ABS-System in immer mehr Rucksäcken verschiedener Hersteller

Von Benedikt Nöth am 12.Mär. 2013

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Freerider stark gestiegen. Die der tödlichen Lawinenunfälle abseits markierter Pisten laut einer Studie des SLF (Zweifel & Wäger 2008) aber nur leicht. Das hängt zum einen damit zusammen, dass sich Freerider immer mehr mit alpinen Gefahren auseinandersetzen. Zum anderen, dass neben der Grundausrüstung, wie LVS, Sonde und Schaufel, verstärkt auf Lawinenairbagtechnologie gesetzt wird.

1985 stellt ABS den erste Lawinenairbag auf der ISPO vor. Seitdem wurde das Patent in Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Experten weiter entwickelt und verbessert. So sollen von 262 Personen mit ausgelöstem ABS Lawinenairbag 97% überlebt haben, 84% davon unverletzt.* Aus diesem Grund haben sich in den vergangenen Jahren einige Outdoor-Firmen dazu entschieden einen ABS Lawinenairbag in ihr Sortiment aufzunehmen. Die Rucksäcke, die im Rahmen dieser Partnerschaften entstehen, sollen sowohl Tragekomfort und Funktionalität als auch Sicherheit bieten.

Hierbei wird in zwei Kategorien unterschieden. Den "ABS Inside" und "ABS Compatible" Partnern. Erstere entwickeln in Zusammenarbeit mit der Peter Aschauer GmbH einen eigenen Rucksack, in den das ABS System direkt eingebaut wird. ABS Compatible Partner entwicklen Zip-ons, die mit der ABS Base-Unit (Rückenplatte mit integriertem ABS-System) kompatibel sind. Diese Zip-ons können einfach per Reißverschluss auf die Base-Unit aufgezippt werden und bieten so eine noch größere Auswahl an Packsäcken für den Konsumenten.

Am Anfang jeder Zusammenarbeit steht die gemeinsame Abstimmung über geplante Produkte. ABS übermittelt die technischen Spezifikationen an den ABS Inside-Partner und dieser entwickelt diesen Anforderungen entsprechend einen Rucksack. In der ABS Produktion im bayerischen Gottfrieding wird dann das ABS System montiert. Anschließend organisiert ABS die TÜV-Abnahme für den neuen Lawinenrucksack.

Erfüllt der Rucksack alle Anforderungen kann die Serienproduktion der Rucksäcke bei den Partnern beginnen. Rucksack-Spezialisten wie Salewa, Ortovox, Evoc u.a. treffen dabei auf den Marktführer bei den Lawinenairbags, um gemeinsam innovative Produkte zu schaffen. Aktuell wird ca. jedes fünfte ABS-System in einen Partner-Rucksack integriert.

Bei einem Selbst-Rettungs-System wie dem Lawinenairbag ist eine ausgereifte Technologie unverzichtbar. Als einziger Hersteller setzt ABS auf das Doppelairbag-System. Da die beiden seitlichen Airbags mit dem Lawinenopfer eine breite Auflagefläche bilden, wird der Körper stabilisiert und ein Wiedereinsinken bzw. Festgehaltenwerden in der Lawine soll vermieden werden. Das gilt vor allem in der Auslauf- und Ablagerungsphase, in der sich entscheidet, ob der abgestürzte Schneesportler verschüttet, teilverschüttet oder nicht verschüttet wird.

*Quelle: SLF, Bekannte und dokumentierte Lawinenunfälle mit ABS® Lawinenairbag, August 2010.

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