Safety: Was packe ich in meinen Freeride-Rucksack?

Von Bernhard Scholz am 13.Jan. 2014

Für einen Tag Freeriden abseits der Skipisten reicht in aller Regel das kleine Sicherheitsprogramm. Dieses passt problemlos in einen 15 Liter Rucksack. Hier unsere Zusammenstellung der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände für unbeschwerte Freeride Tage.

Der Rucksack
Für die Tage neben der Piste reicht ein normaler 15 Liter Rucksack völlig aus. Alles was man braucht hat darin Platz – sogar ein kleiner Snack und eine schmale Thermoskanne. So langsam sind Airbag Rucksäcke auch zu fairen Preisen zu bekommen. Das schöne an ihnen ist auch, dass sie in den kleinen Größen auch einwandfrei mit in den Sessellift passen.

Das Must-Have
Sonde, Schaufel und Piepser! Ebenfalls unabdinglich: Ein Handy. Ohne diese Dinge geht abseits der Pisten gar nichts. Ende der Diskussion. Ohne Piepser findet man niemanden und wird auch nicht gefunden. Ohne Sonde ist an Feinortung nicht zu denken, ohne Schaufel wurde noch niemand ausgegraben. Wer behauptet mit einem Snowboard oder Ski jemanden ausgraben zu können hat das noch nie versucht – es ist schlicht und einfach nicht möglich.

Und ohne Feinortung mit Sonde ist die Chance, jemanden auf dem schnellstmöglichen Weg auszugraben eher gering. Hinzu kommt, dass man durch die Sondenortung einen visuellen Ankerpunkt hat und das Loch zur Bergung eines Lawinenopfers planen kann. Mit dem Telefon kann man im Notfall schnell Hilfe rufen und zumindest anhand eines Pistenplans sollte man seinen Standort angeben können. Besser sind Smartphones mit denen man seinen exakten Standort per GPS bestimmen kann.

Ziemlich wichtig
Helm, Mütze, ein zweites Paar Handschuhe, Schnee-, Sonnenbrille, Sturmhaube, Rettungsdecke, Sonnencreme, 1. Hilfe Set. Fast alle diese Gegenstände schützen den Träger vor den direkten Einwirkungen im Gebirge, nur das 1. Hilfe Set geht weiter. In den Bergen ist man Kälte, Wind und Sonneneinstrahlung ausgesetzt – manchmal ziemlich erbarmungslos. Manches ist zweifach vorhanden, Handschuhe fallen aus dem Sessellift, die Schneebrille füllt sich bei einem Sturz mit Schnee, die Mütze lässt man nach einem Aufstieg versehentlich liegen.

Auf dem Bild (siehe oben) erkennt man die Tube Sonnencreme im Schatten des Rucksacks leider nicht. Eine Rettungsdecke hält erstaunlich warm, wenn man sich nicht mehr fortbewegen kann und das 1. Hilfe Set ist bei der Erstversorgung unentbehrlich (genau wie ein ordentlicher 1. Hilfe Kurs! Der passt leider nicht in einen Rucksack).

Bonuspunkte
Klettergurt, Spaltenbergungskit, Biwakheizung, Snowcard zur Einzelhanggefahreinschätzung. Sollte man auf einem Gletscher unterwegs sein, sind Klettergurt und Spaltenbergungskit notwendig. Natürlich auch ein Seil, das hat in unserem Beispiel aber keinen Platz mehr im Rucksack – es muss entweder separat getragen werden oder jemand mit größerem Rucksack hat es dabei. Mit dem notwendigen Wissen kann dann im Falle eines Spaltensturzes schnell und unkompliziert geholfen werden – angelegter Klettergurt vorausgesetzt.

Die „Biwakheizung" ist eine handelsübliche, auf beiden Seiten aufgeschnittene Blechdose mit einer Drahtaufhängung (am Skistock) unter die man ein Teelicht stellt. Das gibt erstaunlich viel Wärme ab und unter einer Rettungsdecke wird es dann fast schon kuschelig. Die Snowcard zur Einzelhanggefahreneinschätzung ist mit dabei weil sie einfach, leicht und klein ist – und im Zweifel sofort Auskunft gibt.

Und sonst?
Den ein oder anderen Powerriegel, ein paar Nüsse und eine Kleinigkeit zu trinken. Beim Fahren neben den Pisten hat man aber fast immer auch Hütten auf dem Weg zur Verfügung um sich eine ordentliche Stärkung zu holen.

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