Aus der Branche: B.A.M.

Von Julia Schwarzmayr am 19.Jan. 2017

Es rumort ja schon seit einiger Zeit um die PINDUNG® des Bavarian Alpine Manifests. Da die alljährliche Leistungsschau der Industrie, die ISPO Munich, in Kürze ansteht, haben wir das Team B.A.M. mal in Oberhaching in der Werkstatt besucht, und uns mit Bambam, Hanna und Michael ein bisschen unterhalten.

Servus ihr drei! Wie geht's dem Team B.A.M. denn so?
Hanna: Hallo Julia, Soweit ganz gut. Wir drei sind sehr intensiv in Arbeit eingespannt. Im Hinblick auf die bevorstehende ISPO gibt es sehr viel zu tun. Aber wir wollen nicht klagen!

Ihr werkelt ja jetzt schon eine ganze Weile zusammen an der PINDUNG®. Wie sieht denn eure Arbeitsteilung mittlerweile aus? Habt ihr alle euren eigenen Aufgabenbereich oder gibt's schon auch hin und wieder Überschneidungen?
Hanna: Jeder von uns hat seine eigenen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche. Da wir aber ein kleines Team sind und in einem sehr engen Kontakt zueinander stehen, unterstützen wir uns natürlich gegenseitig wo es geht. So gibt der Ingenieur gerne mal Feedback zu meinen Marketing- und Kommunikationskonzepten...
Michael: ...oder ich beauftrage unsere Hanna mit der Produzentenakquise und der Einholung von Angeboten für den Werkzeugbau und die bevorstehende Serienproduktion.

Bekommt ihr euch da auch manchmal in die Haare? Nach außen wirkt ihr jedenfalls mega eingespielt und harmonisch...
Hanna: Das Tolle bei uns ist, dass uns drei nicht nur das Berufliche verbindet, sondern auch eine Freundschaft. Das heißt aber nicht, dass wir alle immer einer Meinung sind – Aber das gehört wohl dazu (lacht).

Seit 1,5 Jahren rumort es jetzt um die PINDUNG®. Wie ist denn das letzte Jahr nach der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne im Herbst 2015 für B.A.M. so gelaufen? Was könnt ihr an Erfolgen vermelden? Welche Schwierigkeiten gab und gibt es zu meistern?
Bambam: Die erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne und das große Interesse aus der Branche haben uns sehr bestärkt, dass wir mit unserer PINDUNG® auf dem richtigen Weg sind! Im vergangenen Jahr hatten wir zahlreiche Herausforderungen und Hürden aus technischer Sicht zu meistern. Aber nichts desto trotz haben wir wichtige Teilziele erreicht, die uns weit vorangebracht haben.

Hat es auch Tage gegeben, wo ihr am liebsten alles hingeschmissen hättet? Wo es nicht ganz so einfach war, wieder die Euphorie und den Enthusiasmus für das Projekt aufzubringen, die es braucht?
Hanna: Allein die Resonanz, die wir auf die PINDUNG® erfahren haben, ist Motivation genug! Von Hinschmeißen kann nicht die Rede sein.
Bambam: Trotz aller Herausforderungen tut es wahnsinnig gut zu sehen, wie jeder einzelne aus unserem Team mit Herzblut und Leidenschaft bei B.A.M. dabei ist. Das motiviert und zieht einen richtig mit. Der Zusammenhalt in unserem Team ist groß und extrem wichtig, um die vergangenen und bevorstehenden Hindernisse zu überwinden.

Die erhoffte Markteinführung im Herbst 2016 ist sich jetzt ja leider nicht ausgegangen. Woran hat's gelegen bzw. was waren die Herausforderungen der letzten Monate?
Michael: Wir mussten viele konstruktive Baustellen lösen. Zum Beispiel die zuverlässige Blockierung der Pins im Aufstieg hatten eine komplette Systemumstellung des Vorderbackens zur Folge. Auch die Anforderungen, die die angestrebte TÜV Zertifizierung in Bezug auf Zuverlässigkeit und Funktionsweise der PINDUNG® mit sich bringt, sind sehr zeitaufwendig. Hinzu kommt der Werkzeugbau für die Serienteile und deren Produktion - Damit verbunden ist eine hohe Komplexität.
Bambam: Die Markteinführung für den Herbst 2016 war ein recht naives Gedankengut. Da sind wir alle eines Besseren belehrt worden und haben viel dazugelernt. Die Ansprüche an die PINDUNG® sind extrem hoch. Bevor wir diese nicht voll und ganz erfüllen, sind wir noch nicht fertig.

Da ihr mit den Liebling-Ski ja auch die passenden Bretter im Programm habt: Wo liegen die Unterschiede, einen Ski oder eine Bindung zu bauen? Ist Skibau irgendwie einfacher?
Bambam: Und wie! Da spreche ich als Skibauer aus eigener Erfahrung. Hat man den Shape, die Konstruktion und die Zutaten einmal festgelegt, dann ist so ein Ski im Handumdrehen hergestellt. Da ist eine Skibindung mit über 70 verschiedenen Bauteilen, die alle einzeln entwickelt, produziert und montiert werden müssen, eine ganz andere Hausnummer.

Wie weit seid ihr denn im Augenblick? Wo steht ihr in der Planung von Produktion, Vertrieb und was sonst noch dazu gehört?
Hanna: Wir befinden uns mitten in der Produzentenakquise. Die Verhandlungen und Vereinbarungen zur Herstellung der Bauteile für eine Serienproduktion stehen vor einem baldigen Abschluss.
Michael: Gleichzeitig prüfen wir sehr intensiv die Funktion der Bauteile an unseren Prototypen im Hinblick auf unsere hohen Qualitätsansprüche.
Bambam: Aus vertriebstechnischer Sicht bereiten wir uns mittlerweile auch auf die bevorstehenden Händlergespräche vor. Aber eins nach dem anderen. Oberste Priorität hat jetzt einfach die Produktion der Serienteile.

Bambam, hast du – da es länger als angenommen dauert – keine Befürchtungen, dass sich eine „große" Marke deine Idee schnappen und noch vor euch auf den Markt bringen könnte?
Bambam: Die Gefahr besteht. Aber wenn das passiert, dann wird das keine PINDUNG® sein. In unserer PINDUNG® steckt sehr viel Detailwissen und Know-How. Oder anders ausgedrückt: Wir haben eine Idee entwickelt, deren greifbares Ergebnis – die PINDUNG® - nicht einfach kopiert werden kann. Uns ist es gelungen, unser neu entwickeltes Bindungssystem in den Köpfen unserer Zielgruppe zu verankern. Außerdem konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Aufgaben, die in Zusammenhang mit der Fertigstellung der PINDUNG® anstehen und lassen uns dabei nicht ablenken.

Die Freerideszene wartet ja gespannt auf die PINDUNG®. Werden eure Crowdfunder, Investoren und Förderer denn auch schon ungeduldig?
Hanna: Die Leute scharren bereits mit den Hufen, das ist richtig! Leider können wir noch keine fertige PINDUNG® anbieten. Das kommunizieren wir offen und ehrlich an unsere Crowdfunder und an alle Interessierten. Damit schaffen wir Vertrauen, Verständnis und Sympathie.

Hanna, wie hältst du die Leute bei Laune bzw. den Spannungsbogen aufrecht?
Hanna: Das ist in letzter Zeit natürlich eine große Herausforderung. Kommunikationstechnisch halten wir den Ball bewusst flach, nach der Devise: „Wir sagen dann was, wenn Fakten und Ergebnisse vorliegen". Die Kommunikation mit interessierten Endverbrauchern und Medien läuft im Hintergrund ab. Meine Energie steckt derzeit voll und ganz in der Kommunikation mit Produzenten, die die höchste Priorität hat.

Bleibt bei der Menge an Arbeit dann überhaupt noch Zeit für die zweitschönste Nebensache der Welt? Oder habt ihr heuer alle Skiverbot?
Bambam: B.A.M. ist für uns alle natürlich ein 24/7 Job, keine Frage. Die Gedanken kreisen ständig um die Firma und die PINDUNG®. Umso wertvoller und wichtiger werden Auszeiten, die sich ein jeder von uns nehmen muss. Ich beispielsweise nehme mir die Zeit zum Skifahren bewusst, um Kraft, Motivation und Kreativität zu tanken und die Dinge mit Abstand reflektieren zu können. Wäre das nicht der Fall, würde das alles wahrscheinlich nicht so funktionieren.

Wie sehen eure nächsten Schritte aus? Wie geht's weiter? Worauf dürfen wir uns 2017 beim Bavarian Alpine Manifest freuen?
Michael: Ich denke, dass wir bald soweit sind, um auf den Startknopf für den Werkzeugbau und die folgende Serienproduktion der Bauteile zu drücken.
Bambam: Dann werden wir zu allererst unsere treuen Crowdfunder mit ihrer PINDUNG® ausstatten. Nahtlos daran folgen Händler-, Medien- und Endverbrauchertests als Grundlage für einen erfolgreichen Vertrieb.

Das neue Jahr ist ja noch ganz frisch – wie sehen eure Neujahrswünsche für B.A.M. und die PINDUNG® aus?
Bambam: Ich wünsche mir, dass meine Kollegen und ich weiterhin das tun können, was uns inspiriert und uns Freude bereitet. Darin ist man ja bekanntlich am besten. Für die PINDUNG® wünsche ich mir, dass sie in diesem Jahr fertig produziert wird und wir unsere Crowdfunder sowie den Handel versorgen und Tests anbieten können. In Bezug auf B.A.M. ist es mein Ziel, dass sich die Leute mit uns und unserer Marke identifizieren können. Frei nach meinem Lebensmotto: „Be what you are, not what you're not."
Michael: Mein großes Ziel ist weiterhin zügig voranzukommen um die PINDUNG® dahin zu bekommen, wo sie hingehört: Nämlich zwischen Ski und Schuh von hoffentlich glücklichen Usern!
Hanna: Jawohl! Ich wünsche mir ebenfalls, dass ich mir die PINDUNG® bald unter meine und die Füße unserer Crowdfunder und Fans schnallen darf. Mein Ziel ist, dass wir mit B.A.M. und der PINDUNG® eine Marke implizieren, die langfristig Bestand hat, die die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllt und der man 100% vertrauen kann!

Dann herzlichen Dank für eure Zeit und das nette Gespräch!


Über B.A.M.
Die Bavarian Alpine Manifest GmbH (B.A.M.) wurde am 19. November 2014 von dem Skibauer und Bindungstüftler „Bambam" Markus Steinke gegründet. Mit der PINDUNG® hat das junge Start-up aus Bayern eine fortschrittliche Touren- und Freeridebindung entwickelt. Im November 2015 wurde die Idee zu diesem neuen Bindungssystem via Crowdfunding nach außen getragen und erfolgreich um finanzielle Unterstützung geworben. Im April 2016 wurde die PINDUNG® in das Bayerische Programm zur Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen (BayTOU) durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie aufgenommen.

Das Team von B.A.M. besteht aus dem Geschäftsführer „Bambam" Markus Steinke, dem technischen Leiter Michael Kreuzinger und Hanna Finkel, verantwortlich für Marketing und Kommunikation.

„Bambam" Markus Steinke, Geschäftsführer der B.A.M. Bavaria Alpine Manifest GmbH und Erfinder der PINDUNG®
Während seiner persönlichen Entwicklung als staatlich geprüfter Skilehrer, Freeride Guide und Skibauer und den Erfahrungen, die der gelernte Energieelektroniker aus Oberbayern mittlerweile in der Skibranche sammeln konnte, reifte die Idee eines neuen Bindungskonzepts in seinem Kopf kontinuierlich heran. Mit der Gründung seiner eigenen Firma B.A.M. Bavarian Alpine Manifest im November 2014 legte Bambam den Grundstein für die Umsetzung der PINDUNG®.

Michael Kreuzinger, technischer Leiter der B.A.M. Bavarian Alpine Manifest GmbH und Entwickler der PINDUNG®
Der Maschinenbau-Ingenieur Michael Kreuzinger ist in Unterfranken geboren und aufgewachsen. Der leidenschaftliche Skate- und Snowboarder ist derjenige, der die Ideen des B.A.M. Geschäftsführers auf geniale Weise umsetzt.

Hanna Finkel, Marketing & Kommunikation bei B.A.M. Bavarian Alpine Manifest GmbH und Sprachrohr der PINDUNG®
Die am Rande der Schwäbischen Alb aufgewachsene, staatlich geprüfte Skilehrerin ist seit jeher skibegeistert. Für B.A.M. trägt Hanna das, was die junge Marke und die PINDUNG® ausmacht, auf ehrliche und sympathische Art und Weise nach außen.

 

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