Location Check - Silverton Mountain, Colorado, USA

Von Administrator am 20.Mai. 2008

Ein Lift, 736 Hektar ungezähmtes Gelände, Varianten en masse und eine Wild West Atmosphäre, die einen in die Skipionierzeiten zurückversetzt. Silverton Mountain ist ein junges, privat geführtes Freeridegebiet im Herzen Colorados...


Location-Check

Silverton Mountain, Colorado, USA


Freeriden in den Rocky Mountains im Herzen von Amerika.


geschrieben am: 20. Mai 2008
geschrieben von: Ralf Berhalter


Ein Lift, 736 Hektar ungezähmtes Gelände, Varianten en masse und eine Wild West Atmosphäre, die einen in die Skipionierzeiten zurückversetzt. Silverton Mountain ist ein junges, privat geführtes Freeridegebiet im Herzen Colorados, das den Traum vom Skigebiet von Skifahrern für Skifahrer wahr werden lässt.

Schon bei der Anfahrt wird klar, hier ist irgendwas anders. Man fragt sich nach einigen Minuten unwillkürlich, ob der Weg richtig sein kann, da man sich seit einigen Kilometern auf einer Lehmpiste in ein enges Tal schlängelt. Der Parkplatz am Ende der Dirt-Road beherbergt gerade mal 60 Vehikel bei deren Anblick jeder TÜV-Angestellte nervöse Zuckungen bekommen würde.

Morgens um 8.30 Uhr tummelt sich hier bereits ein illusteres Völkchen, dicke Latten in der Hand und ein breites Grinsen auf dem Gesicht. So ausgestattet schlendern auch wir Richtung „Talstation", welche durch ein kanonenofenbeheiztes Zelt mit Wohnzimmeratmosphäre repräsentiert wird.

Ticketschalter, Gift-Shop, Chillout-Area und Bar befinden sich hier im selben Raum, das ist einfach, praktisch und gemütlich, das ist Silverton. Während sich ein Local am warmen Ofen sitzend noch der morgendlichen Pediküre widmet, informieren wir uns über die Gepflogenheiten eines Tageskartenkaufs.

Sicherheitskontrollen beim "chair to heaven"

Die Mädels von der Bar teilen uns mit, dass wir erst eine Art Versicherungserklärung zu lesen und zu unterschreiben haben, bevor wir ein Ticket käuflich erwerben dürfen. Am Einstieg checkt der Liftboy neben der Gültigkeit des Tagespasses auch unsere Rucksäcke auf Schaufel und Sonde, piepst jeden einzeln an und setzt uns in den „chair to heaven", wie der 2er Sessel von einigen einschlägigen Zeitschriften tituliert wurde.

Im Himmel angekommen wird man nicht durch Petrus, sondern durch einen gepfählten Tierschädel mit der Unterschrift „You could die today!" begrüßt. Na servus... dann kanns ja losgehen! Davor heißt es aber erstmal - hochgehen. Es ist natürlich auch möglich direkt abzufahren, aber da länger ja bekanntlich besser ist, hört man auch in unserer Gruppe keinerlei Klagen.

Nur ein gelegentliches „Hey buddy, you´re alright? May I pass?" von hinten ist zu vernehmen. Ungern! Aber gut, die 4000m Höhe fordern bei uns Neuankömmlingen eben ihren Tribut. Oben ist alle Anstrengung schnell vergessen. Vor uns erstrecken sich Runs deren Länge, Schwierigkeit und Kulisse den Vergleich mit Alaska nicht zu scheuen brauchen! Oder wie es der Pro-Skier Chris Davenport ausgedrückt hat: „Sliverton is like heli-skiing with a chairlift."

Vier lange Runs schafft man circa pro Tag. Das hängt natürlich von der persönlichen Fitness, dem Fahrkönnen und der Routenwahl ab. Viele der Varianten enden nicht direkt am Sessellift, sondern ein paar Kilometer talaufwärts. Das ist aber kein Problem, da der Shuttle-Bus im Liftpass inklusive ist.Wobei wir uns auch hier wieder von herkömmlichen Vorstellungen lösen müssen.



So urig wie der Tag am Berg zeigt sich auch der Abend im Tal

Der Silverton Shuttle-Bus ist eine Art alter UPS Transporter ohne Sitze oder sonstigen unnötigem Komfort. Im Innerem kann man Dank einem Loch in der Seitenwand von der Größe eines 2 Euro-Stücks seine Hand noch deutlich vor Augen sehen. Und in den circa 5 Minuten Fahrt bekommen wir ein ganz gutes Gefühl dafür wie es sich anfühlen muss durch ein geräumtes Minenfeld zu fahren.

Das schweißt zusammen, zwangsläufig, da Haltegriffe ebenfalls nicht zum Busrepertoire gehören. Vor dem Zelt heizt John, einer der lokalen Guides, der aussieht wie eine sportliche Version des Weihnachtsmanns und telemarkt als ob er es erfunden hätte, den Grill an und begrüßt uns freudestrahlend. „Had a good one, ey!". Das kann man wohl sagen. Und so poltern wir nach ein paar Bier wieder in die Stadt und gönnen unseren müden Knochen eine heiße Dusche.

Zum Abendessen geht's dann ins ´Hasta la Pasta´ auf der Hauptstraße, die standesgemäß auch frei von Teer oder irgendeiner anderen Form der Befestigung ist. Allgemein erwartet man in Silverton jeden Moment den Auftritt der glorreichen Sieben, die sich coltschwingend in Rechtschaffenheit üben und irgendwelche Unholde aus der Stadt jagen. In unzähligen kleinen Details spiegelt sich der wilde Charme Silvertons wieder, in den sich Freunde des Abenteuers sofort verlieben werden.

Man kommt sich beinahe vor wie in einer Filmkulisse. Alte halb verfallene Westernhotels wechseln sich mit liebevoll renovierten Wohnhäusern, Pensionen, Cafes und Lokalen ab und am Straßenrand parken museumsreife aber fahrtüchtige Pickups. Der Eingang des Restaurants wird von einem bernhardinerartigen Hund blockiert, der beim näherkommen aber anfängt freundlich mit dem Schwanz zu wedeln und uns passieren lässt. Drinnen empfängt uns auch hier die für Silverton typische, erfrischende Einfachheit: Bier in Flaschen und Pizza in Wagenradgröße!

Silverton Facts:

Skigebiet:

  • eröffnet am 19.01.2002
  • Talstation: 3170m, Bergstation: 3750m
  • Höchster Gipfel: 4110m
  • Leichteste Abfahrt: 30-35°
  • Gelände: 736 Hektar
  • Pisten: keine!
  • Dauer der Hikes: 5-45 min.
Saison:
  • November bis Mai
Preise:
  • Guided Season - Mitte Januar bis Ende März: 119 - 129 USD (inkl. Guide)
  • Skifahren nur mit Guide möglich, Tagespässe auf 80 Stück limitiert
  • Unguided Season - November bis Mitte Januar und April bis Mai: 49 USD (ohne Guide)
  • Guide 99 USD pro Tag, 35 USD pro Run, Tagespässe auf 475 Stück limitiert
Specials:
  • Heli-Skiing auf Anfrage, Kosten ca. 300 USD für zwei Flüge
  • Cat-Skiing im Nachbartal
Packages:
  • WINGERT Reisen GmbH
    Tel.: +49 7431 134660
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ADDITIONALINFORMATION  
http://www.silverton-mountain.com

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