Produkttest: Black Diamond GlideLite STS

Von Benedikt Nöth am 11.Mär. 2013

Das Wetter der letzten Wochen hat bei dem ein oder anderen schon Frühlingsgefühle entfacht. Bei uns schlug vor allem das Tourengeher-Herz höher. Bei jedem Wetter, allen Schneebedingungen und unterschiedlichsten Aufstiegen haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die GlideLite STS Felle von Black Diamond zu testen.

Vor dem ersten Schnee-Start müssen die Felle erst zurecht geschnitten werden. Dazu braucht man Werkzeuge: neben dem mitgelieferten Cutting-Tool einen Schraubendreher, eine Zange, ein Lineal, eine Schere und einen Stift.

Das Abmessen
Zuerst müssen die Felle auf die Skilänge abgemessen werden. Dazu befestigt man den Strap am Skiende und zieht sie von hinten nach vorne auf. Achtung: Das Fell muss dabei straff und mittig angelegt sein. Nun den Metallbügel an der Skispitze anlegen und den Ski am Ende der Metallhülse markieren. Wir haben dazu einen Textmarker benutzt, da dieser am besten erkennbar ist. Das Fell mit einer Schere (das mitgelieferte Cutting-Tool eignet sich nur bedingt) an der Markierung abschneiden.

Die Montage
Nun gilt es den Metallbügel am Fell zu befestigen. Dazu schiebt man die offene Seite des Bügels über das zugeschnittene Fell-Ende. Bitte darauf achten, dass sich die Schraubenvertiefungen des Metallbügels auf der Klebeseite des Fells befinden. Mit einem Kreuzschlitzschraubendreher die mitgelieferten Schrauben in die dafür vorgesehenen Löcher drehen. Danach die Schrauben an der Sollbruchstelle mit einer Zange abbrechen.

Zuschneiden auf die Taillierung
Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Um die Kanten beim Zuschneiden auszulassen, muss man das Fell auf der Seite, die man gerade zuschneidet, circa 2mm nach außen versetzen. Nun das Cutting-Tool in einem Zug von der Skispitze bis zum Ende an der Kante entlangziehen. Auf der anderen Seite ist genauso vorzugehen. Nach dem Zuschneiden sollten das Fell circa 4mm schmäler als der Ski sein und beide Kanten sollten vollständig freiliegen.

Fazit der Montage
Die einzelnen Montageschritte sind sehr gut in der Anleitung beschrieben und bis auf das Zuschneiden selbst auch ohne großes handwerkliches Geschick zu meistern. Den einzigen Kritikpunkt haben wir beim Zuschneiden gefunden. Es benötigt einige Versuche, bis man die Felle in ihrer richtigen Position (inkl. 2mm Überhang) auf den Ski geklebt hat, um sie zuschneiden zu können. Andere Hersteller haben bei ihren Cutting-Tools eine bessere Lösung gefunden, die ein Zuschneiden ohne mehrmaliges Auf- und Abziehen zulässt. Ansonsten waren die Felle innerhalb von 20 Minuten an die Ski angepasst.

Fieldtesting
Nun aber endlich raus in die Berge. Das Auffellen geschieht ohne große Probleme. Der Kleber hält, was er verspricht und ist beständig, egal ob es -20°C oder frühlingshafte +6°C hat. Durch das STS-System (Skin Tight System) wird das Fell straff am Ski befestigt und verhindert so in Zusammenspiel mit dem Kleber ein Verrutschen der Steighilfe.

Fazit Black Diamond GlideLite Mohair Mix Felle
Speziell bei langen Aufstiegen und ausgedehnten Touren ist es wichtig, dass das Fell im Anstieg Grip findet, aber dennoch gleitet. Die Mischung aus Mohair und Nylon (Gewebemix aus 65 % Mohair und 35 % Nylon) hat sich in unseren Test als äußerst zuverlässig erwiesen. Die Black Diamond GlideLite Mohair Mix Felle finden Grip, egal ob der Untergrund eine eisige Piste ist, tiefer, trockener Powder oder nasser, schwerer Sulz. Wer also ein Fell sucht, das in ziemlich allen Bedingungen konstant gute Eigenschaften beweist und geringes Packmaß mitbringt, der ist mit den Black Diamond GlideLite STS sehr gut beraten.

Zum Fahrer:
Seit dem 2. Lebensjahr auf Skiern. 23 Jahre, 1,90m, 75kg. Skiclub, als Student Skilehrer. Halbes Jahr in Kanada als Skilehrer und Guide gearbeitet. Inzwischen fast nur noch abseits unterwegs. 
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