Gletscher-Spaziergang ?

[Zorro]

dumme frage für die alpinisten unter euch, aber verzeiht sie einem falchland-piefke, der gletcher nur im winter betritt.

kann man auf nem flachen gletscher ohne spezielle ausrüstung spazieren gehen (vtml nicht) und braucht man zwingend kenntnisse der spaltenbergung bzw ist es ratsam als unerfahrenes zweierteam sowas zu machen ?
würde gerne aufm aletschgletscher bissle das weekend spazierengehen (ist gleichzeitig ne praktische studienfahrt für die begleiterin). technisch sollte alles sehr einfach sein da noch auf eine verletzung rücksicht genommen werde muss.

danke für die hilfe.

[FatFreddy]

achtung, hier kommt der nächste falchland-tiroller

abgesehn von allen alpinen gefahren besteht je nach wetterlage u jahreszeit die chance, dass man auf blankem eis unterwegs ist.
das bedeutet, dass es einen fürchterlich auf die sog. pfeiffn haun kann. und ins rutschen kann man dann auch schon bei geringer neigung kommen (so geschehen auf der übergossenen alm/hochkönig). ich vermute, dieses risiko erhöht sich, wenn die schuhsohlen weicher sind. oder du mit tennisschuhen unterwegs bist

[Zorro]

achtung, hier kommt der nächste falchland-tiroller

abgesehn von allen alpinen gefahren besteht je nach wetterlage u jahreszeit die chance, dass man auf blankem eis unterwegs ist.
das bedeutet, dass es einen fürchterlich auf die sog. pfeiffn haun kann. und ins rutschen kann man dann auch schon bei geringer neigung kommen (so geschehen auf der übergossenen alm/hochkönig). ich vermute, dieses risiko erhöht sich, wenn die schuhsohlen weicher sind. oder du mit tennisschuhen unterwegs bist

blankeis wirds evtl geben. vmtl wird man aber mehr auf ner geröllhalde mit spalten unterwegs sein da zielort nur 2800m hoch ist, bzw der gletscher mitlerweile 100m tiefer liegt
(einstieg bei ca. 2200m)

man könnte ja turnschuhe mit steigesen kombinieren


ps: diese tastatur hier geht mir aufn keks. >

[gletsch]

Wenn der Gletscher komplett aper ist (also schneefrei und alle Spalten offen und sichtbar) braucht man kein Seil. U.u. wird's dann aber ziemlich rutschig sein (je nach Neigung und Verschmutzungsgrad des Eises mit Sand, Schotter etc.), d.h. man wünscht sich bei solchen Verhältnissen sehr bald Steigeisen. Kenntnisse in der Spaltenbergung braucht man dann im Prinzip nicht. 1. Geht man davon aus, dass man in sichtbare Spalten nicht hineinfliegt (allerdings kann man ohne Steigeisen auf geneigten Flächen in sowas reinrutschen) und 2. hätte ohne der entsprechenden Ausrüstung die Kenntnis der Spaltenbergetechnik auch wenig Sinn. Es sind auch nicht alle Gletscherzungen so zerklüftet wie das Mer de Glace (Bild). Also eine flache Zunge kann durchaus mal auch sehr spaltenarm sein.

Auf verschneitem Gletscher sowieso angeseilt und am besten ab Dreierseilschaft (dafür braucht man hier nicht immer Steigeisen auf den Füssen ...).

Je nachdem was du am Aletschgletscher machen willst (zur Konkordiahütte gehen?) kann es durchaus möglich sein, dass man dank des vielen Gerölls und der doch flachen Neigung nicht unbedingt Steigeisen braucht. Aber wie auch schon bemerkt wurde, ist Eis wirklich sehr, sehr rutschig und so ein Sturz im geröllübersätem Eis kann doch sehr ungemütlich sein.

P.S. Auf der Pasterzenzunge werden für "Gletscherschaulustige" mit Holzplanken richtige "Gletscherwege" angelegt.

P.P.S.: Viel Spass macht so eine Eis-/Geröllwanderung aber nicht wirklich.

[Zorro]

ja, wäre nur der weg zur konkordiahütte. also toruikram halt.
werd mich vorort mal umhören ob das so geht (wie man es eigentlich nicht machen sollte) und dann entscheiden.

[Spreak]

Wir (mein Dad und ich) haben uns vor einer Woche auch auf einen Gletscher gewagt ohne wirklich Vorahnung. Nur das es eben Spalten gibt. Das fand ich ja schon krass. An den Seiten haben wir Newbies gedacht das der Gletscher dort ja nicht so tief sein kann. Dem ist aber nicht so wie wir festgestellt haben. Das ganze hat dann mein Interesse gewegt. Deshalb wollte ich fragen ob es Seiten gibt wo man sich mit diesem Thema einlesen kann. Oder vllt Buchtipps. Nein, ich habe nicht vor mich dann auf eigene Faust noch mal auf so einen Gletscher zu wagen. Über einen Kurs haben wir schon nachgedacht und werden wahrscheinlich auch einen machen in den nächsten Jahren.

So genug in Marius' Freed reingelabert. Hier noch was zu der Rutschgefahr was mich ziemlich überrascht hat:

"Die meistunterschätzte Gefahr geht von gefrorenen Schneefeldern aus. Sie bilden die häufigste tödliche Wanderunfälle. Schon bei relativ geringer Hangneigung droht enorme Beschleunigung."
Und was man bei einem Ausrutscher machen sollte:
"Bei einem Ausrutscher sofort ein Bein in die Luftschleudern und mit dem damit erzielten Schwung in die bremsende Liegestütze!"

[Zorro]

ich würde im falle eines ausrutscher einen doppelten achsel in kombination mit einem dreifachen todes-itzer aus dem handstand empfehlen

ähm wie tief gletscher sind kann man nochnciht wirklich sagen. schätzungen gehen bei grösseren gletschern von mehreren 100m bis zu 1km aus in den alpen. da sinds glaube ich gerade am messinstrumente entwickeln/verbessern.

[freak]

ähm wie tief gletscher sind kann man nochnciht wirklich sagen. schätzungen gehen bei grösseren gletschern von mehreren 100m bis zu 1km aus in den alpen. da sinds glaube ich gerade am messinstrumente entwickeln/verbessern.

?

soviel ich weiss ist das von den vermessenen alpengletschern schon bekannt. müsste mich jetzt sehr täuschen, aber ich denke man weiss das... sollte mit geophysikalischen methoden auch nicht soooo schwer zu messen sein.

freak~[&]

[Zorro]

ich meine eben gehört zu haben dass sie da gerade dabei sind. auf der zugspitze wurds schon durchgeführt. da braucht man allerdings ja eher ein mirkoskop als irgendwelche hilfsmittel die auf mehrer 100m ausgelegt sind


ps: übrigens find ich diese gletscherwinde einfach geil. muss mal n bild einstellen vom letzten wekken wo man das prima sieht

[freak]

an der zugspitze?
kann es sein dass du gerade permafrost mit gelschern verwechselst? an der zugspitze müsste mittlerweile ein einfacher akkubohrer genügen um den gletscher zu durchbohren

freak~[&]

[AndreasCH]

da braucht man allerdings ja eher ein mirkoskop

Das ist ja in etwa das gleiche wie:

einfacher akkubohrerfreak~[&]

[TomyLight]

Der Zugspitz"gletscher" ist doch nicht wirklich n' Gletscher.
Das ist vielmehr ein zu groß geratenes Schneefeld.

Du musst ein registrierter und eingeloggter User sein, um diesen Inhalt zu sehen!

oder sieht das nach Gletscher aus?

[Rispondo]

HAAALLLOOO !
lass uns doch im glauben das wir auch einen haben.

Auch wenn wir nicht als das Land mit dem grössten Gletscher in die Geschichtsbücher eingehen werden, werden wir aber ganz vorn mit drin stehen wenns darum geht, welches Land als erster seinen für immer verloren hat.

[TomyLight]

HAAALLLOOO !
lass uns doch im glauben das wir auch einen haben.

Ich komm au aus good Old Germany...

Aber jetzt BTT

[freak]

Der Zugspitz"gletscher" ist doch nicht wirklich n' Gletscher.
Das ist vielmehr ein zu groß geratenes Schneefeld.

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oder sieht das nach Gletscher aus?

nun, das war mal ein gletscher:

Du musst ein registrierter und eingeloggter User sein, um diesen Inhalt zu sehen!

das bild das du gepostet hast ist übrigends von 2003, mittlerweile ist nur noch bisschen mehr wie die hälfte davon da.

freak~[&]

[gletsch]

ähm wie tief gletscher sind kann man nochnciht wirklich sagen. schätzungen gehen bei grösseren gletschern von mehreren 100m bis zu 1km aus in den alpen. da sinds glaube ich gerade am messinstrumente entwickeln/verbessern.

?

soviel ich weiss ist das von den vermessenen alpengletschern schon bekannt. müsste mich jetzt sehr täuschen, aber ich denke man weiss das... sollte mit geophysikalischen methoden auch nicht soooo schwer zu messen sein.

freak~[&]

Ich würde Freak da schon rechtgeben. Gibt durchaus einige Methoden zur Feststellung der Gletscherdicke. Allerdings macht man das halt nicht immer und überall, da es mit einigem Aufwand und Kosten verbunden ist.

Die sicherste Methode ist natürlich "ein Loch zu graben" (bzw. zu bohren). Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass man den Bohrkern messen kann messen (datieren) und untersuchen kann (z.B. stellt man dann fest, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt der Einschluss von bestimmen Chemikalien drastisch zugenommen hat etc.).

Weniger aufwändig sind indirekte Methoden, bei der z.B. Druckwellen (durch Rütteln, Minisprengungen etc.) erzeugt werden und deren "Echo" erfasst wird. Daran kann man die Lage des Untergrunds erkennen und die Eismächtigkeit ableiten.

Angeblich soll der Aletschgletscher ja noch bis zu 900m mächtig sein. In Österreich erreichen die dicksten Gletscher noch so 100-200m (Pasterze, Taschachferner etc.).

P.S.: Sry für die Klugscheisserei , aber ich hab so ein sinnloses Studium hinter mir, und ich freu mich ab und an, wenn ich dann die Reste meines vorhandenen Viertelwissens einsetzen kann ...

[AndreasCH]

Ich finde das interessant, danke

[freak]

Weniger aufwändig sind indirekte Methoden, bei der z.B. Druckwellen (durch Rütteln, Minisprengungen etc.) erzeugt werden und deren "Echo" erfasst wird. Daran kann man die Lage des Untergrunds erkennen und die Eismächtigkeit ableiten.

geophysikalische methoden, sagte ich ja^^

freak~[&]

[Querfeldein]

An der Zugspitze gibt es auch noch einen anderen Gletscher, Höllentalferner. Der ist noch um einiges dicker und hat auch Spalten in die man gut reinfallen kann

Zu den Methoden: Bohrung ist die N°1 Methode. In Peru bohrt man zum Beispiel um aus den in alten Eisschichten eingeschlossenen Luftblasen werte aus vergangenen zeiten zu gewinnen. Die Bohrtiefe die in Peru und Grönland erreicht wird sollte für die Alpen mehr als ausreichen Geo-Seismologische Methoden gibt es, wie schon erwähnt, auch. Schwingungen aussenden und einfangen. Ein wenig rechnen.

Marius, ich will Bilder sehen! Der Aletsch ist schon lannge eines meiner Ziele.

Edit: Gletsch, was hasst du studiert? Nimm mir nicht meine Hoffnung, mein zukünftiges Studium sei sinnvoll... >

[gletsch]

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Edit: Gletsch, was hasst du studiert? Nimm mir nicht meine Hoffnung, mein zukünftiges Studium sei sinnvoll... >

Ich hab Geographie studiert (allerdings mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt). Arbeiten tu ich jetzt vor allem mit Ökonomen. Das hat den Vorteil, dass die ausserökonomisch fast völlig ahnungslos sind. D.h. ich kann als Einäugiger gegenüber Blinden mit meinem Wissen über Föhn, Gletscher, Tektonik etc. auftrumpfen. Brauchen tu ich das allerdings nicht ... bringt halt beim Mittagessen "G'scheit-sein-Punkte" .