Tirol, Südtirol und Trentino starten avalanche.report

Tirol, Südtirol und Trentino starten avalanche.report

Von JuliaS am 9.Apr. 2018

Die Euregio-Länder Tirol, Südtirol und Trentino haben sich zusammengeschlossen, um weltweit ein einzigartiges grenzüberschreitendes Projekt ins Leben zu rufen. Ab Winterbeginn 2018 können WintersportlerInnen innerhalb der Europaregion die Lawinenvorhersage über einen gemeinsamen Webauftritt, avalanche.report, beziehen. Es entsteht hier ein gemeinsames und in seiner Art einzigartiges Informations- und Kompetenzzentrum im Bereich Schnee, Lawinen und Warnung.

Seit den späten 1960er Jahren informieren die drei Lawinenwarndienste innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino die Öffentlichkeit über die aktuelle bzw. zukünftige Lawinensituation. Anfang 2017 hab die Lawinenwarndienste der drei Länder, der EVTZ und die Universtiät Wien das INTERREG-Projekt ALBINA ins Leben gerufen, um eine neue Plattform für Schnee, Lawinen und Warnung der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. „Das Ziel ist es, den Bürgern die modernste Lawinenwarnung zur Verfügung zu stellen und dieses geballte Know-How grenzüberschreitend zu teilen“, erzählt Projektleiter Dr. Christoph Mitterer.

Die Koordination der drei Länder funktioniert multilingual und multikulturell. Der Projektpartner aus der Arbeitsgruppe Kartographie und Geoinformtion des Instituts für Geographie und Raumforschung der Universität Wien, zahlreiche externe Partner, allen voran die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Agentur Transporter, spielen dabei eine wichtige Rolle und ermöglichen es, neue Technologien zu testen und zum Einsatz zu bringen.

Schon in diesem Winter wurde die erste operative Phase (proof-of-concept) im Trentino umgesetzt und fehlerfrei durchgeführt. Die Prognoseberichte funktionieren dort bereits mit der neuen Software und die Nutzer scheinen die Umstellung gut anzunehmen: Die Zugriffszahlen konnten verdoppelt werden.

Mit der Umstellung auf einen euregioweiten, prognostischen, operativen Betrieb ergeben sich weitreichende Änderungen, die eine langfristige Planungssicherheit erfordern und frühzeitig zwischen den beteiligten Partnern vereinbart werden müssen. Aus diesem Grund trafen sich in Trient die Landesräte der drei Länder und unterzeichneten gemeinsam ein Einvernahmeprotokoll zur Zukunft des grenzüberschreitenden Service.

Der Zeitpunkt des Starts des gemeinsamen Euregio-Lawinenprognoseberichts „avalanche.report“ ist ebenfalls kein Zufall. Im Oktober tagt der weltweit größte Congress im Bereich Schnee und Lawinen (ISSW: issw2018.com) in Innsbruck. Knapp 1000 Lawinenwarner, Wissenschaftler und Praktiker in diesem Bereich werden ihre Erfahrungen und ihr Wissen austauschen. An diesen Tagen wird auch das Euregio-Projekt „avalanche.report“ präsentiert. Der operative Betrieb der drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino wird dann aufgenommen und bildet in Zukunft das Innovationszentrum für Schnee, Lawinen und Warnung im Herzen der Alpen.

Hinterlasse eine Antwort
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten