Salomon Freeride Tipp: Pitztaler Gletscher

Von reXX am 28.Jan. 2012

Skifahren in einem Gletscherskigebiet hat oft einen ganz besonderen flair. Wo bereits im September die Lifte surren und im Herbst und Frühjahr Vollbetrieb herrscht, sind zwischen Januar und März eher ruhige Zeiten angesagt. Perfekt daher für Freerider, denn nach Neuschneefällen gibt es gerade auch aufgrund der Höhenlage auch noch Tage später frischen Pulverschnee, wenn anderswo der Schnee längst wieder schwer geworden ist.


Salomon Freeride Tipp: Pitztaler Gletscher

Review

Freeriden bis weit ins Frühjahr hinein

Autor: Heiko Joos Date: 28. Januar 2012 Skifahren in einem Gletscherskigebiet hat oft einen ganz besonderen flair. Wo bereits im September die Lifte surren und im Herbst und Frühjahr Vollbetrieb herrscht, sind zwischen Januar und März eher ruhige Zeiten angesagt. Perfekt daher für Freerider, denn nach Neuschneefällen gibt es gerade auch aufgrund der Höhenlage auch noch Tage später frischen Pulverschnee, wenn anderswo der Schnee längst wieder schwer geworden ist. Eines dieser beschriebenen Gebiete, das mit hohem Freeride-Potential und oft nur wenigen Konkurrenten im Kampf um die besten Line aufwarten kann, ist der Pitztaler Gletscher in Tirol. Denn das Gebiet ist so riesig und die Varianten sind so zahlreich, dass selbst Wochen nach dem letzen Schneefall noch unverspurter Powder zu finden ist.

Genau genommen handelt es sich jedoch um zwei Gebiete. Zum einen der eigentliche Pitztaler Gletscher, der durch eine unterirdische Standseilbahn („Pitzexpress“) erschlossen wird, zum anderen um das Rifflsee-Gebiet, das zwar über keinen Gletscher verfügt, dessen Talstation jedoch nur unweit des Pitzexpress liegt. Zudem sind die beiden Gebiete pistentechnisch miteinander verknüpft, wobei das für nicht-freerider eigentlich nur für die Verbindung Rifflsee → Pitztaler Gletscher gilt. Das Gletscherskigebiet selbst verfügt nämlich nicht über eine offizielle Talabfahrt.

Umso besser für Freerider, denn dann „gemeine Volk“ hält sich daher vorwiegend in den präparierten Bereichen auf, während die beinahe unzähligen Tiefschneehänge der Fraktion mit den breiten Latten vorbehalten bleibt.

Achtung: Grundsätzlich ist man sowohl am Pitztaler Gletscher, als auch am Rifflsee durchweg in hochalpinem Gelände unterwegs. Ein den Bedingungen entsprechend angepasstes Verhalten sowie das ständige Mitführen von Sicherheitsausrüstung ist unabdingbar. Die Lawinensituation ist ebenfalls immer genau zu beobachten, das intensive Studium des Lawinenlageberichtes zwingend.

Rifflsee-Gebiet:
Wer von St. Leonhard in Richtung Pitztaler Gletscherbahn fährt, kommt zuerst an der Rifflsee-Bahn vorbei. Bereits bei der Auffahrt mit der Gondel fällt der Blick auf weite, fast baumfreie Hänge, die mit jeder Menge Kuppen, Rinnen und anderen Nettigkeiten zum Spielen einladen. Auch weiter oben, rund um die Sesselbahn „Grubenkopf“, steht ein mehr als großzügiges Angebot für beinahe jeden Anspruch zur Verfügung. Und da sich das Gebiet vor allem als „Familienskigebiet“ positioniert, ist die Konkurrenz um die besten Lines im Vergleich zu anderen Regionen geradezu vernachlässigbar.

Zwei Freeride-Lines im Rifflseegebiet:

Hirschtal
Das Hirschtal ist eine Freeride-Line, die sich optimal zum Aufwärmen oder auch für “Zwischendurch” eignet. Einfach zu erreichen, nicht sehr schwierig und trotzdem mit Spaßgarantie.

Von der Bergstation der Rifflseebahn geht es zunächst ein paar Meter in nördlicher Richtung auf der Piste in Richtung des Hirschtal-Schleppliftes. Diesen quert man an der Talstation und fährt weiter nach Norden. Die erste Rinne ist die offizielle Skiroute, man kann aber noch eine Rinne weiter queren und hat dann in das eigentliche "Freeride-Hirschtal" ein.

Dort kann man sich dann nach Lust und Laune austoben, man folgt einfach der weiten Rinne nach unten (östliche Richtung). Ganz unten solle man etwas vorsichtig sein, da viele Felsbrocken und Steine im Weg liegen, die gerade bei wenig Schnee ziemlich tückisch sein können. Im Talgrund angekommen geht es nach rechts in wenigen Minuten zurück zur Rifflseebahn.

Freeride-Run Hirschtal im freeskiers.net Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products

Grubenkar
Toller Freeride-Run vom höchsten Punkt des Riffelsee-Skigebietes bis direkt zur Talstation. Weite, freie Hänge, die direkt vom Lift aus zu erreichen sind. Allerdings etwas anspruchsvoller als das “Hirschtal”. Start ist direkt an der Bergstation der Grubenkopfbahn. Von hier aus geht es zunächst in südlicher Richtung über den Grat und dann zunächst in südlicher, dann in südöstlicher Richtung hinab ins Taschachtal. Hier stehen viele Varianten zur Verfügung, die Richtung ist im Prinzip eindeutig.

Lediglich im unteren Drittel sollte man darauf achten, sich zunehmend links zu halten, sonst kommt man zu tief und der Rückweg wird beschwerlich. Hier quert man dann in nordöstlicher Richtung zurück ins Skigebiet. Achtung: In diesem Bereich sollte man aufpassen und ggf. einzeln in die zu querenden Tobel einfahren (Lawinengefahr). Ganz am Ende muss man dann ein paar Meter schieben, bevor man wieder auf die Talabfahrt der Rifflseebahn trifft.

Freeride-Run Grubenkar im freeskiers.net Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products

Pitztaler-Gletscher:
Wer sich im Rifflsee-Gebiet ausgetobt hat, kann ganz einfach und unkompliziert zum Gletscher wechseln, denn die Talabfahrt vom Rifflsee führt direkt an der Talstation der Gletscher U-Bahn „Pitzexpress“ vorbei. Auf knapp über 2.750 Metern angekommen, öffnet sich einem ein mehr als gigantisches Gebiet. Mit der Pitz-Panoramabahn erreicht man dann auch den höchsten Punkt des Gebiets, den Hinteren Brunnenkogel, der gleichzeitig der höchste Punkt ist, den man in Österreich mit einer Seilbahn erreichen kann. Bei gutem Wetter bietet sich hier ein gigantisches Panorama und die Wildspitze, Tirols höchster Berg, liegt ebenfalls direkt vor einem.

In diesem Freeride-Tipp konzentrieren wir uns auf den Bereich des Mittagskogels. Das ist der Berg, unter dem der Pitzexpress hindurchführt. Alle Routen enden direkt an der Talstation der Gletscherbahn, der Nachteil der nicht vorhandenen offiziellen Talabfahrt vom Gletscher wird damit umgangen. Hier ist man wirklich in absolut hochalpinem Gelände unterwegs, sichere Schnee- und Lawinenverhältnisse sowie gute Sicht und Orientierungsvermögen sind unabdingbar!

Zwei Freeride-Lines im Gletschergebiet:

Mittagsscharte
Die Variante "Mittagsscharte" gehört mit sicherheit zu den lohnendesten Freeride-Runs im Pittzal. Mit nur wenig Aufstieg erreicht man ein sehr weitläufiges Gelände, das beinahe unzählive Varianten bietet und auch länger Zeit nach dem letzten Schneefall noch unverspurten Schnee bereithalten sollte. Zudem ist der Run eine Variante, um vom Pitztaler Gletscher ins Tal zurück zu gelangen ohne die Gletscher-U-Bahn zu benutzen (es gibt offiziell keine Talabfahrt am Pitztaler Gletscher). Durch die nordwestliche Ausrichtung hält sich der Powder hier auch vergleichsweise lange.

Doch Vorsicht: Das Gelände ist durchaus anspruchsvoll und es sind sichere Verhältnisse notwendig, um diesen Run zu machen. Zudem ist der Aufstieg gerade bei Neuschnee, wenn noch kein Spur gelegt wurde, ziemlich mühsam.

Am besten fährt man mit dem Brunnkogelschlepper nach oben und nimmt dann die Piste zurück nach unten, die von obenaus gesehen links davon verläuft. Direkt nach einer Engstelle der Piste (ungefähr auf Höhe der Liftstütze 9) verlässt man diese von link (in nordwestlicher Richtung) in Richtung Mittagskogel (das ist der Berg, durch den die Gletscher-U-Bahn führt). Oft verläuft hier auch eine von der Pistenraupe gezogene Spur. Man sollte versuchen, möglichst wenig Höhe zu verlieren, wenn man am Hang entlangquert. Unterhalb sieht man die Talstation des Brunnkogelschleppliftes sowie den "Übungslift Mittagskogel".

Nach gut 500 Metern ist es Zeit die Ski zu schultern (oder alternativ Felle anzulegen) und der Aufstieg beginnt. Während im Norden der Mittagskogel thront, geht es stests in westlicher Richtung hinauf bis zur so gennanten "Mittagsscharte". Je nach Verhältnisse und vorhandener Spur dauert der Aufstieg ca. 20-30 Minuten. An der Mittagsscharte angekommen ist es jetzt Zeit, die Ski wieder fest mit den Beinen zu verbinden, jetzt kann das Abfahrtsvergnügen losgehen.

Die Abfahrt führt in nordwestlicher Richtung in das Taschachtal hinab. Im Oberen Bereich befinden sich zahlreiche steile Rinnen, wobei das Gelände direkt unterhalb der Mittagsscharte und links davon schwieriger ist als das rechts davon. Im mittleren Teil findet man dann auch weite und offene Hänge, während das Gelände im unteren Teil dann wieder zunehmend kupiert wird und sich steilere und flachere Abschnitte abwechseln. Das Gelände ist aber so weitläufig, so dass im Prinzip jeder seine eigene, ganz individuelle Linie finden kann.
Im Taschachtal angekommen gelangt man auf den Wirtschaftsweg, auf dem man bequem in nordöstlicher Richtung zurück zur Talabfahrt der Rifflseebahn kommt und darüber zur Talstation der Gletscherbahn gelangt.

Freeride-Run Mittagsscharte im freeskiers.net Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products

Mittagskogel Hauptrinne
Einer der wohl besten Freeride-Runs im Pitztal: Lang, steil und nur etwas für wirklich gute Fahrer. Auf dieser Strecke findet alljährlich auch der "Pitztal Wildface" Wettbewerb statt.

Die Abfahrt direkt vom Mittagskogel kann auch als "Krönung aller Pitztal-Lines" bezeichnet werden. Wie die bereits beschriebene Abfahrt "Mittagsscharte" ist auch dieser Run eine Möglichkeit, ohne Benutzung der Bahn zurück ins Tal zu kommen. Allerdings sollten hier sowohl das Skikönnen, als auch die Ausrüstung und die Erfahrung stimmen.

Der Run ist besonders im oberen Teil sehr steil und ein Sturz zum falschen Zeitpunkt kann sehr unangenehme Folgen haben. Zudem ist durch die nordseitige Exposition dieser Freeride-Line das Lawinenrisiko stets zu beachten. Doch gerade aufgrund der nordseitigen Ausrichtung findet man hier selbst dann noch frischen Powder, wenn an vielen anderen Orten nur noch tiefer Sulz wartet.

Der Aufstieg ist im Prinzip gleich wie der zur Mittagsscharte, nur dass man sich nach ungefähr einem guten Drittel rechts hält und zum Gipfel des Mittagskogel aufsteig. Auf der Spitze des Mittagskogels steht ein Gipfelkreuz, daher ist der das Ziel kaum zu verfehlen. Gerade bei viel Schnee oder falls noch keine getretene Spur vorhanden ist bietet sich hier auch ein Aufstieg mit Fellen an. Oben angekommen ist es nun Zeit, die Ski anzuschnallen.

Vom Gipfel aus geht es zunächst in östliche Richtung in eine Rinne hinein, dann in nordöstlicher bzw. nördlicher Richtung nach unten. Bei einer Höhe von ca. 2.900 Metern hält man sich dann links und überschreitet einen kleinen Grat. Weiter geht es in nördlicher Richtung, teilweise auch leicht nordwestlich. Jetzt hat man einen guten Blick über die gesamte "Hauptrinne", die nach unten hin immer breiter wird. Dieses Sahnestück bietet perfekte Möglichkeiten für richtig schöne und schnelle Turns, trotzdem sollte man stets auf eingeschneite Felsen achten.

Auf einer Höhe von ca. 2.500 Metern erreicht man eine Ebene, in der zahlreiche große Felsbrocken liegen (BC-Freestyler haben hier bestimmt ihren Spaß). Hier hält man sich nun wieder rechts in nordöstlicher Richtung und quert fast eben am Hang entlang, bis man die Talstation der Gletscherbahn erblickt (bzw. die Zufahrt und den Parkplatz) und sich quasi direkt über der Tunnelbahn befindet.. Von hier aus geht es über kupiertes Gelände, am Ende dann auch durch Latschen hindurch, zurück zur Talstation des Pitzexpress.

Freeride-Run Mittagskogel im freeskiers.net Skiers Regions Guide powered by GORE-TEX® Products

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Salomon-Produktinfo:

Quest 14
Dieser High Performance Allmountain Schuh mit Magnesium Backbone Technologie vereint bewährte Salomon Fahrperformance mit optimalem Gehkomfort.

SCHALE UND SCHAFT: Race-Schale und -Schaft aus PU-Ether
TECHNOLOGIEN: Ride & Hike Technologie, Abnehmbares doppeltes Canting
VERSTELLBARKEIT: Abnehmbares doppeltes Canting, +Racing Spoiler, harte Druckverteilungsplatte am Schienbein, langer Pro Backbone, dickeres und isoliertes Bootboard
INNENSCHUHE: My Custom Fit Race
SCHNALLEN: 3 mikrometrische Alu-Schnallen

Additional Information
www.pitztaler-gletscher.at
www.salomonsports.com
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