Salomon Freeride Tipp Krippenstein

Von christian fink am 1.Dez. 2010

Bis vor kurzem noch ein verschlafenes Skigebiet in dem nur Einheimische, Tourengeher und einige wenige Freerider anzutreffen waren, hat sich der Krippenstein mittlerweile zu einem wahren Freeride Hotspot entwickelt.


Salomon Freeride Tipp Krippenstein

Review

Der Freeride Hotspot im Salzkammergut

Autor: Lorenzo Rieg Date: 29. November 2010 Bis vor kurzem noch ein verschlafenes Skigebiet in dem nur Einheimische, Tourengeher und einige wenige Freerider anzutreffen waren, hat sich der Krippenstein mittlerweile zu einem wahren Freeride Hotspot entwickelt. Das Skigebiet Krippenstein ist Teil der Skiregion Dachstein-West und befindet sich im Salzkammergut, nördlich des Dachsteins. Die nächsten Ortschaften sind Obertraun und Hallstatt. Das Dachsteinmassiv und Hallstatt gehören zum UNESCO-Welterbe, trotzdem war das Skigebiet am Krippenstein bis vor ein paar Jahren noch recht unbekannt. Eine Zeitlang sah es sogar so aus als ob das Skigebiet aufgrund von finanziellen Problemen geschlossen werden müsste.

Der Mangel an Skitouristen hatte viele Gründe. Zunächst ist das Gebiet sehr abgelegen, zumindest verglichen mit anderen Skigebieten in den Alpen. Mit 2100m liegt das Gebiet nicht gerade hoch, das Tal befindet sich sogar nur auf 600m, oft liegt dort gar kein Schnee. Ausserdem gibt es nur zwei Pisten, wovon eine zugegebenermaßen wirklich lang ist, die andere jedoch nicht erwähnenswert. Abwechslungsreichtum also Fehlanzeige. Trotzdem kommen immer mehr Freerider an den Krippenstein, auch einige große Videoproduktionen waren in den letzten Jahren vor Ort. Sie alle kommen natürlich nicht wegen der Aussicht, auch wenn diese mit dem Hallstätter See im Norden und dem Dachstein im Süden wirklich spektakulär ist, sondern wegen dem Schnee.

Der Schnee ist nicht besser als in anderen Gebieten der Alpen, es gibt auch nicht unbedingt mehr Tage mit Schneefall, aber wenn es schneit, dann richtig. Schneien ist eigentlich gar kein Ausdruck für die Menge an Schnee, die bei passender Anströmung in den Vorbergen nördlich des Dachsteines abgeladen wird. Und in der Mitte dieser Gegend liegt der Krippenstein. Diese Schneemengen, kombiniert mit einigem an nettem, nordseitigem Gelände und dem noch immer relativ geringen Betrieb machen den Krippenstein zu einer Top-Adresse für alle Powderliebhaber.

Doch nicht nur der Schnee macht den Krippenstein einzigartig. So scheint die Infrastruktur weniger zum Skifahren, sondern für die Nutzung im Sommer und durch das österreichische Bundesheer, welches eine Kaserne in unmittelbarer Nähe des Skigebietes hat, konzipiert zu sein.

So gibt es nur einen ernsthaften Lift, nämlich eine Gondel mit drei Sektionen. Die erste Sektion bringt einen von der Talstation auf 609m zur Mittelstation Schönbergalm auf 1350m. Die zweite Sektion bringt einen von dort zur Bergstation, welche recht nahe am Gipfel des Krippensteins auf 2100m liegt. Nahe der Bergstation befindet sich die Lodge, sie ist Hotel, Restaurant und Informationszetrum zugleich. Neben dem grandiosen Blick in Richtung Süden zum Dachstein wäre der ebenso grandiose Topfenstrudel zu erwähnen, welchen man beispielsweise am Nachmittag nach der letzen Bergfahrt und vor der letzten Talfahrt genießen kann.

Die dritte Gondelsektion führt von der Bergstation hinunter zur Gjaidalm, einer privaten Hütte, ebenfalls mit Restaurant und Unterkunftsmöglichkeiten. Die dritte Gondelsektion hat skitechnisch praktisch keinen Nutzen, bietet aber gute Ausblicke aus einer netten alten Gondel.Neben der Gondel gibt es noch einen kurzen Sessellift, der eine ebenso kurze Piste oder einen kleinen Tiefschnee-Run erschließt und einen Schlepplift für Anfänger.

Wie bereits erwähnt gibt es nur eine richtige Piste, die Talabfahrt. Sie führt von der Bergstation zunächst nach Westen, dann nach Norden durch das Bergdorf Krippenbrunn, eine Ansammlung von Hütten von denen die meisten als Unterkünfte für Touristen verfügbar sind, eine enthält ein Restaurant, und dann in einem weiten Bogen zur Talstation.

Für Freerider ist die Piste natürlich nur von Interesse um vom Lift zum Tiefschnee und wieder zurück zu kommen, doch zunächst noch ein paar Worte zu den speziellen Gefahren am Krippenstein. Der Fels in der gesamten Gegend ist stark verkarsteter Kalk, was bedeutet das der gesamte Berg von Höhlen und Löchern (so genannten Dolinen) durchzogen ist wie ein Schweizer Käse. Manche von ihnen sind große Höhlen, die im Sommer viele Touristen anziehen, die gefährlichen sind jedoch die kleineren. Nur ein paar Meter breit, können diese doch sehr Tief sein (oft über 40m) und sind von der Gefahr mit Gletscherspalten im Winter zu vergleichen. Allerdings enthalten viele dieser Löcher warme Luft und werden daher nie wirklich zugeschneit. Ein Sturz in solch ein Loch kann natürlich fatal sein, beim verlassen der markierten Abfahrten ist daher große Vorsicht geboten.

Ebenso gefährlich ist es am Krippenstein die Orientierung zu verlieren, da es viele größere Felsabbrüche am Berg gibt, und Hänge welche von oben nahezu Perfekt aussehen führen ins nirgendwo.Relativ sicher ist man auf den drei großen und bekannten Abfahrten Imisl/Eisgrube, Angeralm und Schönbergalm. Diese drei Routen sind in der Regel mit Stöcken markiert, allerdings nicht kontrolliert und auch nicht gegen Lawinen gesichert. Daneben gibt es noch einige Varianten der Hauptabfahrten sowie zahlreiche versteckte Runs, welche oft schwer zu finden sind.

Die drei Hauptvarianten sind alle mehr oder weniger Nordexponiert, weshalb der Schnee vor allem in den oberen Bereichen recht lange pulvrig bleibt. Die einfachste der Varianten ist die Kombination aus Imisl und Eisgrube (Auch obere und untere Imisl genannt). Den Einstieg erreicht man wenn man von der Bergstation der Piste folgt, bis diese unter der dritten Gondelsektion hindurchführt, am genauen Einstieg gibt es ein Schild. Der erste Teil ist recht flach und bei Neuschnee vor allem bei Snowboardern unbeliebt, bald gibt es aber ein paar etwas steilere Abschnitte bis zum Beginn der Eisgrube, etwas östlich von Krippenbrunn. Man kann die Variante hier beenden und nach Krippenbrunn und zur Piste hinausfahren, genauso kann man von Krippenbrunn direkt zur Eisgrube queren.

Die Eisgrube ist steiler als die Imisl und wird viel befahren, weshalb sie sich im Laufe der Saison in eine Buckelpiste verwandelt. Trotzdem ist die Abfahrt breit genug das man länger noch unverspurte Stellen findet. Man kommt recht weit unten wieder auf die Piste, der man zur Talstation der Gondel folgen kann.

Die Angeralm ist eine deutlich anspruchsvollere Abfahrt, besonders am Einstieg und am Ende (wobei das Ende zur letzten Saison künstlich entschärft wurde). Sie beginnt an der Bergstation, direkt links nach dem Gebäude. Zunächst recht steil mit ein paar engeren Stellen wird das Gelände bald flacher und recht weitläufig mit vereinzeltem Lärchenbewuchs. Sobald man orangene EXIT-Schilder an den Bäumen bemerkt, folgt man ihnen nach links zum Ausstieg, welcher einen zum untersten Teil der Eisgrube bringt.

Die Schönbergalm ist eine skitechnisch mittelschwere Abfahrt, sie ist aber sehr weitläufig mit vielen Variationen, was es sehr einfach macht den richtigen Weg zu verlieren, insbesondere bei Nebel. Man erreicht die Abfahrt mit einer Querung und anschließendem Aufstieg in etwa 15 Minuten, indem man zuerst von der Bergstation die Piste Richtung Anfängerlift abfährt und diesen am oberen Ende quert. Danach steigt und quert man weiter nach Osten.

Normalerweise gibt es eine Ratrakspur, nach Neuschneefällen kann es allerdings ein paar Tage dauern bis sie neu gemacht wird. Ohne Spur kann der Weg recht schwer zu finden sein, da es keine Markierungen gibt bis man die kleine Hütte am Beginn der Abfahrt erreicht. Noch einmal, es ist wirklich einfach sich auf der Querung im Nebel zu verirren, und das ganze Plateau ist voll von Dolinen, also Vorsicht.

Von der Hütte fährt man relativ direkt zur Mittelstation ab und erreicht so wieder die Gondel. Etwas links von der Abfahrt gibt es eine Höhle, die mit Ski leicht erreicht werden kann. Man kann sie auch von der Gondel aus sehen, was das auffinden im Gelände erleichtert. Sie ist nicht sehr groß, gibt aber einen Eindruck was im Sommer am Krippenstein besichtigt werden kann.

Wie bereits erwähnt gibt es noch viele unmarkierte Abfahrten, einige sind von der Gondel aus sichtbar, viele aber schwer zu finden und selten in günstigen Bedingungen. Ich würde einen Tag mit Guide empfehlen wenn man mehr vom Gelände des Krippenstein sehen will.

Die Lawinengefahr auf den markierten Abfahrten hält sich oft in Grenzen, da sie regelmäßig komplett befahren werden und das Gelände meist nicht allzu steil und recht kupiert ist. Natürlich ist nichts komplett sicher, also entweder eigene Schlüsse ziehen oder einen Guide engagieren.
Hier noch ein paar Hinweise meinerseits:
  • Vorsicht am Beginn der Varianten Schönbergalm und Angeralm nach Neuschneefällen. Hier gibt es eigentlich immer Triebschnee und das Gelände ist für Lawinenauslösungen allemal steil genug.
  • Vor allem am Anfang der Schönbergalm sollte man sich recht strikt an die Markierungen halten. Es gibt hier wirklich überall Dolinen.
  • Abstand von den Felswänden skiers left in der Angeralm und skiers right in Imisl und Eisgrube halten, auch wenn es gut aussieht und Spuren vorhanden sind. Es kommen hier regelmäßig Lawinen vom Krippenstein herunter, vor allem während oder kurz nach Neuschneefällen sowie bei Erwärmung.
  • Schönbergalm nicht mehr spät am Nachmittag befahren. Wenn man die letzte Gondel an der Mittelstation verpasst kommt man nicht mehr ins Tal (und auch nicht mehr auf den Berg).
  • Am Ausstieg der Angeralm nicht geradeaus weiterfahren, sondern den EXIT-Schildern folgen. Auch wenn Spuren geradeaus weitergehen. Es gibt zwar Möglichkeiten dort heil hinunter zukommen, oft aber nur mit ausreichend Schnee für einen oder zwei Skifahrer. Man findet die Sachen kaum ohne Spuren, und wenn es Spuren gibt ist das befahren meist nicht mehr angenehm.
  • Neben dem Lawinenlagebericht von Oberösterreich können auch die für das Salzburgerland oder die Steiermark interessant sein, der Krippenstein befindet sich sehr nahe der Grenzen zu den anderen beiden Bundesländern.


Skitouren
Viele sehr populäre Skitouren führen vom Krippenstein zum Dachstein. So nett sie landschaftlich sind, ist der skifahrerische Erlebniswert doch oft eher gering. Ausserdem ist man an schönen Tagen im Frühjahr in großen Menschenmassen unterwegs.

Unterkunft
Natürlich kann man in Obertraun oder Hallstatt übernachten, ich würde allerdings empfehlen direkt am Berg zu wohnen. Alo entweder in der Lodge, der Gjaidalm oder in Krippenbrunn. Im Gegensatz zu anderen Skigebieten ist es nicht wirklich teuer nud man hat bereits eine exklusivabfahrt vor der ersten Gondel. Zwischen Obertraun und dem Skigebiet gibt es auch eine Jugendherberge.

Beste Zeiten in der Saison
Die Lifte am Krippenstein öffnen Mitte Dezember und schließen meist Mitte April. Meiner Meinung ist die Beste Zeit um am Krippenstein Ski zu fahren der Februar. Das Gelände in den höheren Bereichen braucht eine Menge Schnee um gut fahrbar zu sein, im Febraur ist aber mit hoher Sicherheit genug Schnee vorhanden. Später in der Saison kann es vor allem in den tieferen Bereichen recht warm werden, was ebenfalls unangenehm sein kann. Nichtsdestotrotz hatte ich einen meiner besten Tage am Krippenstein Ende März, als ich meine Ski am Ende jeder Abfahrt 15 Minuten durch strömenden Regen zur Gondelstation tragen musste. Die höheren Bereiche waren trotzdem noch sehr gut zu fahren, eine Abfahrt ins Tal kann man auch vermeiden indem man die Schönbergalm fährt.

Anfahrt
Man kann den Krippenstein per Bahn oder Auto erreichen, in letzterem Fall sollte man die Straßenverhältnisse checken, da man doch über einige kurvige Landstraßen fahren muss und zudem die Straße zwischen Hallstatt und Obertraun bei sehr viel Neuschnee wegen Lawinengefahr geschlossen wird. In seltenen Fällen kommen auch die Bahnverbindungen nach Obertraun zum erliegen.

Freeride Tipp Angeralm im Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products


Freeride Tipp Rumplertour im Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products

Freeride Tipp Imisl im Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products


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Salomon-Produktinfo:

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Der Quest 12 verbindet höchsten Gehkomfort mit Race-Abfahrtsperformance und setzt so einen neuen Maßstab im Bereich Freeride Boots. Das technische Herzstück des Quest 12 ist dabei die patentierte „Ride & Hike Technologie“: An der Verbindung zur Schale ist der Schaft u-förmig ausgeschnitten. Dadurch kann der Fuß beim Aufstieg zur nächsten Powder-Abfahrt natürlich abrollen. Arretiert man den Mechanismus, fixiert eine widerstandsfähige Magnesiumschiene Schaft sowie Schale und gibt zuverlässigen Halt. Der Flex von 120 ist vergleichbar mit hochwertigen Race-Boots und bietet so auch bei hohen Geschwindigkeiten oder anspruchsvollen Off-Piste-Abfahrten maximale Kontrolle. Weitere Highlights: die rutschfesten Contagrip Zehen- und Fersenpads für absolut sicheren Halt auf Fels und das Biovent Belüftungssystem für ein angenehmes Tragegefühl.
Last but not least kommt der Quest 12 in einem progressiven und stylishen Design.




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