Afrika´s Finest

Afrika´s Finest

Von Roman Rohrmoser am 28.Jan. 2019

Roman unterwegs in Marokko

Der Winter 2017/18 begann genau so wie ein Winter beginnen soll. Ab mitte November wurde es kalt und hatte zu schneien begonnen. Bis Weihnachten hatte ich in Summe schon mehr Powder Tage als das Jahr zuvor. Bis mitte Januar waren es eigentlich richtig gute Bedingungen mit regelmäßigem Niederschlag, dann wurde es nach einem fetten Nordstau mit 1m Neuschnee ziemlich warm und regnete weit rauf.
Im Alpine Gelände war jedoch immer noch guter Schnee zu finden, das Problem war eher das Wetter, da es nur sehr wenige Sonnentage gab und das Filmen nicht gerade einfach machte.
Mitte Februar hatte mich Wolle Nyvelt (Snowboard Pro) angerufen und meinte ob ich Lust auf einen Trip nach Marocco hätte. Nach kurzer Überlegung sagte ich zu und so machten wir uns ende Februar auf den Weg nach Marrakesch. Mit dabei war Filmer und Photograph Mone Monsberger, um unseren Trip auf in Bildern fest zu halten. Ehrlich gesagt brauchte ich und mein Körper schon fast eine Auszeit von den vielen Skitagen zu hause acht Tage Ski/Surf Trip (fokus auf surf natürlich) sehr recht.


Auf dem Weg nach München hatten wir schon das erste Highlight von unserer Reise – kurz vor dem Flughafen kam uns ein Geisterfahrer entgegen, das braucht ehrlich gesagt niemand! Nach unserem spooky Erlebnis, hatten wir uns fast in die Hose geschissen. Wir checkten am Flughafen ein, natürlich gab es wieder Diskussionsbedarf aufgrund unseres Gepäcks, sodass ein Supervisor dazu kommen musste und wir schlussendlich dann doch nur die Hälfte von dem als erstens aufgerufenen Preis zahlen mussten.

Am frühen Nachmittag kamen wir dann in Marrakesch an, Nach nur zehn Minuten wussten wir, wie der Hase läuft, da wir gleich zu Beginn gleich zweimal beim Autoverleih übers Ohr gehauen wurden.
Keine weiteren 10 Minuten später machte ich das erste Mal Bekanntschaft mit der Marokkanischen Geschwindigkeitspatruollie, und auch da wurde ich abgezockt – es hat sich herausgestellt, dass es für uns Touris Spezialpreise gibt! Aber wenn es klappt, warum nicht, man sollte nur darauf vorbereitet sein.
Dann hatten wir auf dem Weg zum ersten Surfspot neben der Straße bei ein paar Locals was gegessen. Also zumindest Wolle und ich, Mone traute der fragwürdigen hygenischen Zubereitung nicht wirklich und hatte seinen ersten Kultur Schock.
Am nächsten Morgen waren wir an einem Secret Spot, der Safi hieß. Als wir ankamen, waren schon ca. 30 andere Surfer im Wasser (#secret)
Wolle und ich waren natürlich top eingepaddelt und so holten wir uns eine Welle nach der anderen, oder vielleicht auch nicht; Wir lernten auch die Surf Regeln der Locals kennen – es gibt keine Regeln, jeder droppt jedem, am Besten alle zu gleich, brutal!
Mir ist ein Bodyboarder mit 130kg übern Rücken gefahren, als ich die Welle durch tauchen wollte... Es war auf jeden Fall eine coole Session und so machten wir uns auf den Weg Richtung Süden.
Gegen Abend wurden wir Zeugen eines Zusammenstoß mit einem Auto und einer Kuh, mit anschließendem Überschlag. Im ersten Moment rutsche uns allen das Herz in die Hose, dann liefen wir hin, versuchten die verklemmten Türen auf zu reißen, was uns auch dann gelang und stellten fest, dass die zwei Insassen bis auf einem Schock eigentlich ganz gut wegkamen.
Marokko ist nicht gerade das sicherste Land was den Straßen Verkehr angeht. Mit einer angepassten Fahrweise aber gut zu meistern.
Neben Safi, Imsouane sind wir auch Killers und Anchor Point gesurft, direkt oberhalb von Agadir.

Am fünften Tag machten wir uns auf in die Berge, da Schnee gemeldet wurde. Und wir wussten, dass wir am ersten Tag nach dem Schneefall dort sein müssten bzw. auch vor dem Schneefall, sonst ist die Straße gesperrt.
Als wir am sechsten Tag in dem Skigebiet in der Nähe von Marrakesch mit dem Sessellift rauf gefahren sind, konnten wir kaum glauben wie fett das Atlas Gebirge ist und was für Möglichkeiten sich dort eröffnen.
Nach einem Tag shredden in Afrika, war eigentlich das Potenzial in der Liftnähe ausgeschöpft und der Schnee war nach der Sonneneinstrahlung auch nicht mehr der Hit.
Also ging es am nächsten Tag „früh“ los. Die Lifte öffnen erst um 10:00 – von der Top Station sind wir dann raus gequert und mit den Fellen ca. 1,5h aufgestiegen und in ein Seitental abgefahren. Dort war in den Nordflanken noch guter Schnee zu finden. Unten angekommen, durften wir bei gefühlten 20°C 1h zum Lift zurück queren bzw. die Boarder hiken!

Fazit zum Skifahren in Afrika:

Potenzial hat es auf jedenfall, auch zum Powdern; Allerdings sind es sehr wenige Tage im Winter, wo man auch wirklich guten Schnee findet und wo die Sonneneinstrahlung nicht binnen 1h den Powder zu einem Sulz macht.
Ein Highlight ist auch die An- und Abreise ins Skigebiet – wieso? Findet es selbst heraus!

Nach 10 Tagen Sommerurlaub im Winter, machten wir uns wieder zurück in die Heimat um dort wieder richtigen Powder zu fahren.

Euer Roman Rohrmoser

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