Salomon Freeride Tipp: Livigno

Bisher sind vor allem Freestyler in Livigno zu finden. Für Freerider ist das Valle di Livigno in der Lombardei noch weitestgehend ein unbeschriebenes Blatt. Aber: Mit relativ kurzen Aufstiegen erreicht man ein sehr großes Spektrum an Abfahrten, die meist auch nach längeren Trockenperioden noch unberührte Hänge bereithalten.

Wer dem Trubel des Carosello 3000 entfliehen will, hat im Livigno-Tal einige Möglichkeiten. Nach kurzen Hikes warten einsame Gipfel und weite Hänge. Da die Anreise für Bewohner der Nordalpen eher langwierig ist, finden sich nur wenige Freerider in dem weitläufigen Areal.

Freerideabfahrt Cna del Monte:
Mit der Carosello-Gondel und dem Federia-Sessellift kommen wir von Livigno aus zum Startpunkt. In südlicher Richtung sieht man den 2904m hohen Piz Cantone. Hier kann man entweder Felle aufziehen und die 250 Höhenmeter per Ski erklimmen, oder man schnallt die Ski an den Rucksack und hiket den Berg. Zeitlich macht es keinen Unterschied. Nach 40 Minuten sollte man am Gipfelplateau stehen. Hier lohnt es sich eine kurze Rast einzulegen und die Ruhe der Berge zu genießen, bevor man über die weiten Südhänge zurück in den Trubel des italienischen Apres Skis abfährt.

Vom Gipfel folgt man nun süd-westlich dem Grat in Richtung Monte Campaccio. Circa 700 Höhenmeter unter sich sollte man die Hütte 'Cna del Monte' sehen. Über weite Hänge in meist mäßig steilem Gelände kann man die Ski bei sicheren Bedingungen laufen lassen. Die Hütte nun links liegen lassen und über einen Jägersteig zu einem kleinen Wald abfahren. Nun dem Steig folgen und durch das Wäldchen bis hinunter nach Forcola abfahren. Um nun zurück nach Livigno zu kommen, benötigt man entweder ein dort zuvor abgestelltes Auto oder den Skibus, der in regelmäßigen Abständen fährt.

Alle Details zur Freeride-Abfahrt „Cna del Monte" im freeskiers.net Skiers Regions Guide

Freerideabfahrt Rino della Rosina:
Der Aufstieg zum Piz Cantone ist derselbe wie zuvor beschrieben. Diesmal folgen wir vom Gipfel dem Grat in süd-östlicher Richtung 500 Meter gen Monte delle Rezze. Hier erschließen sich mehrere Möglichkeiten in das Tal zwischen dem Morteir-Gipfel im Norden und dem Monte delle rezze im Süden zu kommen. Von meterhohen Cliffs bis hin zu steilen Powderhängen ist alles möglich. Am besten wählt man den Drop In schon beim Aufstieg, da sich durch den Wind und die Exposition riesige Wächten und Überhänge bilden, die man meiden sollte.

Hält man sich westlich kann man zu Cliff- und Pillowhängen traversieren. Allzu steile Hänge sollte man wegen der Exposition meiden. Ansonsten kann man sich bei der Wahl der Line kaum vergreifen, da das Tal wie in einem Kessel zusammenläuft. Im Frühjahr sollte man sich aber eher an den Hängen des Monte delle Rezze aufhalten, da hier die Wahrscheinlichkeit auf Firn um einiges höher ist als an den Südhängen des Morteir.

Kurz vor der Baumgrenze steht man vor der Entscheidung, ob man die letzten Höhenmeter eher anspruchsvoll im Wald oder doch eher simpel durch das Flussbett bewältigt. Im Wald bieten sich bei entsprechenden Verhältnissen kleinere Cliffs und Treeruns. Knapp oberhalb von Livigno hält man sich nördlich, um zum Lift Palibert zu kommen.

Alle Details zur Freeride-Abfahrt „Rino della Rosina" im freeskiers.net Skiers Regions Guide

Unzählige Tourenmöglichkeiten:
Wer längere Aufstiege nicht scheut, wird belohnt werden. Das Gebiet um den Munt Cotschen im Norden, dem Monte Breva im Süden und dem Monte Campaccio im Osten hält unzählige Hänge mit interessanten Lines bereit.

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