Produkttest: Ortovox Swisswool Jacket Piz Boval

Von Benedikt Nöth am 14.Feb. 2014

Hoch oben im unwirtlichen Lebensraum der Schweizer Alpen leben die Lieferanten der Swisswool Produkte von Ortovox. Das sagt zumindest der Werbetext auf dem Hangtag, der an der Piz Boval Jacket hing. Ob sich der Träger dieser Isolationsjacke in dieser unwirtlichen Umgebung ebenso wohlfühen wird, wollten wir herausfinden. Lest im folgenden unseren Test zur Ortovox Swisswool Jacket Piz Boval.

Der bisherige Verlauf des Winters kann Freerider verzweifeln lassen, war aber perfekt um die Jacke zu testen: So hatten wir die Möglichkeit bei jeder nur erdenklichen Witterung skizufahren. Von frühlingshaften Skitouren bis hin zu Powdertagen war bisher alles geboten.

Look & Feel
Zunächst aber erstmal zum ersten Eindruck, dem Schnitt und dem Aussehen. Erstaunlich beim ersten Auspacken ist das angenehme Gewicht. Mit 340 Gramm gehört sie nicht zu den Leichtgewichten, verspricht aber durch die Schurwollfüllung ein optimales Gewicht-Isolationsverhältnis. Vergleichbare Daunenjacken anderer Hersteller sind rund 50-100 Gramm leichter, bringen aber durch ihre Daunenfüllung auch Nachteile mit sich. Die Optik der Wendejacke ist sehr schlicht gehalten. Die Haptik lässt kaum Wünsche offen. Das Material ist sehr gut verarbeitet. So findet man keinerlei ausgefranste Fäden, die Nähte sind sauber verarbeitet und auch das Obermaterial macht trotz seiner geringen Dicke einen äußerst robusten Eindruck.

Fieldtesting
Auch im Feldeinsatz bestätigte sich der erste Eindruck zur Verarbeitung. Egal ob die Ski für einen kurzen Hike geschultert wurden oder das Steigfell beim Abziehen an der Jacke festklebte: weder die Kanten noch die Felle konnten dem Obermaterial etwas anhaben und die Jacke sieht auch nach circa zehn Einsatztagen noch wie neu aus.

Skitouren
Sehr beachtlich sind die Wärme- und Trocknungseigenschaften der "Wolljacke". Ortovox hat es geschafft einen guten Mix aus Tragekomfort, Wärmeregulierung und Gewicht zu kreiren. Auch wenn die Jacke nach einer längeren Skitour mal durchnässt sein sollte, trocknet sie (am besten im Wind auf den Skistöcken) innerhalb recht kurzer Zeit. Wer nicht so lange warten will, hat die Möglichkeit die Jacke zu wenden und sich somit eine (fast) frische Jacke überzuziehen. Auch ihr Packmaß überzeugt auf voller Linie. Mithilfe des mitgelieferten Stoffsäckchens lässt sie sich auch in einem noch so vollen Rucksack unterbringen. In Verbindung mit einer dünnen Shell-Jacke hatte ich bisher kaum eine bessere Skitourenkombi.

Freeriden
Auch beim Freeriden zeigt sich die Jacke von ihrer besten Seite. Im Schneesturm am Gletscher war sie (wieder in Verbindung mit einer Shell-Jacke) ein treuer und vor allem angenehm warmer Begleiter. Durch ihr geringes Gewicht merkte man sie kaum, wurde aber dennoch ausreichend warm gehalten. Ihre wasserabweisende und winddichte Verarbeitung, gepaart mit den antibakteriellen Eigenschaften des Wollmixes machen sie für mich zu einer sehr guten Alternative zu klassischen Daunenjacken. Sie hält auf Skitouren, Freerideruns und auch beim Bier nach einem anstregenden Skitag was sie verspricht - geringes Packmaß, Wärmeregulierung und keine unangenehmen Gerüche.

Fazit
Die Ortovox Swisswool Jacket Piz Boval eignet sich vor allem für ambitionierte Freerider und Tourengeher, die Wert auf gute Verarbeitung, Funktionalität und fair gehandelte und nachhaltige Materialien legen. Wir finden sie ist eine sehr gute Alternative zu klassischen Daunenjacken und daher kann man hier ohne Bedenken zugreifen.

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