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Montag, 26 April 2021 13:44

Kommentar zum Winter 2020/21

Winter 2020/21: Ein kleines Virus namens Sars-CoV-2 hält die Welt in Atem. Und beschert den mitteleuropäischen Alpen und ihren Skigebieten ein unfreiwilliges Timeout. In Deutschland fahren die Lifte überhaupt nicht, in Österreich werden die Skigebiete zwar geöffnet, Wintertourismus wie man ihn bisher kannte, findet aufgrund von Einreisebeschränkungen allerdings nicht oder nur sehr eingeschränkt statt. „Timeout“ heißt auch das neue Filmprojekt des Zillertaler Freeride-Pros Roman Rohrmoser: „Der Winter war wie ein Timeout, und genauso hat es sich auch angefühlt – kein Stress am Berg, keine Leute unterwegs…“ Für freeskiers.net hat er seine Saison zusammengefasst.

„Der Winter 2020/21 hat gestartet, wie der Winter davor (im März) aufgehört hatte! Mit einem Lockdown… „Wahnsinn! Wohin das wohl noch führen wird?“ hab ich mich im Herbst gefragt. Die Skigebiete waren geschlossen, die Grenzen ebenso, Maskenpflicht aller Ortens und noch vieles mehr. Hätte uns vor zwei Jahren jemand sowas gesagt, dann hätten wir den wahrscheinlich in die Geschlossene geschickt. Alles, das ganze Leben, wurde auf ein Minimum runtergefahren. Mir selbst wurde es - eigentlich von Anfang an - zu blöd und ich schaute keine Nachrichten mehr. Ich konzentrierte mich lieber auf andere Dinge.

Am 14.12. hatte ich meinen ersten Drehtag für mein neues Filmprojekt „Timeout“! 6:00 Abmarsch, 2,5h und 1.400hm später stand ich im geilsten Morgenlicht bei mir zuhause am Berg. Kein Mensch und kein Flieger weit und breit. Komplette Ruhe, Wahnsinns Licht und relativer guter Powder. Am Berg gegenüber warteten mein Haus-und-Hof-Fotograf Tom Klocker und Filmer Mone, bis ich loslegte.

Kurz genoss ich noch die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, meine Beine waren müde, aber nach dem ersten Turn war ich voll motiviert und topfit. Es war der erste Tag der Saison auf meinen Powderskiern. Und es fühlte sich richtig geil an. Unten angekommen, entschloss ich mich nochmals 400hm zurück aufzusteigen und noch eine weitere Line zu fahren – the stoke was real! Nach diesem zweiten Run war ich jedoch dann wirklich gscheit fertig in die Wadl und wir waren um 10:00 wieder im Tal beim Bäcker beim Frühstücken - vor der Tür logischerweise.

Viele gute und weniger gute Tage folgten. Viele sinnlose und unverständliche Regeln und Gesetze wurden erlassen und wieder aufgehoben; Skigebiete auf- und wieder zu gesperrt; Maskenpflicht und Corona Tests zum Skifahren eingeführt. Ob nachvollziehbar oder nicht, die Vorgaben wurden erlassen und wir haben uns dran gehalten – irgendwie soll es ja auch weitergehen. Aber nicht nur einmal hab ich mir überlegt, wie froh ich doch über den Sport bin – egal ob Skifahren, Biken, Laufen oder sonst was. Hauptsache rausgehen und den Kopf frei kriegen. Ansonsten wäre ich diesen Winter wohl durchgedreht.

Ich wünsche Euch noch ein paar gute, restliche Wintertage! Und: Kopf hoch, es geht auch wieder bergauf!“

Roman

Publiziert in Reports
Montag, 11 Januar 2021 10:54

Kommentar: Lockdown 1,2 und 3

Wir erinnern uns, März 2020, herrliche Pisten, wunderbares Wetter für alle Aktivitäten im Freien, besonders natürlich fürs Schifahren und dann......... Lockdown..... nichts geht mehr, die Corona Pandemie hat uns voll erwischt.

Die Maßnahmen unserer Regierung waren verständlich und wurden auch akzeptiert, was dazu führte, dass die Infektionszahlen zurückgingen und der Lockdown aufgehoben werden konnte. Allerdings lebten im Sommer viele in Österreich so, als ob Corona nur eine Biermarke wäre und es nie eine Pandemie gegeben und auch kein Lockdown stattgefunden hätte. So war eine weitere Corona Welle im Herbst/Winter zu erwarten bzw. zu befürchten.

Als die Infektionszahlen dann aber nicht sonderlich anstiegen, haben die ersten Gletscher Skigebiete den Betrieb aufgenommen, allerdings mit der Auflage, Abstand zu halten und Masken zu tragen um Corona in Schach zu halten. Wir alle freuten uns und hofften auf eine (halbwegs) normale Herbst/Wintersaison 2020/2021.

So packte auch ich bereits im Oktober meine Ski ins Auto und fuhr auf den Gletscher um den ersten Schnee zu testen. Voller Vorfreude kaufte ich auch gleich die Saisonkarte und freute mich über richtig gute Bedingungen am Berg. Gut war allerdings nur der Schnee und das Schifahren, was sich an den Liften und in den Restaurants abspielte war, glaube ich, nicht im Sinne der Erfinder der Corona Regeln. Vom Einhalten der vorgegebenen Maßnahmen war kaum etwas zu erkennen – kein Abstand (Babyelefanten hätten kaum wo durchgepasst) und auch die Masken wurden nicht von allen getragen.

Auch in meinem Alltag als Lehrerin an einem Gymnasium musste man an manchen Regeln zweifeln. So galten in der Schule strenge Corona Regeln, aber auf Sportwoche nach Kärnten durften wir, wie die Jahre davor fahren. Dort waren in unserer Unterkunft zwar überall Desinfektionsmittel verteilt, sonst erinnerte allerdings nichts an Covid. Laut Corona Gesetzen galt die Klasse in der Unterkunft als „Lebensgemeinschaft“, weshalb auf Abstand und Maske verzichtet werden konnte! Eine Woche später saßen wir wieder alle mit Masken und Abstand in der Schule und eine weitere Woche später waren wir im Lockdown Nummer 2 und wieder online am Unterrichten. Auch der Skibetrieb wurde im November wieder eingestellt. Die Zahl der täglich neu Erkrankten war mittlerweile einfach zu hoch. (Höchststand: 9585 Infektionen am 13. November 2020)

Wir hofften noch immer, dass der Lockdown Nummer 2 einen normalen Start in die Wintersaison ermöglichen würde. Am 24. Dezember sollten endlich die Lifte in Betrieb gehen.

Trotz der vielen Vorsichtsmaßnahmen gingen die hohen, täglichen Infektionszahlen nicht wirklich zurück und so kündigte die österreichische Regierung für Ende Dezember den dritten, harten Lockdown an. Ob das bedeuten würde, dass auch die Lifte nicht aufsperren dürfen, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Es kam, wie nicht anders zu erwarten war, zu vielen Meinungen und Diskussionen ob die Lifte öffnen sollten oder nicht.

Da bekannterweise in Österreich nicht in allen Bundesländern der Wintertourismus den gleichen Stellenwert besitzt, hat die Bundesregierung (offensichtlich deshalb) beschlossen, diese Entscheidung an die Landeshauptleute zu delegieren, mit dem Ergebnis, dass die Seilbahnen und Lifte am 24.12.2020 den Betrieb wieder aufnehmen durften.

Die bestehenden Reisewarnungen und dadurch ausbleibenden Gäste (besonders aus dem Ausland), sind der Grund warum einige Seilbahnen erst nach Ende des Lockdowns, am 18.1. öffnen wollen.

Die aktuelle Situation sieht in Österreich also wie folgt aus:

Wir befinden uns in Lockdown Nummer 3. Das bedeutet, es gilt eine Ausgangsperre von 0-24 Uhr.

Wichtige Ausnahmen dieser Ausgangssperre:
  • Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für Leib, Leben und Eigentum
  • Betreuung und Hilfeleistung für unterstützungsbedürftige Personen sowie Erfüllung familiärer Verpflichtungen
  • Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse des täglichen Lebens
  • Berufliche Zwecke und Ausbildungszwecke
  • Physische und psychische Erholung (z. B. Individualsport, Spaziergänge)
  • Unaufschiebbare behördliche und gerichtliche Termine

(https://www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/Coronavirus---Aktuelle-Maßnahmen.html)

Das heißt in anderen Worten, eigentlich sollte man das Haus nicht verlassen und sich auch nicht mit anderen treffen ABER Skifahren ist erlaubt! JUHUU!

Und weil Hotels und Gastronomie geschlossen sind, fahren zur Zeit auch wirklich alle Ski! Das wirkt sich bei manchen Liften mit Wartezeiten bis zu 40 Minuten aus! Abstand? Keiner! Masken haben immer noch nicht alle.

Deshalb mein Appell an unsere Regierung: Bitte sperren Sie die Hütten und Hotels wieder auf und ermöglichen Sie damit auch den Gästen, die nicht den ganzen Tag auf den Pisten verbringen möchten, einen erholsamen Urlaub.

 

Anmerkung der Redaktion: Ihr habt dem was hinzuzufügen, zu ergänzen oder wollt widersprechen? Schickt uns eine Mail an die Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!!

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Ungläubige Blicke und verständnisloses Kopfschütteln sind einem Freeskier in der Regel alles andere als unbekannt – Twintip-, Rocker- und Reverse Sidecut-Konstruktionen sei Dank. Dass man sich jedoch spätestens im Herbst die ersten massiven Schlechtwetterfronten in Verbindung mit Minusgraden herbeiwünscht, scheint dem gesunden Menschenverstand entgegen zu stehen. Doch weit gefehlt...

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