lag ein langer Hike. Da sich das Hotel schon auf 3000 Meter Seehöhe befindet, bewegten wir uns jetzt auf über 3800 Meter.

In dieser dünnen Luft geht einem die Pumpe recht schnell, vor allem wenn man Nachts wegen der Höhe auch noch regelmäßig aufwacht und spürt wie wenig Sauerstoff die Luft hier oben enthält. Gerät man einmal auf dieser Höhe außer Puste, dauert es um einiges länger bis man neue Kraft geschöpft hat, alles in allem machte mir die Höhe ganz schön zu schaffen. Trotzdem waren wir noch rechtzeitig in Position und konnten schöne Bilder machen. Zum Glück mussten wir dann auch nicht mehr zurück hiken, denn wir hatten während der Mittagspause unser Auto nach La Parva geshuttelt und konnten jetzt in der Dunkelheit mit den letzten Kraftreserven nach La Parva abfahren. Nach so einem Tag schmeckt mir das Abendessen mindestens doppelt so gut. Und wahrscheinlich habe ich auch doppelt so viel gegessen…

Am anderen Tag, unser letzter Skitag bei diesem Trip, wollten wir dann mal das Sportgerät wechseln. Aber während Michi und Kati schon im Skiverleih waren, hatte ich wohl zu viel Zeit um all die gebrochenen Snowboarder-Handgelenke und sonstige unangenehme Konsequenzen nachzudenken. So kam es dann, dass ich meine K2 Darksides zum Pistenski umfunktionierte und mit Kati und Michi im Schlepptau die Pisten unsicher machte. Und irgendwann ging dann auch dieser Skitag zu Ende und damit nicht nur ein Skitag, sondern auch ein cooler Trip.

7. Going Home…
Nach einem letzten Bad im Pool, einem letzten Abendessen, einer letzten Nacht und einem letzten Frühstück ging es dann wieder die berüchtigten Kurven hinab nach Santiago. Mir wurde es seit meiner Kindheit beim Autofahren nicht mehr schlecht, aber an diesem Morgen war ich dann doch froh, als wir die letzte Kurve hinter uns gebracht haben und mein Frühstück noch dort war wo es hin gehörte. Zurück in der Stadt, ging es noch einmal quer durch Santiago und dann standen wir vor dem Flughafen und nachdem das Gepäck verstaut war und Unmengen an Müll aus dem Mietwagen entfernt waren, trennten sich auch die Wege von Kati, Michi und mir.

Die Beiden flogen über Paris nach München und waren schon am nächsten Morgen zurück in der Heimat. Auf mich wartete noch eine etwas längere Heimreise. Ich hatte erst noch in Santiago viele Stunden zu warten, dann ging es über Nacht nach Toronto. Dort hatte ich nochmals 13 Stunden Aufenthalt, erst dann ging es nach Frankfurt, wo ich dann fast drei Tage später landete. Nochmals vier Stunden später war ich dann endgültig daheim, wo mich auch ein echter Kulturschock erwartete. Nach zwei Wochen Ski fahren am anderen Ende der Welt ist die Ankunft in einem 200-Seelen Dorf ein sehr eindrückliches Erlebnis…

Zu guter Letzt möchte ich mich noch bedanken. Zum einen bei meinen Mitreisenden Michi, Kati und Roman für eine extrem coole Zeit in Chile und zum anderen bei den Firmen Cébé, Marmot, Salomon und K2, durch deren Support vieles einfacher wurde. Danke auch für’s Lesen und bis zum nächsten Mal.
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