How to become a Skibum in Whistler - Part IV

Von Janine Quaas am 12.Mär. 2014

Auch wenn man als Skibum das Ziel hat, so viele Skitage wie nur irgend möglich zu sammeln, ist irgendwann auch Abwechslung angesagt. Janine Quaas zählt euch auf, was man in Whistler und Umgebung sonst noch so alles machen kann, wenn man die Skiboots auch einmal in der Ecke stehen lassen möchte.

Biken
Wer hat als Downhiller oder Freerider noch nicht vom Whistler-Bikepark gehört? Whistler ist wohl das Downhillparadies schlechthin. Gegenüber den Parks, die ich aus dem Alpenraum so kenne, ist das hier nochmal eine ganz andere Dimension. Es gibt sehr viele unterschiedliche Strecken in den verschiedenen Schwierigkeitsstufen mit und ohne Jumps, entweder eher technisch oder flowig angelegt und gut gepflegt, sodass wirklich für jeden etwas dabei sein sollte.

Das sieht man auch dem Publikum, den Bikern in Whistler an. Hier ist vom kleinen Kind bis zum älteren, bereits ergrauten Ehepaar alles vertreten. Aber auch wer lieber auf Liftanlagen verzichtet, findet eine Vielzahl an eigens angelegten Biketrails, die es teilweise wirklich in sich haben. Dabei sind die Bergaufstrecken oft nicht minder technisch als die Abfahrten und erfordern viel Geschick und Kraft.

In Whistler gibt es im Gebiet um den Lost Lake viele spaßige Trails und ansonsten befinden sich im gesamten Tal verteilt weitere Strecken unterschiedlicher Schwierigkeit. Außerdem gibt es neben den Parkplätzen im Whistler Village auch noch einen kleinen Skills Park, einen Pumptrack und einen Dirtjumppark mit drei verschiedenen Lines. Wer dann immer noch nicht genug hat, der findet in Pemberton und in Squamish weitere Möglichkeiten, in die Pedale zu treten.

Allen Bikern, die gerne im Park fahren oder in erster Linie an Trails, Sprüngen und technischem Fahren interessiert sind, als am Höhenmeterfressen auf langen Forstwegtouren, kann ich nur Folgendes sagen: Meiner Ansicht nach lohnt es sich fast mehr, als Bikebum nach Whistler zu kommen denn als Skibum.

Skateboarden
Im Whistler Village hinter den Parkplätzen und neben dem Dirtpark und Pumptrack ist der Skatepark gelegen. Dort gibt es einen Snakerun/Bowl und ein Areal mit mehreren Quaterpipes, einer Fun Box und diversen anderen Features, die kostenlos zur verfügung stehen. Einziges Manko: Es gibt dort keine Miniramp.

Um auch in den Genuss einer Miniramp zu kommen, muss man nach Function Junction, einem Ortsteil von Whistler. Genauer in die Sk8 Cave, ein Skateshop der im Hinterzimmer eine Miniramp eingebaut hat – übrigens auch eine gute Alternative für schlechtes Wetter. Wem der Sinn eher nach Cruisen steht, dem bietet sich der Valley Trail an. Ein asphaltierter Weg, der die verschiedenen Teile Whistlers miteinander verbindet - ideal zum Longboarden.

Trampolin
Für alle Parkratten unter Euch wird es bestimmt interessant sein zu hören, dass es in Whistler zwei Möglichkeiten gibt, Trampolin zu springen. Ebenfalls in Function Junction gibt es das Bounce, ein aus zwei Hallen bestehendes Trampolinparadies mit Supertramp und Schnitzelgrube. Letztere wartet in der älteren der beiden Hallen auf euch - neben den insgesamt zwölf Trampolinen, die teils auch an den Wänden angebracht sind. Die Trampoline sind eher träge zu springen  – Doubles gehen sich wohl eher nicht aus -  allerdings aber auch sehr fehlerverzeihend und Spaß macht es auf jeden Fall.

Wer es etwas ambitionierter angehen lassen will, dem ist die neue Halle zu empfehlen. Hier gibt es unterschiedliche Trampoline, die teilweise olympische Standards erfüllen, sowie ein Supertramp - das coolste Trampolin auf dem ich je gesprungen bin. Alles fühlt sich an wie in Slow Motion, da das Tuch sehr weich ist und man bereits mit wenig Kraft eine gute Höhe erreicht. Ein kleiner Fehler oder etwas zu wenig Körperspannung rächen sich allerdings sofort. Wer's kann, für den sollten sich aber selbst Triples ohne Probleme ausgehen. Auch Quadruples sind dort bereits gesprungen worden. Was alles möglich ist, zeigt euch Slopestyler und Bounce-Trainer Dean in seinem Edit.

Eine zweite Möglichkeit zum Trampolinspringen gibt es im Oros Gymnastics Center. Zu bestimmten Zeiten, über die man sich am besten auf der offiziellen Website informiert, kann man an eher klassisch orientierten Trampolintrainings teilnehmen. Die Trampoline haben dabei olympischen Standard und ein kleiner Turnbereich ist ebenfalls vorhanden.

Fitness
Wer sich vor der Skisaison noch in Form bringen, oder während einer Verletzungspause seine Muskeln erhalten möchte, der hat mehrere Fitnesscenter zur Auswahl. In Creekside gibt es einen eher kleinen aber feinen Club, der in einem Keller untergebracht ist, den Whistler Creek Athletic Club. Im Village bietet sich das „The Core" zum Trainieren an. Ein Kursangebot sowie eine Indoorkletterwand runden das Angebot ab. Im etwas außerhalb gelegenen Meadow Park gibt es neben dem wohl größten Fittnessbereich auch noch ein Schwimmbad, Squashcourts und eine Eishalle.

Yoga
Yoga scheint mir hier eine der am weitesten verbreiteten (Ausgleichs-)Sportarten zu sein. Es gibt etliche Yogastudios in Whistler und zumeist werden dort auch unterschiedliche Arten von Yoga angeboten. Während ich in Deutschland selten männliche Yogateilnehmer gesehen habe, ist es hier ein viel ausgewogeneres Verhältnis der Geschlechter. Also wer's schon immer einmal ausprobieren wollte und sich nur nicht getraut hat: Hier bietet sich die ideale Chance! ;-)

Wassersport
Stand up Paddeln, Kayak und Kanu fahren wird in Whistler im Sommer auf den Seen angeboten. Geführte Raftingtouren gibt es auf einigen Flüssen in der Umgebung. Wer surfen möchte, muss schon ein Stück weiter fahren. Im Howe Sound in Squamish, ca. 1 Stunde von Whistler, kann man beispielsweise Kite- und Windsurfen. Vancouver Island hingegen bietet mit Tofino einen tollen Surf bzw. Wellenreitspot für all diejenigen, denen es nichts ausmacht, einen dicken Neo zu tragen. Denn bekanntermaßen gehört der Pazifik definitiv zu den eher kälteren Gewässern. Wer sich trotzdem ins Wasser wagt, wird mit einer überschaubaren Anzahl an Konkurrenten im Lineup und dem Erlebnis von wunderschönen, wilden Stränden belohnt. Es sollen auch schon Orcas vom Strand aus gesichtet worden sein!


Langlauf & Schneehschuhwandern
Weitere Wintersportarten, die hier betrieben werden können sind beispielsweise Langlaufen und Schneeschuhwandern. Am Lost Lake gibt es mehr als 15 km Loipen unterschiedlicher Schwierigkeit mit einigen knackigen Anstiegen, die sowohl für Skating als auch klassische Technik genutzt werden können. Etwas gemütlicher kann man mit Schneeschuhen auf markierten Routen die bewaldeten Hügel um den Lost Lake erkunden.

Ein wenig abgelegener, aber dafür mit 130km an Wegen bzw. Loipen auch um einiges weitläufiger, ist das Callaghan Valley. Skating, Klassik und Schneeschuhwandern werden hier angeboten. Sowohl am Lost Lake als auch im Callaghan Valley muss man für die Nutzung der Loipen und Wege eine Gebühren bezahlen. Eine Ausrüstung kann man sich vor Ort problemlos ausleihen.

Eislauf

Eislaufen kann man entweder auf einem der Seen, im Meadow Park Sports Center oder auf der öffentlich zugänglichen und präparierten Eisfläche am Whistler Olympic Plaza mit Musik und Schlittschuhverleih. Wer ein wenig mehr Action haben möchte, kann sich auch im Eishockey, sozusagen dem Nationalsport Canadas, versuchen. Bei guten Verhältnissen findet man viele Locals, die in ihrer Freizeit auf den Seen dem Puck nachjagen und denen man sich gegebenenfalls anschließen kann.

Neben dem Sport
Für die Zeiten, in denen man sich nicht gerade körperlich verausgaben möchte, findet man in Whistler ein Kino, mehrere Museen und einige Veranstaltungsstätten, die eine gewisse kulturelle Grundversorgung abdecken. Beispiele sind diverse Filmvorführungen u.a. von Ski und Outdoorfilmen, wissenschaftliche Talks, Fotoausstellungen, Konzerte, Malkurse und diverse weitere Dinge. Das aktuelle Veranstaltungsprogramm ist in der Pique, der kostenlosen lokalen Zeitschrift, zu finden.

Damit der Ski- oder Bikebum auch die Möglichkeit hat, auf einen erfolgreichen Tag am Berg mit einem kühlen Bier anzustoßen, finden sich im Village und in Creekside etliche Pubs. Wer danach noch genug Energie übrig hat, kann in einen der zahlreichen Nachtclubs schließlich noch das Tanzbein schwingen.
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