People - Lisa Zimmermann

Von hans-martin kudlinski am 17.Mär. 2012

Freeskiing wird immer größer und professioneller. Wo einst ein eher unkoordinierter Haufen an Idealisten die ersten Contests ausrichten wollte, stehen nun perfekt organisierte Großveranstaltungen. Auch bei den Fahrern selbst hat sich einiges getan. Es gibt eine neue Generation, für die das Aufwachsen mit dem jungen Sport selbstverständlich ist. Dazu gehört auch die 16jährige Lisa Zimmermann - ein Nachwuchstalent, das wir im Ramen der diesjährigen Austrian Freeski Open am Kitzsteinhorn begleiten durften.


People - Lisa Zimmermann

Review

Die Austrian Freeski Open aus Sicht der Salomon Riderin

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 17. März 2012 Freeskiing wird immer größer und professioneller. Wo einst ein eher unkoordinierter Haufen an Idealisten die ersten Contests ausrichten wollte, stehen nun perfekt organisierte Großveranstaltungen. Auch bei den Fahrern selbst hat sich einiges getan. Es gibt eine neue Generation, für die das Aufwachsen mit dem jungen Sport selbstverständlich ist. Dazu gehört auch die 16jährige Lisa Zimmermann - ein Nachwuchstalent, das wir im Ramen der diesjährigen Austrian Freeski Open am Kitzsteinhorn begleiten durften. Getting there...
Dienstagabend, der 06. März 2012. Lisa und ihre Freundin Philo steigen aus dem Zug und machen sich mitsamt ihres Skigepäcks auf den Weg in ihre Unterkunft in Kaprun am Kitzsteinhorn. In der Pension angekommen, fallen die beiden zunächst erschöpft auf's Bett und strecken alle Viere von sich. Sowohl Lisa als auch Philo sind nicht zum Skiurlaub nach Österreich gekommen. Die 16jährige Bad Aibling ist eines der ganz großen Talente in Sachen Slopestyle Skiing - ihr Programm für die folgenden Tage: Die Teilnahme an den Austrian Freeski Open 2012. Im Rahmen dieses mit internationalen Top Ridern besetzten Events wird sich auch die Salomon Teamfahrerin mit der Konkurrenz messen.

Nach dem Frühstück am Mittwochmorgen und dem Weg auf den Berg stehen schließlich die ersten entspannten Runs durch den Park auf dem Plan. Auch wenn der Sport momentan einen gewaltigen Boom erfährt, zu dem auch die Aufnahme in die olympischen Disziplinen beiträgt, ist die Szene überschaubar genug, um auf allerlei bekannte Gesichter zu treffen. Lisa ist trotz ihres jungen Alters schon bei vielen Wettkämpfen an den Start gegangen. Viele Contests im Rahmen der Wir Schanzen, der QParks und auch der Chill and Destroy Tour hat sie schon erfolgreich bestritten.

Training bei bestem Wetter
Da verwundert es nicht, dass die Stimmung beim Trainingstag der AFO gelöst ist und Lisa zusammen mit ihren Mitstreiterinnen wie z.B. Sabrina Cakmakli oder Isabel Salzman, die ebenfalls für Salomon fährt, die ersten Runden dreht, um sich gemeinsam mit dem Setup vertraut zu machen. Immer wieder wird über den Zustand der Obstacles und den Shape der Kicker diskutiert. Man gibt sich gegenseitig Tipps und Feedback. Übertriebener Ehrgeiz oder gar Feindseligkeit ist dabei nicht zu spüren, vielmehr sind die Mädels konzentriert und zielgerichtet, wenn es um den bevorstehenden Contest geht.

Lisa checkt immer wieder den richtigen Speed im Inrun der Kicker ein, um später das Beste aus ihrem Run herausholen zu können. Nach den ersten Straight Airs geht sie bereits am größeren der beiden Kicker den 720 an. Mit dem Setup der Austrian Freeski Open scheint sie durchaus zufrieden: "Das Setup hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der erste Kicker ein bisschen klein war. Bei meinen ersten Trainingsruns hatte ich anfangs Speedprobleme, da ich vergessen hatte zu wachsen. Nachdem noch einmal geshaped worden ist, hat es aber gepasst"

Same procedure, different day
Auch das Zusammenstellen eines Contest Runs ist für sie keineswegs Neuland, entsprechend strukturiert ist daher ihre Herangehensweise: "Ich stelle mir einen Safe-Run am Trainingstag zusammen und übe diesen noch ein paar Mal. Am Contest mach ich dann diesen Run als erstes und bei den anderen Runs entscheide ich spontan." Zur absoluten Routine sind solche Veranstaltungen für Lisa dennoch nicht geworden, ein gewisser Nervenkitzel ist nach wie vor mit dabei, wenn der Drop In näherrückt, lässt sie uns wissen: "Ein bisschen angespannt ist man denke ich immer, allerdings war ich früher immer aufgeregter als jetzt."

Als sich der Tag am Berg langsam dem Ende neigt und sich alle Rider mit dem Park vertraut machen konnten, wird der Ort des Geschehens ins Tal verlegt. Um 17:00h steht das Riders Meeting an, bei welchem der Hauptorganisator, Martin "McFly" Winkler, zusammen mit seinem Team allen Fahrern nochmals die letzten Informationen im Bezug auf den bevorstehenden Contest gibt. Wetter, Ablauf und Bewertungsmethoden der Judges werden hier nochmals erläutert. Nach dem Meeting machen die beiden Freundinnen noch einen Abstecher in den Supermarkt und ruhen sich in der Pension für den nächsten Tag aus.
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Die Austrian Open aus Sicht der Salomon Riderin

Autor: Hans-Martin Kudlinski Date: 17. März 2012 Der Tag der Finals in der Kategorie Women
Auch am Donnerstag geht es wieder früh auf's Kitzsteinhorn. Helme, Rückenprotektoren und alles was Lisa und Philo sonst noch benötigen, wird kurzerhand ins Auto geladen. Dann geht es auch schon los zur Talstationen der Bergbahnen, diesmal verheißt der Blick auf den Himmel nichts allzu Gutes: Eine dichte Wolkendecke scheint die Wettervorhersagen zu bestätigen - Schneefall ist angesagt.

Am Parkplatz angekommen, verliert Lisa keine Zeit und macht sich direkt auf den Weg zur Gondel. Bevor die Mädels an der Reihe sind, starten die Rookies ihre Qualifikation. Der Park ist davor noch eine Stunde für ein paar Trainingsruns freigegeben - eine Möglichkeit, die sich Lisa nicht entgehen lassen möchte.

Das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung
Schnell wird klar, dass die Bedingungen sich im Vergleich zum Vortag deutlich verschlechtert haben. Der anhaltende Schneefall macht den gesamten Kurs langsam, was in der logischen Konsequenz zu Speedproblemen gerade bei den Damen führt. Glücklicherweise gibt es in solchen Fällen die Möglichkeit, nochmals kurzfristig die eigenen Ski zu wachsen. Gesagt getan und so ziehen sich die Mädels in eine der "Wärmecontainer" am Iglu-Dorf zurück und bereiten ihre Beläge auf.

So lässt sich auch die Zeit bis zum ersten Qualifikationsrun verkürzen. Während dann die Quali der Rookies startet, wird deutlich, dass eine Wetteränderung für den heutigen Tag ausgeschlossen sein dürfte. Für die meist jugendlichen Rider reicht die Geschwindigkeit gerade so aus, um bei den Kickern ins Landing zu kommen. Nachdem dann die Girls an der Reihe sind und ihren ersten Run absolvieren sollen, stellt sich schnell heraus, dass eine Änderung im Contest-Format stattfinden muss. Auch Lisa gehörte zu diesen ersten Fahrerinnen und beurteilte die Situation anschließend wie folgt: "Ich denke das Hauptproblem war einfach, dass die meisten Mädchen nicht genügend Speed für die Kicker hatten und immer auf dem Knuckle oder Table gelandet sind, die schlechte Sicht war eigentlich kein Problem."

Rail-Jam unter erschwerten Bedingungen
Aufgrund dieser Tatsache treffen die Veranstalter die Entscheidung, dass entgegen der ursprünglichen Planung der untere Teil der Line inkl. der beiden Kicker aus der Wertung genommen werden müssen, um die Sicherheit der Fahrerinnen nicht zu beinträchtigen. Stattdessen beschränkt man sich auf die ersten beiden Obstacles im oberen Teil des Parks. Zudem werden die Qualifikation und die Finals quasi zusammen gelegt, sodass jede Riderin zwei Runs absolvieren muss, von denen der bessere dann schließlich zählt und zugleich die Endwertung ergibt.

Eine nachvollziehbare Entscheidung, die jedoch den Druck entsprechend erhöht. Lisa startet in beide ihrer Runs mit einem sauberen 270on auf das Downrail, patzt dann jedoch laut eigenen Angaben bei der Straigt-Down-Box: "Mein Problem war die Box, ich wollte eigentlich einfach nur einen leichten Safe-Trick machen, allerdings habe ich ihn bei beiden Runs nicht geschafft, ich weiß auch nicht was da los war..." Aufgrund dieser beiden Fehler musste sich Lisa an diesem Tag mit einem der hineren Plätze begnügen.

Auf die Ernüchterung folgt Freude
Doch die Unzufriedenheit über das Abschneiden bei den Austrian Freeski Open konnte umgehen einem Erfolgserlebnis weichen. Denn während der Tage am Kitzsteinhorn wird bekanntgegeben, dass Lisa den Videocontest "Wanna be a Queen" mit dem ersten Platz abgeschlossen und sich damit eine Einladung zu dem Event gesichert hat. Die Tragweite dieser Entwicklung wird der Nachwuchsriderin dabei erst nach und nach bewusst: "Nico Zacek hat mich angerufen und mir erklärt, dass ich bei den besten drei dabei bin, da habe ich mich schon riesig gefreut. Ein paar Tage später sagte dann meine Freundin zu mir „echt kraas dass du die Quali für die Nine Queens gewonnen hast“, da checkte ich dann erst dass ich gewonnen hatte und konnte es gleichzeitig kaum glauben.

Ein Sieg, den Lisa sich redlich verdient hat, schließlich zeigte sie in ihrem eingereichten Edit nicht nur jede Menge eindrucksvoller Rail-Tricks, sondern auch den ein oder anderen 900° und am Ende sogar einen 1080°. Nun wird sie vom 18. - 24. März mit den ganz Großen zusammen das Chateau in Serfaus unsicher machen dürfen. "Für mich ist es eine sehr große Ehre bei den Nine Queens teilnehmen zu dürfen und mit den weltbesten Mädchen shooten zu gehen." Wir sind jetzt schon auf die dort entstehenden Bilder gespannt und wünchen alles Gute für die Zukunft.

Lisa Zimmermanns Nine Queens Edit:

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