Report - ISPO 2011 - Teil 1

Von hans-martin kudlinski am 14.Feb. 2011

Wie in jedem Jahr brodelt die Gerüchteküche Anfang Januar besonders stark, bis es dann Anfang Februar endlich soweit ist: Die ISPO lädt Aussteller und Fachbesucher der Wintersportwelt nach München ein, um die neuesten Produkte vor- und auszustellen. freeskiers.net war...


Report - ISPO 2011 - Teil 1

Review

Ein Preview auf die Produkte der 2011/2012er Saison

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 14.Februar 2011 Wie in jedem Jahr brodelt die Gerüchteküche Anfang Januar besonders stark, bis es dann Anfang Februar endlich soweit ist: Die ISPO lädt Aussteller und Fachbesucher der Wintersportwelt nach München ein, um die neuesten Produkte vor- und auszustellen. freeskiers.net war auch 2011 wieder für Euch vor Ort. Der Blitzstart, welchen der Winter in der aktuellen Saison hingelegt hat, machte sich auch auf der ISPO 11 in den Hallen der Münchner Messe bemerkbar. Der enorme Andrang, gerade am Eröffnungstag, die Vielzahl der Aussteller und die aufwendig gestalteten Stände deuteten darauf hin, dass es der Branche in diesem Winter nicht allzu schlecht ergangen sein dürfte. In den Snowboard-Hallen zeigte sich, dass das Marketing-Budget in Einzelfällen sogar genug Spielraum für die Dienste einer Handvoll Stripperinnen bot.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Winter nicht bereits sein ganzes Pulver verschossen hat und wir auch in den restlichen Wochen und Monaten dieser Saison noch reichlich Gelegenheit dazu bekommen, von den nach wie vor überaus populären Rocker-Konstruktion Gebrauch zu machen. Schließlich ist die Vorfreude, die neuen Modelle in ihrem natürlichen Lebensraum bei ersten Testveranstaltungen auszuführen immens angewachsen, nachdem man sie auf der ISPO bereits begutachten durfte.

An dieser Stelle möchten wir Euch einen ersten Überblick geben, was für 2011/2012 von Seiten der einzelnen Hersteller auf uns zukommen wird.

ABS:
Am ABS-Stand konnte man bei der diesjährigen ISPO Neuheiten vor allem im Bereich der Packsäcke begutachten. Die Rucksackaufsätze der Vario-Line wurden für den kommenden Winter überarbeitet und in erster Linie im Hinblick auf die Funktionalität und Tragekomfort optimiert.



Adidas Eyewear:
Ein besonders aktuelles Thema im Bereich der Goggles ist in der kommenden Saison die Integration eines Schnellwechselsystems der Scheibe. Adidas Eyewear begegnet dieser Thematik mit einer ebenso einfachen, wie funktionellen Möglichkeit, dem Schlechtwetter-Glas mittels zwei einfacher "Klicks", einen dunkleren Filter vorzusetzen, mit dem man dann auch für grellstes Sonnenlicht gerüstet ist. Verwendung findet die neue Technik im Modell "ID2 pro".



Armada:
Eine besonders freudige Nachricht gibt es gerade für die großgewachsenen Freeskier zu vermelden: Der beliebte fully rockered Twintip "JJ" wird für die kommende Saison zusätzlich in einer 195cm Version auf den Markt kommen. Der sogenannte "AK JJ" wird dann all diejenigen Rider bedienen, denen das beliebte Modell in 185cm zu kurz war, bzw. denen der Sinn nach noch größeren Lines steht. Eine interessante Plattform für alle abfahrtsorientierten Tourengänger dürfte der neuentwickelte "TST" sein. Mit "flachem", hartem Tail, gerockerter Schaufel und 100mm underfoot (117-130-100-121) ist die Neuentwicklung sicherlich ein ernstzunehmender Vertreter in diesem Segment.



Atomic: Das Backcountry-Freestyle Top Modell "Bent Chetler" hat erstmals seit seiner ursprünglichen Entwicklung ein Update erfahren, welches sich auch auf die Fahreigenschaften auswirken wird. Für die Saison 2011/2012 ließ Chris Benchetler seinem Pro Model einen härteren Flex im Tail verpassen, um auch die schwierigsten Landungen im Backcountry sicher stehen zu können. Parkfahrer dagegen werden sich beim Punx über die "Resist Edge" genannte Kantenverstärkung freuen, welche der Abnutzung auf Rails dauerhaft entgegenwirken soll.



Blizzard: Bei Blizzard steht in der kommenden Saison im Freeride-Bereich alles im Zeichen des Bullriding. Die komplett neu entwickelte "Free Mountain Line" orientiert sich sowohl namentlich als auch optisch an der in den USA überaus populären Sportart. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist jedoch die neuartige Konstruktionsweise, bei welcher der Holzkern umgedreht verbaut wird, (Flipcore) um letztlich einen moderaten, natürlich geformten Vorpannungsverlauf zu erzielen. Durch den derart entstandenen Rocker in der Schaufel, bringen die Modelle der "Free Mountain Line" ein verbessertes Aufschwimmverhalten mit, ohne Performance-Einbußen auf der Piste in Kauf nehmen zu müssen. Dem "Cochise" (135/108/123) brachte diese Bauweise bereits den "European Ski Award by ISPO 2011" ein.



Dynastar: Einen Neuzugang gibt es im Line-Up der Franzosen zu verzeichnen: Den Legend Pro 105. Bekannt für die kompromisslose Performance ihrer Off-Piste Serie, erweitert Dynastar mit dem Pro Model des Freeride World Tour Gewinners von 2009, Aurelien Ducroz, die eigene Big Mountain Linie mit einem reinrassigen Contest-Ski, der auch bei schwierigeren, wechselhaften Bedingungen auftrumpfen kann. Dank der 1cm geringeren Mittelbreite gegenüber den 115mm des Legend Pro Rider 115 erweist sich der Neuzuwachs als idealer Untersatz gerade für die Tage, an denen der letzte Schneefall bereits ein wenig länger zurückliegt.



ESKA: Der österreichische Handschuh-Spezialist hat auch für die 2011/2012er Saison die Produktreihe überarbeitet, welche sich an Freestyler und Freerider richtet. Mit neuen Designs, hochwertigem Leder und GORE-TEX® Membran dürften die neuen ESKA-Gloves auch im kommenden Jahr zu überzeugen wissen.



EVOC: Ein Highlight der EVOC-Produktpalette für die bevorstehende Saison ist zweifelsohne in den ABS-kompatiblen Packsäcken anzusehen. Die Kombination mit dem Base-Unit inkl. "Lawinenairbag" vereint Sicherheit am Berg mit der Funktionalität und Vielseitigkeit der EVOC-Rucksäcke.



K2: Auch 2011/2012 setzt K2 auf die bewährte Rocker-Technologie im gesamten Produktspektrum. Dabei erhält einer der Rocker-Ski der allerersten Generation eine Überarbeitung, die laut K2-Aussagen auf den Verbesserungsvorschlägen beruhen, welche Shane McConkey zuletzt für den Pontoon vorgesehen hatte. Die Neuauflage schreibt sich nun Pon2oon - die weitreichndste Veränderung betrifft jedoch das Heck des Skis. Der Pintail-Effekt wurde durch eine breiter auslaufende Hinterhand entschärft, um in Verbindung mit dem Wegfallen des Twintips für mehr Kontrolle und Griff im Tail zu sorgen. Eine sinnvolle Ausweitung der Produktpalette vollzieht K2 im kommenden Winter durch eine eigene Kollektion von Lawinenschaufeln und Sonden, die zusätzlich zu den bereits angebotenen Steigfellen, Tourenskistöcken und Rucksäcken das Angebot im Backcountry-Bereich abrunden werden.



Line Skis: Einen bemerkenswerten Schritt ging für das kommende Produktjahr die Firma Line Skis. Entgegen der Tendenz, den Freeride-Modellen durch simplen Breitenzuwachs zu mehr Auftrieb zu verhelfen, entschied man sich bei der kommenden Pro Model Reihe Eric Pollard's dazu, den EP Pro mit seinen 127mm underfoot durch den neuen "Mr. Pollard's Opus" zu ersetzen. Dieser soll mit einer Mittelbreite von nunmehr 118mm und flacherer Tip-Aufbiegung ein Floaten ohne den "Bremseffekt" eines allzu stark aufgebogenen Tips ermöglichen und den Ski insegsamt vielseitiger werden lassen. Diesem Konzept folgt auch der neue "Sir Francis Bacon" der mit seinen neuen Abmessungen (140mm-108mm-136mm) ebenfalls in Richtung Allround-Fähigkeiten optimiert wurde und damit der Idee vom One-Ski-Quiver näher zu kommen.



Marker: Für all diejenigen, welchen ein Z-Wert von 16 nicht ausreichen sollte, hat Marker ab kommender Saison mit der Jester 18 Pro Edition das richtige Eisen im Feuer. Mit der zusätzlichen Reserve, was die Auslöseverzögerung betrifft und der robusteren Bauweise mit zusätzlcher Querverstrebung über dem Vorderbacken, sollte die Bindung auch bei härterer Gangart so schnell nichts aus der Ruhe bringen.



Oakley: Die Produktpalette des amerikanischen Goggle-Spezialisten bekommt 2011/2012 Zuwachs. Mit der "Airbrake" bietet Oakley eine Brille an, bei der sich mittels des sogenannten "Switch-Lock-Systems" die verspiegelte Scheibe in kürzester Zeit durch ein (stets mitgeliefertes) Schlechtwetter-Glas austauschen lässt. Ebenfalls auf alle Wetterbedingungen vorbereitet sein, wird man mit der Pro Model Bekleidungslinie von Seth Morrison. Diese deckt dann vom technischen Baselayer, einem Stretch-Fleece, einer Daunenjacke bis hin zur Gore-Tex® 3-Layer Pro Shell-Jacke und -Hose nebst abzipbaren Latz wirkliche alle Einsatzbereiche ab.



Peak Performance: 1986 in Are, Schweden gegründet, orientierte sich das Unternehmen stets am Puls der Szene und des Sports. Innerhalb weniger Jahre etablierte sich das Label und konnte aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs wiederum diejenigen Sportler unterstützen, die maßgeblich an der Weiterentwicklung des Skifahrens beteiligt sind. Auch der aktuell im Ranking der Freeride World Tour führende Henrik Windstedt ist einer der sogenannten "Peak Performance Friends" und durfte für 2011/2012 ein gewichtiges Wort beim Design der nach ihm benannten Produktserie mitreden.



Rossignol: Die Franzosen lassen ein Stück Firmenhistorie wiederauferstehen und nennen ihren über die Jahre hinweg bewährten Park- und Pipe-Ski im kommenden Winter wieder "Scratch". Bedarf, an der Konstruktion des Skis etwas zu verändern bestand angesichts der unzähligen Titel und Medaillen, die Kevin Rolland & Co. darauf einfahren konnten definitiv nicht. Grund zur Freude besteht auch bei den Anhängern des Super 7, der dank zweier Lagen Metall im Kern als härtere Version des S7 daherkommt und für 2011/2012 zusätzlich zu der bekannten 195er Länge auch in 188cm zu haben sein wird.



Salewa: Der Bergsportspezialist Salewa verfolgt auch weiterhin konsequent die eigene "Climb2Ski Philosophie". Vor nunmehr einem Jahr fand auch der allseits bekannte Ski-Punk, Glen Plake, seinen Weg in das internationale Salewa alpineXtrem Team. Wer in Zukunft dem Beispiel des Amerikaners folgen und die Steilwände sowie die dazugehörigen Aufstiege dieser Welt aus eigener Kraft bewältigen möchte, kann dies ab der kommenden Saison im darauf zugeschnittenen Salewa-Outfit tun. Mit dem Gütesiegel "Glen Plake's Choice" versehen, unterstützen die "Veda" Jacke und die "Vasaki" Hose dank robuster Materialien und funktionellem Design ihren Träger auch auf hochalpinen Unternehmungen. Ebenfalls an die Fraktion der Freerider und Tourengeher richtet sich Salewa mit dem "Mountain Guide 38" Rucksack. In Zusammenarbeit mit professionellen Bergführern entstanden und mit dem ABS Lawinenairbag ausgestattet, sollte das Top-Modell der Produktreihe für ein Mehr an Sicherheit am Berg sorgen.



Salomon:
Ein Ski, der auf jedem Untergrund, mit dem der Berg aufwarten kann zurecht kommt - das dürfte in wenigen Worten beschrieben der heilige Gral der Wintersportindustrie sein. Der visionäre Konstrukteur, Bertrand Krafft, nahm sich diesem Thema an und brachte nun den BBR hervor. Inspiriert vom Shape eines Surfboards entwickelte Krafft den unverwechselbaren V-Shape. Gekennzeichnet durch eine extrem breite Schaufel mit spitzem Tip auf der einen Seite, einem schmal auslaufenden Tail auf der anderen Seite. Was sich dazwischen befindet, ist eine Taillierung, die den BBR auf hartem Untergrund die nötige Wendigkeit und den Grip verleiht, um auch enge Radien spurtreu ausfahren zu können. Ein weiteres Highligt im Salomon Programm ist ohne Zweifel auch der "Rocker 2", mit dem der französische Hersteller nun ebenfalls einen fully rockered Twintip mit ganzen 122mm underfoot und gewichtsreduzierenden Wabenstrukturen in Tip und Tail im Programm hat.



Scott: Scott setzt auch im kommenden Jahr sein Engagement als offizieller Ausstatter der Freeride World Tour fort und lässt den Input von erfahrenen Ridern wie etwa Seb Michaud auch weiterhin direkt in die Produktentwicklung einfließen. So bieten die Amerikaner eine sehr vielseitige Produktrange, die gerade im Freeride und Mountaineering Bereich ein sehr umfangreiches Paket von Goggles und Helmen, über Protektoren, Rucksäcken, entsprechender Outerwear und natürlich bis hin zum Ski keine Wünsche offen lassen dürfte. Neben den Big Mountain Klassikern "Stunt" und "Pure" wird auch Scott in der nächsten Saison mit dem "Venture" einen neu entwickelten, mittelbreiten Alleskönner (136mm - 98mm - 124mm bei 188cm) mit Tip- und Tail-Rocker ins Programm aufnehmen. Parkfahrer hingegen werden sich auf den "Jib" freuen dürfen, der nicht zuletzt dank des Feedbacks von Tom Wallisch seinem Namen und damit den Anforderungen in seinem Einsatzgebiet gerecht werden sollte.



UVEX Core Range: Mit einer über 80 Jahre andauernden Firmen-Historie ist das Know-How der Fürther Traditionsmarke im Bereich der Skibrillen unbestritten. Im kommenden Winter werden die hochwertigen Gläser im runderneurten Gewand auf die Bedürfnisse und Vorlieben von Freeridern und Freestylern auf den Markt kommen. In Zusammenarbeit mit Pro-Ridern wie Sebastian Hannemann, Sandra Lahnsteiner, Roman Rohrmoser, etc. entwickelte man die eigenständige UVEX Core Range, die sich mit ingesamt fünf verschiedenen Goggle- und sechs Helmmodellen bewusst von der bekannten Uvex Produktpalette abhebt und fortan für den nötigen Durchblick im Freeski-Bereich sorgen soll

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