Freeride Tipp #5: Vinzentpyramide

Von Marius Schwager am 25.Mär. 2016

Am Grenzkamm zwischen Wallis und Aostatal reihen sich mit die höchsten Berge der Alpen auf. Die südliche Seite wird dabei relativ selten von uns Germanen angesteuert. Dabei bieten sie hohe, lohnende Ziele, kulinarische Schwenks ins Dolce Vita und die Möglichkeit den eigenen Horizont vom gemütlichen 4000er bis nach Mailand und die Po-Ebene zu erweitern. Die 4215m hohe Vinzentpyramide ist ein solcher Paradeberg auf der Südseite der Alpen und mit Lift gar nicht so unerreichbar.

 

Wegbeschreibung

Über die Seilbahnen des Monte Rosa Ski-Gebiets geht es bequem über Gabiet und Passo Salati zur Bergstation der neuen Indren Gondel (auch über die Seilbahnen von Alagna Valsesia erreichbar).
Gleich hinter der Bergstation traversiert man nach Westen bis zum Fuß eines offensichtlichen Rückens, der im Aufstieg logisch mit wenigen Spitzkehren zur gut sichtbaren Mantova- und später Gnifettihütte führt. Den mittelflachen Gletscherhang danach zwischen den gewaltigen Spaltenzonen linkerhand und der Eiswand der Vincentpyramide rechts in weiten Kehren ansteigen. Allmählich flacht der Hang ab und führt logisch in einem sanften Rechtsbogen Richtung Gletscherbecken unterhalb der Felsen des Balmenhorns.
Vom Gletscherbecken aus schaut man sich am besten die Bedingungen der umliegenden 4000er genauer an und entscheidet sich spontan, welchen oder welche man besteigt. Zur Vincentpyramide wendet man nach Süd (-Ost) in Richtung Sattel zwischen Vincentpyramide und Schwarzhorn. In wenigen langen Kehren geht es mittelsteil über den breiten Nordhang und danach flach am angedeuteten Grat weiter südostwärts bis zum (von hier) unscheinbaren Gipfel.

Die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsspur. Je nach Schneelage kann die Südwestwand der Vincentpyramide befahren werden (bis 50° steil), oder/und ab unterhalb der Gnifettihütte in das Lystal abgefahren werden. Die Abfahrtsvarianten sollte man sich vorher angeschaut haben, lohnend sind sie oft, halten meist noch guten Pulverschnee bereit. Die Varianten 61-64  im Buch "Polvere Rosa #2" von Andrea Gallo (Canale  del Montova, Canale a"Y" Canale delle Guide und die Abfahrt ins sogenannten Salzabecken - käuflich nur vor Ort in den Tälern erhältlich) sind die möglichen und oft lohnenden Standardalternativen. Bei allen Varianten folgt man schließlich dem Lystal bis zum Parkplatz Staffal. Im Tal tendenziell eher skiers right halten, durch Variantenfahrer (meist mit Guide) sind fast immer bereits sinnvolle Spuren gelegt.

Informationen

Capanna Gnifetti: http://www.caivarallo.it/rifugi_cai_varallo/rifugio_gnifetti.php?ln=de
http://www.rifugimonterosa.it/page.php?id_cat=gnifetti&n=capanna-gnifetti
http://www.vs-wallis.de/italy/huettverz/cab-gnifetti.html
Rifugio Citta di Mantova:
http://www.rifugiomantova.it/index_d.asp
http://www.vs-wallis.de/italy/huettverz/rif-mantova.html

Karten: Z.B. Kompass Nr.88 Monte Rosa

Schwierigkeit: Technisch einfache Skihochtour mit allen Gletschergefahren, Komplette Skihochtourenausrüstung (Gletscherbergung) sinnvoll.

Ausgangspunkt: Staffal, Indren Bergstation

Exposition: SW, Gipfehang: N

Beste Jahreszeit: Frühjahr

Dauer: Ca 5h

Höhenmeter Aufstieg: 1000m

Höhenmeter Abfahrt: 2400m

Parkplätze bei der Talstation der Gabietbahnen in Staffal.

Tipp

Die Vincentpyramide ist sehr gut als Eintagestour zu machen oder aber als idealer Akklimatisations- oder Eingeh-4000er mit Übernachtung auf einer der zwei AV-Hütten. Idealerweise hat man sich lohnende Abfahrtsalternativen bereits bei einem Freeride/Pistentag zuvor aus dem Skigebiet angeschaut.

Einfache Bergfahrt in Staffal erhältlich. www.monterosa-ski.com

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