Inside FWT: Manuela Mandl aus Fieberbrunn

Inside FWT: Manuela Mandl aus Fieberbrunn

Von Manuela Mandl am 4.Mär. 2019

Endlich durften wir Frauen vom Männerstart aus den schönen Wildseeloder befahren - und haben das auch ordentlich ausgenutzt. Danke für die Möglichkeit! Ich freue mich schon auf die nächsten Jahre FWT in Fieberbrunn! Wobei das absolut nicht heißt, dass die linke Seite vom Wildseeloder fad ist - bloß war die Schneedecke Lookers left dieses Jahr vom Wind extrem stark beeinflusst. Auf der rechten Seite waren einfach die besseren Bedingungen.
2019 hat die Freeride World Tour echt eine Glückssträhne - jeder der bisherigen drei Contests fand genau im geplanten Zeitfenster statt. Und jedes Mal mit Powder und Bluebird. Gute Vibes machen gutes Karma, könnte man sagen… ;)

In Fieberbrunn war für Sonntag auch ein Freeride World Junior Contest geplant, der wegen der Wettervorhersage parallel zur FWT am Samstag stattfand. Es war extrem cool, beim Aufstieg zum FWT Start die Juniors in Action zu sehen! Das Niveau der Freeride World Tour wird in den nächsten Jahren sicher nochmal massiv steigen.

Heuer gabs mit der Red Bull Station bei der Talstation der Lärchfilzkogel Bahn eine richtig gute Base für uns RiderInnen und die MedienvertreterInnen, wo wir vom Snowgirlsfreerideteam durchgehend verpflegt wurden. Der Vibe war extrem gut und bei der abschließenden Party war die Station Dancefloor, Moshpit und Boulderraum in einem. Das war dann doch nicht für alle ganz so lustig, aber im Endeffekt gabs eh keine größeren Schäden an der Station. Und die Party war mega!

Weil wir Snowboard Frauen die letzte Kategorie waren, hab ich vom eigentlichen Contest nicht viel mitbekommen - also wirds ab jetzt sehr persönlich.

Trotz guter Vibes bin ich in Fieberbrunn mit meinen eigenen Struggles und Schwächen ziemlich brutal konfrontiert worden. Im Idealfall hat man eine Linie, die man wirklich, wirklich fahren will und auch safe fahren kann. Und man trifft eine Entscheidung. Ich wollte von Anfang an Lookers right fahren, war mir aber mega unsicher, ob das als letzte Kategorie und mit vielen Tracks im Face eine schlaue Idee ist.

Als ich beim Start Gate ankam, war gerade der letzte Ski Men gefahren und die Ski Frauen Kategorie startete. Bis zu diesem Zeitpunkt waren genau 2 Lines in meiner Wunschline ganz Lookers right.

2 Ski Frauen und ich glaub 2 Snowboard Frauen fuhren auch noch durch dieses enge rechte Couloir - und erst im Startgate mit Schere-Stein-Papier mit dem FWT Kameramann Arthus entschied ich mich für die Lookers rechte Line.

In meinem Kopf war aber viel zu viel Fokus auf dem steilen ersten Teil des Runs. Der war auch super, ein sauberes Double im Couloir und ein super easy Outrun. Obwohl ich weiß, dass ich mit Backside Windlips so meine Probleme habe, fuhr ich trotzdem zu diesem Hit und erwische den gar nicht gut, und bin danach einfach in die Stein reingefahren. Nach einem Backslab und dem massiven Coreshot war ich total von der Rolle und bin mit einem kompletten Backseat auf einen der Hügel im unteren Bereich zugefahren, wo es mich dann natürlich vollkommen zerlegt hat. Und dann hab ich vernünftigerweise aufgegeben. Weil 3 Überschläge heißen: -60 Punkte und mein Kopf war nicht mehr bei der Sache. Tja.

Was lernt man aus so einer Situation: Weniger Perfektionismus und weniger Pflichtbewusstsein beim Judging Punkte sammeln und mehr den eigenen Wünschen und Instinkten folgen. Schlicht und einfach den Run machen, den man machen will und den von oben bis unten gut durchdenken und dann chargen.
Jetzt hoff ich mal, dass mir das in Andorra gelingt!

Hinterlasse eine Antwort
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten