Report - Beschneiung und was alles dazugehört

Von Dennis Forte am 9.Jan. 2009

In den meisten Skigebieten im Alpenraum finden sich heutzutage Beschneiungs-anlagen. Oft hat dieser künstliche erzeugte Schnee jedoch kein gutes Image: "Das ist doch nur Eis und man kann es mit richtigem Schnee nicht vergleichen!" Wir haben uns mit dem Thema ...


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Beschneiung und was alles dazugehört


Künstlich erzeugter Schnee als Grundlage in vielen Skigebieten


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
In den meisten Skigebieten im ALpenraum finden sich heutzutage Beschneiungs-anlagen. Oft hat dieser künstliche erzeugte Schnee jedoch kein gutes Image: "Das ist doch nur Eis und man kann es mit richtigem Schnee nicht vergleichen!" Wir haben uns mit dem Thema Beschneiung etwas eingehender auseinandergesetzt und einmal hinter die Kulissen geblickt.
Wie heißt es so schön - die Bretter die die Welt bedeuten - das sind zweifelsohne für alle Freeskier die Ski. Nur, was können die besten Ski ohne Schnee? Gar nichts! Leider ist es in unseren Breitengraden so, dass die natürliche Schneesicherheit in den letzen Jahrzenten stetig abgenommen hat.

Die meisten Skigebiete in Europa greifen deshalb auf immer leistungsfähigere Beschneiungsanlagen zurück, um den Gästen hundertprozentige Schneesicherheit zu garantieren. Auch die Merzahl der Snowparks wäre ohne künstliche erzeugtem Schnee nicht zu realisieren.

Wie haben für euch recherchiert, um euch die Vor-und Nachteile von künstlich erzeugtem Schnee aufzuzeigen.

Unser Dank gilt ganz besonders den beiden Shapern, Flo und Daniel, vom Crystal Ground im Kleinwalsertal und dem technischen Leiter für Pisten und Beschneiung der  Fellhorn-und Kanzelwandbahn, Leo Schuster, die uns mit ihrem Know-how kräftig zur Seite standen.


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www.fellhorn.de
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Beschneiung und was alles dazugehört


Künstlich erzeugter Schnee als Grundlage vieler Skigebiete


geschrieben am: 28. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Geschichte der Beschneiung
Das Prinzip der künstlichen Beschneiung wurde Ende der 40er Jahre in Kanada entdeckt. Damals versuchten Wissenschaftler in einem Windkanal die Vereisung von Düsentriebwerken zu testen. Heraus kam als Nebenprodukt des Experiments der erste maschinell erstellte Schnee.

Die erste kommerziell genutzte Druckluftschneekanone wurde 1950 gebaut, um schneearmen Wintern vorzubeugen. Anfang der 60er Jahre verbreitete sich die künstliche Schneeerzeugung in Nordamerika. Etwa zehn Jahre später gab es die ersten Anlagen in Europa. Ende der 1980er erfuhren Beschneiungsanlagen infolge von schneearmen Wintern immer mehr Verbreitung. Das hält bis zum heutigen Tag an.

Funktionsweise der Technik
Zuerst muss einmal der Begriff "Kunstschnee" geklärt werden, der von vielen verwendet wird, aber nicht ganz richtig ist. Kunstschnee würde bedueten, dass maschinell erzeugter Schnee mit künstlichen (chemischen) Zusätzen versehen ist. Da dies im Regelfall nicht der Fall ist, verwendet man diesen Begriff im Fachbereich nur selten, dafür aber die korrekte Bezeichnung "Maschinenschnee", "technischer Schnee" oder "künstlich erzeugter Schnee".

Bei der technischen Beschneiung gibt es zwei verschiedene Funktionsweisen. Das Hochdrucksystem und das Niederdrucksystem. Die klassische "Schneekanone", wie sie die Meist en kennen, nennt sich im Fachjargon Propellerkanone und gehört zu den Niederdruckanlagen. Hierfür wird  die notwendige Druckluft für die Beschneiung mithilfe eines Kompressors an der Maschine selbst erzeugt. Nur Wasser und Strom wird durch Leistungssysteme bereitgestellt.

Die zweite Gattung, die Hochdrucksysteme, sind vor allem als fest installierte Schneeianzen, die ein wenig an Straßenlaternen erinnern, bekannt. Beim Hochdruckverfahren wird sowohl das Wasser als auch die notwendige Druckluft durch Rohrleitungen herbeigeführt.

Jedes dieser Systeme hat seine Vor-und Nachteile bezüglich der örtlichen Bedingungen, wie Gelände, Infrastruktur oder Anlagengröße. Bei allen Systemen ist für den Pistenbenutzer meist nur der Schneeerzeuger und die Zapfstellen zu sehen.

Im Alpenraum sind die klassischen Niederdruck-Schneekanonen am weitesten verbreitet, da dieses System über eine hohe Schneileistung und eine große Flexibilität verfügen.



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Beschneiung und was alles dazugehört


Wie genau entsteht maschinell erzeugter Schnee und was ist er?


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 



Wie wird Schnee gemacht?
Der fertige Maschinenschnee ist das gewünschte Endprodukt und somit kommt ihm natürlich die elementare Bedeutung zu. Dabei gilt eine grundlegender Gedanke, um technischen Schnee überhaupt erzeugen zu können: "Je trockener und kälter die Luft ist, desto günstiger sind die Bedingungen zur Schneeherstellung!"

Der Vorgang der Scheeerzeugung ist dabei recht simpel und funktioniert , vom Prinzip her, wie in der Natur. Wasserdampf gefriert in den Wolken um winzige Staubpartikel zu kleinen Eiskristallen, die dann in Richtung Erde fallen.
Umliegende Wassertröpfchen gefrieren im freien Fall nach und nach,an die Eiskristalle. Die Schneeflocke wächst somit stetig an. Diesen Vorgang nennt man Kristalisation
 
Bei Maschinenschnee ist das Prinzip das Selbe, nur in Zeitraffertempo. Da der Schnee nur wenige Meter Fallhöhe hat, muss alles viel Schneller gehen.  Wir erklären das System hier am Beispiel einer Niederdruckkanone (bei einier Hochdruckkanone ist es vom Prinzip jedoch gleich).

Die Schneeerzeuger sprühen ein gemisch aus maximal 2°C kaltem Wasser und Druckluft durch so genannte "Nukleationsdüsen", die meist in der Mitte der Kanone angeordnet sind. Durch die Entspannung der Druckluft gefrierten die Wassertropfen sofort und bilden kleine Eiskristalle. Diese Eiskristallte bilden Kristallisationskeime, analog zu den Staubpartikeln in Wolken.

Die Kristalle werden nun durch den Luftstrom des Propeller saus der Schneekanone hinausgetrieben. Durch weitere Düsen wird Fein zerstäubtes Wasser in den Luftstrom mit den Kristallisationskeimen eingebblasen.  Diese haften sich nun an die Eiskristalle an und es entsteht - wie beim natürlichnen Vorgang auch - ein Schneekristall. Dies nennt man auch Nukleationsvorgang und bedeutet Einkeimung, da die oben geschriebenen kleinen Eiskristalle als Keime verwendet werden.

Damit dieser Vorgang so effizient wie möglich vonstatten geht, solltedie Umgebungstemperatur -4°C nicht überschreiten. Des weiteren sollte die Luftfeuchtigkeit nicht über 80% liegen. Zwar ist es auch möglich, bei höheren Temperaturen zu beschneien, die Qualität des technischen Schnees nimmt dann jedoch schnell ab.

Warum unterscheidet sich technischer Schnee von natürlichem Schnee?
Nachdem wir jetzt wissen wie man künstlichen Schnee erzeugt, stellt sich nun die Frage, was Kunstschnee eigentlich ist? Die physikalischen Grundlagen des maschinell erzeugten Schnees sind zum Großteil der Natur nachempfunden. Jedoch hat der Maschinenschnee nicht die Zeit über Kilometer hinweg zu reifen.

Daraus ergeben sich andere Eigenschaften als bei Naturschnee. Maschinenschneeflocken sind  nur etwa 30 bis 350 Mikrometer große und somit etwa ein drittel kleiner als Naturschnee, der meist hexagonal aufgebaut ist. Daraus ergibt sich ein wesentlicher Unterschied in der messspezifischen Dichte.

Maschinenschnee kann bis zu fünfmal so dicht sein als Naturschnee. Deshalb ist Maschinenschnee sehr luftundurchlässig und hat eine geringere Wärmeleitfähigkeit. Durch die höhrere Dichte neigt der Schnee schneller zum Vereisen. Pisten mit Support durch Maschinenschnee müssen daher regelmäßig aufgewalzt werden, um ein allzu schnelles Vereisen zu verhindern.


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Mögliche Schneezusätze


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Unter Schneezusätze verstehen sich Zusatzstoffe, die dem entstehenden maschinellen Schnee zugeführt werden, um bei höheren Temperaturen effektiv beschneien zu können. Die sogenannten Snow-Inducer sind in Deutschland und Österreich verboten. In vielen anderen Ländern wie Schweiz, Frankreich, Italien, Finnland und Chile sind sie jedoch zugelassen, aber sehr umstritten.

Der bekannteste Snow-Inducer ist "Snowmax". Er wird aus dem Bakterium „Pseudomonas syringae“ hergestellt. Dieses Bakterium wird abgetötet und dem Wasser, das der Beschneiung dient, zugeführt. Dadurch verfügt das Wasser schon im Vorfeld über Kristallisationskeime, die die Nukleationstemperatur erhöhen. Das Wasser muss jetzt nicht mehr erst gefrohren werden um Kristallisationskeime zu erhalten, sonder trägt sie schon in sich.

In Deutschland ist man sich nicht sicher, ob dieses Bakterium, das zwar abgetötet ist, aber dennoch nach der Schneeschmelze im Frühjahr im Boden verbleib, langfristige Schäden für Flora und Fauna bedeutet! Es liegen diesbezüglich noch keine Langzeitstudien vor.


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Wasser - Energie - Arbeit - Kosten


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Wasser
Die zentrale Rolle bei der Beschneiung spielt das Wasser. Und davon braucht man viel! Aus etwa 1000 Liter Wasser erzeugt man rund 2,5 Kubikmeter Schnee. Das heißt, für eine beschneite Fläche von einem Hektar (100x100 Meter) und 25cm Höhe benötigt man etwa eine Million Liter Wasser. Die Rechnung ergibt somit für die 24 000 Hektar beschneit Pisten im Alpenraum einen Wasserverbrauch von 24 Milliarden Litern Wasser. Das entspricht etwa dem jährlichen Wasserverbrauch einer Großstadt mit 1,5 Millionen Einwohnern. 

Energie
In maschinell erstelltem Schnee steckt nicht nur jede Menge Wasser, sondern auch sehr viel elektrische Energie. Zwar sind in den letzten Jahren die Beschneiungsanlagen um ein vielfaches effizienter geworden, jedoch wurden die bestehenden Anlagen weiter ausgebaut oder komplett Neue kamen hinzu. Somit ergeben sich immer noch riesige Mengen an Kilowattstunden.

Gemäß einer Umfrage des „Service d`Ètudes et d`Ámènagement Touristique de la Montagne SEATM“ fällt ein Energiebedarf von 25 426 Kwh pro beschneitem Hektar an. Wenn man diese Zahlen auf den Alpenraum umlegt, ergibt sich ein Jahresgesamtverbrauch von etwa 600 Gigawattstunden Strom. Das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 130 000 vier-Personen-Haushalten.

Arbeitsaufwand
Beschneiungsanlagen sind enorm teuer. Nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt. Wenn man bedenkt, dass ein Kubikmeter Schnee zwischen drei und fünf Euro, kostet (inklusive Abschreibung, Energie-und Personalkosten), ergeben sich sehr schnell enorme Geldsummen.

Aber wer übernimmt die Kosten? Das ist ganz unterschiedlich – oft tragen ein Großteil der Kosten die Seilbahnunternehmen selber, oder werden von den umliegenden Gemeinden unterstützt. Subventionsmöglichkeiten gibt es viele, sind aber von Staat und Bundesländer verschieden.

Vielerorts werden heftige Debatten geführt, so auch im bayrischen Landtag. Hier wird schon seit längerem über eine Subvention von Beschneiungsanlagen durch staatlich Mittel diskutiert. Alles in allem wächst der Druck auf die öffentliche Hand, sich an neuen Projekten zu beteiligen.


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Beschneiung im Alpenraum und außerhalb


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Heute
Laut dem Bericht der WWF Österreich von 2004 verfügen mehr als 90% der großen Skigebiete im Alpenraum über Beschneiungsanlagen. Etwa ein gutes Viertel, das sind ca. 24 000 Hektar, aller Pisten sind beschneit. Das ist ungefähr anderthalb Mal so groß wie das Fürstentum Lichtenstein.

Prozentual gesehen werden in Italien und Österreich am meisten Pisten beschneit. Eine schier unglaubliche Beschneiungsrate hält die Italienische Provinz Südtirol. Dort werden zwischen 70-80% der Pisten beschneit.

Tendenz
Fast jedes große Skigebiet im Alpenraum verfügt mittlerweile über Beschneiungsanlagen. Dieser Trend hat in den letzten Jahren stark zugenommen und eine Ende ist nicht in Sicht. Bestehende Anlagen werden ausgebaut und neu Projekte geplant und entwickelt. Aufgrund der aktuellen Klimasituation wird der Ruf nach Alternativen in der maschinellen Schneeproduktion immer lauter, um dem Standard moderner Skigebiete gerecht zu werden und um konkurrenzfähig zu bleiben.

Das Allgäu zum Beispiel lebt essentiell vom Wintertourismus und könnte ohne massive Beschneiungsanlagen seinem hohen Standard nicht gerecht werden. Die gleiche Situation findet sich in vielen Skigebieten weltweit.


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Beschneiung und was alles dazugehört


Auswirkungen der Schneeerzeugung auf die Umwelt


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Baumaßnahmen und Geländeanpassungen
Baumaßnahmen am Berg sind mit erheblichen Einschnitten in die Natur verbunden und somit sehr umstritten. Dabei gilt eine Regel: "Je höher gebaut wird, desto länger braucht die Natur, um sich erholen zu können!"

Außenstehende sehen nur das Endergebnis der Beschneiungsnalgen, das die Schneeerzeuger, die Speicherteiche und Zapfstellen sind. Was jedoch den Meisten verborgen bleibt, das sind die vielen Leitungen (Wasser, Strom, Luft), die unterirdisch verlaufen.

Abgesehen von den Beschneiungsanlagen wird oft vergessen, dass der Skibetreieb an sich schon eine Menge an Beeinträchtigungen für die Natur mit sich bringt. Oftmals werden Pisten begradigt, um im Winter besser und effektiver beschneien und walzen zu können.

Allerdings gab es in diesem Bereich in den letzten Jahren große Verbesserungen! Viele Skigebiete haben sich auf umweltschonende Maßnahmen verständigt. Pistenflächen werden am Ende der Wintersaison gedüngt, gepflegt und durch lokale Landwirte bewirtschaftet. Oftmals kann man im Sommer nicht sehen, dass das Gelände im Winter als Pistenfläche dient.

Flora und Fauna
Leider gibt es zu diesem Thema noch keine ernstzunehmenden Studien oder Untersuchungen. Zur Zeit läuft am Fellhorn eine Studie, wie die Rauhfußhühner im angrenzenden Naturschutzgebiet auf die Beschneiung reagieren, es liegen aber noch keine Ergebnisse vor.

Wasserhaushalt
Das Wasser für die Beschneiung wird zum größten Teil aus Stauseen und Bächen entnommen. Dabei gelten aber für jedes Skigebiet speziell geprüfte Auflagen zur Entnahme von Wasser, um nicht den Trinkwasservorrat zu stark zu dezimieren bzw. in den naütrlichen Wasserhaushalt zu stark einzugreifen. Durch das Anlagen von Speicherteichen werden die Eingriffe zusätzlich kompensiert. In Zeiten mit viel bzw. zu viel Niederschlag kann somit mehr Wasser entnommen  werden, in Zeiten mit wenig Niederschlag bedient man sich aus dem Vorrat.

Landschaftsbild und Rehabilitation
Das Landschaftsbild kann durch Beschneiungsanlagen nachhaltig gestört. werden Künstliche Seen und Narben, die durch das verlegen von Rohrleitungen, entstehen, hinterlassen oft große Einschnitte. Allerdings werden diese Eingriffe immer besser in die Natur integriert und fallen dadurch kaum auf.

Lärmbelästigung
Durch den Betrieb der Schneeerzeuger und der Pumpstaionen ergeben sich teilweise Probleme durch den von den Geräten erzeugten Lärm. Besonders in engen Tälern kann man Beschneiungsanlagen oft weit hören und sehen. Hier liegt es vor allem an den Herstellern der Anlagen, leisere Systeme zu entwickeln, die sich unauffälliger und weniger störend in die Landschaft integrieren lassen. In den letzten Jahren gab es in diesem Bereich bereits große Fortschritte.


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Maschinenschnee im Snowpark


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Maschinenschnee im Funpark ist oft eine zwiespältige Angelegenheit. Die Shaper lieben den technsichen Schnee, da er leichter zu bearbeiten ist und sich länger hält als naütrlicher Schnee. Die Rider sind meist weniger begeistert, denn der technische Schnee neigt schneller zum vereisen und Stürze werden damit schnell unangenehm.

Wir haben in diesem Zusammenhang mit den beiden Shaper Flo und Daniel vom Crystal Ground im Kleinwalsertal gesprochen, um ihre Meinung zu  technischem Schnee zu erfahren. Der Crystal Ground liegt mitten in Riezlern am Fuße der Kanzelwandbahn auf 1 100 Metern Seehöhe.

Riezlern zwar bekannt als "Schneeloch", jedoch geht es auch hier nicht bzw. nur schwer ohne Beschneiung. Der Park hat in diesem Winter mit drei Schneelanzen seine eigene Beschneiungsanlage, die auch notwendig ist. Die Kosten dafür trägt in diesem Winter das erste Mal die Kanzelwandbahn.

In den letzten Jahren wurden die Lanzen eigenfinanziert und das Wasser kam von der Gemeinde Riezlern. Dies hatte den Nachteil, dass um die Weihnachtszeit nicht beschneit werden durfte, da sonst die vielen Urlauber im Kleinwalsertal kein Wasser mehr gehabt hätten.

Klar sehen die beiden Shaper die Vorteile von Maschinenschnee: "Man ist halt einfach sehr viel unabhängiger, wenn man den Support von einer Beschneiungsanlage hat" Ein weiterer Vorteil ist, dass technischer Schnee wesentlich dichter ist und die Obstacles, wenn sie einmal eingebaut sind, bombenfest sitzen.

Der Nachteil ist ganz klar, dass man sich bei der Verarbeitung beeilen muss, da sich sonst der Schnee zu sehr verfestigt. Ein weiterer Nachteil für die Rider ist, dass Maschinenschnee sehr schnell sehr hart wird und dadurch die Landungen extrem eisig werden. "Am besten ist, man hat eine Basis aus Maschinenschnee und darauf eine ca. 30cm dicke Schicht Naturschnee, dann erhält man optimale Bedingungen zum shapen".


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Interview mit Leo Schuster, technischer Leister für die Beschneiung am Fellhorn


geschrieben am: 23. Dezember 2008
geschrieben von: Dennis Forte

 
Leo Schuster ist der technische Leiter für Pisten und Beschneiung im Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand. Er stand uns Rede und Antwort für einige Fragen bezüglich der Schneeproduktion in Deutschlands größtem Skigebiet.
freeskiers.net: Wo wird generell beschneit? An Kuppen, Ausstiegen, viel befahrenen Stellen etc...

Leo Schuster: Zuerst werden alle unsere Hauptpisten beschneit. Verteilt wird der Schnee mit den Pistenraupen. An kritischen Stellen, wie Kuppen oder Ausstiegen, wird natürlich die Schneeauflage etwas mächtiger hergestellt. Nach der Beschneiung der Hauptpisten werden weitere Pisten beschneit. An Markanten Punkten der Hauptpisten bleiben die Schnee-Erzeuger stehen, um diese nachbeschneien zu können.

freeskiers.net: Muss das Gebiet, das beschneit werden will spezielle Gegebenheiten besitzen? z.B. Planiert, nicht zu steil etc....

Leo Schuster: Spezielle Gegebenheiten sind nicht notwendig. Es ist natürlich von Vorteil, wenn das Gelände eben ist, damit man keinen Schnee zum füllen von Mulden oder Senken zusätzlich erzeugen muss.

freeskiers.net: Was für einen Arbeitsaufwand stellt die Beschneiung an Fellhorn/Kanzelwand dar und wie viel Personal braucht man dafür?

Leo Schuster: Der Aufwand teilt sich in die Schneeerzeugung, den Einbau in die Piste mittels Pistengeräten und die Instandhaltung und Revision der Schnee-Erzeuger, Pumpstationen und Feldleitungssystem. Alles in allem sind im Außenbereich Fellhorn/Kanzelwand ca. 20 Personen damit beschäftigt, die Pisten instand zu halten. Die tägliche Pistenpflege und die Pflege der beiden Funparks (Fellhorn und Crystal Ground) wird von dieser Mannschaft mit gemacht.

freeskiers.net: Welche Kosten fallen bei der Beschneiung an und was kostet Maschinenschnee?

Leo Schuster: Die Kosten für den Betrieb unserer Beschneiungsanlage müssen wir erst neu ermitteln, da für die neue Beschneiungsanlage noch keine Daten zur Verfügung stehen. Die Kosten für 1m³ erzeugten Maschinenschnee belaufen sich auf ca. € 4.-.

freeskiers.net: Wie werden die Kosten (Anschaffung, Unterhalt) für die Beschneiung gedeckt? Trägt die Kosten die Bahn selber, oder werdet ihr bezuschusst, wenn ja von wem?

Leo Schuster: Die Kosten für die Beschneiung trägt die Bahn zur Gänze selber. Auch den Bau der Beschneiungsanlage muss die Bahn selber tragen. Die Kosten werden über den Fahrkartenpreis finanziert.

freeskiers.net: Wie sieht es mit dem Wasserhaushalt aus? Dürft ihr so viel beschneien wie ihr wollt, oder gibt es Grenzen, wenn ja, wer legt die Grenzen fest?

Leo Schuster: Die Entnahme aus Bächen wird über Pegelstände limitiert und kontrolliert. Diese Entnahmemengen werden in den Genehmigungsbescheiden von den zuständigen Behörden festgelegt und dann auch von diesen kontrolliert. Die Belange der Wasserwirtschaft, Fischerei sowie der Limnologie (Wissenschaft der Binnengewässer) werden natürlich von den Behörden berücksichtigt und in die Bescheide aufgenommen.

freeskiers.net: Eure Beschneiungsanlage wurde ja kräftig erweitert. Was kam alles hinzu und wie lange hat der Bau gedauert?

Leo Schuster: Die Planung und Umsetzung hat ca. 1,5 Jahre gedauert. Umgesetzt wurde das neue Projekt im Sommer 2008. Die Wasserversorgung der Bestandsleitungen wurde verbessert. Die Pumpleistung von sechs bestehenden Pumpstationen wurde verbessert. Zwei neue Pumpstationen wurden erstellt. Der Speicherteich Riezler-Alp, in der nähe der Kanzelwand Bergstation, wurde angelegt. Für die Verbindungspisten des Fellhorn-Kanzelwandgebietes wurden neue Feldleitungen gelegt und die vorher getrennten Beschneiungsanlagen miteinander verbunden. Diese Maßnahmen wurden alle unter ökologischer Baubegleitung durchgeführt.

freeskiers.net: Wie sieht es an der Kanzelwand/Fellhorn mit der Flora und Fauna bezüglich der Beschneiung aus? Gibt es positive oder negative Auswirkungen, wenn ja welche?

Leo Schuster: Diese Aspekte wurden von der ökologischen Bauleitung beurteilt und von den Behörden geprüft. Behördenauflagen zum Bau der Anlage wurden alle von uns eingehalten. Studien belegen, dass die technische Beschneiung auf die beschneiten Flächen keine Auswirkungen haben. Der technische Schnee bildet sogar eine Schutzschicht zu der darunter liegenden Vegetationsdecke.

freeskiers.net: Am Fellhorn läuft derzeit eine wissenschaftliche Untersuchung über das verhalten der Rauhfusshühner im Hinblick auf die Beschneiung im Skigebiet. Was hat es mit der Untersuchung auf sich? Wer leitet die Untersuchung und liegen schon Ergebnisse vor, wenn ja welche?

Leo Schuster: Diese Beurteilung wurde von unserer ökologischen Baubegleitung durchgeführt. Mit der Untersuchung für die Auswirkungen auf Rauhfusshühner wurde der schon lange im Fellhorngebiet tätige Herr Albin Zeitler (Wildbiologe) von der ökologischen Baubegleitung beauftragt. Die Studie geht über mehrere Jahre und ist noch nicht abgeschlossen. Ergebnisse liegen uns noch nicht vor.


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