Panamerika-Trip - Part 5

Von reXX am 10.Jul. 2009

Langsam haben wir genug von Amerika und dem Sommer und so sind wir froh, dass wir jetzt nach einigem Stress doch noch einen Flug nach Südamerika organisieren konnten. Zeit, wieder mal auf die letzten zwei Monate zurückzublicken. In zwei Tagen geht es dann nach ...


Panamerika-Trip - Part 5

Trip-Report

Die weite Welt der amerikanischen Nationalparks

Autor: Jonas Blum Date: 10. Juli 2009 "Die Erfindung des Nationalparks war die beste Idee, die die Amerikaner je hatten!" Dies versuchte uns jedenfalls die Broschüre, die uns über Nationalparks in Amerika informierte, klar zu machen.

Aha! Da wir gerade in der "Zwischensaison" unserer Reise waren und Zeit hatten, musste dies natürlich erkundet werden. Aber erzählen wir doch der Reihe nach. Mit einer mühsamen Aktion, bei welcher das Skimaterial mit den Kletter- und Grillutensilien in unserer "Abstellkammer" ganz hinten im Camper ausgetauscht wurde, wappneten wir uns für die bevorstehende Sommerzeit.

Alles bestens verstaut, versuchten wir uns im Überschreiten der Grenze nach Amerika: Obwohl wir probierten einen Lauch einzuschmuggeln, verlief dieses Vorhaben ziemlich reibungslos. Im Besitz eines Passes mit einem gestempelten, grünen Kärtchen, verkündete bald ein Straßenschild im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: "Welcome to Washington".

Der Staat im nordwestlichen Zipfel der USA bescherte uns vorerst kaltes Küstenwetter, welches uns zu einer schnellen Weiterreise trieb. Zuvor machten wir allerdings noch einen Abstecher nach Seattle und Portland, wo wir uns in riesigen Outlets mit reichlich Kleidung eindeckten. Mit einem Vorgeschmack des amerikanischen Gigantismus begaben wir uns auf den "Highway 101", welcher direkt an einer wilden, zerklüfteten aber dennoch schönen Küste entlangführt.

Nach ungefähr 800 Kilometern und kurz vor der Grenze zu Kalifornien hatte Balz genug vom Camper fahren und schmiedete sich einen Plan: Ein Fahrrad organisieren, damit nach San Francisco fahren und uns dort wieder treffen. Gesagt getan, und so kämpfte Balz kurze Zeit später mit dem Verkehr auf dem Highway, mit Leuten, die als Gruß hupen, schlechtem Wetter und irgendwelchen rivalisierenden Raubkatzen am Biwakplatz. Leider ließen einige Pannen und das eher radunfreundliche Amerika seinen Plan nach ungefähr 400 Kilometern platzen.


Mit Balz wieder an Bord, kurvten wir unseren Bus um die Kurven der legendären Küstenstrasse "Highway 1" und der viert grössten Stadt in Kalifornien entgegen. Nach einigen obligatorischen Fahrten mit den "Cable Cars" und einem Kurzbesuch in Santa Cruz, verließen wir San Francisco auch schon wieder.

Somit befanden wir uns kurze Zeit später wieder auf der Straße, diesmal aber Richtung Inland, den Bergen entgegen. In den Sierra Nevadas quälten wir unseren alten Camper über bis zu 2.900 Meter hohe Pässe und schon bald befanden wir uns vor mächtigen, hunderte Meter hohen Felswänden. Der erste Nationalpark auf unserer Liste wurde erreicht.

Der Yosemite Nationalpark, welcher jährlich drei Millionen Besucher anzieht, bietet eine außergewöhnliche Landschaft, die im Yosemite Valley ihren Höhepunkt erreicht. Links und rechts thronen bis zu 1000 Meter hohe Granitmonolithen und Wände, gespickt mit Wasserfällen. Bei diesen Klettermöglichkeiten ist es kein Wunder, dass hier eines der wichtigsten Entwicklungszentren des Freeclimbings liegt.

Wir mussten uns natürlich auch an der excellenten Risskletterei versuchen und kletterten einige schöne Mehrseillängentouren im Tal und am "Half Dome". Die berühmte "Nose" am "El Capitan" sparen wir uns für ein späteres mal…

Nach einem Besuch im "Sequoia Nationalpark", dem zweitältesten Nationalpark in Amerika, wo wir riesige Mammutbäume bestaunen konnten, verließen wir die angenehme Kühle der Berge und Wälder und fuhren in die Hitze des "Mojave Deserts". Im Jahre 1960 wurde im östlichen Teil der Wüste ein Teil des Colorado Rivers gestaut und der so entstandene See "Lake Powell" genannt.

Aufgrund vielfältiger Freizeitangebote auf und um den See entwickelte er sich zu einem beliebten Urlaubsziel. Am Lake Powell trafen wir zwei Schweizer Kollegen, welche uns dazu überredeten, für einen Tag Amerikaner zu spielen: Indem wir ihre Faszination für große Motoren teilen und ein Boot mieten. Das Resultat daraus: Einen Tag mit Wakeboarden, Wasserskifahren, Cliffjumping, einen riesen Spaß und das Ganze umgeben von einer unglaublichen Landschaft.

Nach diesem actionreichen Tag gingen wir die Sache wieder ein bisschen ruhiger an. Wir statteten dem "Bryce Canyon Nationalpark" einen Besuch ab. Mit seinen Sandsteinskulpturen die durch jahrtausendelange Erosion mit Wind, Wasser und Eis entstanden sind, wirkt er beinahe ausserirdisch.


Die nächste Station war der nur etwa 80 Kilometer entfernte "Zion Nationalpark", ein gigantischer Sandsteincanyon, mit unzähligen kleineren Seitencanyons die man erkunden kann. Somit befanden wir uns schon am nächsten Tag, ausgerüstet mit Klettergurten und Seilen, im "Spry Canyon", der grundsätzlich als trocken gilt.

Da es doch einige mit Wasser gefüllte Pools hatte, versuchten wir sie mit abseilen und klettern zu umgehen. Doch es waren nicht alle von unserer Gruppe gleich erfolgreich... Zufrieden mit dem, was wir an Naturschönheiten bestaunen konnten, machten wir uns auf den Weg in die "Sin City" von Amerika. Mitten im Mojave Desert galt sie in den 50er Jahren als Ausgangspunkt für Touristen, welche Atombombentests beobachten wollten.

Mittlerweile beschränkt sie sich, mit den unzähligen Casinos, mehrheitlich auf das Ausnehmen von Touristen. Ohne allzu viel Geld zu verlieren verließen wir nach drei Tagen Las Vegas und machten uns wieder auf den Weg zurück zu Küste. In Los Angeles wurde der Bubentraum, einen ganzen Tag lang Achterbahn zu fahren, erfüllt und ebenso erhielten wir einen Einblick in die Filmindustrie.

Danach begaben wir uns nach San Diego, um uns die restlichen zwei Wochen unseres Amerikaaufenthalts im Surfen zu versuchen. Mit einem gebuchten Flug, der uns bald nach Santiago de Chile und somit wieder in den Winter bringt, mussten wir uns mit schwerem Herzen von unserem geliebten Camper trennen. Wir hoffen, das gute Fahrzeug kann noch viele der unglaublichen Nationalparks besuchen. Denn mittlerweile sind wir wirklich überzeugt, dass dieses System, welches diese außerordentlichen Landschaften schützt, tatsächlich die beste amerikanische Erfindung ist!
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