Naturglücklich

Von Marius Schwager am 21.Mär. 2016

Am 20.3 ist jedes Jahr der offizielle Tag des Glücks. Es gibt viele Feinheiten, die Glück für jeden persönlich ausmachen und zu einem rundum wohligen Gefühl führen können. Langfristig oder kurzfristig, mal ist es die sagenumwobene Erstbefahrung der Traumrinne, mal ein Stückchen Schokolade und manchmal auch nur die Ruhe in der Natur. Ein ganz subjektiver Einblick in das, was Glück auf zwei Bretter, zur Not auch eines, bedeuten kann.

 

Skitour alleine

Ruhe so weit das Auge reicht. Unzählige Schritte, einer nach dem anderen, der Schweiss transportiert die Sonnencreme von der Stirn tröpfchenweise in die Augen. Stundenlang geht es ohne externen, reflexiven Reize der Berg hinauf. Die Lieblingsmusik bespielt sanft den Ohrkanal. Kein Mensch ist weit und breit zu sehen, nur ein paar alte Spuren von Mensch und Tier winden sich von so manch Flanke hinab. Zur Gipfelpause verlangsamt sich der Herzschlag, die Atmung wird langsamer. Das Käsebrot ist herzhaft mit Butter beschmiert und ist das mit Abstand allerbeste Käsebrot, das die Welt je gesehen hat. Alles andere wird unwichtige Nebensache.

Freerideaction

In Skigebietsnähe bin ich mit Freunden unterwegs. Es hat frisch geschneit, gerade genug um weiche Spuren zu ziehen. Wir sprechen uns gegenseitig Mut zu, ohne dass man den jeweils anderen unter Druck setzt, geben uns Tipps, filmen und fotografieren uns gegenseitig bei unserer superhardcore Action. Im Lift reden wir über unsere Heldentaten und noch viel lieber darüber, dass sich nach der Vorwärtssalto-Landung nun dreizehn Kilo Schnee an jeder erdenklichen Körperstelle befinden. Wir schmieden Pläne für künftige Exkursionen und zack, schon hat man wieder einen unfreiwilligen Bremsschwung-Ganzkörper-Faceshot im Gesicht hängen. High five!

Gemütlich mit den Liebsten

Eine gemütliche Pistenrunde mit der Familie, eine schöne Aussicht mit Freunden bei einer Runde Hopfenkaltschale oder mit der besseren Hälfte ein Stückchen der Lieblingsschokolade teilen. Die Schulter zum Anlehnen beim unbeholfenen Einsteigen in die Skischuhe, die man mal wieder über Nacht im Auto vergessen hat, der geteilte Schokokeks bei einem Päuschen, der Skipartner, der schon vorher wusste, dass du die Sonnencreme vergessen wirst, der herausragend unkoordinierte Sturz und der gemeinsame Lacher danach.

Es muss nicht immer superextrem, superauthentisch und unendlich weit weg von der bösen Zivilisation oder sonst wie ganz besonders sein. Oft liegt das tägliche Glück, die Freude im Einfachen, in Kleinigkeiten.

 

So muß man leben!
Die kleinen Freuden aufpicken,
bis das große Glück kommt.
Und wenn es nicht kommt,
dann hat man wenigstens
die "kleinen Glücke" gehabt.

Theodor Fontane

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