Hersteller-Portrait und Interview mit Markus Steinke von LIEBLING

Von Hanna Finkel am 22.Nov. 2014

„LIEBLING(s)-Ski oder Bretter, die die Welt bedeuten!" Für den Skibauer Markus Steinke ist das so. Mit seinen neuen LIEBLING Ski will er nun eine gewaltige Portion Kreativität und Humor in die weiße Berglandschaft bringen. Wir möchten Euch die edlen bayerischen Bretter einmal genauer vorstellen und haben uns diesbezüglich mit dem sympathischen und fröhlichen Skientwickler Markus Steinke alias Bambam etwas ausführlicher unterhalten.

Markus "Bambam" Steinke
Vor neun Jahren hat Bambams aufregende und erfolgreiche Karriere als Skibauer in einer stillgelegten Kästle-Fabrik in Vorarlberg ihren Lauf genommen. Unter der Marke Mountain Wave entwickelte und verkaufte Bambam insgesamt neun verschiedene Skimodelle, die den Bereich Skitour und Freeride individuell abdeckten. 2009 wurde die Marke Mountain Wave schließlich vom Kletter- und Bergsportexperten SKYLOTEC aus Rheinland-Pfalz übernommen. Markus Steinke schlüpfte daraufhin in die verantwortungsvolle Rolle des Produktentwicklers für SKYLOTEC. Nach jahrelanger und erfolgreicher Zusammenarbeit wurde die Kooperation zwischen SKYLOTEC und Mountain Wave im Juni 2014 beendet. Bambam kehrt der Skibranche jedoch nicht den Rücken, sondern erweckt unter dem Namen LIEBLING seine Bretter zu neuem Leben.

Das Konzept hinter den Skiern von "Bambam"
Die oberflächliche Gestaltung seiner Skier überließ Markus Steinke Künstlern wie Cleophe Felicitas Bender oder Herb Rath, die den Brettern eine große Portion Individualität und „an guaden" charakteristischen Sound verliehen (Zitat: Herb Rath). Unter anderem wurde jeder einzelne Ski der früheren Mountain Wave Kollektion nach einem bekannten Songtitel benannt. Bei der Taufe seiner "eierlegenden Wollmilchsau" Diplomat berief sich Herr Steinke beispielsweise auf die Worte Ben Harpers: „Do what you choose to do!". Der Diplomat entpuppte sich daher als Freeride-technische Allround-Waffe, die jedes Gelände ohne Weiteres bändigen konnte.

Bambams Easy Day, wohl das breitbandigste Modell unter seinen Skiern, versprach wovon die Bananafishbones in ihrem gleichnamigen Song sangen: „It's like dancing in the sun...". Und der Personal Jesus, dessen Name eine Hommage an die englische Band Depeche Mode ist, war zu seiner Zeit einer der innovativsten Skier in der Branche. Der Personal Jesus, von Bambam auch liebevoll PJ genannt, wies bereits einen modernen Freerideshape auf Tourenskibasis auf. Kein Wunder, dass Bambam mit seinen Mountain Wave Skiern bereits verschiedene Auszeichnungen und Preise einheimsen konnte. Darunter der ISPO Marketing Gold Award 2013, sowie verschiedene Abfahrts- und Tourentipps von Fachmagazinen. Fakt ist: Die Mountain Wave Skier werden ihren stolzen Besitzern nach wie vor große Freude bereiten. Aber mit seinen neuen LIEBLING Ski setzt Bambam jetzt noch eins drauf. Die Skikonzepte und -technologien bleiben zum größten Teil dieselben, bekommen allerdings nun ein neues und witziges Image verpasst. Aber lest selbst, was Bambam dazu zu sagen hat...

Hanna: Heihei Markus, wie geht's, wie steht's?
Bambam: So kurz vor dem Winter und nach einem so goldenen Oktober ist derzeit natürlich alles bestens.

Hanna: Prima! Hei sag mal, wie bist du eigentlich zu dem (Spitz-)Namen „Bambam" gekommen?
Bambam: Uijujui, die Kurzfassung lautet: es war einmal am Gardasee mit einigen engen Freunden... Kaum ausgesprochen war klar, dieser Spitzname wird von bleibender Dauer sein...

Hanna: Aha, verstehe. Und wie kamst du eigentlich auf Idee, deine eigenen Skier zu bauen?
Bambam:Den Ski, den ich mir so vorstellte gab es damals schlichtweg nicht! Die wenigen breiten Gleithölzer waren allesamt brutal weiche Gurken. Deshalb habe ich mich selbst dran gemacht und die für mich perfekte eierlegende Wollmichsau entwickelt.

Hanna: Bambam, Mountain Wave ist passé und ich zitiere: „...die GLEITHÖLZER aus dem Hause „Bambam" werden in Zukunft unter dem Namen LIEBLING zu Freuden mit dem weißen Gold frohlocken!" Wie kam es dazu?
Bambam: Der Gründer und Kopf von LIEBLING Thomas Bacher ist mittlerweile ein enger Spezl. Bereits von Anfang an fand ich die Idee hinter LIEBLING einfach nur großartig. Die Herrschaften machen das, worauf sie selber Lust haben und pfeifen auf jegliche sterile Etikette. LIEBLING steht schon immer für ein junges dynamisches Label, das Produktideen einfach anders angeht. Da Tom und ich obendrein aus sehr ähnlichem Holz geschnitzt sind, lag die Idee etwas zu kombinieren sehr nahe. Wir konnten einfach nicht anders...



Anmerkung der Redaktion: Die Marke LIEBLING ist ein junges und dynamisches Bekleidungslabel aus Bad Tölz. Mittlerweile entwirft die Marke rund um den Gründer Thomas Bacher auch lässige Streetwear mit einem Hauch Bayern und einem Touch Trachten-Schick in besonderer Qualität.

Hanna: Für wen baust du deine Skier? Bitte beschreibe doch mal den typischen LIEBLING-Skifahrer.
Bambam: Ich mache meine Skier für Leute, die das was sie tragen oder eben künftig auch an den Füßen haben werden, zu schätzen wissen. Leute, die kein Produkt von der Stange haben wollen, sondern schlichtweg etwas Besonderes und Einzigartiges.

Hanna: Was denkst du, zeichnen die LIEBLING Skier aus? Was ist ihre Stärke?
Bambam: Die Gleitholzflotte wird wie alle weiteren LIEBLING Produkte für einen sehr hohen Qualitätsstandard stehen. Wir bauen ausschließlich Ski mit Sandwichkonstruktion und Vollholzkern. Des Weiteren testen wir gerade ein paar innovative Zutaten. Schon jetzt steht für uns fest, dass jedes Produkt in dem dafür beabsichtigten Einsatzgebiet die Messlatte sehr hoch ansetzen wird. Auch die Designs unserer Skier werden etwas ganz Besonderes werden. Unser Motto lautet daher: Modernste, innovative Shapes - zu 100% Made In Europe!

Hanna: Bambam, gibst du uns einen kurzen Einblick in die LIEBLING Produktpalette?
Bambam: Wir werden für jeglichen Einsatz auf dem weißen Gold ein besonderes Produkt anbieten. Neu wird außerdem bald ein Allroundpistenski sein. Wir wollen aber im Bereich Alpinski kein Standardprodukt bauen! Deswegen lassen wir uns über diesen Winter hinweg Zeit, diesen pistenorientierten Ski zu perfektionieren. Für den ambitionierten Tourengeher sowie den abfahrtsorientierten Freerider werden wir bereits ab Ende November was ganz Feines anbieten können: Nämlich zwei Modelle, ein Twintip-Modell sowie eine Deep Powder Waffe mit ganz besonderen und individuellen Designs sowie etwas unkonventionellen Produktnamen. Hinter den Designs steckt übrigens eine Kooperation mit einem einheimischen Künstler aus Bad Tölz, der auch der Vater vom Jakob von LIEBLING ist. Es bleibt also alles in der Familie und passt schließlich alles wunderbar zusammen.

Hanna: Ich verstehe. Wie kamst du denn auf die lustigen Namen deiner Skimodelle?
Bambam: Naja, die Namen sind irgendwie eine logische Konsequenz. LIEBLING verwendet meist boarische Namen für ihre Produkte und da lag es irgendwie auf der Hand, dass der Freerideski in der Damenlänge „BIXN" und der für die Herren „BUA" getauft wird. Eben auch angelehnt an das Design. Ein Freund wiederum sagte einst, ob wir zum Kordhose schruppen gehen sollen?! Damit meinte er das Cruisen auf den Pistenbulli-Streifen. Deshalb nennen wir die künftigen Pistenski „KORDROCK und KORDHOSE".



Hanna: Wie und wo wird man die LIEBLING Ski erwerben können?
Die LIEBLING-Ski wird es im hauseigenen LIEBLING Manufakturladen in Arzbach bei Lenggries geben. Wir möchten die Skier aber auch im Internet via www.liebling.cc sowie im wirklich fein ausgesuchten Fachhandel im süddeutschen Raum anbieten.

Hanna: Mal Hand aufs Herz, Bambam: Fährst du eigentlich auch noch andere Skier außer deinen eigenen?
Bambam: Wozu? Scherz beiseite, gelegentlich schon. Es ist ja durchaus interessant was andere so treiben und auf den Markt bringen. Davon abgesehen bauen viele Firmen sehr gute Ski. Wir machen halt unser eigenes Ding.

Hanna: Wie siehst du daher deine Skier im Vergleich zu den Modellen anderer Skihersteller?
Bambam: Wir scheuen selbstverständlich keinerlei Vergleich! Bereits mit Mountain Wave habe ich durchaus eindrucksvoll bewiesen, was meine Skier können. Ich möchte mich aber gewiss nicht über die Arbeit anderer Stellen. Jeder sollte für sich selbst frei entscheiden, was er an die Füße schnallt und wie viel er dazu bereit ist auszugeben.

Hanna: Wo wird die Reise mit Bambam und seinen LIEBLING Skiern noch hingehen? Denkst du an Nachwuchs? Sprich, nicht nur die Entwicklung neuer Skimodelle, sondern auch weiterer Hardware?
Bambam: Oooooh ja! Da ist bereits etwas sehr Spannendes und Innovatives in der Pipeline! Ich bitte aber diesbezüglich noch um a bisserl Geduld... So viel steht allerdings fest: Mir bereitet meine neue Idee jetzt schon sehr viel Freude!

Hanna: Cool, dann werden wir gespannt sein! Eine Sache interessiert mich zum Schluss noch brennend: Was machst du eigentlich im Sommer wenn kein Schnee liegt?
Da geht's mit Frau und Hund in die Berge, entweder zu Fuß oder per Pedes. Darüber hinaus werde ich viel Zeit beim Forellenärgern am Fluss verbringen. Fliegenfischen ist übrigens meine zweite große Leidenschaft.

Hanna: Lieber Bambam, ganz herzlichen Dank für das feine Gespräch und ganz viel Erfolg und Spaß mit deinen LIEBLING Skiern!
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