Freeride Tipp Pollestal

Von Roland Waysmayer, Marius Schwager am 19.Feb. 2016

Verglichen mit dem Rummeln in Sölden ist das Pollestal eine andere Welt. Im Rücken des Skigebiets mit all seinen Umtrieben lernt man schnell die Ruhe und Schönheit eines unverbauten Alpentals zu schätzen,  das zum Verweilen einlädt. Fast ohne Aufstieg gibt es satte 1800 Höhenmeter Abfahrtsspaß, zahlreiche unmittelbar erreichbare Skitourengipfel laden zu weiteren Touren ein.

Eine tolle Abfahrt führt anfangs über knapp 700hm lange Steilhänge in das hochalpine Pollestal. Auf den nächsten 7km (!!!) wechseln sich flacher Talboden und kurze schöne Hänge ab bevor man auf einer Waldschneise unter einer Hochspannungsleitung in Huben ankommt.

Die Tour anschauen, planen und alle Informationen downloaden, am Smartphone speichern oder/und ausdrucken.

Start der Tour
Bergstation Schwarzkogel (D52) (2978m)

Wegbeschreibung

Die Abfahrt startet unmittelbar gegenüber der Ausstiegstelle (2978m) des Schwarzkogel-Sesselliftes (Nr. D52) und führt in einem großen Rechtsbogen auf die erste Flachstelle im Hang (2800m). Hier, vor ein paar markanten Felsen links in eine breite Rinne einfahren. Diese wird gegen Ende (ca. 2600m) etwas steiler und enger. Diese Engstelle wird am besten linkshaltend überwunden und man erreicht den Talboden nach weiteren 200hm langen Hängen. Nun auf der Nordseite des Baches leicht ansteigen und talauswärts schieben. Am Zoager (ca. 2300m) wartet der nächste schöne Hang nachdem man – auf ca. 2150m – den Pollesbach nach rechts (Süden) überquert und an der Hinteren Pollesalm (2102m, oft komplett zugeschneit) vorbei weiter nach Nordosten schiebt. Nach einer kurzen Gegensteigung fährt man immer rechts (südlich) des Baches ab, bis man kurz vor der Vorderen Pollesalm (1776m) den Bach auf einer Brücke nach links überquert.

An der Vorderen Pollesalm flach vorbei, bis man im beginnenden Hochwald auf eine Forststraße trifft. Dieser folgt man durch zwei Serpentinen, wobei die zweite Kehre auf einem Lawinenkegel abgekürzt werden kann und einer luftigen Querung einer Felswand und einer kurzen Gegensteigung bis zur Sattelalm (1505m, Hochspannungsmasten, neue Kapelle). Hier folgt man der Rodelbahn nach links (Norden) und fährt auf dieser bzw. ab ca. 1440m rechts der Schneise unter der Hochspannungsleitung weiter talwärts. Nachdem man die nächsten 50hm auf etwas holprigem und schlecht fahrbaren Untergrund zurückgelegt hat, wechselt man auf dem markierten Sommerweg auf die rechte Bachseite und kommt so kurz danach auf eine tolle Lichtung mit modernen Kunstwerken (Pferde aus Metallschrott). Nachdem man einen Hochspeicher rechts umfahren hat, weiter auf den Wiesen, zuletzt eng und steil bis zum Campingplatz nach Huben und dann rechts entlang des Holzzaunes zur Feuerwehr. Hinter der Feuerwehr rechts ist die Skibushaltestelle.

Sicherheitshinweise

Die Abfahrt sollte nur bei sehr guter Sicht und geringer Lawinengefahr durchgeführt werden. Neben dem nordseitigen, felsdurchsetzen Steilhang zu Beginn der Abfahrt, bewegt man sich im 7km langen Pollestal permanent unter sehr steilen Süd- und Nordhängen aus denen ebenfalls Lawinen abgehen können.

Keinesfalls sollte die Forststraße nach der Vorderen Pollesalm verlassen werden und ins unwegsame Bachbett abgefahren werden.

Auf der Forststraße müssen zahlreiche Lawinenkegel gequert werden, dies erfordert ebenfalls Erfahrung, falls noch keine Spur vorhanden ist. Stein- und Eisschlag droht speziell im letzten Teil der Forststraße.

In der Waldschneise unter der Hochspannungsleitung muss auf typische Hindernisse im Almgelände – wie beispielsweise Zaunpfähle, Baumstümpfe, usw. – geachtet werden. Nicht außer Acht lassen sollte man die zeitliche Komponente: hat man keine Spur und schlechten Schnee, kann man schon eine gute Stunde Gehzeit im Pollestal einrechnen!

Lawinenlagebericht berücksichtigen! Zur Beachtung: Beim angegebenen GPS-Track handelt es sich lediglich um einen Vorschlag. Abhängig vom eigenen Risikomanagement können entsprechende Witterungsverhältnisse und Schneekonditionen Änderungen am Routenverlauf notwendig machen! Nur für sehr erfahrene Freerider.

Tipp des Autors

Man kann auch das Auto bereits am Morgen in Huben parken (rechts, hinter der Feuerwehr am Ende der Straße) und mit dem Skibus nach Sölden fahren. Somit hat man beim Befahren keinen Zeitdruck um einen bestimmten Bus erwischen zu müssen.

Schwierigkeit: mittel

Strecke: 10,9 km

Aufstieg: 50 m

Abfahrt: 1831 m

Dauer: 2:00 h

Tiefster Punkt: 1199 m (Bushaltestelle Huben-Feuerwehr )

Höchster Punkt: 2939 m (Bergstation Schwarzkogel )

Schwierigkeit: 2 von 5

Beste Zeit: Jan-März

Karte: Am besten orientiert man sich mit der AV-Karte „Ötztaler Alpen – Geigerkamm“ oder der AMAP.

Buch: Rieg, Schwager, Hartl (2014): PowderGuide Tirol. Die besten Freeride-Touren, 2. erweiterte Auflage, Tyrolia Verlag, Innsbruck.

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