5 Fragen an.. - Fabian Lentsch

Von Nico Hölzel am 10.Apr. 2015

"Einmal Kirgistan und zurück bitte." Fabi Lentsch erzählt in unserer Rubrik "5 Fragen an.." von seiner unglaublichen Reise in das ferne Asien, was ein Eintrag in der freeskiers.net Community mit dem Verlauf seiner Karriere zu tun hat und welche Zutaten für ihn auf einer Pizza nicht fehlen dürfen.

1. Du bist mit einem Camper über 25.000 KM von Österreich nach Kirgistan und wieder zurück gefahren – wie kommt man auf diese Idee? Erzähl uns von dem Trip!
Das war eigentlich ganz einfach. Ich wollte bereits seit Kindesalter in die Gebirge dieser Gegend und die dortigen 7000er besteigen. 2013 konnte ich mir diesen Traum schließlich verwirklichen. Einfach nach Kirgistan fliegen und uns mit anderen Bergsteigern einem Höhentourismus-Programm anzuschließen, kam nicht in Frage. Wir wollten Land und Leute und vor allem auch die Länder zwischen Österreich und Kirgistan kennenlernen. Da eine Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem ganzen Gepäck viel zu teuer und umständlich gewesen wäre, haben wir uns schließlich für ein Wohnmobil entschieden.

Obwohl ich prozentual auf einem Skitrip selten so wenig auf Ski stand, bin ich von diesem heute noch überwältigt. Ich weiß gar nicht wie ich das jetzt in kurze Worte fassen soll. Es war einfach überwältigend, die langsame aber stetige Veränderung unseres Umfeldes miterleben zu können. Speziell der Übergang zwischen Europa und Asien war sehr interessant. In Kirgistan bestand bereits ein Zeitunterschied von vier Stunden, das war schon ein eigenartiges Gefühl. Es hat sich auch so gut wie kein Vorurteil über diese Länder bestätigt. Auf keinem anderen Trip habe ich so freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen wie dort. Als wir dann auch noch richtig coole Big Mountain Lines finden konnten, war es ein rundum perfektes Abenteuer.

2. Wie wichtig sind persönliche Erfolge wie der „Line of the Year Award" für dich?
Allein durch die Tatsache, dass ich das schon wieder absolut vergessen habe, denke ich nicht, dass mir das so wichtig ist. Es war schon ein tolles Gefühl dort zu gewinnen, vor allem, da ich zuerst nicht unbedingt mitmachen wollte. Schlussendlich war es eben doch ein relativ lokales Teilnehmerfeld und es wussten nicht alle europäischen Freerider davon. Aber ich finde es sehr gut, dass es so etwas nun auch bei uns gibt und ich bin mir sicher, dass sich dieses Event noch anständig entwickeln wird.

3. Kannst du dir vorstellen zur „Freeride World Tour" zurückzukehren?
Das kann ich mir irgendwann durchaus vorstellen, da ich ja eigentlich immer schon gerne an Wettkämpfen teilgenommen habe. Es ist nur jetzt mal die Zeit gekommen, an der es mir unter anderem auch durch die Umstände auf der Tour einfach nicht mehr gefallen hat. Ich werde die Zeit und Freiheit nun nutzen, um mein eigenes Ding zu machen und mich abseits der Wettkämpfe weiter zu entwickeln. Es kann gut sein, dass ich in ein paar Jahren wieder das Bedürfnis habe, mich mit anderen messen zu wollen und wieder in das Contest-Geschehen einsteige. Das werde ich einfach auf mich zukommen lassen.

4. Erinnerst du dich noch an deinen Post in der freeskiers.net Community, mit dem du deine Pro-Karriere starten wolltest? Wann stand für dich fest, dass du mit Freeriden deine Brötchen verdienen willst?
Hahaha, ja an den Post kann ich mich noch gut erinnern. Ich hab ihn sogar vor kurzem wieder mal durchgelesen - ganz schön peinlich, was man als 14-Jähriger so schreibt. Mit 12 Jahren wurde mir das erste Mal bewusst, wie cool es eigentlich wäre, ein Freeride-Profi zu werden. Als ich mit 15 gleich meine ersten beiden Contests gewinnen konnte, stand für mich definitiv fest, dass ich mich ganz nach oben arbeiten will. Geld war in jedem Fall Nebensache, da ich mir überhaupt nicht sicher war, ob man vom Profitum überhaupt leben könne.

Damals war es für mich schon fast unvorstellbar, gratis Material zu bekommen. Ich entwickelte einfach eine so große Leidenschaft für den Sport, dass ich gar keine andere Möglichkeit mehr hatte, als mich voll reinzuhängen. Jetzt bin ich sehr froh diesen Weg eingeschlagen zu haben.

5. Was gehört für dich auf eine gute Pizza?
Verschiedene Käsesorten, Zwiebel, Knoblauch und Speck.

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