Report: Ein Blick hinter die Kulissen von Sport Bittl

Von Hans-Martin Kudlinski am 8.Jan. 2013

Die Zeiten, in denen man beim Kauf eines neuen Skis zwangsläufig körperlich in einem Laden anwesend sein musste, um das Objekt der Begierde in den eigenen Besitz übergehen zu lassen, sind vorbei. Wie bei den meisten anderen Produkten, so geht auch beim Kauf des neuen Wintersportgeräts der Trend ganz deutlich zum Online-Versand. Gerade für den vorab bereits bestens informierten Käufer bietet sich hier nicht nur ein Zeit-, sondern in aller Regel auch immer ein Kostenvorteil. Doch was passiert eigentlich hinter den Kulissen eines Online-Shops? Wir haben Sport Bittl in München einen Besuch abgestattet, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.

Man kennt das ja: Nach langwierigem Hin- und Herüberlegen ist die Entscheidung für den neuen Ski endlich getroffen und das gute Stück wird zeitgemäß in einem Online-Shop bestellt. Und sogleich beginnt das sehnsüchtige Warten. Um den Prozess bis zur Auslieferung einmal nicht nur aus der Sicht des Wartenden zu erleben, warfen wir nun einen Blick in die Firmenzentrale von Sport Bittl in München.

Seit mittlerweile über 60 Jahren dreht sich bei besagtem Sportfachhändler alles darum, die Kundschaft mit dem passenden Material zu versorgen. Auf der Suche nach Innovationen und immer neuen Produkten und Sportarten für eine wachsende Abnehmerschaft blieb letztlich auch der Erfolg nicht auf der Strecke. Heute umfasst das Unternehmen neben dem Hauptgeschäft auch einen dort ansässigen Lagerverkauf sowie zwei weitere Filialen im Großraum München. Auch in Sachen Fernabsatz liegen die Ursprünge bereits einige Zeit zurück, wie uns Markus Kasperbauer, Leiter der E-Commerce Abteilung und unser Ansprechpartner während des Besuchs, erklärt: „Der einstig durch unsere Kataloge und eine Info-Website initiierte Versandhandel besteht bereits seit über 15 Jahren. Später kam dann auch unser Online-Shop hinzu."

Die Ursprünge des Online-Shops

Dieser erweitert seit 2007 das Angebot von Sport Bittl. Zunächst als weitverbreitete Version eins Webshops mit Warenkorbfunktion, schon bald darauf erfolgte dann eine Erweiterung um den Set-Konfigurator, wie wir ihn heute kennen und nutzen, um im Zuge des Bestellvorgangs unsere gewünschte Kombination aus Ski und Bindung anzugeben. Eine derartige Kombination mehrerer Produkte zu einem preiswerteren Gesamtpaket ist auch in anderen Kategorien wie etwa Safety-Equipment oder dergleichen möglich. „Der Kunde sieht sofort auf einen Blick, was welche Set-Kombination kostet und wie viel er dabei sparen kann", fügt Kasperbauer hinzu.

An Optionen, sich ein Wunsch-Set zusammenzustellen sollte es dabei beileibe nicht mangeln: „Im Online-Shop sind insgesamt mehr als 450 Hersteller mit über 10.000 Artikeln über alle Warengruppen hinweg vertreten. Im Skibereich sind es 15 Hersteller mit mehr als 350 Modellen", so Kasperbauer.

Was uns zunächst auffällt, ist die Tatsache, dass im Prinzip keine räumliche Trennung zwischen „normalem" Ladengeschäft und Online-Shop besteht. Zumindest, was die Lagerung und die Montage der Ski und der Bindungen besteht. Die eingehenden Bestellungen werden jeweils gesammelt und dann von den Mitarbeitern in der oberen Etage des Hauptgeschäfts hinunter in den Shop gebracht. Dort werden die jeweiligen Modelle direkt aus dem Sortiment gegriffen, mit dem Bestellschein versehen und anschließend an die ebenfalls hauseigene Werkstatt weitergegeben. Kurze Wege, die sich natürlich auch positiv auf die gesamte Bearbeitungszeit niederschlagen.

Eine Tatsache, die nicht unterschätzt werden darf. Denn täglich gehen zahlreiche Bestellungen ein, von denen etwa die Hälfte auf den Bereich Ski entfallen. Da diese zusätzlich zum laufenden Geschäft in der Zentrale eingehen, kommt sehr schnell ein beachtliches Pensum zustande. Je nach saisonaler Auslastung sind es mittlerweile 8-12 Mitarbeiter, die sich um die Geschicke des Online-Shops kümmern. Doch widmen wir uns wieder der Verfolgung des Bestellvorgangs.

Kaum eine Bestellung ohne Bindungsmontage
Ist das gewünschte Modell in der passenden Länge aus dem Bestand gefunden, wird je nach Kundenwunsch anschließend auch die ausgewählte Bindung montiert. Auf die Frage, wie oft dies in der Regel der Fall sei, gibt uns Markus Kasperbauer Auskunft: „Nahezu in gleicher Anzahl wie die Skiverkäufe selbst. Mittlerweile entscheiden sich fast alle Kunden dazu, ihre Bindungen durch uns fachgerecht auf Ihre Sohlenlänge und die gewünschten Montagepunkte montieren zu lassen. Wir weisen dabei auch immer wieder darauf hin, dass eine anschließende Sicherheitseinstellung auf die persönlichen Werte des Kunden vor Ort unerlässlich ist."


Bereits beim ersten Blick in die Werkstatt wird deutlich, dass die Mitarbeiter wissen, was sie tun. Routiniert sitzt jeder Handgriff. Allein die Menge an unterschiedlichen Bohrlehren für die gängigen Bindungstypen weckt Vertrauen – hier läuft sicherlich niemand Gefahr, mit der breitesten Powderlatte unterm Arm auf rätselnde Gesichter zu stoßen und unverrichteter Dinge von Dannen ziehen zu müssen. Schließlich gehören auch die breitesten Freeride-Modelle zum Sortiment des Händlers.

In der Praxis bedeutet dies: Der Mitarbeiter checkt die vom Kunden angegebenen Montagewünsche gegen, greift sich die entsprechende Bindung aus dem Regal und legt los. Folie ab, Montagepunkt bestimmt und angezeichnet, Bohrlehre aufgebracht und so weiter. Ein paar Augenblicke später ist die Bindung dort wo sie hingehört und der Mitarbeiter kann sich an die Justierung der Vorder- und Hinterbacken auf die angegebene Sohlenlänge machen. Hierfür wird ein verstellbarer „Metall-Dummy" auf die entsprechende Länge gebracht und anstelle des Skischuhs in die Bindung eingebracht. Danach wird der Belag abschließend noch einmal gewachst und die Montage ist damit bereits nach kurzer Zeit abgeschlossen.


Verpackung und Versand

Die letzte Station, welche das bestellte Ski-Set nach der Endmontage noch durchlaufen muss, widmet sich der Verpackung und dem Versand. Damit dem guten Stück auf den "letzten Metern" auch nichts mehr passieren kann, wird dieses von den MitarbeiterInnen sorgfältig in Luftpolsterfolie gewickelt und schließlich in den Versandkarton gesteckt. Danach werden die Rechnung sowie das Versand-Label ausgedruckt, aufgebracht und das Paket dann letztlich an das Logistikunternehmen übergeben. Ab diesem Zeitpunkt liegt die zeitnahe Auslieferung der Bestellung natürlich nicht mehr in den Händen von Sport Bittl, erfahrungsgemäß wird die Sendung aber innerhalb Deutschlands bereits am nächsten oder übernächsten Werktag an die Empfängeradresse zugestellt, wo diese bereits sehnsüchtig erwartet und hoffentlich so bald wie möglich am Berg ausgefahren wird.

Um einen noch besseren bildlichen Eindruck der Weiterverarbeitung eurer Bestellung des Bittl-Online-Shops zu bekommen, haben wir die einzelnen Vorgänge nochmals in einem Video für Euch festgehalten...

Ein Blick hinter die Kulissen von Sport Bittl:
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