Salomon Freeride Tipp: Stubaier Gletscher

Von Benedikt Nöth am 13.Mär. 2013

Auch wenn der überraschende März-Schnee in Deutschland nicht gerade diesen Schluss zulässt, aber das Ende der Skisaison nähert sich mit großen Schritten. Nur: Was machen alle Powder-Nerds, wenn die heimischen Skigebiete aufgrund von Schneemangel ihre Pforten schließen? Entweder man packt die Skisachen weg oder man macht sich auf den Weg in ein Gletscherskigebiet. Wir haben für euch am Stubaier Gletscher nach Powder gesucht und wurden fündig. Von steilen Couloirs, über weite Powderhänge bis hin zu hochalpinen Gletscherabfahrten wurde alles geboten.

Vermeintliche Freeride-Geheimtipps gibt es viele, aber welcher dieser Tipps hält was er verspricht? Wir haben den Stubaier Gletscher genauer unter die Lupe genommen. Nur ca. 45 Autominuten von Innsbruck entfernt und doch befindet man sich in einer vollkommen anderen Welt. Auch wenn im Tal schon längst der Frühling Einzug gehalten hat, gelangt man mit der Eisgrat- oder Gamsgarten-Gondel in ein Winterwonderland.

Powder Department
Das Powder Department bringt Liebhabern des unverspurten Geländes die besten Runs im Skigebiet näher, weist jedoch auch auf spezielle Gefahrenpunkte hin und gibt Handreichungen, um diese entsprechend einzuschätzen und zu reduzieren. "Am Stubaier Gletscher will man nicht einfach die "heile Freeridewelt" mit vielen schönen Bildern vorgaukeln, sondern geht offensiv mit den Gefahren des Freeridens, die es einfach gibt, um", erzählt uns Andreas Würtele, der Initiator des Freerideprojektes.
"Die Leitidee des Powder Departments ist nicht, von oben herab mit erhobenem Zeigefinger und Verboten zu agieren, sondern Freerider [...] selber entscheiden zu lassen, ob es vertretbar ist, heute Hang XY zu befahren oder nicht. Um solche Entscheidungen zu erleichtern, gibt es einfache Tools [...], die das Powder Department anbietet (Freeridecheckpoint Eisgrat inkl. aktueller Wetter- und Lawineninfos und LVS-Check, Kartenmaterial, GPS-Tracks, Beschreibung von Schlüsselstellen, etc.) - man muss also kein absoluter Experte sein. Insgesamt umfasst das Powder Department 11 Runs im freien Skiraum. Detaillierte Informationen und die jeweiligen GPS-Tracks findet ihr HIER.



Freerideabfahrt vom Daunjochschartel zur Talstation Mutterbergalm
Durch den 2012 neu errichteten Daunjoch-Sessellift wird ein großartiges Freerideareal erschlossen. Direkt nach dem Ausstieg nach rechts fahren und ca. 10 Minuten aufsteigen. Nun steht man vor dem Drop-In. Ein weites Tal erstreckt sich nun in nord-östlicher Richtung. Da sich die Hangneigung meist in Grenzen hält, sind bei sicheren Bedingungen dem Freerider kaum Grenzen gesetzt. Nun über den Daunkopfferner skiers-left vorbei am Vorderen Daunkopf bis auf 2700 Meter abfahren. Wir traversieren östlich um den Vorderen Daunkopf. In der Ferne, gute 600 Höhenmeter unter uns, erscheint die die Skiroute Wilde Gruben. Über die weiten Hänge abfahren bis man die Skiroute erreicht. Dieser nun bis zur Talstation der Mutterbergalm folgen.

Alle Details zur Freeride-Abfahrt „Daunjochschartel" im freeskiers.net Skiers Regions Guide



Freerideabfahrt vom Stubaier Gletscher über den Sulztalferner ins Ötztal
Wer Abgeschiedenheit, First Tracks und Ruhe sucht, ist hier richtig. Vom Ausstieg des Daunscharte Schlepplifts hält man sich rechts und steigt ca 15 Minuten auf die Daunscharte auf. Nun am Grat circa 50 Meter in südliche Richtung laufen, bis man am Abseilpunkt beziehungsweise dem Drop In steht. Wir mussten uns aufgrund der dünnen Schneedecke in der Landung (zwei Tage zuvor wütete ein Föhnsturm mit mehr als 100km/h am Gletscher) die fünf Meter abseilen. Nun steht man auf der mächtigen Gletscherzunge des Sulztalferners. In der Ferne sieht man ganz klein die Amberger Hütte am Ende des Tals.



"Gletscherabfahrten sind wie das Schwimmen im Ozean - man weiß nie, was sich unter einem befindet!" Thomas Muigg, Skiführer
Aber die scheinbar makellose, weiße Fläche täuscht. Hier lauern überall Gletscherspalten, die in die Untiefen des Gletschers führen und mit denen man keine Bekanntschaft machen möchte. Unser Skiführer Thommy schärft uns nochmals ein: "Bleibt nah bei meiner Abfahrtsspur. Sollte ich stehen bleiben, dann haltet mindestens fünf Meter Abstand zu mir! Und wenn ich rufe Seil, dann bleibt sofort stehen und wir müssen angeseilt weiterfahren." Nun wird uns erst wirklich bewusst, dass das hier kein Sonntagsausflug für Touristen wird, sondern absolute Aufmerksamkeit und Vorsicht erfordert. Über gewaltige Gletscherhänge fahren wir gen Norden, bis Thommy seine Hand hebt und wir halten müssen. Knappe 100 Meter vor uns bricht der Gletscher abrupt ab. Nun gilt es sich westlich zu halten und über die Endmoränen in das Sulztal zu fahren. Durch das Trogtal gelangen wir nach kurzer Schiebestrecke zur Amberger Hütte. Nun kann man die Abfahrt bei einem wohlverdienten Kaltgetränk von der Terrasse der Alpenvereinshütte nochmal betrachten, bevor man über die Rodelbahn in 20 Minuten nach Gries im Ötztal abfährt.

WICHTIG: Das Befahren der Freerideabfahrt vom Gletscher ins Ötztal ist nur mit einem Skiführer ratsam. Der Gletscher veränderte sich in den letzten Jahren immens. Nur ein Skifahrer der den Gletscher auch im Sommer kennt und die Entwicklung der Spalten genau verfolgt, kann einen sicheren Weg über die Gletscherzunge zeigen. Weiter organisieren die Skiführer den relativ langen Rücktransport vom Ötztal ins Stubaital.

Alle Details zur Freeride-Abfahrt „Sulztalfernerabfahrt" im freeskiers.net Skiers Regions Guide



Aber auch das Tourenpotential der Stubaier Alpen ist nicht zu unterschätzen. Von der Amberger Hütte aus gibt es unzählige Möglichkeiten. Dabei ist von Einsteigerskitouren bis hin zu Touren mit alpinistischen Charakter alles dabei. Für Tourengeher eignet sich die Alpenvereinshütte der Sektion Amberg bestens als Tourenstützpunkt.

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