Eine Metallbohrlehre ist nur dann genauer, wenn schlampig mit einer Handbohrmaschine gearbeitet wird, vermutlich noch ohne Vorkörnen.
(Was übrigens mMn in fast allen Fällen ausreicht. Abweichungen der Lage der Bindungslöcher selbst im mm-Bereich stellen in aller Regel kein Problem dar)
Wenn das die vorgegebenen Bedingungen sind, dann stimmt's vielleicht. Aber auch nur bei oberflächlicher Betrachtungsweise der Aussage.
Denn die Genauigkeit kommt ausschliesslich von der Arbeitsweise. Die Art der Schablone ist vollkommen egal. Die Genauigkeit dieser Bohrlehre kann ich problemlos schlagen, ohne jegliche Bohrschablone zu verwenden. Dazu brauch ich nur ne Standbohrmaschine mit 2-achsig einstellbarem Arbeitstisch.
Diese Bohrlehre stellt nur eine andere Arbeitsweise dar. Welche Massnahmen man verwendet, um die eigene Präzision beim Ansetzen des Bohrers zu erhöhen, bleibt da jedem selbst überlassen. Universal-Bohrlehre, Standbohrmaschine, CNC-Fräsbohrer.... ....Möglichkeiten gibt es viele. (Und sie sind alle mMn unnötig, siehe oben)
Und die Grunddaten sind in allen Fällen die gleichen, nämlich die Masse auf den Schablonen bzw. das diesen zugrunde liegende Vermessen der Bindungen. Und da ist die Präzision bei allen Methoden gleich.
Es kann also schon per Definition nicht genauer als die Papierschablonen sein.
Daher ist die Aussage Bullshit. Solch eine Bohrlehre schlägt keine Papierschablone, weil sie sie gar nicht zwingend ersetzt. Sie erleichtert nur den Arbeitsprozess. Und auch das nur, wenn man mindestens eine 2-stellige Anzahl Montagen vornimmt. Denn die Arbeit der Erstellung der Lehre muss man ja mit einberechnen.
Wenn damit gesagt werden sollte, dass diese Bohrlehre die Präzision der hier beschriebenen Montagemethode in der Regel und für den Durchschnittsanwender schlägt, dann vielleicht. Aber ehrlich gesagt kann ich da auch getrost drauf scheissen, da selbst für eine Dynafit-Bindung die Parkplatzmethode unter Zeitdruck auf freaks Küchenboden praktiziert mir mehr als brauchbare Ergebnisse liefert. Meine einzige suboptimal montierte Pintech Bindung wurde vom Hersteller aufgeschraubt. Bei Alpinbindungen und noch mehr bei Rahmenbindungen ist das ganze ja mehr als unkritisch.
Das um Welten wichtigere Argument wäre für mich die Erleichterung des Arbeitsablaufs. Das ist nicht von der Hand zu weisen und einiges wert. Zumindest, wenn man die gleiche Bindung häufig montiert.
Wer übrigens glaubt, dass eine einstellbare Bohrlehre das Richtige für ihn wäre, weil er viele Bindungen montiert, soll sich mal die Jigarex-Bohrlehre anschauen. Der Preis ist zwar mit $240 nicht gerade superbillig, aber gerade, wenn man verschiedene Bindungen montiert, sehr interessant, weil die Platten mit den Bindungsspezifischen Lochmustern nur rund $30 kosten.
Ausserdem spart man sich auch jegliches Ausmessen des Skis. Schuh drauf, mit der Bohrlehre auf den gewúnschten Montagepunkt setzen, festklemmen und bohren. Fertig.
Sparfüchse können auch die Platten kaufen und ein Gestell dafür selber basteln. Einen Arbeitskomfort wie die oben gezeigte Platte erreicht man so äusserst simpel, günstig und im Gegensatz zur kompletten Eigenlösung ist man flexibel, um günstig die Möglichkeiten für weitere Bindungsmodelle anzuschaffen.
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