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Dienstag, 13 Februar 2024 10:53

Backcountry Skiing in Colorado

8:00 Uhr, 20.01.2024 Mein Wecker klingelt. Etwas ausgelaugt von der vorherigen Nacht taumle ich aus dem Bett. Eigentlich hatten Helen und ich einen entspannten Filme-Abend geplant, der dann aber etwas aus den Angeln gehoben wurde, von zwei Freunden, die wir in der Reha letztes Jahr kennengelernt hatten. Mein Flug geht um 12:00 Uhr, sprich wir haben noch genug Zeit, um gemütlich zu frühstücken und uns dann auf den Weg zu machen. Auf der Hinfahrt zum Flughafen werde ich immer nervöser, da dies mein erster Flug in die Vereinigten Staaten von Amerika ist und mir schwirren Fragen im Kopf rum wie: Habe ich wirklich alles? Meine Skiboots? Air Bag? Bandage für mein Knie? Schlussendlich wäre es nun eh zu spät, aber wer kennts nicht?

Was mich dann doch etwas kalt erwischt, wie viele Kontrollen es am Münchener Flughafen zu bewältigen gibt.  An Board treten ein paar harmlose Turbulenzen auf, woraufhin meine Sitznachbarin – mit einer Hand auf ihrer Bibel– anfängt Gebete zu sprechen. In diesem Augenblick weiß ich nicht, ob ich dankbar sein sollte oder ob diese Situation einfach ein wenig seltsam ist? Endlich in Denver angekommen nehme ich den ersten Zug Richtung Hotel. Als ein Mann in den Zug einsteigt, der von der TV-Serie Narcos entsprungen sein könnte, kommt mir ein verdächtiger Geruch entgegen, bei dem sich mir die Frage stellt, ob Cannabis hier legal ist. Und mein Verdacht wird bestätigt: Colorado legalisierte tatsächlich vor ca. 10 Jahren den Anbau, Verkauf und Gebrauch von Cannabis. Am nächsten Morgen steige ich in den gleichen Zug Richtung Flughafen, um den nächsten Flieger nach Telluride zu nehmen.

In der Stadt angekommen gehe ich auf Entdeckungstour und treffe auf die Locals Liz und Tom, die mir am folgenden Tag das Skigebiet in Telluride zeigen. Das Besondere hier ist, dass jeder Lift mindestens eine familienfreundliche Abfahrt bietet und ein oder mehrere schwerere Optionen. Von hier sind auch viele Liftunterstütze Backcounty Touren möglich, die aber von einem lokalen Guide begleitet werden sollten. Zum Lunch in meinem Hotel Mountain Lodge Telluride treffe ich auf unseren Guide Bill von Mountain Trip, der mit uns am Nachmittag ausgerückt und uns das Backcountry von Telluride zeigt. Als erstes heißt es von der Mountain Lodge Telluride die Gondel Richtung Mountain Village zu nehmen, den 4er Sessellift und Richtung Gate zu fahren. Am Gate angekommen fahren wir zuerst Richtung Alta Lake, fellen ein kurzes Stück auf, ziehen ein paar Lines in den Schnee und fahren dann schlussendlich auf den See Richtung Observatory at Alta Lakes, wo uns Matt mit offenen Armen empfängt und uns mit seinem Schneemobil zum nächsten Auffellort transportiert. Wir lassen den Abend entspannt bei einem Glas Wein und gutem Essen im 221 SOUTH OAK ausklingen, aber nicht zu lange, denn am nächsten Tag steht uns ein aufregender Tag bevor: Es geht zum Heli Skiing!

In der Früh stärken wir uns noch mit einem Avocado Toast und dann geht’s auch schon ins Helitrax Office zu Drew, unserem heutigen Guide. Dort angekommen werden wir herzlich empfangen und haben die Möglichkeit ein paar Snacks für den anstehenden Tag einzupacken. Die Helitrax Crew hat aber auch für genug Mittagessen mit Sandwiches, warmer Suppe und Cookies vorgesorgt. Drew klärt uns über die Lawinensicherheit und wie man sich bei der Landung und Abholung vom Hubschrauber verhält, um in einem Stück wieder heimzukommen. Vor Abflug werden alle LVS-Geräte auf ihre Funktion getestet und dann geht’s auch schon los. Mit rasenden Herzen und Schnappatmung geht es für mich das erste Mal in meinem Leben in einen Helikopter. Doch je länger ich angeschnallt auf meinem Platz sitze, desto mehr kann ich die Landschaft genießen, die sich mir bietet: Steile Faces, Berge mit mehr als 4.000 Höhenmeter und Pow on mass! Wir landen das erste Mal, mein Adrenalin rauscht durch meine Adern und ich spüre wie ein Gefühl die Oberhand gewinnt: Freude pur! Und schon geht’s los. Drew gibt einfache Anweisungen: „Left or Right my Tracks, 50m apart!“ Er zieht zuerst seine Line in diesen unberührten Hang und wir folgen ihm begeistert. Unten angekommen lassen wir alles review passieren und freuen uns auf 5 weitere Runs an diesem traumhaften Tag. Im Office angekommen stoßen wir alle mit einem Bier an und lassen den Abend in dem Sushi Restaurant Kazahana ausklingen.

Nur noch eine Nacht sind wir in dieser wunderschönen Stadt, am nächsten Morgen geht es schon nach Telma Hut – einer kleinen Hütte ungefähr auf halber Strecke Richtung Silverton. Los gehen wir mit unserem Guide Kelly (auch von Mountain Trip) direkt von dem Million Doller Highway (kurzer Fun Fact: Million Doller, da jede Meile 1 Million Doller gekostet hat, um diesen Highway zu bauen), unsere Rucksäcke und Sachen für die Nacht holt Freddy, der Host von Telma Hut, höchstpersönlich ab. Mit Skiern erklimmen wir den Berg, um vor Sonnenuntergang noch ein paar Lines in den Schnee zu ziehen. Im Hut angekommen hat Freddy schon für uns eingeheizt und die Sauna ready gemacht. Oben kocht er uns noch ein mexikanisches Abendessen und reicht allen noch ein Bier. Am nächsten Morgen werde ich schon mit dem Duft nach frischen Pancakes und Kaffee geweckt, wir stärken uns alle für den bevorstehenden Tag in dem Skigebiet „Silverton“ und brechen mit den ersten Sonnenstrahlen auf.

In Silverton angekommen, leihen wir uns vor Ort Powder Latten aus und treffen auf unseren heutigen Guide Kim. Kim ist seit Tag 1 der Guiding Firma dabei und geht mit uns den Plan für den heutigen Tag durch. Unsere Gruppe besteht aus insgesamt 8 Ridern, inklusive Debbie, die heute ihren Geburtstag hier feiert – Happy Birthday!! Als erstes steht ein Heli Run an, der uns an die höchste Stelle transportiert und von der wir dann gemeinsam abfahren. Das erste Stück ist ein freier Hang, der sich weiter unten in einen Treerun verwandelt. Dann geht es noch ein kurzes Stück auf einen präparierten „Schleichweg“ direkt zum Abholort. Abgeholt werden wir nämlich von einem Oldtimer Bus, der uns direkt wieder zum Ausgangspunkt für unseren nächsten Run bringt: Den zweier Sessellift. Doch aufgepasst, das ist nichts für schwache Nerven oder Menschen mit Höhenangst! Denn der Lift besitzt keine Bügel! Von hier hat man die Möglichkeit unterschiedlich lang zu hiken (Bootpacking). In unserem Fall hiken wir ca. eine halbe Stunde und fahren von dort aus direkt los. Als ich über die Kante rüberlure, entdecke ich, dass vor nicht geraumer Zeit genau an unserer Einstiegstelle eine Lawine losgegangen ist, ich suche Blickkontakt zu Kim und sie versichert mir, dass es sicher ist. Der Schnee ist auch fluffiger als gedacht und es hat sich definitiv gelohnt, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin, denn beim nächsten Pitch erwartet uns grandioser Powder und ein seeeehr langer Treerun. Einfach großartig! Dann stand Lunch auf dem Plan – für mich ist der Tag hier leider schon zu Ende, da mir an diesem Tag mein Knie einen Streich spielt. Die restliche Gruppe schafft noch einen weiteren Run und trifft rechtzeitig zum verdienten Abschluss-Bier ein. An diesem Abend gehen wir noch auf einen kurzen Einkehrschwung in der Stadt Silvertion einen Happen essen und fallen daraufhin müde von den letzten Tagen in unser bequemes Bett im „The Wyman Hotel“.

Das erste Mal so richtig gut geschlafen (ohne um 3 oder um 5 Uhr früh aufzuwachen) packe ich meine sieben Sachen zusammen und gönne mir in der Hotel Lobby noch einen Kaffee und dann geht’s auch schon weiter Richtung Purgatory zu unserem nächsten großen Abenteuer: Cat skiing im Backcountry. Im Office von „Purgatory Snowcat Adventures“ erhalten wir Powderski, Stöcke und ein Briefing für den heutigen Tag. Insgesamt sind wir mit 3 Guids, 2 Mitarbeiter von Purgatory und 5 Locals unterwegs. Als erstes fahren wir mit dem Sessellift hoch auf den Berg, haben eine kurze Abfahrt zum Cat Mobile und steigen ein. Es geht in den Wald! Juhuu! Wir fahren etwa 30 Minuten bevor wir in ein anderes, noch größeres Cat Mobile steigen, dieses ist wendiger und kommt steilere Hänge besser hoch. Im Mobile lauschen und wippen wir zu den aktuellen Reagge Hits und freuen uns gemeinsam auf die erste Abfahrt. An unserer Einstiegstelle angekommen, steigen wir aus dem „Monster“ aus und genießen erst einmal die Aussicht. Unberührter, tiefer Powder, viele Bäume und keine andere Menschenseele außer uns – traumhaft! Und es geht los. Noch etwas vorsichtig meistere ich meinen ersten Treerun für diesen Tag und bin begeistert, für den nächsten Run müssen wir dieses Mal auch nicht so lang warten, denn wir bleiben den ganzen Tag in diesem Territorium und erkunden die Gegend. Bei dem jetzigen Run traue ich mich schon ein wenig mehr und jumpe über den ein oder anderen umgefallenen Baum. Meine Oberschenkel brennen. Mein Magen knurrt. Den anderen geht es nicht anders und wir beschließen eine Lunch Pause inmitten der gigantischen Bäume zu machen. Frisch gestärkt haben wir noch drei weitere geniale Runs, doch leider stürzt beim letzten Pitch der Local Brett bei einem Jump und verletzt sich am Knie. Ihm wurde dann sofort eine Tüte voller Schnee zur Kühlung gebracht und wir düsen wieder zurück ins Tal. Auch wenn das ein nicht so berauschender Abschluss war, hatten wir einen wirklich schönen und sonnendurchflutenden Tag hinter uns, auf dem wir gleich im Nugget mit einem Bier anstoßen und daraufhin gleich zu den Hot Springs nach Durango fahren, um unsere Muskeln ein wenig zu entspannen. Ein krönender Abschluss von dieser genialen Reise, denn am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen von dieser schönen Region und den netten Bekanntschaften.

 

Übernachtung

Hotel Indigo

Mountain Lodge Telluride

Telma Hut

The Wyman Hotel

Purgatory Resort

 

Skigebiete

Telluride

Silverton

Purgatory

 

Guids

Mountain Trip

Telluride Helitrax

Silverton

Purgatory

 

Highlights

Telluride Helitrax

Observatory at Alta Lakes

Hot Springs Durango

Ouray Ice Park

Elche

Cocktail „Flatliner“ in der Bar Sheridan, Telluride

Besichtigung von Wagner Custom Skis

221 S. Oak

Kazahana

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Dienstag, 22 September 2015 09:58

Black Diamond startet neue Filmreihe

Geschichten über die Seele des Skifahrens - das ist der Kern der neuen Filmreihe, die Black Diamond in diesem Herbst startet. Im Mittelpunkt der drei Episoden steht das Skifahren im Backcountry.
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Montag, 15 Dezember 2014 10:22

Die neuen Ski der Salomon Quest BC Kollektion

Salomon präsentiert für die neue Wintersaison 2014/15 die Quest BC Kollektion, mit welcher sie noch mehr auf die Wünsche und Ansprüche von Freeridern eingehen wollen. Wir stellen euch kurz die neuen Skimodelle für Damen und Herren vor.
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Cleanes, modernes Design, viele Features und eine hochfunktionelle Gore-Tex ® 3-Lagen Shell: diese Merkmale sollen die Skikombi HELI GRAVITY von Peak Performance einzigartig machen. Auch Sandra Lahnsteiner, Freeskierin aus Österreich, ist von der Kombi begeistert.
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Montag, 20 Oktober 2014 16:57

Dynastar-Basecamp in Hochfügen

Die erfolgreiche Partnerschaft von Dynastar, einem der weltweit führenden Skiherstellern und der Organisatoren des 4* FWQ Big Mountain Hochfügen wird durch ein „Dynastar Basecamp" im Skigebiet Hochfügen weiter ausgebaut.
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Ein Helitrip steht bei fast allen Freeridern auf der Wunschliste ganz weit oben. Mit etwas Glück könnte dieser Traum für zwei Personen Realität werden: In Zusammenarbeit mit BMW verlosen wir 2 Mal 1 Platz im Heli, um am Arlberg eine exklusive Freeride Abfahrt zu genießen - und das ist noch nicht alles.
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Freitag, 13 Dezember 2013 13:49

Buchrezension: Helvetic Backcountry

In der Schweiz gibt es eine ganze Menge Berge - und logischerweise auch viel Möglichkeiten für Tourengänger. Der Tourenatlas von Helvetic Backcountry deckt die gesamte Landesfläche ab und wird seinem Namen "Atlas" durchaus gerecht.
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Das Thema Sicherheit beim Skifahren in ungesicherten Geländeabschnitten ist für Freerider und Tourengeher grundlegend wichtig. Aus diesem Grund werden nun schon seit 16 Jahren jährlich zahlreiche kostenfreie SAAC-Camps angeboten, bei welchen man sich ein nötiges Grundwissen über Lawinenkunde und Risikominimierung aneignen kann. Start für die Online-Anmeldung ist schon am 15. Oktober ab 00:00 Uhr auf www.saac.de.
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Mittwoch, 11 September 2013 17:34

Preview: SAAC Safety Camps 2013/2014

Im Laufe von 16 Jahren entwickelten sich die SAAC Camps zu einem der wichtigsten Eckpfeiler für alle Wintersportler, die sich in Sachen Lawinenkunde und Risikominimierung ein Grundwissen oder fortgeschrittene Kenntnisse aneignen möchten. Auch in der bevorstehenden Wintersaison werden daher zur Steigerung des Sicherheitsbewusstseins von Freeridern und Tourengehern Kurse für Einsteiger sowie Fortgeschrittene kostenfrei angeboten werden. Der Ansturm auf die freien Plätze ist erfahrungsgemäß enorm. Daher sollte man sich den 15. Oktober als Stichtag für den Beginn der Anmeldung vormerken.

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Montag, 27 Mai 2013 10:52

Upcoming Freeski Movies 13/14

Die schneelose Zeit über den Sommer vertreibt man sich am besten in Gedanken an die schönen Tage des verganenen Winters und mit Vorfreude auf den nächsten Schneefall. Perfekt passen hierzu die Trailer der neuen Freeski Filme, welche in der Regel im Herbst veröffentlicht werden.
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