Panamerika-Trip - Part 1

Von christian fink am 11.Feb. 2009

Nebel. Graues, tristes Wetter. Lang gezogene Gesichter. Jeder in sich versunken. Willkommen im Bus der zur Universität von British Columbia in Vancouver fährt.


Panamerika-Trip - Part 1

Trip-Report

Drei Jungs erfüllen sich einen Traum

Autor: Jonas Blum Date: 11. Februar 2009
DOWNTOWN Nebel. Graues, tristes Wetter. Lang gezogene Gesichter. Jeder in sich versunken. Willkommen im Bus der zur Universität von British Columbia in Vancouver fährt. Anders als die vielen Studenten soll er Michi und mich aber zum „Museum of Anthropology“ führen. Museum of Anthropology? Nie gehört! Und überhaupt: Was hat denn dies mit unserem Sport dem Powdern zu tun?
Nichts, aber die größte Stadt Westkanadas ist der ideale Ausgangspunkt für unser Vorhaben. Und die Zutaten: Wartezeit von einer Woche auf einen weiteren Kollegen und die tagelang anhaltende Nebelwand vor dem Gesicht, führt uns zu dieser Tat. Wir fahren also zum „Museum of Anthropology“.

Aber, wer sind wir, und was hat das ganze mit freeskiers.net zu tun? Nun ja, wir, das sind zwei Skifahrer und ein Snowboarder, die auf die Namen Michi, Balz und Jonas hören. Wir wollen uns eine Auszeit vom Alltag nehmen und haben deshalb ein kleines Abenteuer gestartet, um unseren Powdertraum zu leben.

Der grobe Plan lautet: Mitte Januar nach Vancouver fliegen – Powdern. Irgendwie nach Chile kommen - Powdern. Im September von Santiago de Chile nach Hause fliegen. In der Zwischenzeit möglichst viel von Land und Leuten erfahren und euch alle paar Wochen mit einigen Bildern und Worten versorgen.

Finanzkrise
Nachdem wir also die erste Woche mit der Erkundung von Vancouver Downtown und dem ausgiebigen Testen der unzähligen Biersorten verbrachten, stieß am Samstag den 24.1. Balz zu uns. Komplett und voller Motivation starteten wir unsere erste Challenge. Das Kaufen einer geeigneten fahrbaren Unterkunft für das nächste halbe Jahr.

Wir wurden erstaunlicherweise schnell fündig. Die Beschaffung des nötigen Bargelds löste allerdings eine kleine Finanzkrise innerhalb von Vancouver aus. Wir benötigten ganze sechs Stunden, ein halbes Dutzend verschiedene Banken und einige Telefonate in die Schweiz, bis wir dem Besitzer das Geld für die Übernahme in die Hand drücken konnten. Für uns, vom Bankenservice verwöhnten Schweizer, ein nervenaufreibendes Unterfangen.

Immerhin sind wir jetzt stolze Besitzer eines 78er Chevy Van Motohome mit satten sieben Metern Länge und mit allem drin, was das Herz begehrt. Von Küche mit Backofen und Kühlschrank über drei große Betten, einem WC mit Dusche bis zu einer Gasheizung, deren Funktionsweise wir leider noch nicht herausgefunden haben.

Somit konnten wir uns auf unser eigentliches Ziel, das Skifahren und Reisen, stürzen. Unser erster Punkt auf der Karte war der Austragungsort der Winterolympiade von 2010. Whistler lag zudem auf dem Weg zu unserer nächsten Destination im Osten von British Columbia, erwies sich aber als völlig überteuerte Touristendestination, die beinahe kein Schnee hatte.

Apropos Schnee, ganz Kanada hat in dieser Saison so wenig Schnee wie seit Jahren nicht mehr. Wir entschieden uns deshalb Whistler, ohne einen Tag auf dem Berg zu verbringen, links liegen zu lassen und reisten dem Schnee entgegen. Nach einigen Doktorbesuchen, um den Camper auf Vordermann zu bringen, fuhren wir dann auch durch eine landschaftlich wunderschöne Gegend bis nach Revelstoke, wo wir die Schneeverhältnisse für würdig befanden endlich unseren ersten Tag im Schnee zu verbringen. Der Schnee war in Ordnung und das Wetter war nahe bei schlecht, aber immerhin konnten wir die ersten Entzugserscheinungen besänftigen.

Rogers Pass
Aufgrund des großen Andrangs auf den Powder im Skigebiet von Revelstoke, flüchteten wir weiter Richtung Osten zum Rogers Pass. Rogers Pass ist ein Tourenmekka sondergleichen. Jeden Morgen versammeln sich ein paar Dutzend Skifahrer und Snowboarder im „Rogers Pass Center“, um auszutauschen wo sich die besten Schneeverhältnisse finden und um sich eine Erlaubnis für die Begehung der geöffneten Zonen zu holen.

Die meisten Aufstiege sind mitten im Wald und durch die Steilheit und all den Bäumen und Sträuchern im Weg meistens ein ziemlicher Murks. Doch die Anstrengung wird wie vom Winde verweht, sobald man die Abfahrten erblickt. Lichter Wald auf steilen Hängen, das ganze mit viel Schnee überzuckert, so dass mit den Powderpillows eine unglaubliche Spielwiese entsteht. Kurz: Ein Powdertraum.

Nach drei Tagen mit sehr guten Abfahrten, sind wir zurück nach Revelstoke um unsere Muskeln im Schwimmbad zu entspannen und um Essensnachschub einzukaufen. Morgen pilgern wir zurück zum Rogers Pass um das große Gebiet weiter zu erkunden.

Ach ja, leider hatte das „Museum of Anthropology“ an diesem Tage geschlossen. Wir sind dann kurzerhand hinter das Museum gelaufen und haben so den Garten mit den Totempfählen entdeckt, der einiges Interessantes zu entdecken bot. Dies steht Stellvertretend für unseren ganzen Trip bisher. Viele „Probleme“, deren spontane Lösungen zu netten Begegnungen und interessanten Sehenswürdigkeiten geführt haben. Bis zum nächsten Mal...
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