20 Jahre Jossi Wells und Atomic

20 Jahre Jossi Wells und Atomic

Von Gregor.Arndt am 2.Dez. 2020

Der Master of Zero Spins Jossi Wells und Atomic feiern ihren gemeinsamen zwanzigsten Jahrestag

 

Vor genau zwanzig Jahren schnallte sich ein frecher Bursche aus einer neuseeländischen Kleinststadt ein Paar Atomic Ski an – mit weitreichenden Folgen. Jossi Wells ist ein Name, der weit über seine Trophäensammlung hinaus klingt, der sich seinen Weg durch Neuseeland und in die weite Welt gebahnt hat und das Freeskiing, wie wir es heute kennen, entscheidend mitgeprägt hat. Vom Racing über Freestyle bis zum Backcountry – der Werdegang von Jossi und Atomic sind eng miteinander verwoben. Und in jedem neuen Abschnitt spielt ein neues Paar Ski die Hauptrolle.

Neun bis fünfzehn - Skirennen auf Atomic

Dass ein junger Schützling im alpinen Skirennsport Fuß fasst, ist nichts Neues. Meistens sind da allerdings Pelzmäntel und Range Rovers im Spiel, nicht gebrauchte Ski und Schienbeinschoner aus Eigenbau.
Dass Jossi den Weg zwischen die Stangen fand, ist seinem Vater Bruce zu verdanken, einem ehemaligen Surfer und Hippie, der irgendwann auf Ski Patroller im Cadrona Alpine Resort umsattelte. Aus einer auseinander geschnittenen Leitplanke und ein paar Klettverschlüssen bastelte Bruce das erste Paar Schienbeinschoner für Jossi. Solange er seine Skischuhe drauf brachte, nahm er jeden gebrauchten Ski an. Nach einiger Zeit begannen andere sich nach ihm umzudrehen bis schließlich die wichtigen Leute auf ihn aufmerksam wurden.

Im Alter von neun Jahren bekam Jossi eine Förderung vom Skigeschäft im Ort. Ein nigelnagelneues Paar Rennski für die Saison war der Beginn einer langen Beziehung mit Atomic. In seinen frühen Teenager-Jahren fuhr Jossi erfolgreich Slalom- und Riesenslalom-Rennen – mit nur fünfzehn Jahren gewann er sogar die New Zealand National Championships, die neuseeländischen Staatsmeisterschaften.
Sein Auftreten im Lycra-Rennanzug war vielversprechend, trotzdem zog es ihn raus as den Stangen und rein in eine andere Skiwelt. Als Atomic einen Twintip-Ski auf den Markt brachte, nahm sein Leben eine ganz neue Richtung ein – Jossi war absolut versessen auf die Kreativität und Freiheit, die das Freeskiing ihm bot.

Fünfzehn bis zweiundzwanzig - Freestyle auf dem Atomic Infamous

 

Jossis Freeski-Karriere ist beispiellos. Im Lauf eines Jahrzehnts schaffte er es in jeder Freeski Disziplin und bei jeder weltweit bedeutenden Competition aufs Podest. Alle Auszeichnungen zu nennen, würde den Rahmen sprengen, aber zu den wichtigsten gehören definitiv: fünf X-Games Medaillen, unzählige Podestplätze bei der Dew Tour, 2010 AFP Weltmeister und ein vierter Platz bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi.

Während dieser Zeit arbeitete Jossi gemeinsam mit dem Atomic-Team an einem eigenen Ski mit dem treffenden Namen „Infamous“ (engl. für „berühmt-berüchtigt“). Ein Name, der seinen individuellen Stil perfekt auf den Punkt bringt. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern ist es Jossi nicht so wichtig, was er auf Ski macht; entscheidend ist für ihn vielmehr, wie es sich anfühlt und wie es aussieht. Jedes noch so kleinste Detail trägt zum Gesamtbild bei und drückt ihm seinen einzigartigen Stempel auf – angefangen damit, wie er spricht und was er trägt bis hin zu seiner Gabe, mühelos einen Trick nach dem anderen hinzulegen und jedes Detail mit mehr Fingerspitzengefühl als jeder andere auszureizen.
Sein Style auf Ski und im normalen Leben entwickelt sich ständig weiter, ist immer in Bewegung und dennoch zeitlos. Verschiedenste Einflüsse machen ihn aus: Skater- und Motorrad-Szene, Mode und Kunst, alles fließt irgendwie mit rein. Und so schaffte es der Youngster aus der Kleinstadt Wanaka, der nicht zur Schule ging, sondern zu Hause unterrichtet wurde, zum Fashionista der globalen Ski-Szene.

Ebenso bemerkenswert: Von Film und Fotografie versteht Jossi außergewöhnlich viel. So gelang es ihm, auch während seiner Karriere als Wettkampfsportler unzählige Ski-Segmente für die besten Produktionsfirmen weltweit zu filmen – und in zwei internationalen Dokumentation in Spielfilmlänge eine Hauptrolle zu spielen. Welcher andere Freeskier kann schon Warner Brothers in seinem Lebenslauf aufführen?

Fünfundzwanzig bis dreißig und darüber hinaus - Backcountry Skiing auf dem Atomic Benchetler

 

Backcountry Skiing war für Jossi eine natürliche Entwicklung und der logische nächste Schritt. Obwohl er zunächst verletzt war, trat er nie offiziell vom wettkampfmäßigen Freeskiing zurück. Während seiner Reha-Phase ging er gern und oft auf Skitour und das war sein Beginn als „Scrogger“.
Jossi verbringt seine Zeit jetzt damit Backcountry-Filme in Spielfilmlänge zu drehen, die Welt abseits der ausgetretenen Pfade zu entdecken. Er ist sich bewusst, dass die Lernkurve steil ist. Seine Fertigkeiten, an denen er seit zwanzig Jahren feilt, werden sich weiter entwickeln müssen und seine Sichtweise auf die Berge ist wieder einmal im Wandel. Für Jossi bietet Backcountry Skiing die Möglichkeit seine Kreativität ohne jegliche Einschränkungen auszuleben und auszudrücken. Er steht noch am Beginn dieses Kapitels, aber bald schon werden wir uns umschauen, ganz sicher. Mit Jossis Talent, seiner unnachgiebigen Haltung und mentalen Stärke gibt es absolut keine Zweifel, dass er sich immer weiter neu erfinden wird.

Seit seinem ersten Paar Ski bis hin zu Kapriolen im Backcountry – diese 20-jährige Beziehung zwischen Athlet und Marke ist etwas ganz Seltenes und Besonderes. Ohne die Unterstützung von Atomic wäre Jossi nicht dort, wo er jetzt ist. Und ohne Jossis Einfluss wäre die Marke Atomic nicht die gleiche.

 

 

 

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