Report - Ein Park startet in die Wintersaison

Von Roman Knopf am 12.Dez. 2006

Der Absolut-Park in Flachauwinkl gilt als einer der größten und besten Snowparks in Österreich. Doch wie entsteht eine solche Anlage, welche Vorbereitungen müssen getroffen werden und wer sorgt dafür, das alles immer Tip-Top in Ordnung ist


Report


Ein Park staret in die Wintersaison


Ein Blick hinter die Kulissen des Absolut-Parks in Flachauwinkel


geschrieben am: 12. Dezember 2006
geschrieben von: Alexander Hager

 
Der Absolut-Park in Flachauwinkl gilt als einer der größten und besten Snowparks in Österreich. Doch wie entsteht eine solche Anlage, welche Vorbereitungen müssen getroffen werden und wer sorgt dafür, das alles immer Tip-Top in Ordnung ist?

Der Park:
Eine Kickerline mit massivem Jam Kicker, der einen stolzen Table von 25m vorweisen kann, eine Railcombo mit einem neuen 12m Downrail, eine 100m lange Halfpipe und eine Jibline mit den verschiedensten Obstacles: Der Absolut Park in Flachauwinkl bietet alles, was das Herz eines New-Schoolers höher schlagen lässt.

Neu ist auch der „Absolut Shuttle“, ein 6er Sessellift, der die Rider bequem wieder zum Top des Parks befördert und den altersschwachen Hubertuslift ersetzt. Aber der Park wächst nicht von selbst aus dem Boden. Hinter dem Absolut Park steckt eine engagierte Crew rund um Parkchef Sepp Harml, die Jahr für Jahr neue Obstacles plant, baut und dafür sorgt, dass die 1,5km langen Runs rechtzeitig zu Winterbeginn aufgestellt und geshaped sind.

Was vor sechs Jahren als Zwei-Mann-Aufgabe begann, hat sich mittlerweile zu einem perfekt organisierten Parkbetrieb entwickelt. Damals waren es Sepp Harml, Vollblut-Snowboarder und Max Rehrl, ebenfalls Snowboardpro, die ein paar kleine Kicker und Rails auf den Berg stellten. Mittlerweile sind im Park drei Vollzeit- und vier Teilzeitarbeiter angestellt, die sich ausschließlich um das Set-up und die Instandhaltung der Obstacles kümmern.

Die Jungs sind auch nicht mehr ausschließlich auf Frau Holle angewiesen, eine moderne Beschneiungsanlage wurde eigens für den Park installiert und sorgt für die Schneemassen, die besonders bei der Kickerline erforderlich sind.

Vom kreativen Gedanken zum massiven Obstacle:
Natürlich machen sich die Shaper jedes Jahr aufs Neue Gedanken, welche Innovationen sie auf den Berg zaubern können. Heuer haben sie einen besonders spektakulären Einfall verwirklicht: Gleich beim Drop In des Parks erwartet die Rider eine 12m lange Wave Box, das Monster wiegt satte 1,5 Tonnen.

Aber von der Idee bis zur Verwirklichung eines solchen Obstacles ist es ein langer Weg. Schon im Frühsommer werden Skizzen angefertigt und Ideen besprochen. Schlussendlich entscheidet der Parkchef, welche neuen Teile im nächsten Winter zum Einsatz kommen sollen. Ein genauer Plan wird angefertigt und die endgültigen Abmessungen festgelegt.

Die Jungs sind wahre Heimwerkerkönige und deshalb werden die meisten Boxen und Rails selbst zusammengezimmert, geschraubt und geschweißt. Allerdings hat die Absolut-Crew auch externe Spezialisten für den Parkbau als Partner zur Seite, der sich um den Bau der massiveren Obstacles kümmert. So kommen der Wall Ride, die Curved Box und die neue Wave Box aus der Werkstatt einer deutschen Firma.

Seit Anfang Oktober verbringen die Shaper, die meisten sind selbst Freeskier oder Snowboarder, den Großteil ihrer Freizeit damit, neue Rails und Boxen zu bauen und die alten Teile wieder auf Vordermann zu bringen. In einer kleinen Werkstatt unterhalb des Parks werden die Rails geschliffen und neue Seitenteile an den Boxen angebracht.

Natürlich steht die Sicherheit der Obstacles an erster Stelle und sie werden genau auf ihre Stabilität überprüft und defekte Teile ausgetauscht. Besonders bei den Rails gibt es immer wieder hervorstehende Metallteile die entfernt werden müssen, um Unfälle zu vermeiden. Für die neue Wave Box war es heuer erstmals notwendig, Fundamente zu betonieren, auf denen das 1,5 Tonnen schwere Teil montiert wird.

Die restlichen Rails und Boxen werden im Schnee fixiert. Sobald der Winter Einzug hält und eine kompakte Schneedecke im Park vorhanden ist, beginnen die Jungs die Obstacles mit LKW und Pistenraupen auf den Berg zu schaffen. Als erstes wird die Jib-Line aufgestellt. Je nach Schneelage folgen dann die Railcombo, die Pipe und zuletzt die Kicker, für die doch eine beträchtliche Schneemasse erforderlich ist.

Das neue Chill-House:
Direkt neben der Talstation des neuen Liftes entsteht gerade noch ein weiteres Highlight - das Chill-House. Hier kann man sich nicht nur in der Chill-Lounge von den anstrengenden Runs erholen, auch für reichlich Action haben die Absolut-Jungs gesorgt.

Das Gebäude hat insgesamt 4 Stockwerke, wobei der 4. Stock als Galerie ausgeführt ist, wo eine riesige Eckcouch zum relaxen einlädt. Von hier aus kann man einen Stock tiefer blicken, wo sich eine siebzehn mal achteinhalb Meter Spine befindet - Skater kommen also voll auf ihre Kosten.

Ein Raum mit Schließfächern und eine Videowall ergänzen die Infrastruktur. Die Jungs vom Absolut Park sind schon heiß auf die kommende Saison und mit ihren Vorbereitungen perfekt im Zeitplan, eine nicht ganz unwichtige Kleinigkeit fehlt ihnen allerdings noch in größeren Mengen: Der Schnee!

Sobald der Winter richtig Einzug gehalten hat, lohnt es sich auf jeden Fall dem Absolut Park einen Besuch abzustatten und die neuen Obstacles zu shredden.


ADDITIONALINFORMATION  
check out:
{ijoomla_redirect id=18}


ADDITIONALFEATURES
Artikel einem Freund empfehlen

{ijoomla_redirect id=70}


Report


Ein Park startet in die Wintersaison


Interview - Der Parkchef des Absolutparks im Gespräch


geschrieben am: 12. Dezember 2006
geschrieben von: Alexander Hager
 
Der Park muss natürlich jeden Tag kontrolliert, die Kicker geshaped und die Rails und Boxen gewartet werden. Was das Park-Mastermind Sepp Harml zum Shapen und Ablauf im Park zu sagen hat, lest ihr im folgenden Interview:
Alex Hager: Ab wann beginnt für euch der Tag im Park?

Sepp Harml: Wir sind ab ungefähr acht Uhr morgens am Berg. Wir checken alle Obstacles auf ihre Sicherheit und shapen die Kicker noch einmal, bis sie unseren Vorstellungen entsprechen. Auch die Werbebanner der Parksponsoren werden kontrolliert und in die richtige Position gebracht. Um 9 Uhr sperren die Lifte auf und um halb zehn cruisen die Ersten durch den Park.

Alex Hager: Wer kümmert sich unter Tags um den Park?

Sepp Harml: Wir haben ständig zwei Mann vor Ort, die sich ausschließlich um den Park kümmern. Sie kontrollieren die Sicherheit der Obstacles und shapen die Kicker mit der Schaufel. Nur so kann garantiert werden, dass sich der Park immer in perfektem Zustand befindet.

Alex Hager: Erzähle unseren Lesern bitte kurz, wie und wann ihr beginnt den Park auf den nächsten Tag vorzubereiten.

Sepp Harml: Sobald der letzte Rider den Park verlassen hat, das heißt so zwischen sechzehn und siebzehn Uhr, beginnt für uns die Arbeit. Vor allem am Winteranfang müssen wir uns beeilen, da es sehr schnell finster wird. Wir haben eine Raupe im Einsatz, die die groben Arbeiten erledigt. Zusätzlich ziehen zwei bis drei Mann mit Schaufeln bewaffnet los und kümmern sich um die Feinheiten. Mittlerweile sind wir alle erfahrene Shaper und wissen worauf es ankommt. Die Kicker werden jeden Tag mit einer Windenmaschine abgezogen. Die Pipe wird mindestens zweimal in der Woche mit dem Pipe Magician, einem speziellen Shapegerät, bearbeitet. Bei Bedarf natürlich auch öfter. Durchschnittlich schaufeln wir jeden Abend an die eineinhalb Stunden, die Raupe ist ca. zwei Stunden unterwegs.

Alex Hager: Auf was ist beim shapen der Kicker und der Half-Pipe zu achten?

Sepp Harml: Besonders bei den großen Kickern ist das Verhältnis von Absprung zu Landung entscheidend. Jeder, der schon einmal im Flat oder am Table gelandet ist, weiß wovon ich spreche. Außerdem müssen die Kicker kompressionsfrei sein. Bei der Pipe spielt vor allem die Schneekonsistenz eine große Rolle. Im Frühjahr, wenn der Schnee sulzig wird, muss man viel vorsichtiger shapen, da der Schnee nicht mehr so gut zusammenhält.

Alex Hager: Gibt es eigentlich spezielle Sicherheitsbestimmungen für Funparks?

Sepp Harml: Nein, eigentlich nicht. Aber bevor ein Obstacle zum Einsatz kommt wird es natürlich von uns auf Herz und Nieren getestet. So garantieren wir die Sicherheit und dass die Teile wirklich rocken. Niemand wird über einen Kicker springen, oder ein Rail sliden, bevor nicht die Shapecrew eine kleine Testsession veranstaltet hat.


ADDITIONALINFORMATION  
visit:
{ijoomla_redirect id=18}

ADDITIONALFEATURES
Artikel einem Freund empfehlen
{ijoomla_redirect id=70}
Hinterlasse eine Antwort
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten
vorheriger Artikel

Report - Eiger, Mönch

nächster Artikel

Report - ISPO 2008