Report - Sechs Powdertouren im Herbst

Von hans-martin kudlinski am 21.Okt. 2009

Schnee im Oktober ist eigentlich nichts wirklich Ungewöhnliches. Wenn er allerdings in größeren Mengen bis weit in die Täler hinunter schneit, ist es zumindest nicht ganz alltäglich. Wenn es dann noch sechs Tage am Stück mehr oder weniger durchgehend schneit, so ist durchaus...


Sechs Powdertouren im Herbst

Review

Die ersten Berührungen mit dem altbekannten Element "Schnee"

Autor: Lorenzo Rieg Date: 21. Oktober 2009 Schnee im Oktober ist eigentlich nichts wirklich Ungewöhnliches. Wenn er allerdings in größeren Mengen bis weit in die Täler hinunter schneit, ist es zumindest nicht ganz alltäglich. Wenn es dann noch sechs Tage am Stück mehr oder weniger durchgehend schneit, so ist durchaus bemerkenswert. Am Montag letzter Woche begann es also zu schneien, zunächst noch weiter oben, doch spätestens am Dienstag sank die Schneefallgrenze in den gesamten Nordalpen auf 1000m oder sogar noch tiefer. In vielen Schneereichen Gebieten wurden auf 2000m bereits Schneehöhen von knapp einem Meter erreicht und spätestens jetzt war klar, es sollte zumindest für einige Schwünge im frisch gefallenen Schnee genügen.

Da nur die Gletscherskigebiete für den Skibetrieb geöffnet haben, packen wir also am Mittwoch unsere Tourenski und machen und auf den Weg. Unser Ziel ist das weniger bekannte Skigebiet Rosshütte in Seefeld, da es dort wie überall in den nördlichen Kalkalpen bereits recht viel Schnee haben soll und die Höhe der Talstation mit 1230m hoch genug liegt.

Tatsächlich scheint der Schnee gerade so bis zur Abfahrt an die Talstation zu genügen. Bei relativ schönem Wetter ziehen wir die Felle auf und folgen einer bereits vorhandenen Aufstiegsspur in Richtung Bergstation der Härmelekopfbahn. Im weichen Schnee, der mit zunehmender Höhe immer mehr wird, sind wir froh nicht selbst spuren zu müssen. Beim Anblick der tief verschneiten Bäume, der weißen Berge in allen Richtungen und des Neuschnees auf den natürlich unpräparierten Pisten fühlt man sich wie im Winter.

Nach gut zwei Stunden Aufstieg erreichen wir die Bergstation. Der Schnee ist oberhalb der Waldgrenze relativ stark vom Wind beeinflusst, daher entscheiden wir uns gegen einen weiteren Aufstieg und für eine Abfahrt auf den Pisten, da diese ja von Ästen, Steinen und anderen Hindernissen, welche im Gelände unter der Schneedecke versteckt allgegenwärtig sind, befreit sein sollten.

Nach einer kurzen Pause können wir dann die ersten Schwünge im Tiefschnee der Saison 2009/2010 fahren. Zuerst noch etwas wacklig auf den Ski und immer auf der Hut vor Steinen oder Stellen mit zu wenig Schnee, dann aber immer sicherer und zügiger fahren wir Richtung Tal. Wir machen sogar ein paar kurze Abstecher in den Wald, in welchem der Schnee wirklich gerade so reicht. Im Tal liegt ebenfalls gerade ausreichend Schnee um bis zum Auto abzufahren.

Mit großem Grinsen packen wir unsere Sachen zusammen und fahren heimwärts. Eines ist aber jetzt schon klar, Morgen werden wir etwas Ähnliches unternehmen..

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Saisonstart: Tag 2

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Die Fortsetzung auf dem Seefelder Joch

Autor: Lorenzo Rieg Date: 21. Oktober 2009
So kommt es dann auch, am Donnerstag stehen wir wieder am Parkplatz der Standseilbahn in Seefeld, dieses Mal wollen wir zum Seefelder Joch aufsteigen. Im Tal ist der Schnee ein bisschen weniger geworden, doch bereits kurz nachdem wir mit dem Aufstieg begonnen haben, zieht es fast komplett zu und beginnt leicht zu schneien.

Wir steigen wieder über die Pisten bis zur Bergstation am Seefelder Joch auf, wo wir während unserer Pause von zwei neugierigen Alpendohlen unterhalten werden. Die Abfahrt ist Heute noch eine Spur besser als Gestern, da stört es nicht wirklich, dass wir die Ski ein paar Meter zum Auto tragen müssen.

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Saisonstart: Tag 3

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150cm Schnee im Innsbrucker Nordpark

Autor: Lorenzo Rieg Date: 21. Oktober 2009
Der Schneefall ist inzwischen dichter geworden und nimmt auf der Heimfahrt an Intensität immer mehr zu. Doch nicht nur dass es schneit - sogar bis nach Innsbruck hinunter! Den ganzen Abend wird das Schneetreiben beobachtet, es wird immer dichter und der Schnee bleibt irgendwann liegen. Die Messstation an der Seegrube im Skigebiet Nordpark zeigt am Freitagmorgen knapp 150cm Schnee an, selbst auf 580m liegen ein paar Zentimeter Schnee.

Wir beschließen daher, heute zur Seegrube aufzusteigen. Selbst auf 800m Höhe liegt mittlerweile genug Schnee um direkt mit Skiern losgehen zu können. Wir folgen zunächst einem recht flachen Waldweg, auf dem wir einige eingeschneite Forstmaschinen passieren. Dann steigen wir recht steil mit vielen Spitzkehren direkt unter der Seilbahn auf. Lag in Seefeld schon einiges an Schnee, so ist es doch kein Vergleich zu den schieren Mengen welche an der Nordkette bereits in relativ niedrigen Höhen zu bestaunen sind.

Es ist kalt und schneit leicht, Wetter und Schnee erinnern an den letzten Winter. Wir treffen auch so ziemlich dieselben Leute wie im Winter. Nur das wir nicht alle zusammen unten auf die erste Gondel warten, sondern mit breiten Ski an den Füßen zur Seegrube aufsteigen. Kurz bevor wir unser Ziel erreichen, verziehen sich die Wolken jedoch immer mehr. Wir machen Pause in der Seilbahnstation, bevor wir uns an die Abfahrt machen.

Und der Schnee ist heute wirklich tief. Man sinkt bei jedem Schwung bis zu den Knien ein, der Schnee spritzt einem ins Gesicht und man fliegt geradezu Richtung Tal. Falls ich über den Sommer vergessen haben sollte worum es beim Skifahren eigentlich geht, werde ich spätestens jetzt wieder eindrucksvoll daran erinnert.

Mittlerweile brennt die Oktobersonne jedoch trotz der tiefen Temperaturen bereits recht kräftig in die Südseitigen Hänge, weswegen wir uns in den Wald begeben. Anfängliche Bedenken ob der Schnee dort wirklich zum Fahren ausreicht sind schnell vergessen, zum ersten Mal erlebe ich Treeskiing im Oktober. Viel zu schnell sind wir wieder im Tal und tragen unsere Ski auf dem Forstweg zurück zum Parkplatz.

Gegen Nachmittag wird es etwas wärmer, allerings nimmt der Niederschlag wieder zu. Doch auch über Nacht regnet es bis auf etwa 1000m hinauf. Wobei regnen untertrieben ist, es schüttet wie aus vollen Kübeln.

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Saisonstart: Tag 4

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Das Kriegerhorn versinkt im Schnee

Autor: Lorenzo Rieg Date: 21. Oktober 2009
Wir wollen natürlich auch am Samstag eine Skitour gehen und wählen den Arlberg als Ziel. Dieser macht seinem Ruf als Schneefänger alle Ehre und so fahren wir zunächst durch starken Regen, dann durch Schneeregen und schließlich durch dichtes Schneetreiben in Richtung Arlbergpass. Trotzt mehrerer Versuche schaffen wir es nicht das letzte Steilstück der Passstrasse in St. Christoph zu überwinden, also ziehen wir Schneeketten auf und fahren weiter in Richtung Lech.

Ist der Schnee am Arlbergpass noch sehr stark verblasen, sieht es in Lech schon besser aus. Wir entscheiden uns für das Kriegerhorn als Ziel und beginnen mit dem Aufstieg. Bei kaltem Winterwetter und Schneetreiben hatte heute wohl außer uns niemand die Idee eine Skitour in der Gegend zu gehen, wir müssen also von Beginn an spuren. Es geht nur verhältnismäßig langsam voran, da der Spurende bei jedem Schritt bis über die Knie im Schnee versinkt.

Die Schneemengen stehen denen an der Nordkette in nichts nach, dazu hat es ja über Nacht noch kräftig geschneit. Die Szenerie ist wie im Februar, nur das man gelegentlich auf eingeschneite Laubbäume und Sträucher mit Beeren trifft. Wir bahnen uns unseren Weg immer weiter nach oben, beschließen aber den Gipfel auszulassen und von etwa 2000m abzufahren, da der Schnee im Kammbereich doch recht stark windbeeinflusst ist.

Und die Abfahrt ist einfach nur gut. Ich bekomme soviel Schnee ins Gesicht, das ich alle paar Schwünge stehen bleiben muss um mir die Skibrille frei zu wischen. In so leichtem und tiefem Schnee bin ich seit Februar nicht gefahren. Wieder im Tal spüre ich zwar meine Beine vom spuren im Aufstieg, trotzdem würde ich sofort noch einmal hochgehen, doch leider ist es schon zu spät am Abend. Wir beschließen schon auf der Heimfahrt morgen wieder an den Arlberg zu kommen.

 

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Saisonstart: Tag 5

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Abfahrt unterhalb des Zürseer Lifts

Autor: Lorenzo Rieg Date: 21. Oktober 2009
Aufgrund unserer Erzählungen (Ok, vielleicht lag es auch am vorhergesagten guten Wetter) schließen sich uns am Sonntag noch einige Mitstreiter an. Mit einer ungewohnt großen Gruppe starten wir diesmal von Zürs in Richtung Zürser See. Nach einem kurzen Aufstieg fahren wir von kurz unterhalb der Bergstation des Zürsersee-Liftes Richtung Lech ab.

Der Schnee hat sich im Vergleich zu gestern ein wenig gesetzt, ist aber immer noch sehr gut zu fahren. Die Sicht ist dafür deutlich besser als gestern, wir können schneller fahren und haben durchaus viel Spaß, weshalb wir nach der Abfahrt auch direkt noch einmal anfellen und ein Stück aufsteigen um dieses mal zur Straße von Zürs nach Lech abzufahren, auf der wir zurück nach Zürs zu den Autos gehen.

Auf der Heimfahrt schneit es wieder leicht, der Wetterbericht sagt für Montag kaltes, schönes Wetter vorher, ab Dienstag jedoch Föhn. Die Tage des Wintereinbruches sind also wie es aussieht gezählt, weshalb wir auch am Montag noch eine Skitour gehen wollen.

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Saisonstart: Tag6

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Gelungener Abschluss auf dem Hahntennjoch

Autor: Lorenzo Rieg Date: 21. Oktober 2009
Da schönes Wetter vorhergesagt ist, wählen wir das Hahntennjoch als Ausgangspunkt. Nicht nur weil wir so von fast 1900m starten können, sondern auch weil das Hahntennjoch ja im Winter gesperrt ist, und Skitouren von dort daher im Winter nicht unternommen werden können.

Wir starten sehr früh in Innsbruck und fahren vorsichtig auf einer sehr glatten Straße zur Passhöhe hinauf, wo wir aufgrund der tiefen Temperaturen einige Zeit brauchen, bevor wir das warme Auto verlassen und uns an den Aufstieg machen. Die Luft ist recht klar und sehr kalt. Wir kommen uns wieder vor wie im Hochwinter. Ich trage 2 Jacken beim Aufstieg, obwohl wir wieder spuren müssen.

Wir steigen in Richtung Muttekopf auf, doch mit zunehmender Höhe nimmt die Mächtigkeit der Schneedecke aufgrund des Windes etwas ab, weshalb wir irgendwann beschließen zunächst über einen recht offenen Hang abzufahren. Bevor wir den Pass mit ein paar letzten Schwünge zwischen den Latschen erreichen. Nach diesem kurzen Ausflug sind wir bereits gegen Mittag wieder in Innsbruck und auf dem Weg in die Uni.

Noch sind die Berge weiß, die Temperaturen steigen aber bereits und diese Woche soll es bis weit über 2000m regnen. Die Oktober-Realität mit den wochenendlichen Besuchen ihrer vollen Gletscherskigebiete hat uns wieder.

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