People - Sven Kueenle

Von hans-martin kudlinski am 26.Apr. 2012

Ende 2011 machte Fischer den Deal perfekt und holte sich mit Sven Kueenle einen Rider ins International Freeski Team, der bei weitem kein unbeschriebenes Blatt mehr war. Schon zu Zeiten als man hierzulande mit einem Twintip noch als Exot galt, flimmerte Sven in den Produktionen der Poorboyz, später auch bei TGR und den Legs of Steel über die Mattscheiben. Warum es dem 28-jährigen Freeskier nach wie vor nicht an Motivation mangelt, über seinen "Eye-Opener" in Alaska und wie er zu einer Zukunft in der Contest-Szene steht, könnt ihr in unserem Interview lesen. Zudem habt ihr die Chance, einen Fischer Watea 114 inkl. Bindung zu gewinnen.


People - Sven Kueenle + Gewinnspiel

Review

"Mehr Spaß und Motivation als jemals zuvor" - Im Gespräch mit dem Stuttgarter Freerider

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 26. April 2012 Ende 2011 machte Fischer den Deal perfekt und holte sich mit Sven Kueenle einen Rider ins International Freeski Team, der bei weitem kein unbeschriebenes Blatt mehr war. Schon zu Zeiten als man hierzulande mit einem Twintip noch als Exot galt, flimmerte Sven in den Produktionen der Poorboyz, später auch bei TGR und den Legs of Steel über die Mattscheiben. Warum es dem 28-jährigen Freeskier nach wie vor nicht an Motivation mangelt, über seinen "Eye-Opener" in Alaska und wie er zu einer Zukunft in der Contest-Szene steht, könnt ihr in unserem Interview lesen. Zudem habt ihr die Chance, einen Fischer Watea 114 inkl. Bindung zu gewinnen. fs.net: Hallo Sven, wo treibst Du Dich denn gerade herum und wie fällt deine bisherige Bilanz zu diesem gar nicht mal so schneearmen Winter aus?

Sven: Hey, ich sitze gerade in Kelowna am Flughafen und erwarte meinen Rückflug nach Europa. Meine Bilanz sieht folgendermaßen aus: Viel Schnee und noch mehr Downdays!

fs.net: Du bist auch in diesem Jahr wieder viel beim Shooten mit Fischer und den Legs of Steels Jungs unterwegs gewesen. Was werden wir im kommenden Herbst so alles von dir zu sehen bekommen, was dürfen wir erwarten?

Sven: Im Moment ist es noch sehr schwer einzuschätzen. Wir hatten einige gute Tage in BC. Ich denke das Warten auf den Herbst wird sich lohnen soviel kann ich schonmal verraten.

fs.net: Wie groß ist eigentlich dein Mitspracherecht bei deinen Videoparts? Wie muss man sich den Workflow bzw. die Zusammenarbeit zwischen Rider und Cutter vorstellen?

Sven: Das kommt ganz auf die Company drauf an. Bei TGR beispielsweise war es schwieriger, da ich nicht ständig in Amerika bin, konnte ich nicht im Office dabei sein und großen Einfluss auf meinen Part nehmen. Trotzdem hab ich mitentscheiden können, welche Shots ich gut finde. Mit Legs Of Steel ist das schon wesentlich cooler. Es ist grundsätzlich ein viel schöneres Konzept und Arbeiten. Zum einen ist es ein Fahrerprojekt von Tobi, Paddy, Benji und Thomas und zum anderen sind wir alle super involviert. Es ist etwas ganz anderes, wenn gute Freunde zusammen an einem Projekt arbeiten weil dabei eine grundsätzlich familiäre Stimmung herrscht. Das betrifft das Filmen am Berg und das Arbeiten hinter den Kulissen. Beim Editing z.B. versuchen wir den Andre weitestgehend sein Ding machen zu lassen. Trotzdem hat jeder einen kreativen Einfluss und Ideen, die dann auch entsprechend umgesetzt werden.

fs.net: Nach den vielen Jahren, die du mittlerweile im „Geschäft Freeskiing“ unterwegs bist, läufst du manchmal Gefahr, die Motivation, den Antrieb im Bezug aufs Riden zu verlieren? Bzw. wie schützt du dich davor, dass du in eine solche Situation geraten könntest?

Sven: Ich muss sagen, dass ich das Skifahren mit mehr Spaß und Motivation betreibe als je zuvor. Allerdings war das nicht immer so. Es gab in meiner Karriere durchaus eine Zeit, wo ich die Motivation verloren habe, wo ich noch fahren gegangen bin weil es mein “Job” ist. Wenn man jung und erfolgreich ist, dann ist es sehr leicht, sich in einer oberflächlichen Welt zu verlieren. So habe ich das auch erfahren.

Es kommt aber irgendwann ein Wendepunkt. Ich beobachte oft, wie Menschen ihr Sein damit in Verbindung bringen, was sie machen. So war das auch bei mir. Das funktioniert auch so lange noch alles "easy" ist. Bei mir kam dann aber immer mehr Druck ins Spiel und auf einmal war es nicht mehr nur Spaß, sondern ein Job. Das ging so lange, bis ich in Alaska einen heftigen Unfall hatte, der mich in eine lebensbedrohliche Situation versetzte und mir gleichzeitig die Augen öffnete. So schlimm der Unfall war, so schön war das Resultat, die Welt durch andere Augen zu betrachten.

Das Ergebnis für mich war, dass ich auf einmal viel mehr zu mir gefunden und erkannt hatte, wer ich wirklich bin. Und dass Skifahren nur etwas ist, was ich mache. Skifahren ist meine Leidenschaft, das kann ich jetzt, in einem wahrhaftigen Bewusstseinszustand auch viel deutlicher erkennen. Wenn ich mich heutzutage in den Bergen erlebe, dann beschreibe ich das mit sehr viel Glück und Freude. Ich erlebe eine Verbindung zu mir selbst, zu der Natur und dem Universum. Beim Skifahren erlebe ich den Moment. Entsprechend weiß ich jeden Tag in den Bergen sehr zu schätzen. Und mit diesem Standpunkt bleibt auch der Spaß und die Motivation bestehen. Es ist nichts für das ich arbeiten muss oder mich schützen müsste, es ist einfach da.

fs.net: Urban, Slopestyle, Freeride – es gibt quasi nichts, was du in Sachen Freeskiing nicht schon ausprobiert hättest. Wo suchst du nach neuen Herausforderungen? Geht der Weg über noch größere Berge, noch härtere Lines in Richtung Alpinismus?

Sven: Das Schöne am Skifahren ist ja die Vielfalt. Es sind einem niemals Grenzen gesetzt, was ein weiterer Aspekt des Sports ist, den ich liebe. Und so wie ich mich selbst verändere, so verändert sich auch mein Skifahren. Das bereitet viel Freude. Ich habe schon viele Bereiche im Skifahren durchlebt. Als ich jünger war, war es primär Park und Urban. Mittlerweile habe ich mich soweit entwickelt, dass ich mich in Bereichen bewegen kann, wo ich zu jüngeren Jahren nicht sein hätte können, das macht es weiterhin sehr aufregend.

Big Lines zu fahren ist etwas sehr Komplexes, etwas das weitaus mehr an Voraussetzungen braucht, als nur gut Skifahren zu können. In dem Bereich sehe ich, dass ich gerade erst am Anfang dessen bin, was ich noch alles erreichen möchte. Erst vor wenigen Tagen sprach ich mit JP Auclair darüber, im Mai nach Chamonix zu gehen. Das würde mir noch total neue und verborgene Türen öffnen. Somit ist hier noch viel Potential nach oben. Ich glaube, wer den Film im Herbst sehen wird, wird sehen wovon ich spreche.

fs.net: Jede Menge Trips in die teils entlegensten Winkel der Erde gehören bei dir zum Job. Auf welcher deiner Reisen hattest du am härtesten zu kämpfen, um am Ende doch noch verwertbare Shots eintüten zu können? Das Wetter und der Schnee werden dir ja nicht immer zu 100% in die Karten gespielt haben...

Sven: Das ist allerdings sehr richtig. Es ist nicht immer so, dass alles perfekt läuft. Da kann ich direkt auf das aktuellste Beispiel eingehen. Die letzten Wochen waren extrem schwierig, erst haben wir über Wochen keine Sonne gesehen und als sie sich schließlich gezeigt hat, wurde es warm. Das brachte uns gerade einmal vier Tage Filmen in vier Wochen.

fs.net: Gibt es ein konkretes Projekt, das dir vorschwebt, welches du aber bislang noch nicht verwirklichen konntest bzw. eine offene Rechnung mit einer Line o.Ä., die Du noch begleichen möchtest?

Sven: Es gibt auf jeden Fall noch vieles, was ich nicht gemacht habe, das mir noch vorschwebt. Da gäbe es ein Projekt, an dem ich bereits seit über einem Jahr plane. Bisher ist es noch nicht spruchreif und deshalb kann ich noch nichts verraten. Was Lines angeht, gibt es besonders in Pemberton ein paar, die ich mir seit letztem Jahr anschaue. Es ist interessant, wie es Lines gibt, die man sofort fahren will und andere, bei denen man sich lange darauf vorbereitet bis der Moment gekommen ist, wo alles zusammen kommt und man DIESE Line fährt.

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"Mehr Spaß und Motivation als jemals zuvor" - Im Gespräch mit dem Stuttgarter Freerider

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 26. April 2012 . fs.net: Die Medienarbeit nimmt ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil deiner Zeit in Anspruch. Inwiefern hat das Web 2.0 – Sprichwort „facebook“ - deinen Job/ deinen Arbeitsalltag beeinflusst? Ist das Ganze für dich eher Fluch oder Segen?

Sven: Grundsätzlich bin ich sehr zweigeteilt was das Thema angeht. Als Source zur Informationsteilung finde ich es ganz gut. Jedoch auch nur in der Theorie. Es ist erstaunlich wie viel Nonsense über diese Medien kommuniziert wird. Die Dimension, welche die virtuelle Welt annimmt, ist enorm. Wenn wir beim Filmen sind und Downdays haben und ich feststelle, dass fünf Leute in einem Raum alle vor ihrem Computer sitzen und in einer surrealen Welt beschäftigt sind, auf Kosten des sozialen Miteinanders in diesem Raum, dann hinterfrage ich schon sehr, wo sich die Gesellschaft hin entwickelt. Aus der Pro Skier Perspektive ist es cool, den Kids unmittelbar mitteilen zu können was man macht. Es ist auf jeden Fall so, dass es den Alltag beeinflusst.

fs.net: Die Diskussion über das Freeskiing bei den Olympischen Spielen und die Befürchtungen einer negativen Einflussnahme durch die FIS ist in aller Munde. Auch beim Thema Freeride findet eine zunehmende Professionalisierung bei den Contests statt. Wie stehst du dazu? Wird diese Entwicklung den ursprünglichen Gedanken des Sports verfälschen, oder tut er das evtl. bereits jetzt?

Sven: Wir leben in einem profitorientiertem System. Das Wohl des Menschen und der Natur ist dabei völlig zweitrangig. Und genau so lässt sich das auch auf das Freeskiing übertragen. Freeskiing gewinnt zunehmend an Popularität. Das bedeutet Geschäft und genau an dieser Stelle schalten sich Leute ein, die das Business sehen. Die absolut keine Verbindung zu dem Sport und auch kein wirkliches Interesse daran haben. Diese Entwicklung ist bereits am Laufen und es ist sehr schade zu sehen, wie ein Großteil der Szene damit umgeht. Viele machen sich noch nicht mal Gedanken dazu, bis es heißt, dass die FIS für Snowboard und Skifahren die gleichen Judges haben will und dann schreien alle auf.

Freeskiing wie wir es heute kennen, ist überhaupt nur deshalb entstanden, weil gewisse Fahrer sich von den Regeln beispielsweise der FIS lösen wollten. Und so wurde aus dem Freestyle Skiing (Buckel, Aerials etc.) Freeskiing. Man wollte unabhängig und cool sein. Und was passiert jetzt? Die Entwicklung geht genau dorthin, wovon man ursprünglich weg wollte. Nur sind jetzt eben Kids im Mittelpunkt der Szene, die sich darüber noch nicht mal Gedanken machen und es super finden, dass der Sport so gehyped wird. Aber wird er das?

Wenn das Geschäft mal nicht mehr läuft, weil das allgemeine mediale Interesse nicht mehr vorhanden ist, weil kein Mensch etwas mit der Komplexität der Tricks anfangen kann und es z.B. irgendwann langweilig wird immer das Gleiche zu sehen. Weil die Masse nicht zwischen einem Backflip und einem Double Cork unterscheiden kann, dann werden diejenigen, die gerade noch ein Geschäft mit dem Sport gemacht haben, diesen im nächsten Atemzug ohne Weiteres fallen lassen, weil ja das Interesse und damit der Profit schwindet.

Somit ist der ursprüngliche Gedanke des Sports schon jetzt sehr verfälscht. Ich denke, dass sich hier eine starke Dualität entwickeln wird. Es wird eine Contestszene geben und eine Soulszene. Im Prinzip ist das jetzt schon sehr stark der Fall. In den Mainstream Medien wird Freesking als Halfpipe und Slopestyle Skiing verkauft werden. Das Schöne ist, dass der Sport an sich so schön ist und so viel Spaß macht, dass es immer Leute geben wird, die den Sport aus Überzeugung machen werden. Somit wird er ewig leben ggf. eben mit den negativen Begleiterscheinungen, die schon jetzt da sind.

fs.net: Ist die aktive Teilnahme an Freeride Contests ein Thema, das für dich in Zukunft in größerem Maß relevant sein wird?

Sven: Nein, überhaupt nicht. Freeride Contests und Filmlines fahren ist ziemlich unterschiedlich. Ich verfolge die Philosophie der Gemeinsamkeit. Besonders beim Filmen schaffen wir gemeinsam etwas. Vor allem mit den LOS Boys ist es schön zu erleben, wie wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen pushen. Das ist ziemlich gegensätzlich zu dem Gedanken eine Line zu fahren um besser zu sein als ein Anderer. Ich respektiere die Contests total, war auch mit Sam Smoothy und Sebastian Hannemann fahren, diesen Winter. Aber für mich persönlich gibt es keinen Reiz Contests zu fahren. Ich war die letzen Jahre vorwiegend mit Ian Macintosh, Sage, Callum und Dana unterwegs. Das war ziemlich intense und hat mich auf jeden Fall auf ein persönlich höheres Niveau gebracht.

fs.net: Mit welchen Sportarten hältst du dich während der Off-Season über Wasser. Gibt es dabei Aspekte, die sich auf dein Skifahren auswirken, bzw. von denen du diesbezüglich profitieren kannst?

Sven: Ich betreibe sehr viele Sportarten total gern. Dazu gehört eine große Affinität zum Motorsport. Ich fahre seit letztem Sommer Motorradrennen. Dieses Jahr würde ich gerne noch Autorennen dazu tun, mal sehen ob das gelingt. Ansonsten stehen Mountainbiking und Klettern auf der Liste. Man sieht, ich liebe “Adrenalinsportarten” und alle haben gemeinsam, dass ich mich in einen ähnlichen mentalen Zustand bringe. Eine jede dieser Sportarten setzt voraus, dass ich zu 100% und mit vollem Bewusstsein im Hier und Jetzt bin.

fs.net: Du bist einer der Unterstützer der Alpine Initiatives. Kannst du den Lesern, welche dieses Projekt noch nicht kennen kurz umreißen, was sich dahinter verbirgt, wie du dazu kamst und wie dein Engagement dafür aussieht?

Sven: Hinter dem Projekt Alpine Initiatives verbirgt sich, wie der Name schon verrät, eine soziale Initiative, die sich 2008 in Alaska definiert hat. Die vorantreibenden Kräfte waren insbesondere JP Auclair, Mike Hovey (Heliguide) ein weiterer Guide und ein Alpine Skirennfahrer. Gemeinsam haben sie Alpine Initiatives gegründet um sich für soziale Projekte auf der Welt einzusetzen. So etwa hat Alpine Initiatives einen Großteil zu der Errichtung eines Waisenhauses in Afrika beigetragen. Mein Engagement ist nicht viel mehr als das ich ein Sympathisant der Initiative bin und finanzielle Beiträge zu deren Projekte geleistet habe. Mehr unter: www.alpineinitiatives.org

fs.net: Was steht nun bei dir zum Saisonabschluss in unseren Breiten noch auf dem Programm?

Sven: Zunächst steht das Legs Of Steel Parkshooting an, was von allen mit großer Spannung erwartet wird. Anschließend könnte es sein, dass ich mit JP und Julien nach Chamonix gehe.

fs.net: Vielen Dank für deine Zeit, wir wünschen dir auch weiterhin viel Erfolg mit deinen Projekten!

Gewinnspiel
Im Rahmen des Interviews verlosen wir in Zusammenarbeit mit Fischer Skis einen brandneuen Fischer Watea 114 inkl. einer X13 Fat 115 Bindung. Mit dem voll gerockerten Twin Tip seid ihr bestens für's Backcountry gerüstet, ganz egal ob Freestyle, Treeskiing oder auch die etwas größeren Lines. Um zu gewinnen, und damit bestens für die kommende Wintersaison gewappnet zu sein, müsst ihr lediglich das unten stehende Formular ausfüllen und mit etwas Glück haltet ihr am Ende euer neues Powder-Setup in euren Händen. Einsendeschluß ist der 11. Mai 2012.







Der Teilnahmezeitraum für das Gewinnspiel ist abgelaufen.

 

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