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Freitag, 22 März 2019 10:26

Produkttest: ATK Crest & Marker Alpinist

Es ist eine hüttenabendfüllende Diskussion: Welche PIN-Bindung soll ich mir kaufen? Wobei wir in diesem großen Streitthema immer gerne einen Schritt zurückgehen: Welchen Ski willst Du fahren? Was willst Du gehen? Welchen Schuh hast Du? Und vor allem: Wie willst Du fahren?

Unserer Meinung nach kann man das Thema Bindung nicht isoliert sehen und sollte immer an das gesamte Setup denken mit dem man am Berg unterwegs ist. Einen 108er Ski mit einem Freerideboot und einer TLT Superlite macht vielleicht für Götter der zentralen Skiposition wie Björn Heregger oder Cri Reichenberger Sinn, für den Otto Normal Skifahrer eher weniger. Da wären wir auch gleich beim Thema „Superleicht“, das wir hier mal getrost außen vor lassen wollen. Wir sind keine 68mm Ski-Latex-SpeedUp-Junkies sondern wollen sowohl den Aufstieg als auch die Abfahrt zelebrieren. Und das Gipfelerlebnis – am besten mit einem Schnapserl begossen – genießen.

Das führt uns zu folgender Empfehlung: Ski von 85-100mm (wobei auch immer die Länge zu bedenken ist) passen perfekt zu einer stabilen, leichten PIN Bindung. Bei 100-115mm sollten dann schon massivere Bindungen wie die Tecton oder die KingPin montiert werden. Alles drüber ist Sache der Shift, einer herkömmlichen Rahmenbindung oder der CAST à la Jérémie Heitz. Aber wie gesagt: Es kommt immer auf die Anforderungen, Ansprüche und das Setup an.

Die aktuell spannendsten PIN Produkte für die erste Kategorie finden sich bei ATK mit der Crest und bei Marker mit der Alpinist. Die neue Fritschi Xenic10 hatten wir bis jetzt leider nur für eine Abfahrt, da werden wir einen ausführlichen Test nachliefern.

ATK Crest
Die Italiener haben mit ihren schönen, aus Aluminium gefrästen, hochwertigen Bindungen den Markt in den letzten Jahren ganz schön aufgemischt. Auch die Crest kommt sehr edel und aufs Wesentliche reduziert daher. Mit einem Gewicht von nur 280g inkl. Stopper (der bei der Crest erstmals am Hinterbacken sitzt) und einem UVP von 399,- EUR schlagen sie jetzt auch im unteren Preissegment auf. Die Crest wird mit zwei Z-Wertbereichen (3-8 bzw.5-10) und mit 75, 86, 91, 97, 102, 108, 120 mm breiten Stoppern angeboten. Die Frontalauslösung wird über den Bügel, die Seitenauslösung per Skala eingestellt.

Optik & Haptik:
Uns gefällt das reduzierte italienische Design das sich wie „aus einem Guss“ anfühlt.

Einstieg & Handling:
Der Einstieg klappt trotz fehlenden Anschlags überraschend gut. Auch unser 10jähriger Tester des aktuellen Hagan Jugend-Tourenski, auf dem ebenfalls die Crest montiert ist, konnte ohne Hilfe in die Bindung steigen.

Die Verriegelung rastet schön ein, der Skistopper wird über einen „Stift“ fixiert. Das erfordert anfänglich etwas Übung, funktioniert aber dann ohne Probleme. Das Umstellen von Geh- auf Fahrmodus ist dank des „abgerundeten“ Hinterbackens auch ohne Handschuhe easy und ohne Einklemmen der Finger oder Kratzer auf den Händen möglich.

Performance:
Was soll man zur „Uphill-Perfomance“ groß sagen: 280g mit drei Steighilfen (0mm, 36m und 50mm). Mit einem leichten Druck auf den „Stift“ wird der Stopper am Gipfel entriegelt und die Abfahrt kann (nach dem Gipfelschnaps) in Angriff genommen werden.
Hier glänzt die ATK mit einer satten Kraftübertragung. Unsere Testskischuhe (Atomic Backland Carbon und Tecnica Zero G) stand mit der Sohle komplett auf dem Stopper auf. So wird eine direkte Kraftübertragung bis zum Ende des Turns möglich. Auch bei einer Testfahrt auf der Piste mit dem Freerideboot gab sich die ATK keine Blöße.

Marker Alpinist
Die Penzberger haben sich mit ihrer ersten leichten PIN Bindung Zeit gelassen. Das mag sicher auch daran liegen, dass bei der Alpinist 99% aller Teile komplett neu entwickelt wurden. Eigentlich kaum zu glauben, denn der Vorderbacken sieht der KingPin schon sehr ähnlich. Laut Marker wurden aber in 2 Jahren 4000 Stunden in Entwicklung, Test und Produktion gesteckt. Die Alpinist wiegt mit Stopper 335g, der Stopper ist in 90/105 und 115mm zu haben. Der Z-Wert für die Frontalauslösung wird auch bei der Alpinist über den Bügel eingestellt. Der UVP liegt mit Stopper bei 379,- EUR.

Optik & Haptik:
Bei der Marker hat man „mehr Bindung am Ski“. Die Werkstoffe Carbon und Polyamid dominieren. Der Vorderbacken erinnert sehr an die KingPin.

Einstieg & Handling:
Bei der Alpinist steigt man auf den schwarzen Gummi und nimmt den hellen als Anhaltspunkt. Das klappt mit ein wenig Übung sehr gut. Die Fixierung des Stoppers mittels „Drahtstiften“ hat Vor- und Nachteile: Erst müssen die Stifte „durch den Hinterbacken“ gedrückt werden was etwas fummelig und bei neuen Bindungen auch kraftaufwändig ist. Die Verriegelung erfolgt dann aber elegant beim ersten Tritt auf die Bindung. Mit einem Zug an der Schlaufe wird das System wieder entriegelt. Der Hinterbacken lässt sich einfach drehen und die Steighilfe auch mit dem Stock gut bedienen.

Performance:
Bergauf bietet die Marker 3 Steighilfen: 0°, 5° und 9°. Die Verriegelung rastet satt ein.
Bei der Abfahrt kommt der Marker das breite Bohrmaß und die damit sehr gute Kraftübertragung auf die Skikanten zu Gute. Auch die sehr tiefe Standhöhe trägt dem guten Skigefühl bei. Auch bei der Marker sind unsere Testschuhe Atomic Backland Carbon und Tecnica Zero G voll auf dem Stopper aufgestanden, was auch auf die Fahrperformance einzahlt. Auch hier hat uns die Abfahrt auf der Piste und mit einem etwas steiferen Freerideboot voll überzeugt.

Fazit:
Bergauf tun beide Bindungen was sie sollen! Beide sind leicht und gut zu bedienen wobei die eine vielleicht besser aussieht und die andere beim Stopper etwas fummeliger ist – aber das sind Nuancen. Bei der Abfahrt beeindrucken beide voll! Bei so wenig Material und Gewicht ein solche Skikontrolle zu ermöglichen ist beeindruckend. Da haben die Italiener und die Penzberger einen super Job gemacht und Produkte entwickelt, die sicher den Markt nachhaltig beeinflussen werden.

Publiziert in Produkttests
Donnerstag, 15 Februar 2018 16:25

Vier aktuelle Tourenski im Vergleich

Trend in der Skibranche? „Skitouren!“ Mittlerweile haben auch die meisten Freerider auf zumindest einem Paar Latten eine mehr oder weniger gehfähige Bindung montiert und praktisch alles was an neuen Freerideboots auf den Markt kommt besitzt Pin-Inserts. Immer zahlreichere Hersteller bieten aber auch spezifischer auf die Wünsche von Freereidern ausgelegte Tourenski an. Wir hatten in den letzten Wochen vier aktuelle Modelle unter 90 mm Mittelbreite für einen Praxistest zur Verfügung gestellt bekommen. Unser Fazit? Lest selbst…

Dynastar Vertical Eagle
Länge: 178cm
Taillierung: 118-86-106
Radius: 22m
Gewicht: 2000g

Beim Vertical Eagle will Dynastar zeigen, dass sie auch „leicht“ können, denn normal muss man beim Griff in die Skiwand, wenn man einen Dynastar rausnehmen will, die Muskeln etwas mehr anspannen. Beim Vertical Eagle setzen die Franzosen auf eine extrem gewichtsreduzierte Konstruktion aus Palownia Holz, Dynacell Schaumstoff und Carbon-C-Ply Verstärkungen, was den Ski mit 182 cm Länge auf 2,0 kg pro Paar bringt.

Dementsprechend spaßig sind natürlich die Anstiege. Was sehr leicht bergauf geht, hat aber meist Defizite bei der Abfahrtsperformance. So leider auch der Vertical Eagle: Die Schaufel wirkt extrem unruhig und ist kaum zu kontrollieren, so dass man sehr schnell in klassische „Stockeinsatz-Hoch-Tiefschwünge“ übergeht. Die funktionieren dank sattem Kantengriff gut, nerven aber, wenn man vom Freerideski kommt. Hier wird Dynastar seinem eigenen Anspruch als „Fahrski“ nicht gerecht.

www.dynastar.com

Elan IBEX 84 Carbon XLT
Länge: 177cm
Taillierung: 118-84-103
Radius: 20m
Gewicht: 2260g

Die Slowenen haben bei der IBEX Serie die Bridge Konstruktion überarbeitet: Von der Skimitte ausgehend fällt der Vollholzkern zu den Kanten hin ab und wird an den Kanten und der Skimitte durch die Tubelite-Konstruktion - hohle Karbonröhren – verstärkt. Unter der Bindung sorgt das VaporTip Insert aus einer Hightech Kompositverbindung in Kombination mit der Aluminiumeinlage für einen sicheren Halt der Bindungen.

Das bringt das Gewicht nach unten, tut aber der Abfahrtsperformance sowohl im Powder als auch auf der Piste oder im zerfahrenen Schnee keinen Schaden. Der Ibex fährt sich überall easy und ist dabei fehlerverzeihend. Einzig auf hartem und eisigen Untergrund kann er nicht ganz mithalten.

Die Fell-Montage ist dank integrierten Haken an der Schaufel und einer Aussparung am Tail leicht und sorgt für cleane Optik die gut zum gesamten Erscheinungsbild des Ski passt. Durch sein niedriges Gewicht und seinem einfachen Handling ist er ein guter Begleiter für lange Aufstiege und auch lange Abfahrten bei wechselnden Schneebedingungen.

www.elanskis.com

Fischer Transalp 88
Länge: 177cm
Taillierung: 123-88-111
Radius: 19m
Gewicht: 2640g

Mit dem Transalp 88 ist Fischer eine erstaunliche Kombination aus Laufruhe, Agilität und geringem Gewicht gelungen. Der Ski ist für gute Skifahrer gedacht und entfaltet besonders bei Könnern seine Stärken.

Im Aufstieg erfreut das geringe Gewicht, besonders in Kombination mit einer leichten Pinbindung, und das ausgeklügelte Befestigungssystem garantiert einen guten Halt des Tourenfells auch bei längeren Touren. Unterstützt durch einen Rocker schwimmt der Ski auch im Powder gut auf, kurze und mittellange Schwünge machen richtig Spaß, für Big Turns in richtig tiefem Schnee wäre klarerweise etwas mehr Breite gut, aber dafür ist der Ski auch nicht gemacht. Der Transalp 88 ist ein richtiges Allroundgenie, das bei allen Schneearten Freude macht und auch auf der Piste mit seinen 19 Metern Radius gute Performance an den Tag legt.

Der Fischer Transalp 88 funktioniert perfekt als Tourenski für jeden Tag und bei wechselnden Schneebedingungen und unterschiedlichen Verhältnissen. Top Wahl, wenn Allround-Eigenschaften gefragt sind!

www.fischersports.com

ZAG Adret 88
Länge: 182cm
Taillierung: 124,5-88-111,5
Radius: 20m
Gewicht: 2200g

Der ZAG ist ein außergewöhnlicher Ski: Erstens ist er auf deutschen Pisten oder Bergen noch ein wahrer Exot, zweitens ist er mit einem Gewicht von 2,2 kg bei einer Skilänge von 182 cm unglaublich leicht. Das geringe Gewicht erreichen die Skibauer aus Chamonix dank „Ultra Light Carbon Kevlar“: Eine hauseigene Erfindung von ZAG und die leichteste in der Geschichte der Firma. Sie verbindet die High-Tech Materialien Karbon und Kevlar mit einem neuartigen 3D- Herstellungsprozess.

Dass man mit dem ZAG förmlich bergauf fliegt ist klar, leider kann aber jeder andere Tourengänger den man überholt auch gleich auf dem Ski lesen warum: Das Gewicht steht (genauso wie alle anderen Daten) fett auf dem Tail. Zieht man am Gipfel das Fell ab und wagt sich vorsichtig in die Abfahrt kommt die große Überraschung! Der Ski geht richtig gut: Super verspielt im Powder, ordentlich Grip auf hartem Schnee und richtig Zug bei Carvingschwüngen bei der morgendlichen Pistentour.

Beim ZAG merkt man wo er herkommt (steht auch wieder fett am Ski) und dass er von Leuten entwickelt und gebaut wird, die Ahnung vom Tourengehen und vom Skifahren haben. Wir haben schon in Chamonix Bescheid gesagt, dass sie ihr Geschoss nicht vor Ende der Saison zurückbekommen…

www.zagskis.com

Publiziert in Produkttests
Dienstag, 08 Dezember 2015 11:55

Unser Skifinder ist online

Nachdem ihr unser Line Up bereits aus den vergangenen Jahren kennt, haben wir uns in diesem Winter noch etwas Neues einfallen lassen: Den Skifinder.
Publiziert in News