Interview: Eva Walkner & Manu Mandl

Interview: Eva Walkner & Manu Mandl

Von JuliaS am 25.Nov. 2020

Die beiden Freeride-Champions Eva Walkner (FWT Siegerin 2015 und 2016) und Manuela Mandl (FWT Siegerin 2018) haben gemeinsam und zusammen mit ihrem Goggle-Sponsor Julbo den neuesten Zugang zur „Family Series“ des französischen Herstellers entwickelt und designt. Die „Shadow One Line“ ist eine limitierte Auflage der Shadow, die speziell für kleine und mittelgroße Gesichter konzipiert wurde und mit einem ultragroßen Sichtfeld, erstklassigem Tragekomfort und hervorragender Performance aufwartet.

Ausgestattet ist die Shadow One Line mit photochromer Reactiv-Scheibe, die sich dank ihrer leicht roten Tönung hervorragend für alle Witterungsbedingungen eignet: Sie verstärkt die Reliefwahrnehmung und überzeugt damit bei schwierigen Sichtverhältnissen genauso wie bei strahlendem Sonnenschein. Eine Goggle für jeden Tag und alle Bedingungen also. Auf einen vielseitigen Einsatzbereich bzw. darauf, dass es keine „Frauengoggle“ wird, haben Eva und Manu besonderen Wert gelegt. Doch lest selbst…

Wer seid ihr eigentlich? Zwei Mädels aus den verschneiten Bergen?
Eva: Manuela ist in Wien aufgewachsen und ich in Salzburg. Als ich Manuela zum ersten Mal getroffen habe, dachte ich: Oh! Die kommt ja aus Wien (lacht). Wir waren am Dachstein und ich erwartete eigentlich einen „einfachen“ Freeride-Tag, weil ein Mädel aus Wien ja normalerweise nicht allzu viel Ahnung vom Snowboarden haben sollte.
Manuela: Ja klar, bei uns in Österreich besteht schon eine gewisse Rivalität zwischen der Hauptstadt und ... ähm... dem ländlichen Teil von Österreich. Die Leute aus Wien sind und bleiben für uns Touristen! Und da gibt es auch den schönen Witz: Was ist das schönste Autokennzeichen in Österreich? Das „M“, denn es bedeutet, dass ein Wiener auf dem Dach liegt!

Was steckt an traditionell Österreichischem in Euch?
Manuela: Ich kann Walzer tanzen. Und ich ziehe gern Dirndl an, in denen man sich sofort wie eine Prinzessin fühlt, ohne irgendwas dazu tun zu müssen. Ich esse für mein Leben gern Germknödel! Und Schinkenspeck!
Eva: Wir sind echte Schnitzel! Aber bitte, niemals Wiener Schnitzel mit Ketchup essen!
Manuela (etwas ernster): Ich glaube, dass Österreich trotz seiner kleinen Größe dennoch international Gewicht hat, weil es in Europa so zentral gelegen ist, dass es schon immer viel Austausch gegeben hat.

Auf dem Kopfband der „One Line“ ist der Berg zu sehen, an dem alles begann...
Eva: Ja, am Hohen Göll bin ich aufgewachsen. Die nach Salzburg zeigende Nordostwand ist super zum Skifahren... Dort geht es „bäääm“ runter (ihre Hand schnellt nach unten) Und ich wollte auch unbedingt die Gondeln von La Grave unterbringen, weil manchmal verliebst du dich einfach in einen Ort, ohne dass du so ganz genau weißt warum. Für mich hat dieser Ort eine echte Seele, dort kann man gut Ski fahren, eine gute Zeit verbringen, die Leute sind nett... Das ist einfach mein „Happy Place“.

Auch die Natur spielt bei der grafischen Gestaltung eine wichtige Rolle.
Eva: Ja, wir haben da eine kleine Biene drauf gesetzt! Denn die Biene ist eine Art Symbol für alles was wir haben, für die Natur, in der wir leben, für die Glücksmomente die diese uns bringt. Und dafür, dass wir mit unserer Natur und den Bergen sorgsam umgehen müssen!
Manuela: Wir lieben Bienen. Die sind lustig, sie fliegen herum, sie sind niedlich und sie sind total frei.
Eva: Das Design besteht aus einer einzigen Linie, die von links nach rechts verläuft und bei der sich Berge und Bäume abwechseln. Durch bewaldete Gebiete fahren, macht super Spaß, man ist mitten in der Natur!
Manuela: Wir wollen entlang dieser Linie zeigen, was uns am wichtigsten ist, nämlich die Natur und der Wald.

Wie zeigt sich bei euch Athleten euer Umweltbewusstsein?
Eva: Für mich sind die interessantesten Projekte diejenigen, bei denen ich nicht mit dem Heli irgendwo abgesetzt werde. Ich mag lieber Wandern und Biwaken. Das finde ich besser als einen Haufen Kerosin zu verheizen.
Manuela: Jetzt, wo ich immer mehr Splitboard fahre, liebe ich es besonders, wenn ich um zwei Uhr in der Früh aufstehen muss, um irgendwo einen Berg hochzuklettern.

Wie seht ihr eure Welt heute?
Manuela: Das Gelb auf der Skibrille ist ein weicher Farbton, der ein bisschen an die Erde erinnern soll. Denn wir wollten das Thema „One World“ zum Ausdruck bringen. Das bedeutet, sich seiner Umwelt bewusst sein und wissen, dass wir nur ein klitzekleiner Punkt in einem großen Ganzen sind....
Eva: Wenn du beim Freeriden bist, um die Welt reist und überall nette Leute triffst, wird dir klar, dass wir alle eine große Gemeinschaft bilden und gemeinsam eine einzige Welt sind...

Das Freeriden ist seit langem eure „Familie“... ihr gehört zu den größten Talenten der World Tour!
Eva: Bei meinem allerersten FWT-Contest bin ich gleich Zweite geworden und war dann immer unter den Top 5.

Eva, Manuela, wer von euch beiden ist denn nur die Riderin Nummer 1?
Eva: Ich bin die Nummer 1 natürlich, gar kein Zweifel! Aber Nummer 1 von was eigentlich? Na ich würde sagen, die Snowboarder sind da ein bisschen eigen.
Manuela: Für die Snowboarder ist auf alle Fälle der Fun-Faktor wichtiger und sie haben auf alle Fälle im Tiefschnee den größeren Adrenalinkick als die Skifahrer!

Ist die auf der Skibrille abgebildete Linie Ausdruck Eurer Begeisterung für steile Abfahrten?
Manuela: Ja! Die Linie wird immer wilder und bildet immer steilere Berge als Zeichen für die Weiterentwicklung, die wir beide auf den Skiern und auf dem Snowboard genommen haben.
Eva: Je steiler umso besser! Je freier die Abfahrt, umso stärker fühle ich mich herausgefordert. Bei manchen extremen Steilwandfahrten machst du dir vorher fast in die Hose, denn du weißt, dass der kleinste Fehler dein Leben kosten kann!
Manuela: Ich bin ein „Straight Line Girl“, ich fahre am liebsten einfach volle Kanne, gerade runter (mit breitem Grinsen im Gesicht)!
Eva: Auch wenn du älter wirst, kannst du immer noch als Rider unterwegs sein, auch mit 60 noch!
Manuela: Eva und ich, wir sind starke Frauen!
Eva: Als wir uns über die Farbgebung unterhalten haben, wollten wir ein dunkles Grau, damit die Brille ein Unisex-Modell wird und auch die Jungs sie kaufen. Wir wollten keine Girly-Farben wie Rosa oder Rot.

Und wofür steht die Kaffeetasse?
Manuela: Ein warmer Kaffee nach einer Nacht im Gebirge, ist der höchste Genuss, den es gibt! Ein Kaffee steht aber auch für einen entspannten Moment mit netten Leuten, denn dann schmeckt er immer am besten.
Eva: Deshalb habe ich auch die FWT so geliebt! Das war einfach ein Haufen toller Leute, die an traumhafte Orte reisen, um die besten Schneebedingungen zu genießen und neue Berge zu entdecken...

Ist die „One Line“ eine nützliche Hilfe für Rider im Gebirge?
Manuela: Sie hat eine neue Scheibe mit leicht roter Tönung. Die Qualität der Reactiv Scheibe und die Geschwindigkeit mit der sie ihre Tönung anpasst, sind einfach unglaublich!
Eva: Du kannst sie bei schwachen Lichtverhältnissen nutzen und sobald die Sonne herauskommt, wird die Tönung dunkler...Ja, eine echt tolle Scheibe für den täglichen Einsatz.

Die „Linie“ scheint für eine Philosophie zu stehen, die ihr alle beide teilt...
Eva: Die Lebenslinie verläuft nicht immer nur geradlinig erfolgreich (fährt mit der Hand schräg nach oben), da geht es auch immer „schhhhh...“ (macht eine Zickzacklinie auf und ab mit der Hand) und man sollte immer daran denken, dass es auch langweilig wäre, wenn immer nur alles glatt läuft! Und so sind auch die Berge, erst geht es hoch und dann wieder runter, das mag ich. Wenn es das Unten nicht gäbe, wüsste man nicht wie das Oben ist!

Beim Freeriden kann das „Unten“ aber manchmal sehr schmerzhaft sein!
Manuela: Die Narben sind wahrscheinlich nicht gerade die besten Linien...
Eva: Sie erinnern dich daran, dass nicht immer alles so läuft wie wir es uns vorgestellt haben.
Manuela: Aber es gibt auch so etwas wie Knotenpunkte, wo alles zusammenläuft. Ich finde es toll zu denken, dass wir alle Teil eines riesigen Systems sind und ständig miteinander in Verbindung treten und uns austauschen. Die Linie erinnert einen auch daran wie einfach die Dinge sein können. Wenn du deine Leidenschaft auslebst, deine eigene Linie fährst, dann hast du ein schönes Leben, denn so funktioniert das! Das Dekor der Skibrille ist wie ein roter Faden, der sich durch unser Leben zieht. Eine Linie, eine Welt, eine Leidenschaft... Das zeigt uns, dass alles miteinander verbunden ist.

Und welche wichtigen Detailinformationen könnt ihr uns sonst noch übereinander ausplaudern?
Eva: Ich glaube, dass Manuelas Snowboard-Boots den schlimmsten Gestank verströmen, den es auf der Welt gibt! Das ist schon legendär. Und Manuela feiert gern. Sie ist eine richtige Party Queen.
Manuela: Eva kann sich für Dinge extrem begeistern, so sehr, dass sie dann komplett abdreht!

Und noch ein letzter Kommentar zu eurer „One Line“ Skibrille aus der Family Series?
Eva: Das ist die schönste Skibrille der Welt!

Das Interview mit Manuela Mandl und Eva Walkner führte Julbo.

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