Panamerika-Trip - Part 4

Von reXX am 14.Mai. 2009

Nachdem wir ungefähr einen Monat in der Umgebung von Terrace BC verbracht hatten war es an der Zeit, wieder Neuland aufzusuchen. Michi verabschiedete sich für drei Wochen nach Toronto und Balz und ich beschlossen dagegen... Teil 4 des Reiseberichts!


Panamerika-Trip - Part 4

Trip-Report

Flucht vor dem Frühling - immer weiter gen Norden

Autor: Jonas Blum Date: 14. Mai 2009
Nachdem wir ungefähr einen Monat in der Umgebung von Terrace BC verbracht hatten war es an der Zeit, wieder Neuland aufzusuchen. Michi entschied sich dafür, die Snowboardsaison an den Nagel zu hängen und verabschiedete sich für drei Wochen nach Toronto. Balz und ich beschlossen dagegen, unsere Suche nach gutem Skifahren weiter nach Norden zu verlegen. Nach einigen Ratschlägen von Locals, bei denen immer wieder der Name "Stewart BC" hervorstach, war die Entscheidung gefällt...
So befanden wir uns kurze Zeit später auch tatsächlich auf der Straße, um das genannte Dorf zu besuchen. Doch schon bald stellten wir fest, dass diese Wahl eigentlich ein Zwang war. Während auf dem Weg von Revelstoke nach Terrace immerhin mindestens alle 50 bis 100 Kilometer ein Dorf auftauchte, beschränkte sich hier die Ausicht für knapp 300 Kilometer auf nichts als Wald und Berge.

Stewart hat etwa 400 Einwohner, liegt direkt an der Grenze zu Alaska und befindet sich seit dem Ende des Forst- und Minenbooms auf dem absteigenden Ast. Wenn man bedenkt, dass es in so einem kleinen Dorf vier "Liqour Stores" gibt, wird man schon etwas nachdenklich gestimmt...

Dagegen ist die Berwelt in dieser Gegend absolut fantastisch. Etwa 50 Kilometer vor Stewart biegt man auf eine Passstraße ab, die durch ein Tal führt, in dem auf beiden Seiten die Hänge bis zu 2000m empor ragen und sich Gletscher bis auf 300 Meter über Meereshöhe durch die Seitentäler schlängeln. Auf Meereshöhe lag immer noch eineinhalb Meter Schnee. Kein Wunder also, dass sich hier "Last Frontier Heliskiing" eingenistet hat.

Da diese Bergwelt die Strasse des "Bearpasses" einer grossen Lawinengefahr aussetzt, wird er den ganzen Winter über von einem Team kontrolliert und gezielt gesprengt. Um einen Überblick über das Wetter im Tal zu erhalten, hat man mehrere automatische Wetterstationen installiert, wovon eine sogar eine dazugehöhrige Kontrollhütte besitzt.

Das Angebot des Leiters für die Lawinensicherheit, die Hütte als Ausgangspunkt für Skitouren zu gebrauchen, nahmen wir natürlich dankend an. Das witzige daran war: Er hatte unseren Camper am Strassenrand gesehen und einfach mal angehalten und sich für unser Tun interessiert. Zurückgelassen hat er uns mit einem Haufen Tipps, einer Karte und eben diesem Angebot. Sehr offene, hilfsbereite und freundliche Leute!

Somit verbrachten wir einige Tage in dieser Hütte, die einen fantastischen Ausblick über das Tal bot und genossen Touren bei "Schweizer Verhältnissen". Das Wetter wurde dann leider zunehmend schlechter und bescherte uns einige Ruhetage in Stewart. Immerhin fanden wir so Zeit für einen kurzen Abstecher ins nur zwei Kilometer entfernte Hyder in Alaska.

Das Wetter wollte sich allerdings partout nicht verbessern und somit mussten wir unseren Plan, ein 2000 Höhenmeter langes Couloir ganz in der Nähe von Stewart zu fahren, fallen lassen. Deshalb verliessen wir das Dorf und fuhren zur nächsten Kreuzung...

An dieser mussten wir uns nun entscheiden, ob wir noch weiter in den Norden nach "Bell II", oder schon gegen Süden wollen. Aus der Unentschiedenheit wurde ein Münzwurf, welcher uns weitere 100 Km nach Norden brachte und einem deutschen Hitchhiker ein Taxi bescherrte.

"Bell II" ist genau genommen kein Ort, sondern nur eine Brücke und eine dazu gehörende Lodge von "Last Frontier Heliskiing". In Kanada anscheinend üblich, heisst gutes Gelände gute Schneesportler, welche in diesem Falle das Filmteam von MSP darstellten. Bell II hat sehr gute Skitourenmöglichkeiten direkt vom Highway aus, was uns zwei weitere Touren bei sehr guten Frühlingsverhältnissen einbrachte.

Zufrieden begaben wir uns auf unseren Rückweg nach Vancouver. Beim ersten Zwischenstopp in Smithers BC erfuhren wir allerdings, dass das lokale Skigebiet das Abschlusswochenende feiert. Dies konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der Clou ist, dass sich an diesem Tag viele verkleiden und im ganzen Skigebiet witzige Events wie Kuchenesswettbewerb, ein Waterslide oder Schneevolleyball stattfanden.

Wir ließen uns schlußendlich zum Waterslide mitreissen, einer nasssen Angelegenheit. Jeder hatte an diesem Tag einen riesen Spaß und ließ uns mit der Meinung, dass Skifahren in Kanada mehr geschätzt wird als in Europa, unsere Saison würdig abschliessen.

Zurück auf der Strasse hatten wir fast den ganzen Weg nach Vancouver an einem Tag bewältigt und somit verwandelte sich das Klima von Winter zu Frühling mit Kurzhosenwetter - in einer absoluten Rekordzeit. Da wir noch einige Tage Zeit hatten, bis Michi zurückkam, besuchten wir eines der bekanntesten Klettergebiete in Kanda in Squamish, 40 Minuten nördlich von Vancouver. Hier trohnen bis zu 600 Meter hohe Granitwände über dem Dorf, die mit unzähligen Rissen ein wahres Paradies für Risskletterer darstellen.

Mit den ersten Klettertagen in den Armen empfingen wir Michi in Vancouver. Wieder komplett, verließen wir schweren Herzens Kanada. Das nächste Ziel, die Westküste zu erforschen, wurde in Angriff genommen. Somit reisten wir, mit einer guten Skisaison im Sack, gegen Süden in die Vereinigten Staaten, dem Sommer entgegen...
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