Anzeige der Artikel nach Schlagwörtern: manuela mandl

Freitag, 24 März 2023 11:21

Auffe Umme Owe - take your turn

In dieser Kurzdokumention probiert Manuela Mandl, ehemaliger Freerideworldchampion und Gewinnerin des VerbierXtreme 2022, die vielen Facetten einer Wintersaison zu verstehen. Bei einem Besuch ihrer Oma Barbara findet sich die Zeit, die Saison noch einmal Revue passieren zu lassen und mit einer externen Perspektive zu bereichern.

Der Film berührt auch aktuelle Themen, von Umweltschutz über Feminismus und stellt die prinzipielle Frage nach der Wertigkeit und der Grundmotivation zu Sport. Die ZuseherInnen werden in kurzer Zeit mit unterschiedlichen Themen konfrontiert, die die Schnelllebigkeit unserer Zeit reflektieren.

Auffe Umme Owe ist ein sehr persönlicher Film von und mit Manuela Mandl geworden und gewährt einen Blick hinter die Athletinnen-Fassade.

Credits:
Camera:
Martin Buchauer
Richard Buchner
Martin Glantschnig, Christian Riepler - Berg Im Bild
Timo Mössner
Freerideworldtour
Max Raggl - Land Tirol
Shervin Sardari Iravani – Plan B Videoproduktion - BMKÖS
Timmy Schröder

AthletInnen:
Manuela Mandl
Elisabeth Fürstaller - Bergführerin bei Glockner Guides Heiligenblut
Phil Lanjus – Snowboarder und Snowboardführer

Publiziert in Media
Mittwoch, 25 November 2020 13:42

Interview: Eva Walkner & Manu Mandl

Die beiden Freeride-Champions Eva Walkner (FWT Siegerin 2015 und 2016) und Manuela Mandl (FWT Siegerin 2018) haben gemeinsam und zusammen mit ihrem Goggle-Sponsor Julbo den neuesten Zugang zur „Family Series“ des französischen Herstellers entwickelt und designt. Die „Shadow One Line“ ist eine limitierte Auflage der Shadow, die speziell für kleine und mittelgroße Gesichter konzipiert wurde und mit einem ultragroßen Sichtfeld, erstklassigem Tragekomfort und hervorragender Performance aufwartet.

Ausgestattet ist die Shadow One Line mit photochromer Reactiv-Scheibe, die sich dank ihrer leicht roten Tönung hervorragend für alle Witterungsbedingungen eignet: Sie verstärkt die Reliefwahrnehmung und überzeugt damit bei schwierigen Sichtverhältnissen genauso wie bei strahlendem Sonnenschein. Eine Goggle für jeden Tag und alle Bedingungen also. Auf einen vielseitigen Einsatzbereich bzw. darauf, dass es keine „Frauengoggle“ wird, haben Eva und Manu besonderen Wert gelegt. Doch lest selbst…

Wer seid ihr eigentlich? Zwei Mädels aus den verschneiten Bergen?
Eva: Manuela ist in Wien aufgewachsen und ich in Salzburg. Als ich Manuela zum ersten Mal getroffen habe, dachte ich: Oh! Die kommt ja aus Wien (lacht). Wir waren am Dachstein und ich erwartete eigentlich einen „einfachen“ Freeride-Tag, weil ein Mädel aus Wien ja normalerweise nicht allzu viel Ahnung vom Snowboarden haben sollte.
Manuela: Ja klar, bei uns in Österreich besteht schon eine gewisse Rivalität zwischen der Hauptstadt und ... ähm... dem ländlichen Teil von Österreich. Die Leute aus Wien sind und bleiben für uns Touristen! Und da gibt es auch den schönen Witz: Was ist das schönste Autokennzeichen in Österreich? Das „M“, denn es bedeutet, dass ein Wiener auf dem Dach liegt!

Was steckt an traditionell Österreichischem in Euch?
Manuela: Ich kann Walzer tanzen. Und ich ziehe gern Dirndl an, in denen man sich sofort wie eine Prinzessin fühlt, ohne irgendwas dazu tun zu müssen. Ich esse für mein Leben gern Germknödel! Und Schinkenspeck!
Eva: Wir sind echte Schnitzel! Aber bitte, niemals Wiener Schnitzel mit Ketchup essen!
Manuela (etwas ernster): Ich glaube, dass Österreich trotz seiner kleinen Größe dennoch international Gewicht hat, weil es in Europa so zentral gelegen ist, dass es schon immer viel Austausch gegeben hat.

Auf dem Kopfband der „One Line“ ist der Berg zu sehen, an dem alles begann...
Eva: Ja, am Hohen Göll bin ich aufgewachsen. Die nach Salzburg zeigende Nordostwand ist super zum Skifahren... Dort geht es „bäääm“ runter (ihre Hand schnellt nach unten) Und ich wollte auch unbedingt die Gondeln von La Grave unterbringen, weil manchmal verliebst du dich einfach in einen Ort, ohne dass du so ganz genau weißt warum. Für mich hat dieser Ort eine echte Seele, dort kann man gut Ski fahren, eine gute Zeit verbringen, die Leute sind nett... Das ist einfach mein „Happy Place“.

Auch die Natur spielt bei der grafischen Gestaltung eine wichtige Rolle.
Eva: Ja, wir haben da eine kleine Biene drauf gesetzt! Denn die Biene ist eine Art Symbol für alles was wir haben, für die Natur, in der wir leben, für die Glücksmomente die diese uns bringt. Und dafür, dass wir mit unserer Natur und den Bergen sorgsam umgehen müssen!
Manuela: Wir lieben Bienen. Die sind lustig, sie fliegen herum, sie sind niedlich und sie sind total frei.
Eva: Das Design besteht aus einer einzigen Linie, die von links nach rechts verläuft und bei der sich Berge und Bäume abwechseln. Durch bewaldete Gebiete fahren, macht super Spaß, man ist mitten in der Natur!
Manuela: Wir wollen entlang dieser Linie zeigen, was uns am wichtigsten ist, nämlich die Natur und der Wald.

Wie zeigt sich bei euch Athleten euer Umweltbewusstsein?
Eva: Für mich sind die interessantesten Projekte diejenigen, bei denen ich nicht mit dem Heli irgendwo abgesetzt werde. Ich mag lieber Wandern und Biwaken. Das finde ich besser als einen Haufen Kerosin zu verheizen.
Manuela: Jetzt, wo ich immer mehr Splitboard fahre, liebe ich es besonders, wenn ich um zwei Uhr in der Früh aufstehen muss, um irgendwo einen Berg hochzuklettern.

Wie seht ihr eure Welt heute?
Manuela: Das Gelb auf der Skibrille ist ein weicher Farbton, der ein bisschen an die Erde erinnern soll. Denn wir wollten das Thema „One World“ zum Ausdruck bringen. Das bedeutet, sich seiner Umwelt bewusst sein und wissen, dass wir nur ein klitzekleiner Punkt in einem großen Ganzen sind....
Eva: Wenn du beim Freeriden bist, um die Welt reist und überall nette Leute triffst, wird dir klar, dass wir alle eine große Gemeinschaft bilden und gemeinsam eine einzige Welt sind...

Das Freeriden ist seit langem eure „Familie“... ihr gehört zu den größten Talenten der World Tour!
Eva: Bei meinem allerersten FWT-Contest bin ich gleich Zweite geworden und war dann immer unter den Top 5.

Eva, Manuela, wer von euch beiden ist denn nur die Riderin Nummer 1?
Eva: Ich bin die Nummer 1 natürlich, gar kein Zweifel! Aber Nummer 1 von was eigentlich? Na ich würde sagen, die Snowboarder sind da ein bisschen eigen.
Manuela: Für die Snowboarder ist auf alle Fälle der Fun-Faktor wichtiger und sie haben auf alle Fälle im Tiefschnee den größeren Adrenalinkick als die Skifahrer!

Ist die auf der Skibrille abgebildete Linie Ausdruck Eurer Begeisterung für steile Abfahrten?
Manuela: Ja! Die Linie wird immer wilder und bildet immer steilere Berge als Zeichen für die Weiterentwicklung, die wir beide auf den Skiern und auf dem Snowboard genommen haben.
Eva: Je steiler umso besser! Je freier die Abfahrt, umso stärker fühle ich mich herausgefordert. Bei manchen extremen Steilwandfahrten machst du dir vorher fast in die Hose, denn du weißt, dass der kleinste Fehler dein Leben kosten kann!
Manuela: Ich bin ein „Straight Line Girl“, ich fahre am liebsten einfach volle Kanne, gerade runter (mit breitem Grinsen im Gesicht)!
Eva: Auch wenn du älter wirst, kannst du immer noch als Rider unterwegs sein, auch mit 60 noch!
Manuela: Eva und ich, wir sind starke Frauen!
Eva: Als wir uns über die Farbgebung unterhalten haben, wollten wir ein dunkles Grau, damit die Brille ein Unisex-Modell wird und auch die Jungs sie kaufen. Wir wollten keine Girly-Farben wie Rosa oder Rot.

Und wofür steht die Kaffeetasse?
Manuela: Ein warmer Kaffee nach einer Nacht im Gebirge, ist der höchste Genuss, den es gibt! Ein Kaffee steht aber auch für einen entspannten Moment mit netten Leuten, denn dann schmeckt er immer am besten.
Eva: Deshalb habe ich auch die FWT so geliebt! Das war einfach ein Haufen toller Leute, die an traumhafte Orte reisen, um die besten Schneebedingungen zu genießen und neue Berge zu entdecken...

Ist die „One Line“ eine nützliche Hilfe für Rider im Gebirge?
Manuela: Sie hat eine neue Scheibe mit leicht roter Tönung. Die Qualität der Reactiv Scheibe und die Geschwindigkeit mit der sie ihre Tönung anpasst, sind einfach unglaublich!
Eva: Du kannst sie bei schwachen Lichtverhältnissen nutzen und sobald die Sonne herauskommt, wird die Tönung dunkler...Ja, eine echt tolle Scheibe für den täglichen Einsatz.

Die „Linie“ scheint für eine Philosophie zu stehen, die ihr alle beide teilt...
Eva: Die Lebenslinie verläuft nicht immer nur geradlinig erfolgreich (fährt mit der Hand schräg nach oben), da geht es auch immer „schhhhh...“ (macht eine Zickzacklinie auf und ab mit der Hand) und man sollte immer daran denken, dass es auch langweilig wäre, wenn immer nur alles glatt läuft! Und so sind auch die Berge, erst geht es hoch und dann wieder runter, das mag ich. Wenn es das Unten nicht gäbe, wüsste man nicht wie das Oben ist!

Beim Freeriden kann das „Unten“ aber manchmal sehr schmerzhaft sein!
Manuela: Die Narben sind wahrscheinlich nicht gerade die besten Linien...
Eva: Sie erinnern dich daran, dass nicht immer alles so läuft wie wir es uns vorgestellt haben.
Manuela: Aber es gibt auch so etwas wie Knotenpunkte, wo alles zusammenläuft. Ich finde es toll zu denken, dass wir alle Teil eines riesigen Systems sind und ständig miteinander in Verbindung treten und uns austauschen. Die Linie erinnert einen auch daran wie einfach die Dinge sein können. Wenn du deine Leidenschaft auslebst, deine eigene Linie fährst, dann hast du ein schönes Leben, denn so funktioniert das! Das Dekor der Skibrille ist wie ein roter Faden, der sich durch unser Leben zieht. Eine Linie, eine Welt, eine Leidenschaft... Das zeigt uns, dass alles miteinander verbunden ist.

Und welche wichtigen Detailinformationen könnt ihr uns sonst noch übereinander ausplaudern?
Eva: Ich glaube, dass Manuelas Snowboard-Boots den schlimmsten Gestank verströmen, den es auf der Welt gibt! Das ist schon legendär. Und Manuela feiert gern. Sie ist eine richtige Party Queen.
Manuela: Eva kann sich für Dinge extrem begeistern, so sehr, dass sie dann komplett abdreht!

Und noch ein letzter Kommentar zu eurer „One Line“ Skibrille aus der Family Series?
Eva: Das ist die schönste Skibrille der Welt!

Das Interview mit Manuela Mandl und Eva Walkner führte Julbo.

Publiziert in People

Zum Freeride Filmfestival braucht man nicht mehr allzu viel sagen: Jedes Jahr aufs Neue bringen die Organisatoren Volker Hölzl und Harry Putz mit ihrem Team die eindrucksvollsten und spannendsten Freeride Filmproduktionen des Jahres auf die große Leinwand.

2019 steht das Programm unter dem Motto „Freeride For Future“ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Nachhaltigkeit und dem verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Gesellschaft.

Mit dabei sind Lorraine Huber und Stefan Häusl mit „Umschwung“, mit „Shelter“ von Mat Schaer hat das Freeride Filmfestival auch eine der Hype-Produktionen des Jahres im Gepäck. Manu Mandl zeigt mit ihrer Crew in „Ruhe nach dem Sturm“ einen etwas anderen Weihnachtsfilm. Gleich zwei Filme wurden in Norwegen gedreht: „Circle of the Sun“ von und mit Lena Stoffel, und „Full Moon“ mit Max Kroneck und Jochen Mesle. Ergänzend ist in „Pinnacle of the Rush“ auch noch Altmeister Ueli Kestenholz zu sehen, wie er mit Gleitschirm und Ski über bisher unbefahrene Hänge fegt.

Wir verlosen 3x2 Tickets für das Freeride Filmfestival am 12. November im Gloria Kino in Stuttgart!

Was Du dafür tun musst? Uns eine Mail an die Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken und erzählen, wen Du an diesem Abend mitnehmen möchtest.

Einsendeschluss ist der 3. November 2019. Viel Glück!

Publiziert in Verlosungen

Manuela Mandl, Melissa Brandner und Steffi Noppinger lassen ihren Winter 2017/18 in Norwegen ausklingen. Die Idee: Ohne Anstrengung auf einer Straße durch beeindruckende Landschaft gleiten, den Fahrtwind im Gesicht, den Blick über die umliegenden Berge schweifen lassen und einfach die nächste Line aussuchen. Also mit E-Bike, Zelt und Tourenausrüstung vogelfrei Freeriden gehen. Roll&Ride eben.

Obs geklappt hat? Seht ihr im Film - ab sofort online auf Youtube!

Rider: Manuela Mandl, Melissa Brandner, Steffi Noppinger

Location: Norwegen

Produktion: Filmkabinett

Publiziert in Media

Ohne Anstrengung auf einer Straße durch beeindruckende Landschaft gleiten, den Fahrtwind im Gesicht, den Blick über die umliegenden Berge schweifen lassen und einfach die nächste Line aussuchen. Also mit E-Bike, Zelt und Tourenausrüstung vogelfrei Freeriden gehen. Roll&Ride. Ohne Internet, ohne Auto, keine Glaswand zwischen sich selbst und der Welt, durch Regen, Schnee, Wind und hoffentlich viel Sonnenschein.

Die meisten Ideen fangen mit solchen vagen Visionen an. Dann schleppt man diese Visionen im Kopf herum, manche lassen einen wieder los und sind erledigt, andere bleiben hängen. Man fragt Freunde: Glaubst, das geht? Wer könnte sich damit auskennen? Wo kann man das machen? Wer sind andere Menschen, die bei so einer Idee an Board wären? Was braucht man an Ausrüstung und wieviel wird das kosten?

Diese Fragen sind idealerweise mehrere Monate vor der Reise beantwortet und dann werden Details organisiert. Bei Roll & Ride lief es ein bisschen anders. Die Idee gärte vor sich hin, aber die nähere Planung kam nicht in die Gänge.

Erst einige Wochen vor dem ziemlich spontan festgelegten Abreisetermin, fing die Planung an. Ich war gerade frisch gekrönter Freeride World Champion und voller Tatendrang. Am Ende der Saison wollte ich noch einmal ganz im Moment leben, draußen sein, ohne Internet, Zeit zum Nachdenken und reflektieren haben. Und natürlich ging ich mit endloser Naivität und Optimismus an die Sache heran.

Mit Melissa Brandner fand sich eine ideale und auch ziemlich abenteuerlustige Partnerin für so ein Unternehmen. Die gebürtige Engländerin hat einige Zeit Svalbard gelebt und ist Kälte gewohnt, kann Klettern, Eisklettern und ist Snowboarderin auf der Freeride World Qualifier Tour. Außerdem macht sie eigentlich grade ihren PHD in Meeresbiologie und sie lebt in Bodø - in Nordnorwegen, oberhalb des Polarkreises. Dort sollte es auch im Mai noch Schnee geben. Melissa übernahm die gesamte Planung vor Ort, beherbergte uns in ihrer winzigen Wohnung und holte uns von Flughafen ab. Außerdem kommunizierte sie mit lokalen Kooperationspartnern und machte diverse Routenvorschläge mit möglichst wenig Höhenmetern und vielen Steckdosen.

An dieser Stelle mal ein Dank an die lokalen Unternehmen, die uns von Fisch bis zu Angelruten und den E-Bikes alles Nötige zur Verfügung stellten! Überhaupt: Anders als bei so manchen anderen Destinationen, fanden es alle Locals ziemlich super, dass wir die Berge um Bodø erkunden wollten.

Daheim in Österreich waren auch Steffi Noppinger, Skifahrerin auf der Qualifier Tour, Ninja Warrior und Kletterin sowie Rene Barth, ihr Partner, der auch viel alpinistische Erfahrung mitbringt, voller Begeisterung für diese Idee.

Auch Kameramann Flo Albert ist passionierter Schitourengeher und Freeskier und hat ein sehr sonniges Gemüt und vor allem einen der kreativsten Köpfe, die mir je über den Weg gelaufen sind. Gemeinsam wollten wir unseren meditativen Saisonabschluss auch für andere erlebbar machen.

Dass man ein sonniges Gemüt für so eine Reise brauchen würde, war sehr schnell klar. Denn der Mai in Norwegen kann auch extrem regnerisch sein, der Wind ist beißend kalt, die Schlafsäcke nass, der E-Bike Akku leer und die Schneegrenze viel weiter oben, als gedacht. Außerdem waren die Anhänger unserer E-Bikes ziemlich schwer, die Tunnel dunkel und feucht, die alten Straßen zum Umfahren der Tunnel ziemlich abenteuerlich, steil und mit wesentlich mehr Höhenmetern, als wir uns das gedacht hatten. Andererseits wartete hinter jeder Kurve ein anderer Ausschnitt der wunderschönen Landschaft, wir zelteten neben einsamen Bergseen, auf weißen Stränden, und leeren Hochebenen. Auf dem Weg zu den Lines durchquerten wir eiskalte Flüsse und die Mitternachtssonne erlaubte uns endlos lange Tage am Berg. Kein Stress, lange Schlafen und zwischendurch mal Bouldern gehen. Wir wärmten unsere Füße und trockneten Kleidung am Lagerfeuer und fanden einige hilfsbereite NorwegerInnen, die uns bereitwillig Strom zum Aufladen der E-Bikes zur Verfügung stellten. Immer wieder sahen wir Elche und andere Tiere.

Norwegen ist auch wegen des Jedermannsrechts die ideale Destination: Man darf fast überall sein Zelt aufbauen. Dadurch wird so eine Reise erst möglich.

Und dann noch: E-Bikes: Was für eine Revolution! Umweltfreundlich, und wenn man nicht so viel unnötiges Zeug mitschleppt, wie wir das getan haben, ist das tatsächlich eine sehr stressfreie und gemütliche Art, einen Urlaub zu verbringen. Auf den Anhängern ist genug Platz für Sportequipment und Campingzeug, und die Akkus halten mit ein bisschen dazustrampeln ziemlich lange durch. Man nimmt die Landschaft viel unmittelbarer wahr und entdeckt auch kleine Forststraßen, die zu guten Lines führen.

Unsere Route führte uns von Bodø entlang der Küste Richtung Süden. Diese Region von Norwegen ist ziemlich einsam, die meisten Menschen fliegen nach Bodø und nehmen die Fähre hinüber zu den Lofoten. Perfekt für uns, so konnten wir uns darauf verlassen auch nach der langen Schönwetterperiode noch unverspurte Hänge zu finden.

Das erste Highlight entlang der Route war die Fahrt über die Saltstraumen Brücke, der größte Gezeitenfluss der Welt verwandelt das Meer unter der Brücke in einen tosenden Wildfluss. Weiter entlang der Straße, das Meer auf der einen und Berge mit weißen Gipfeln auf der anderen Seite.

Entlang unserer Route bis zum Ziel und Umkehrpunkt Skjeggen fanden sich unzählige Skitouren und Lines, vom Skjeggen (904m), über den Diggra(928m) zum Høgnakken(1045m) bis zum Smatinden Massif (1200m) mit seinen bis zu 50° steilen Couloirs. Normalerweise gibt’s über dem Polarkreis im Mai mehr Schnee, als das im Frühjahr 2018 der Fall war, aber es fand sich doch immer wieder eine Forststraße die bis hinauf zur Schneegrenze führte.

Durch unsere bewusste, langsame Reisegeschwindigkeit erlebten wir alle, wie wir langsam aber sicher die Umgebung und die kleinen Besonderheiten der Landschaft viel intensiver wahrnehmen. Vergessen waren Uniprüfungen und Arbeitsstress. Jeder gemeinsame Abend am Lagerfeuer, jede Packerlsuppe vom Campingkocher fühlte sich an wie purer Luxus.


Infobox:

Anreise:
Flughafen Bodø – außer man bringt sehr viel Zeit mit, dann geht’s auch mit Öffis und Fähre oder dem Auto. Aus umwelttechnischer Sicht bleibt einem mit wenig Zeit nur übrig, den Flug mit CO2 Zertifikaten auszugleichen.

Equipment:
Wir waren mit den Merida Touring Bikes, die uns die Firma Tromso Outdoor (http://www.tromsooutdoor.no) mit der Fähre nach Bodø lieferte, extrem happy. Die Dinger haben eine Reichweite von 90 Kilometer, sind echt sehr stabil und wir hatten kein einziges technisches Problem. Und alles war auch für uns Fahrrad Novizen leicht zu verstehen.

Strom:
Entweder bei NorwegerInnen einfach anläuten und fragen, oder bei den nur im Sommer offenen Cafes und Campingplätzen die Outdoor Steckdosen nutzen.

Route:
Wegen der geringen Steigung bietet sich die Küstenstraße an. Zu beachten ist, dass in Straßentunnels Fahrradfahren verboten ist. Deswegen umfuhren wir die Tunnel auf den alten Straßen - und das ist manchmal ziemlich abenteuerlich.

Kosten:
E Bike Miete: 240€/Woche in Tromso, E Bike Transport mit dem Küstenschiff nach Bodø: 80€/Bike
Flug: etwa 250€ München/ Bodø plus 50€ für extra Gepäck
Verpflegung und ev. Taxi oder Mietauto vor Or

Roll & Ride:Der Film zur Story erscheint am 6. März 2019 um 19:30 Uhr in voller Länge auf Youtube.
Roll and Ride - a narrative essay about freeriding

Publiziert in Reports
Montag, 04 März 2019 11:10

Inside FWT: Manuela Mandl aus Fieberbrunn

Endlich durften wir Frauen vom Männerstart aus den schönen Wildseeloder befahren - und haben das auch ordentlich ausgenutzt. Danke für die Möglichkeit! Ich freue mich schon auf die nächsten Jahre FWT in Fieberbrunn! Wobei das absolut nicht heißt, dass die linke Seite vom Wildseeloder fad ist - bloß war die Schneedecke Lookers left dieses Jahr vom Wind extrem stark beeinflusst. Auf der rechten Seite waren einfach die besseren Bedingungen.
2019 hat die Freeride World Tour echt eine Glückssträhne - jeder der bisherigen drei Contests fand genau im geplanten Zeitfenster statt. Und jedes Mal mit Powder und Bluebird. Gute Vibes machen gutes Karma, könnte man sagen… ;)

In Fieberbrunn war für Sonntag auch ein Freeride World Junior Contest geplant, der wegen der Wettervorhersage parallel zur FWT am Samstag stattfand. Es war extrem cool, beim Aufstieg zum FWT Start die Juniors in Action zu sehen! Das Niveau der Freeride World Tour wird in den nächsten Jahren sicher nochmal massiv steigen.

Heuer gabs mit der Red Bull Station bei der Talstation der Lärchfilzkogel Bahn eine richtig gute Base für uns RiderInnen und die MedienvertreterInnen, wo wir vom Snowgirlsfreerideteam durchgehend verpflegt wurden. Der Vibe war extrem gut und bei der abschließenden Party war die Station Dancefloor, Moshpit und Boulderraum in einem. Das war dann doch nicht für alle ganz so lustig, aber im Endeffekt gabs eh keine größeren Schäden an der Station. Und die Party war mega!

Weil wir Snowboard Frauen die letzte Kategorie waren, hab ich vom eigentlichen Contest nicht viel mitbekommen - also wirds ab jetzt sehr persönlich.

Trotz guter Vibes bin ich in Fieberbrunn mit meinen eigenen Struggles und Schwächen ziemlich brutal konfrontiert worden. Im Idealfall hat man eine Linie, die man wirklich, wirklich fahren will und auch safe fahren kann. Und man trifft eine Entscheidung. Ich wollte von Anfang an Lookers right fahren, war mir aber mega unsicher, ob das als letzte Kategorie und mit vielen Tracks im Face eine schlaue Idee ist.

Als ich beim Start Gate ankam, war gerade der letzte Ski Men gefahren und die Ski Frauen Kategorie startete. Bis zu diesem Zeitpunkt waren genau 2 Lines in meiner Wunschline ganz Lookers right.

2 Ski Frauen und ich glaub 2 Snowboard Frauen fuhren auch noch durch dieses enge rechte Couloir - und erst im Startgate mit Schere-Stein-Papier mit dem FWT Kameramann Arthus entschied ich mich für die Lookers rechte Line.

In meinem Kopf war aber viel zu viel Fokus auf dem steilen ersten Teil des Runs. Der war auch super, ein sauberes Double im Couloir und ein super easy Outrun. Obwohl ich weiß, dass ich mit Backside Windlips so meine Probleme habe, fuhr ich trotzdem zu diesem Hit und erwische den gar nicht gut, und bin danach einfach in die Stein reingefahren. Nach einem Backslab und dem massiven Coreshot war ich total von der Rolle und bin mit einem kompletten Backseat auf einen der Hügel im unteren Bereich zugefahren, wo es mich dann natürlich vollkommen zerlegt hat. Und dann hab ich vernünftigerweise aufgegeben. Weil 3 Überschläge heißen: -60 Punkte und mein Kopf war nicht mehr bei der Sache. Tja.

Was lernt man aus so einer Situation: Weniger Perfektionismus und weniger Pflichtbewusstsein beim Judging Punkte sammeln und mehr den eigenen Wünschen und Instinkten folgen. Schlicht und einfach den Run machen, den man machen will und den von oben bis unten gut durchdenken und dann chargen.
Jetzt hoff ich mal, dass mir das in Andorra gelingt!

Publiziert in Reports
Montag, 11 Februar 2019 10:30

Inside FWT: Manuela Mandl in Kicking Horse/CAN

Die Dimensionen Kanada sind andere: Wenn man vom Resort Kicking Horse in die dahinterliegenden Berge blickt, ist nirgendwo eine Spur von Zivilisation zu erblicken. Keine Forststraßen, keine anderen Liftstationen, keine Strommasten.

Es ist finster und a*schkalt. - 26C bei der Talstation, um genau zu sein. Marion Haerty und ich sitzen im Dunkeln und schweben den Berg hinauf, jeder in seine Gedanken versunken, die Line nochmal im Kopf durchgehen. Es ist ein beruhigendes und sehr freundschaftliches Schweigen. Wir sind keine Gegnerinnen, jede von uns findet ihre ganz persönliche Herausforderung am Berg.

Oben angekommen noch ein paar Worte in die TV Kameras der Freerideworldtour, und eine Nachtabfahrt zur Talstation des Stairway to Heaven Sessellifts. Da wäre eine Stirnlampe irgendwie schlau gewesen. Professionell wie immer:) Langsam lichtet sich die Dunkelheit, und die Freude über den fabelhaften Sonnenaufgang lässt mich für ein paar Augenblicke die Nervosität und Kälte vergessen.

Ich muss vor dem Dopin noch eine Eintscheidung treffen: Soulrun oder kalkulierter Contest Run? Normalerweise fahre ich bei Contests Lines, mit etwa 80% meines Potentials - so bin ich mir sicher, dass ich alle Cliffs sauber stehe. Aber irgendwie will ich grade lieber einen Soulrun hinlegen. Schnell, wenige Features und viel Airtime, flüssig. Eher eine Film Line, als eine Contest Line. Und eine Line, die das Niveau in meiner Kategorie doch ein bisschen pusht. Der Vorteil meiner Soul Line: Ich muss nicht hinüber zum zweiten Start und kann auf der Ridge noch ein bissl chillen.

Ich bin die allererste Starterin des Tages - eine Premiere für mich und ein seltsames Gefühl. Einerseits kann ich alles viel besser kalkulieren, keine Bomb Holes in den Landungen, andererseits muss ich mehr an den Sluff und die Orientierung denken. Ich hab auch weniger Gefühl für den Schnee, weil ich keine anderen Rider an diesem Tag gesehen habe.

Dropin über die Windlip - was für ein wahnsinnig guter Schnee - Champagne Powder vom Feinsten! Ich kann mein Glück nicht fassen und nach ein paar Turns komm ich auch schon zum Take Off von meinem großen Drop - bin ganz kurz mit rechts und links verwirrt - und spring dann einen Meter zu weit rechts ab. Ooops. Das Tail landet komplett auf den Steinen und deswegen ist ein Buttcheck die einzige Option. Damn it. Aber der Flug war schön! Noch schnell übers letzte Feature gepoppt und rüber zur Finish Line! Das Face zeigt Zähne, an vielen Stellen liegt kaum Schnee, und viele der anderen Riderinnen haben auch Probleme, ihren Run sauber zu fahren. Somit bin ich trotz Fehler sogar noch als Dritte am Podium.

Die Action in allen Kategorien ist Wahnsinn, das Licht und der Schnee mega, und trotz der Kälte harren alle Rider in der Finish Area aus - die Show ist einfach zu gut und am Ende des Tages sind wir heiser vom Anfeuern.
Auf der Ridge zum Resort ist eine riesige Crowd und genießt die Show, die Kanadier sind mega begeistert die Freerideworldtour auf ihrem Berg zu haben, und in der Gondel in den letzten Tagen haben wir so viele nette Gespräche geführt und Fragen beantwortet. Außerdem haben wir sogar Curling ausprobiert! Neben der Höflichkeit das wahrscheinlich typischste, das für Kanada zu finden ist. Komplizierter und anspruchsvoller als gedacht! Aber ziemlich witzig...

Nach so einem geilen Contest ist die Vorfreude auf Fieberbrunn riesig! Von 22.2. - 28.2. findet mein 'Heimcontest' statt, und vor Ort gibt's auch eine riesige Public Viewing Arena mit Videowand...





Publiziert in Reports
Freitag, 25 Januar 2019 12:19

Inside FWT: Manuela Mandl in Hakuba/Japan

Das ging ja schnell. Der Herbst scheint endlos lang - bis der Advent beginnt, und die Feiertage vor der Türe stehen. Nach dem 6. Jänner ist der Abflug nach Japan nur noch eine Woche entfernt.

Also sollten wir AthletInnen unser Setup schon Mitte Dezember abgestimmt haben - in meinem Fall also: Bindung, Board, Boots - Boots anpassen und einfahren und die Stance richtig einstellen - das ändert sich jedes Jahr ein bisschen, je nachdem wo die Schwerpunkte im Training liegen. Auch die Routine mit den Abläufen beim Layering der einzelnen Schichten von Kleidung ist extrem wichtig, die richtigen Gogglelinsen auswählen, den ABS Rucksack richtig einstellen, genau wissen, wie sich alles in der Luft anfühlt, wie sich beim Rucksack noch Gewicht sparen lässt.

Im Startgate soll der Fokus voll und ganz am Run liegen - schon in der Früh vorm Contest ist alles Routine. Ich will mich voll und ganz aufs Snowboarden konzentrieren können, will nicht mehr übers Equipment nachdenken müssen.

Mental und physisch ist der erste Contest der Saison eine Zitterpartie. Ich hab immer Zweifel, ob ich noch alle Skills da sind und ob ich die Nervosität in Fokus transformieren kann. Eiun schlechtes Ergebnis beim ersten Contest ist mental nur schwer zu verkraften. Deswegen ist ein harmonisches Umfeld extrem wichtig, nur wenn man sich wohlfühlt, kann man das volle Potential abrufen. Dieses Jahr ist die Crew der Freerideworldtour phänomenal, so viele extrem talentierte und nette Menschen.

Und auch wenn das jetzt vielleicht blöd rüberkommt: Es ist einfach extrem geil, wenn Idole wie Travis Rice, Gigi Rüf und Tanner Hall beim Frühstück sitzen. Und ja: Ich hab trotzdem auch ein Selfie gemacht. :-)

Allerdings: Wenn eine Freerideworldtour einmal nach Zeitplan stattfindet, geht alles ziemlich schnell.

Facecheck mit Touringequipment am Donnerstag und am Freitag praktisch ohne Sicht, am Freitag auch noch Safety Workshop, Signing Session und Opening Zeremonie in Hakuba Happo One. Und dann Boom - Samstag, Wecker um 4:30, Frühstück, Shuttlebus, mehrere Kilometer hinterm Skidoo auf einer Forststraße zum Face 'Big Triangle', das wir zu diesem Zeitpunkt das erste Mal mit Licht sehen und einenhalb Stunden Bootpack zum Start. Und dann Dropin. Mit Jetlag und kumuliertem Schlafmangel - da ist man dann dem Adrenalin dankbar, sonst würde man eh im Startgate ein Nickerchen machen.

Das Face in Hakuba ist perfekt für den Saisonstart: eher verspielt, keine No Fall Zones und viele Features. Und mit Sonnenschein und Powder war die Show genial. Der Livestream ist sehr zu empfehlen.

Ich hatte etwas Startschwierigkeiten und hab ein bisschen länger gebraucht, bis ich im Flow war, dann hat der Run aber richtig Spaß gemacht und mir den zweiten Platz gebracht. Sooo happy! Anna Orlova gewann bei den Snowboard Frauen, Marion Haerty wurde Dritte.

Bei den Snowboard Herren stellete Travis Rice alles in den Schatten - das war richtig gut, mal zu sehen, welche Lines ein Snowboarder wie Travis in so einem Face auswählt und mit wie viel Kraft und Selbstsicherheit er einfach mal einen 720 rauslässt und das ganze Face auf der Backside traversiert, ohne dass es wie eine Traverse aussieht. Gigi Rüf wurde Zweiter und Daivey Baird aus den USA Dritter.

Bei den Ski Damen gewann Arianna Tricomi mit einem beeindruckenden Run vor der aus den Freerideworldqualifieren kommenden Wildcard Maude Besse und Elisabeth Gerritzen wurde Dritte.

Tanner Hall wurde bei den Ski Herren hinter Markus Eder Zweiter, und der FWT Rookie Tom Peiffer aus Kanada Dritter. Die Runs bei den Herren waren extrem beeindruckend!

Nach der Siegerehrung sind ein paar ganz motivierte Rider nochmal raufgehikt und haben noch ein Paar Faceshots gescored. Dann schnell Mittagessen, Duschen, Siegerehrung im Ort - und eine Party nach der anderen mit free Drinks. Schon um 7 am Abend war die Stimmung am Höhepunkt, dann noch ein paar Stunden in der nächsten Location zu japanischem (sic!) Reggae tanzen und um 1 in der Früh war dann bei fast allen die Luft raus. Schlafende Rider zwischen tanzenden Japanern. So ein Contesttag ist einfach extrem zehrend.

Außerdem: Es dumpt ja schon wieder. Das Powdermenü für den nächsten Tag ist angerichtet.

In Japan ist aber alles etwas komplizierter, in vielen Resorts darf man nur an manchen Stellen oder gar nicht die Piste verlassen oder muss eine spezielle Einführung machen und Zettel unterschreiben, um durch ein Backcountry Gate in den Wald zu kommen. Die Rider fuhren hauptsächlich mit den gut gefüllten Skibussen im Hakuba Valley herum, nur am Montag durfen Daivey, Elisabeth, Drew und ich eine Skisafari in Autos durch Hakuba Valley machen.

Wo geht man jetzt wann powdern, wenn man mal in Hakuba ist? Am einfachsten und populärsten ist Cortina mit seinem freizugänglichen Wald und der Magic Forest Abfahrt zum Staudamm - da kann man dann auch mal in der Kodama Lodge zum Lunch gehen. Die Lodge wird von Simon Favez und Geraldine Grand geführt, zwei ehemaligen Schweizer Pro Snowboarden, die auch bei einigen Freeridecontests am Start waren.

In Tsugaike muss man eben eine Einführung bei der Bergrettung besuchen, Gesamtdauer etwa 1 Stunde, kann dann aber über Backcountry Gates steilen Wald mit Cliffs und Pillows befahren und danach im Foot Onsen die Füße wieder aufwärmen und mit trinkfreudigen Australiern ein Bier genießen, das Backcountry Gate in Goryu/Hakuba 47 bietet das beste Terrain - allerdings wirds dort schnell mal ziemlich gefährlich und man sollte das Ganze nur bei guter Sicht befahren und sich auskennen, weil alle Runs in einem ziemlich unangenehmen Flusstal enden. Auf keinen Fall als allererstes runterfahren - das Spuren beim Fluss ist bei Neuschnee extrem anstrengend. Und wenn ein ein Bluebird Tag mit halbwegs stabilen Bedingungen und nicht zu viel Wind vor der Tür steht: Rauf zum höchsten Punkt in Hakuba Happo One und durchs Backcountry Gate raus in die japanischen Alpen.

Nach dem Contest gabs fast schon einen Powder Overkill für die gesamte FWT Crew - ziemlich verrückte Sachen wurden probiert - immer im mehr als hüfttiefen Powder. Durchgehend ein Faceshot nach dem anderen und gutes Gedächnistraining, weil man wirklich immer die nächsten 5 Bäume genau verortet haben sollte. Nach jedem Turn gibts einen ausgiebingen Besuch im Whiteroom.

Was ich in Japan sonst noch gelernt habe: Onsen ist geil. So ein Thermalbecken, das man wie ein Badezimmer benutzt ist nach #Japow Pillow Wahnsinn genau das Richtige. Nach Geschlechtern getrennt, nackig zu benutzen, zuerst mal gscheid mit dem weißen Lappen und Seife Duschen und abschrubben, dann ins Thermalbecken aber man darf auf keinen Fall den Lappen mit der Seife ins Thermalbecken mitnehmen. Dann eiskalt Duschen.

Auch kulinarisch ist Japan einen Besuch wert, Sushi, Ramen, Sake, Rice Triangles, Algen und Pilze und ganz viele Dinge, wo man sich weder den Namen merkt noch zu genau wissen will, was das jetzt eigentlich genau ist - aber schmecken tuts gut.

Was bleibt noch zu sagen: Ich hoffe ich darf wieder nach Japan kommen, das nächste Mal bleib ich länger und kann jedem Freerider die #Japow Erfahrung empfehlen. Jetzt freu ich mich schon extrem auf den nächsten Stop der Freerideworldtour Anfang Februar in Kicking Horse in Kanada, mit Burgern, Craftbeer, Bären und Wölfen und massiven Cliffs...

Publiziert in Reports
Dienstag, 04 April 2017 14:46

X OVER RIDE 2017

1100 Qualifier-Punkte gab es vergangenes Wochenende beim X OVER RIDE, dem legendären Contest am Kitzsteinhorn, zu holen. 70 Rider aus 12 Nationen waren diesmal am Kitzsteinhorn beim 3*-FWQ-Bewerb am Start. Die Salzburgerin Stefanie Noppinger lieferte bei den Skidamen den Heimsieg, Manuela Mandl setzte bei den Snowboarderinnen ihre beeindruckende Siegesserie fort. Der Tiroler Konstantin Ottner verwies bei den Snowboardern alle anderen auf die Plätze und Konstantin Ottner (GER) konnte den Bewerb der Skifahrer für sich entscheiden. Für die Zuschauer nicht ganz unerheblich: strahlender Sonnenschein und top-Stimmung gabs dazu!
Publiziert in News