Produkttest: Patagonia Powder Bowl Outfit

Mit der Insulated Powder Bowl Jacket und den dazugehörigen Powder Bowl Freeride Pants hat Patagonia einen Zwischenweg gesucht, um an zapfigen Powdertagen warm zu halten, aber dennoch eine gute Luftzirkulation garantieren zu können. Wir haben das Outfit für euch getestet.

Erster Eindruck
Beim Auspacken fällt einem sofort die angenehme Haptik des verwendeten Außenstoffs auf. Auffällig ist auch, dass die Nähte auf der Außenhaut der Jacke nicht zu sehen sind und somit nur Linien über die Jacke verlaufen, die fast schon künstlerisch alle Öffnungen wie Taschen und Lüftungsschlitze mit aufnehmen. Die Farben des Outfits sind sehr dezent gewählt. Die Kombi wirkt insgesamt schlicht und gibt ein schönes Gesamtbild ab.

Passform
Bei der ersten Anprobe zeigt sich, dass die gewählte Größe anders ausfällt als erwartet: Größe M ist für mich (190 cm, 77kg) definitiv zu groß geraten - obwohl ich es mag, wenn die Klamotten etwas lockerer sitzen. Ich schwanke zwar sonst immer zwischen M und L, aber hier würde ich sogar mal die Größe S probieren. Bewegungseinschränkungen gab es somit keine, allerdings hat man aufgrund der Größe das Gefühl, dass die Jacke nicht optimal sitzt – die Hose ist ähnlich groß, aber das stört nicht wirklich.

Jacke
Der in beige gehaltene Farbton des Innenfutters sowie aller Gummizüge und Reißverschlüsse lässt ein harmonisches Gesamtbild zur Hose entstehen.

Das Innenfutter (60 bis 100g Thermogreen Insulation) wurde nicht überall gleichmäßig gefüttert, sondern nur da, wo es benötigt wird. Die Jacke hält sehr warm, zum Freeriden aber fast zu warm. Mit den Lüftungsschlitzen unter den Armen kann die Temperatur in der Jacke jedoch recht gut reguliert werden.

An einem Tag mit starkem Föhnwind war die Jacke ein Traum: Die abnehmbare Kapuze ist so groß geschnitten, dass man sie über den Helm ziehen kann und somit beim Liftfahren im Wind von selbigem fast nichts mitbekommt. Reißverschluss und Druckknöpfe zum Abnehmen der Kapuze sind versteckt, sodass die Jacke auch ohne Kapuze gut aussieht.

Die vielen Taschen und Netze auf der Innenseite sind praktisch und gut positioniert. Handschuhe und Brille lassen sich in den Innennetzen somit perfekt verstauen. Der Schneefang der Jacke ist im Rückenbereich durch eine Lasche mit der Hose verbunden. Von der Idee her super, jedoch war das Öffnen des Druckknopfes durch die Anbringung am Rücken in der Praxis nicht ganz so einfach.

Hose
Die Hose lässt sich an der Innenseite an den jeweiligen Bauchumfang des Trägers anpassen. Dadurch kommt der Gummizug nicht mit einem eventuell anzubringenden Gürtel in Konflikt. Auch die Hose verfügt über ausreichend Taschen, sodass das Nötigste für einen Powdertag gut untergebracht werden kann.

Gefüttert ist die Powder Bowl Freeride-Hose nicht. Dafür sind die seitlichen Lüftungsschlitze der Hose mit Netzen versehen, was den Tragekomfort ohne weitere Kleidungsschichten erhöht. Gleichzeitig verhindern die Netze das Eindringen von Schnee. Am unteren Ende der Beine und an der Innenseite wurde robuster Stoff verarbeitet, sodass die Hose auch nach mehrmaligem Einsatz keine Verschleißspuren aufzeigt.

Funktion & Haltbarkeit
Das zweilagige Gore-Tex-Material der Hardshell sorgt einerseits dafür, dass Wind und Wetter keine Chance haben. Andererseits transportiert es entweichenden Schweiß von innen nach außen, sodass sich die Feuchtigkeit nicht in der Jacke sammelt.

Verschleißerscheinungen konnten während des Testzeitraums von zwei Monaten nicht festgestellt werden, einzig der Reißverschluss drückt sich leicht durch die Taschenüberdeckungen. Die beige Hose ist natürlich etwas anfälliger für Schmutz, der sich aber immer recht leicht mit Schnee oder Wasser entfernen lässt. Sonst sieht das Outfit immer noch aus wie neu – und das trotz der ein oder anderen unfreiwilligen Begegnung mit Ästen.

Fazit
Die Insulated Powder Bowl Jacket und die dazugehörigen Powder Bowl Freeride Pants geben ein schönes, schlichtes, grundsolides Outfit ab, das sehr gut verarbeitet und durchdacht ist, wie man es von Patagonia erwartet. Wer also schnell zu Frostbeulen neigt, ist mit diesem Outfit sehr gut beraten. Wichtig ist nur, dass man beim Kauf auf die Größe achtet, da diese wie beschrieben zu groß ausfällt.